Handaufzucht und später Partner ?

Diskutiere Handaufzucht und später Partner ? im Forum Graupapageien im Bereich Papageien - Hallöchen, gestern kam mein neu bestelltes Buch über Graupapageien an (von Werner Lantermann) und das hat mich nun doch etwas durcheinander...
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Sabine Schulz

Guest
Hallöchen,

gestern kam mein neu bestelltes Buch über Graupapageien an (von Werner Lantermann) und das hat mich nun doch etwas durcheinander gebracht. Und zwar möchte ich mir ein Graupapageibaby anschaffen und habe mir dazu auch schon den Züchter angeschaut. Er zieht seine "Babys" mit der Hand auf, und nun habe ich gelesen, dass es sehr schlecht sein soll. Besonders wenn der Graue später einen Genossen bekommen soll. Angeblich neigen diese Tiere dann dazu, den anderen Grauen, der ja später kommt, nicht anzunehmen, weil ja ich sein bester freund und Kumpel bin.
Wobei ich aber sagen muß, dass der Züchter die kleinen zusammen aufzieht und sie auch nicht gleich nach dem schlüpfen von den Eltern weggenommen werden, sondern erst 14 Tage später. Als ich da war wurden auch die ältesten (6 Wochen alt) von 3 Bruten gefüttert, dass wurde auch liebevoll gemacht und anschließend wurde ein bißchen geschmußt.
Ja also meine Sorge ist es nun, lieber eine Naturbrut zu nehmen oder die Handaufzucht ? Wobei ich aber einen guten Eindruck vom Züchter habe. Was würdet Ihr machen ?
Ich habe auch noch gelesen, dass ein Handaufgezogener Papagei eine Tickende Zeitbombe sein soll bis zu seiner Geschlechtsreife und danach einige Verhaltensstörungen bekommen soll, wie Federrupfen und schreien u.s.w.,( wobei ich aber viel daheim bin) , zumal ich in einer Mietswohnung lebe.

Was mich auch noch irritiert, ist das im Buch stand, dass man am allerbesten gleich 2 Graue Babys sich anschaffen soll, von 2 verschiedenen Bruten. Reicht das denn nicht wenn ich es erst in 1 bis 1 1/2 Jahren mache, oder ist das schon wieder zu spät ???
Ich freu mich schon auf Eure Antworten.

Tschüß schreibt Sabine
 
Hallo Sabine
Ich selber habe einen 18 Wochen alten Graupapagei
eine Handaufzucht. Die kleine wurde auch mit ihren
Geschwistern aufgezogen. Nun ist sie schon einige
Zeit bei uns und zeigt für mich schon leichte Verhaltens
störungen auf. Sie ist sehr aggressiv wenn sie ihren
Willen nicht bekommt auch kennt sie ihre Beißhemmschwelle
noch nicht deshalb beißt sie auch sehr stark zu. Und
sie schreit sehr viel wenn sie in ihrer Voliere sitzt.Ich bin
jetzt seit einigen Wochen bemüht sie mit unserem Wildfang
Nicky zu vergesellschaften was aber garnicht so einfach
ist. Wenn ich mir heute noch mal ein Baby kaufen sollte
dann nur eine Naturbrut.Ich denke schon das Lantemann
in Gewisser Weise recht hat. Nur mit der Zeitbombe das
halte ich ein wenig für Übertrieben. Das allerbeste ist
man nimmt immer gleich zwei Babys
Gruß Rosita:D
 
Hi,

*hier schonwieder im Graupapageienforum herