Handaufzucht oder Naturbrut?

Diskutiere Handaufzucht oder Naturbrut? im Forum Graupapageien im Bereich Papageien - ich habe gerade einen artikel hier im forum gelesen in dem die negativen seiten der handaufzuchten erläutert wird. vielleicht kennt ihr mich von...
@Bell

Ja, vielleicht hast Du Recht, es bringt nichts!

Soll jeder seine Papageien halten, wie er meint, daß es richtig ist.
Genau aus diesem Grund sind die Leute doch hier, weil sie eben nicht so arrogant sind, um zu glauben alles richtig zu machen!!!

Vogelburg, TiHo Hannover & Co. müssen ja schließlich auch was zu tun haben.
Und Dir sage ich Bescheid, wenn meine einen Wohnzimmerkoller bekommen, okay? :))
 
Handaufzucht oder Naturbrut

Hallo Kadir,

vergessen hat man dich wohl nicht, aber du siehst wie kontroverse Meinung es zu diesem Thema gibt. Jeder schwört wahrscheinlich auf die Aufzucht die er praktiziert (weil er vielleicht von der anderen keine Ahnung hat). Ich praktiziere beide Arten. Wenn du dir einen Einzelvogel als Handaufzucht holen willst, lasse dir von dem Züchter erklären, wie er die Handaufzucht praktiziert. Am besten: Mindestens die Jungen 3-4 Wochen bei den Eltern lassen, mit anderen Jungvögeln aufziehen und die Fütterung von verschieden Personen. Dadurch verliert der Jungvogel nicht den Kontakt zu Artgenossen und wird nicht auf eine Person fixiert.

MfG

Joachim
 
HZ o. NZ

Hallo Karin,


Original geschrieben von Bell
[
dann erzähl mir mal bitte aus welchen Verhältnissen die verkorksten Vögel kommen, die Du bei Dir aufgenommen hast ?
Sicher nicht aus einer Außernvoliere mit artgleicher, harmonierender Gesellschaft und entsprechender Haltung, oder ?

Habe ich auch nicht behauptet. Ich kann aber trotzdem nicht jedem potientiellen Papageienhalter unterstellen, das sein Vogel irgendwann mal abgeschoben wird.
Habe ich übrigens auch so geschrieben. Wäre schön, wenn Du meine Beiträge mal richtig durchliest und Dir nicht nur das rauspickst was Dir gegen den Strich geht.

Und ich bleibe bei der Meinung, daß JEDER, der sich nur einen Papageien leisten kann, keinen halten sollte. Was spricht denn dagegen so lange zu warten und zu sparen, bis das Geld für Zwei und deren passende Unterbringung vorhanden ist ?
Wem es wirklich ernst mit der Papageienhaltung ist, der wird solange warten können.
Weißt Du, Karin, man kann es auch übertreiben mit seiner doch hin und wieder recht verbohrten Meinung. Man sollte zwar an seinen Grundsätzen vom Prinzip her festhalten, aber nicht sich so kompromislos wie Du es teilweise bist.


Was Einzelhaltung und die Abgabe in diese mit Wildfängen zu tun hat, kann ich absolut nicht nachvollziehen.
Dann lies Dir meine Ausführung noch durch. So schwer ist das nicht zu verstehen.

Und noch was : Es gibt auch eine Menge Leute, die einen Nymphensittich einzeln halten wollen - und zwar nicht weil es an Geld oder Platz mangelt, sondern weil sie den Vogel ganz für sich allein haben wollen - als Lebenspartner.
Muß ich meinen Nachzuchten das antun ? Nein ! Dann züchte ich eben weniger oder garnicht mehr !
Dann laß es doch. Dich zwingt doch dazu auch keiner. Du kannst deshalb nicht alle Züchter deswegen verdammen, wenn sie es nicht tun.
 
Hallo Kadir,

jetzt wird es wirklich mal Zeit das man auf deine FRAGE eingeht!
Ich habe noch nicht so viel Erfahrung mit Papageien, aber ich habe mir 2 Handaufzuchten gekauft!
Ich hatte mich vorher auch genauestens informiert, bei ganz vielen Züchtern angerufen, im Internet gestöbert, aber ich bin zu keinem konkreten Ergebnis gekommen!
50 % der Leute rieten mir zu Handaufzuchten, die andere Hälfte zu Naturbruten!
Meine beiden waren von Anfang an total auf mich fixiert, das sind sie heute immernoch, obwohl sie zu "Zweit" sind, während des Freifluges wollen sie mir ständig hinterherfliegen und sich auf die Schulter setzen, sie sind schon mehr als nur "zahm", manchmal ist es wirklich nervig, man will sich mal auf die Couch legen und in Ruhe Fernsehen, da kommen sie schon wieder angeflogen... Klar ist das einerseits auch schön weil sie ihre Aufmerksamkeit auf mich lenken, manchmal treibt es einen aber auch in den Wahnsinn, das soll aber nicht negativ gemeint sein!
Eine Ideale Lösung gibt es wohl kaum, wenn die Papageien total ängstlich und scheu wären, wäre es auch nicht das Wahre, wenn sie aber zu sehr auf den Menschen fixiert sind, ist es auch nicht normal!
Ich weiß nicht, zu was ich dir raten soll, informiere dich einfach noch mehr über das Thema, ruf doch einfach mal bei verschiedenen Züchtern und lasse dir ihre Meinung dazu sagen!
Letztendlich ist es egal ob Naturbrut oder Handaufzucht, Scheu oder Zahm, man hat mit den Papas einen riesen Spaß, wenn man ihnen zuschaut oder zuhört und über ihre lustigen Pfeifftöne lachen muss und über ihr tollpatschiges Verhalten...

LG von TANJA
 
Noch was

Hallo zusammen,

ich möchte Euch keinesfalls einen wirklich kurzen Bericht über meinen Besuch der "Vogelburg" in Weilrod/Hasselbach (Taunus) vorenthalten.
Also: Die "Vogelburg" ist eine Einrichtung, die aus Privatbesitz "abgeschobene" Vögel übernimmt und pflegt. Hier könnt Ihr Hundertschaften von Amazonen, Grauen, Kakadus -und so weiter und so fort- "besichtigen". Ganz am hinteren Ende des weiträumigen Geländes befindet sich ein sehr großer Raum. In diesem sind die Käfige der "Abgabevögel" (zumeist kleine Käfige) gestapelt. Ein trauriges Bild.

Schönen Tag wünscht
Volker
 
Diverses

Hallo zusammen,

zur Vogelburg auch hier ein Bericht von Papageienhaltern, auf der Seite von Vicky:

http://www.papageier.de/seiten/papaschutz/vogelburg.html

Betr. dem Thread und der Frage von Kadir/madeye84 sollten vielleicht zum besseren Verständnis der Reaktionen einzelner auch die anderen Beiträge von Kadir gelesen werden.

Alle 3 Threads wurden am 04.09.2002 von Kadir begonnen. Ich setze die Links mal hier rein:

Graupapageien - kann mir jemand helfen?
http://www.vogelforen.de/showthread.php?s=&threadid=21821

Graupapageien - bitte bitte hilfe
http://www.vogelforen.de/showthread.php?s=&threadid=21823

Allgemeines Vogelforum - welcher papagei
http://www.vogelforen.de/showthread.php?s=&threadid=21830

Zur Frage von Kadir "Handaufzucht oder Naturbrut" kann ich meine Meinung und meine Erfahrung mitteilen:

Ich habe auch 2 Graue, bis zu 7. Woche von der Eltern im Nest gefüttert. Es wurde kalt, die Eltern fütterten nicht mehr, 1 Junges war schon tot. Die zwei Grauen wurden ab der 7. Woche von Menschenhand weiter gefüttert. Zu mir kamen sie mit 12 Wochen, futterfest aber noch flugunfähig.

Ich kann - bis jetzt - sie sind 2 1/2 Jahre alt - keine negativen Auswirkungen feststellen. Beide fliegen gerne zu mir auf die Schulter, kommen gerne auf die Hand - ABER - sie beschäftigen sich Stunden miteinander, kraulen, schnäbeln, putzen, füttern sich. Wo der eine ist, ist auch der andere. Ich denke sie könnten wohl auf mich verzichten, aber nicht auf sich gegenseitig - und das ist gut so.

Bei der Diskussion über Vor- und Nachteile der Handaufzucht sollte man evtl. auch die verschiedenen Arten der Handaufzucht berücksichtigen - ich weiss - es würde endlos werden.
Aber sicherlich, denke ich, ist eine HZ ab der 6./8. Woche gemeinsam mit anderen Küken weniger "nur-Mensch-prägend" als z.B. eine Aufzucht direkt ab Ei als Einzeljunges.
Auch die verschiedenen Fütterungsmethoden spielen wohl eine Rolle mit.

Ich bzw. meine Grauen haben wohl Glück gehabt und sind, meine ich zumindest, nicht unbedingt fehlgeprägt. Sie haben eine natürliche Scheu vor Fremden, sind sehr auf sich gegenseitig, ihre Art, bezogen - aber wohl nur weil sie zusammen aufgewachsen sind.

Ein einzeln handaufgezoges Tier wird da wohl mehr Probleme haben. Wenn ich mit meinem heutigen "Wissen" (nicht falsch verstehen bitte, soviel weiss ich nicht) noch einmal junge Graue kaufen würde, würde ich aber trotzdem bewusst keine HZ kaufen, sondern eher zu einer (natürlich zwei ;)) Naturbrut-en tendieren, dem Vogel zuliebe :)

Und hier noch der Link aus den FAQ "Handaufzucht oder Naturbrut" , auch da ist einiges zu lesen darüber.

http://www.vogelforen.de/showthread.php?s=&threadid=21945
 
Zuletzt bearbeitet:
Wir haben zwei Handaufzuchten .

Caro ist ab der 3. Woche von den Eltern weg, sie wurde zusammen mit ihren Geschwistern von einem Ehepaar (mehr von Ihr) gefüttert.

Cora ist im Brutkasten geschlüpft, zusammen mit ihren geschwistern. Und wurde nur von einem Mann versorgt.

Bei diesen beiden Vögeln merkt man deutliche Unterschiede.
Caro ist selbstbewusster, entdeckungsfreudiger und auch weniger agresiv.
Cora ist total männerfixiert :( nimmt nur unter starker Zurückhaltung und mächtig Hunger Nahrung von mir an. (das kann die leckerste Banane sein - Skepsis pur)
Wenn mein Vater da ist, hält sie sich fast nur bei ihm auf. Verlässt er den Raum, zieht sie sich auf den Käfig zurück, oder auf die sitzstange vor dem Fenster.
Caro kommt zwar auch mal auf die Schulter, aber sie macht das Umfeld unsicher. Tisch, Spüle, Stuhl, Schrank mit Töpfen...alles muss untersucht werden.

Den gemeinsamen Umgang müssen sie noch lernen. Sie dulden sich, zanken sich, kraulen sich ab und zu... aber menschen sind viel schöner zum Spielen... soviel zum Thema Handaufzucht
 
Moin moin!

Ich habe auch zwei Handaufzuchten, beides Männchen: der erste war Alf, den ich mit einem halben Jahr bekam, der zweite (knapp ein halbes Jahr später) Charlie, damals ein Jahr alt.
Charlie war als Partner für Alf vorgesehen, aber die Zusammenführung klappte nicht recht, wir hatten zwei Einzelvögel.
Später kamen zunächst das Weibchen Henry hinzu, die sich sofort Alf zuwandte. Charlie wurde ignoriert und hatte auch seinerseits kein Interesse an Henry.
Als potentiellen Partner für Charlie nahmen wir dann Coco auf, der sich aber ebenfalls sofort Alf zuwandte und Charlie ignorierte wie dieser auch ihn.
Da wir uns Sorgen machten, das sowohl Henry als auch Coco sich Alf zuwandten, und die Möglichkeit bestand, Coco in gute Hände weiter zugeben (nämlich zu Piwi / Petra), gaben wir Coco wieder ab.
Der nächste Versuch war Elli, die angeblich sich zwar mit anderen Graupapageien vertrug, aber immer noch - obwohl wie Henry ein Wildfang - den Menschenkontakt brauchen sollte.
Unsere Vorstellung war, das, wenn es wieder nicht klappen würde, wir zumindest zwei Vögel hätten, die mit dem menschen "etwas anfangen" können, was uns weniger schlimm erschien, als einen Vogel wie Henry, der eigentlich keinerlei bezug zu den Menschen hat.
Es ergab sich jedoch anders: auch Elli hat sich sdofort Alf zugewandt.
Dies ist auch die momentane Situation: Alf hat quasi zwei Weibchen, Charlie ist weiterhin alleine, wenn er auch mit den drei anderen zusammenlebt.
Immerhin erscheint uns aber auch für einen völlig auf den Menschen fixierten Vogel das Leben in einem Minischwarm besser als einzeln.

Tja, so sind also aus den ursprünglich geplanten zwei Graupapageien vier geworden, u.a. weil wir nicht sofort zwei Jungtiere zusammen angeschafft haben, sondern erst einen und später dann den anderen. Finanzielle Mehraufwendungen hatte ich glücklicherweise nur durch die zusätzliche nicht geplante Aufnahme von Elli. Und natürlich durch die renovierung und Ausstattung einers Zimmers, das ursprünglich ja auch nur zwei sich gut vertragende Graue beherbergen sollte statt vier Graue, die entsprechend viel Platz brauchen, um sich aus dem Weg zu gehen.
Nicht, das ich die Ausgaben bereue, auch nicht, das ich es bereue, Henry und Elli zu haben.
Aber ich kann auch nur sagen: lieber warten, bis man das Geld für zwei Vögel hat, es erspart viel Stress und unter Umständen nicht unerhebliche finanzielle Mehraufwendungen (zumindest kenne ich einige Halter, die viel hundert Euro für fehlgeschlagene
Zusammenführungen ausgegeben habenund nicht wenige, die statt zei Papageien plötzlich vier, sechs, zehn oder mehr haben).
 
ich kann Rüdiger nur Recht geben.
Wenn man einen Teil der Probleme bei der vergesellschaftung ausschließen möchte, sollte man gleich zwei papas nehmen. Sicher kann es auch passieren, dass sich die beiden, als Jungtiere Freunde plötzlich zur Geschlechtsreife garnicht mehr leiden können.
Aber was ist, wenn man erst Einen hat (ich gehe jetzt von handaufzucht aus) sich dieser nochmehr auf Menschen fixiert, und dann im nächsten Jahr oder noch später, wenn der Vogel Geschlechtsreif wird, plötzlich ein zweiter (Jungtier) dazukommt.
Entweder man hat Glück, die Beiden vertragen sich von Anfang an, was aber, wenn der versuch fehl schlägt, und der Nächste auch... und der Nächste... Platz für zwei große Käfige/volieren... Zeit für zweimal Freiflug? Immer noch kein partner für beide Vögel... ein tier wieder abgeben? wo doch der zweite Vogel auch soooo lieb ist? Noch ein versuch? nun für beide jemanden finden???? Ich bin nur froh, das wir die Kurfe noch hinbekommen haben, frühzeitig für unsere Caro noch einen zweiten dazu. Beide noch Jungtiere ( Februar / Mai) Das die beiden sich jetzt vertragen ist aber auch keine garantie dass es in 2 Jahren noch genauso aussieht... und dann? Einen abgeben? Wohl kaum... dann eher 4 Geier... meine Oma bekommt dann wohl einen Schreikrampf... allen recht machen? ein ding der Umnöglichkeit.

Absolut menschenbezogene Handaufzuchten sind sich der Notwendigkeit eines zweiten grauens nicht bewusst, wieso auch... das ist genauso, als wenn man einem 4 Jährigen sagt, weil du so ein liebes Kind bist, und wir dich lieb haben und nur das Beste für Dich wollen, bekommst Du ein Geschwisterchen....haha... was da in dem kleinen Köpfchen so alles vorgeht... " sie haben dann noch jemanden zum schmusen und spielen, dann wird nicht mehr nur mit mir gespielt, ich muss dann mit jemandem meine Eltern teilen, ich stehe nicht mehr im Mittelpunkt..."

Für den einzelnen Grauen ist der Menschenschwarm alles was er kennt, im inneren seiner kleinen Sehle, ganz tief, dort wo die Gene sind, dort ist was, was sich wehrt, was immer wieder flüstert "hier stimmt was nicht, hier ist was faul" Aber der arme kleine Menschen-Graupapa weiß nicht was, er kennt ja nichts anderes... und da kommt plötzlich so ein seltsames Ding, was da genauso aussieht wie er, und wenn dann die gene laut genug "yippie" schreien. Wenn die kleine stimme dann sagt "dass ist das, was Dir gefehlt hat, dort gehörst du dazu" dann wirds alles gut. was aber, wenn nicht? Wenn die Fixierung auf den Menschen so tief sitzt? wenn der Geier nur den menschen kennen will? Und in jedem anderen Grautier nur Konkurenz und nicht Berreicherung sieht... dan ist guter Rat teuer... im wahrsten sinne des Wortes.

Seid nett zu euern Geiern, die Verantwortung ist groß - bei jedem Tier, nur zeigen sich bei Grauen Fehler meist recht erschreckend - stellt euch mal ein Pferd vor, dass auf grund zu kleiner Box und schlechter Einstreu, mangelnder Bewegung etc dass Fell verliert, es ständen viele Pferde nackig rum.
 
Hallo Kadir,

Handaufzucht ist nicht gleich Handaufzucht. Es gibt Züchter, die nehmen den Elterntieren die Eier weg und lassen sie in künstlichen Brütern ausbrüten und machen dann ab dem Schlupftag Handaufzucht. Diese Vögel brauchen bis zu 2 Jahren, um ein stabiles Immunsystem aufzubauen, da sie unter ziemlich sterilen Bedingungen aufgezogen werden und so gut wie gar nicht mit Keimen und Bakterien in Berührung kommen, auch nicht mit denen, die für sie wichtig sind. Auch fehlt ihnen die Kropfmilch der Eltern, die durch kein Handaufzuchtfutter zu ersetzen ist und außerdem haben diese Vögel nur sehr wenig Sozialverhalten, da sie ihre richtigen Eltern nie kennen gelernt haben. Viele Züchter entnehmen die Küken mit ca. 2 Wochen, dann wenn sie die Augen öffnen. Meiner Meinung nach würde es reichen, wenn sie mit 7 oder 8 Wochen entnommen werden, aber vielen Züchtern ist das zu aufwendig, da die Tiere dann schon zu viel Angst zeigen können und es aufwendiger ist, sie an Handaufzuchtfutter zu gewöhnen. Das diese Tiere nicht mehr richtig zahm werden ist also Quatsch. Normalerweise fliegen Graupapageienbabys mit ca. 12 Wochen aus. Ich persönlich finde, dass man ein Papageienküken nur aus 3 Gründen aus dem Nest nehmen sollte. 1. wenn es von den Eltern nicht mehr oder unzureichend gefüttert wird, 2. wenn ein Elternteil während der Aufzucht verstirbt und es für das andere Elternteil zu viel wird 3 oder 4 Küken alleine aufzuziehen, dann könnte man 2 oder 3 entnehmen und eines im Nest lassen, damit die Brut für das eine Elternteil doch noch erfolgreich abgeschlossen werden kann und 3. wenn man bei der Nistkastenkontrolle z.B. rachitische Veränderungen, Verletzungen oder andere Störungen feststellt, die sich ohne menschliches Zutun nicht von alleine beheben lassen, sprich, dass das/die Küken medizinisch versorgt werden müssen. Aber das ist nur meine Meinung und sie wird sicher nicht mit allen anderen Meinungen übereinstimmen. Wenn Handaufzucht, dann sollten die Babys auf alle Fälle in Grüppchen aufwachsen, damit sie mit ihren Artgenossen etwas anfangen können, lernen zu spielen und sich zu verteidigen. Sicher geht das nicht, wenn nur 1 Baby da ist. Aber leider gibt es auch Züchter, die bewusst einzeln aufziehen, um besonders zahme auf den Menschen fixierte Vögel zu erhalten. Hier ist vorausprogrammiert, dass der Vogel schon früh zu Fehlverhalten neigen wird. Meines Erachtens spielt es auch noch eine wichtige Rolle, wie die Küken gefüttert werden. Der Fütterungsabstand und die Fütterungsmenge sollte ungefähr so eingehalten werden, wie es in der Natur auch der Fall ist und die Küken nicht vollgestopft werden, um Zeit zu sparen. Hier ergeben sich dann häufig Probleme in späteren Jahren, die man gar nicht mehr mit der Handaufzucht in Verbindung bringt.Die Fütterung sollte über Einmalspritzen erfolgen und nicht über Kropfsonden, wo den Küken einfach der Kropf vollgepumpt wird, ohne dass sie selbst entscheiden können ob sie satt sind oder nicht. Kropfsonden sollten nur bei Nahrungsverweigerung oder wenn die Küken zu schwach sind, um zu schlucken, angewandt werden. Oft werden auch 6-8 Wochen alte Babys zur weiteren Handaufzucht angeboten. Wenn hier keinerlei Papageienerfahrung vorliegt, sollte man sich darauf lieber nicht einlassen. Ein Grauer ist ca. mit 14-16 Wochen komplett futterfest. Egal ob Handaufzucht oder Naturbrut, man sollte sich Zeit lassen und alles gut anschauen, wenn man ein bei einem Züchter ist. Es ist zwar normal, dass einem einige Züchter keinen Zutritt zu den Zuchtanlagen gewähren, um die brütenden Paare nicht zu stören oder mit irgendwelchen fremden Bakterien in Verbindung zu bringen. Trotzdem sollte alles sauber und ordentlich sein und gerade bei Handaufzuchten sollte einem der Züchter kurze Einblicke gewähren und evtl. bei der Fütterung zuschauen lassen, wenn man ernsthaft interessiert ist. Auch Besuche während der Aufzucht sollten kurzfristig erlaubt sein. Naturbruten sind wieder immer mehr gefragt und auch zu befürworten. Aber auch hier sollte man aufpassen. Es gibt auch Züchter, die die Brutpaare zu Beginn der Balzzeit in kleine Käfige mit Nistkasten dran setzen, weil sie so schneller zur Brut schreiten. Auch das sind Naturbruten, aber das sollte man nicht unterstützen. Wie scheu Naturbruten sind hängt auch davon ab, ob die Eltern scheue Wildfänge sind oder relativ zahm und sich anfassen lassen oder Obst und Leckereien aus der Hand nehmen. Bei ganz scheuen Zuchtpaaren werden auch die Jungvögel scheuer sein und nicht so neugierig, da sie ja nach dem Ausfliegen noch in der Voliere bleiben müssen bis sie futterfest sind und sich natürlich dann auch schon einiges bei den Eltern abschauen. Grundsätzlich werden aber fast alle jungen Naturbruten zugänglich und zahm. Ausnahmen gibt es natürlich. Ob Du Dich letztendlich für eine Handaufzucht oder eine Naturbrut entscheidest, musst Du selbst wissen. Wichtig ist, dass Du einen guten Züchter findest, der sich liebevoll um den Vogelnachwuchs und die Zuchttiere kümmert und wo Du das Gefühl hast, dass alles mit rechten Dingen zugeht. Ich habe versucht, Dir oben ein paar Anhaltspunkte zu geben, vielleicht hilft Dir das ein wenig weiter.

Wenn es möglich ist, solltest Du Dir von Anfang an 2 Papageien gleicher Art zulegen, dann ersparst Du Dir viel Stress mit der Vergesellschaftung, denn je später man damit beginnt, desto schwieriger wird es. Auf alle Fälle sollte ein Zweitvogel hinzu bevor der Erste 1 Jahr alt ist und aus dem Baby ein Teenie mit sturem Kopf wird. Auch wenn Du Dich viele Stunden pro Tag um den Vogel kümmern kannst, wirst Du ihm nicht den Vogelpartner ersetzen können.

Viele Grüße
von Cora und ihrer Rasselbande
 
Hallo Kadir,

wollte dir eigentlich schon länger antworten habe aber leider
nicht genügend Zeit gehabt.

Nun zu deiner Frage Naturbrut oder Handaufzucht. Ich persönlich
tendiere zur Naturbrut, wobei ich selbst keine besitze. Ich denke
Handaufzucht ist nur in den wenigsten Fällen notwendig wenn
die Elterntiere nicht mehr füttern. Ansonsten ist es doch nur reine
Geschäftemacherei.

Deiner Aussage die Tiere als Lebenspartener zu halten stimme
ich voll zu, warum sonst hat man sie!

Nur in einer schönen Voliere zu sitzen und ein bis zweimal täglich
Freiflugzu haben ist im Prinzip doch Tierqäulerei und mag das Futter noch so gut sein.

In freier Natur können sie Kilometerweit fliegen, müssen ihr Futter suchen und ums Überleben kämpfen. Haben also immer
Beschäftigung.

Zu der Frage 1 oder 2 Tiere kann ich den anderen zustimmen,
man sollte möglichst 2 gleiche Papageien halten. Nur bin ich
der Meinung das hier "arabische" Verhältnisse herrschen,
denn dort werden die Frauen auch nicht gefragt ob sie mit dem
ihr zugeteilten Partner einverstanden sind. Die Partnerwahl
übernehmen die Familien.

Ich halte das für vollkommen falsch. Papageien suchen sich ihre
Partner selbst aus. Tun wir das für sie, kann das ins Auge gehen.

Meine Aussagen beruhen auf 42 Jahre Papageienerfahrung.
Was nicht heisst, dass ich nicht auch Fehler gemacht habe.

Liebe Papageien-Grüsse

Bianca
 
Das mit der Partnerwahl stimmt schon, aber es ist sehr schwer es anders zu praktizieren. Wenn es geht setze ich es um.
Z.B. habe ich 14 adulte Grauköpfchen, die habe ich alle zusammengesetzt und dann bildeten sich Paare.
Bei Grauen habe ich leider nicht die Möglichkeit soviele Vögel zu halten dass sie sich selber ihre Partner suchen können.

Und zu Handaufzucht und Naturbrut. Da ist für mich erst mal wichtig wie die handaufzieherei abläuft, wenn ab dem Ei bin ich total dagegen, ausser es handelt sich um eine extrem gefährdete Art, aber dann sollt man Ammen finden.
Handaufzucht ohne sozialen Vogelumgang lehne ich auch total ab, heisst, vögel einzeln aufziehen.
Handaufzucht die ich praktiziere und vertrete läuft so ab, dass die Tiere Naturbruten sind bis sie auf die Eltern hin geprägt sind, heißt die Augen offen sind, und dies schon eine Weile.so 2 Wochen vor dem Ausfliegen finde ich es ganz gut, dann können sie sich noch an den Menschen gewöhnen aber sind nicht total fehlgeprägt.
Auch zufüttern im Kasten finde ich ok, wenn das von den Eltern her möglich ist, oder immer wieder aus dem Kasten nehmen sodass sich die Jungen an Hand und Mensch gewöhnen.

Naturbrut ist auf alle Fälle ok und immer die optimalere, auch wenn nicht immer alle Jungen durchkommen, aber in der Natur überleben auch nicht alle. Auch wenn dies hart klingt.

Es kommt für mich immer darauf an, wie der Vogel hinterher gehalten werden soll.
Soll er zur Zucht kommen, dann Naturbrut. Volierenhaltung.
Soll er in die Wohnung dann kann beides möglich sein.
 
Mindestanforderungen an die Haltung von Papageien

Hallo zusammen,
hallo Tanja,

so, jetzt komme ich endlich dazu, Deine (liebe Tanja) Frage ("Was sind denn die Anforderungen..") zu beantworten. Aber die Beantwortung dieser Frage sollte eigentlich Euch alle ebenfalls interessieren.

Die "Mindestanforderungen an die Haltung von Papageien" sind keine "Erfindung" von mir, sondern dem entsprechenden Gutachten des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernäherung und Landwirtschaft vom 10. Januar 1995 zu entnehmen.
Vorab: "Mindestanforderungen" sind im Wortsinn das, was als absolute Minimalvoraussetzung bei der Haltung von Papageien zu beachten ist.

Im 1. Teil (Allgemeiner Teil, S.1) ist bezüglich Einzel-, Paar- und Gruppenhaltung ausgeführt:
"Papageien leben bis auf Ausnahmen paarweise oder in Gruppen. Sie sind grundsätzlich auch in der Obhut des Menschen so zu halten. Ausgenommen sind unverträgliche und derzeit vorhandene, nur auf Menschen geprägte, sowie kranke oder verletzte Vögel. Zukünftig ist beim Verkauf von Papageien auf die erforderliche Paarhaltung hinzuweisen, und sie sind deshalb in der Regel nur zu zweit abzugeben. Jungvögel sollten so aufgezogen werden, dass sie artgeprägt sind."

Ob und wie diese "Mindestanforderungen" von Züchtern, Händlern oder Privatpersonen umgesetzt werden, überlasse ich Eurer eigenen Beurteilung.

Im 2. Teil (Spezieller Teil) ist in Bezug auf die Unterbringung von Naturentnahmen (Wilfdfängen) folgendes festgelegt:
"Für das Halten von Papageien aus Naturentnahmen ist in den ersten zwei Jahren ein größerer Raum erforderlich, um ausreichend Rückzugsmöglichkeiten zu bieten."

Wie mit dieser "Mindestanforderung" verfahren wird, überlasse ich ebenfalls Eurer eigenen Beurteilung.

Im Differenzierungsprotokoll zu den Mindestanforderungen (vgl. S. 16) wird seitens des Deutschen Naturschutzring (vertreten durch H.Brücher) unter Punkt 3 ausgeführt:
"Handaufzucht und Kunstbrut dürfen nur bei Jungvögeln, die von ihren Eltern nicht erfolgreich aufgezogen werden, durchgeführt werden.

Das Gutachten ist kostenfrei beim genannten Ministerium (www.bml.de) erhältlich.

Ich wünsche Euch ein nachdenkliches Wochenende
Volker
 
Hallo Kadir

Ich habe gute Erfahrungen gemacht, in dem ich eine Naturbrut und eine Handaufzucht genommen habe. Beide lernen von einander. Sie sind jetzt beide schon 2,5 Jahre alt, und verstehen sich super.
 
Hallo Volker!

Ich bleibe dabei: Wer die Anforderungen an die Haltung von Papageien nicht zu erfüllen in der Lage (oder bereit) ist, muss (betrachtet er/siesich als "Tierfreund"), darauf verzichten.

Nimm es mir nicht übel, aber viel verlangst Du ja nicht!!!!!
Nehmen wir an, man entscheidet sich als Interessent für Handaufzuchten. Dann bleibt bei Deinen Aufzählungen nur ein Punkt übrig:

- Paarhaltung

Denn: Vom Kauf von Wildfängen reden wir hier ja nicht, und die Züchterauflagen (wann Handaufzucht) spielen für den Erwerber in diesem Moment auch keine Rolle, darauf muß der Züchter achten.

Na, da habe ich mir aber ein bißchen "mehr" vorgestellt!!! :)

LG
Tanja
 
Wir reden aneinander vorbei..

Hallo Ihr BEIDEN,

ich habe nur einen Auszug aus den "Mindestanforderungen" zitiert. Meine persönlichen Vorstellungen bezüglich artgerechter Haltung gehen (seht Euch hierzu meine Beiträge an) ein ganzes Stück weiter.
Besorgt Euch doch mal das Gutachten.

Hallo Katrin,
ich habe nicht behauptet, dass eine Vergesellschaftung´"Handaufzucht/Naturbrut" immer und in jedem Fall daneben geht. Aber es ist und bleibt die Ausnahme.
Und ich wünsche Dir, dass es auch auf Dauer so bleibt.

Liebe Grüße
Volker
 
Hallo Volker

Ich habe nirgends gelesen, das Du behauptet hättest, diese Zusammenstellung würde nicht funktionieren. Ich wollte Kadir nur schreiben, welche Erfahrungen ich mit dieser Zusammenstellung habe. Ich muss gestehen, das es eine Ausnahme ist wusste ich nicht. Es sollte absolut kein Angriff gegen Dich sein. Wie schon geschrieben, ich habe nichts gelesen, wo steht das es nicht immer funktioniert. Danke Dir für die Wünsche das es so bleibt. Ich bin da aber sehr zuversichtlich, da sie sich schon verhalten wie ein richtiges Paar. Er balzt sie an und füttert sie. Naja bis zur Geschlechtsreife haben sie ja noch viel Zeit.
 
Hallöchen!
Ich habe auch ein Pärchen Graue aus einer Handaufzucht und einer Naturbrut,die beiden haben sich aus einer Gruppe gesucht und gefunden.
Sie haben letztes Jahr schon gelegt,leider waren die Eier unbefruchtet.
Warscheinlich weil das Mänchen noch sehr jung ist (heuer 5 Jahre alt geworden)
 
Thema: Handaufzucht oder Naturbrut?

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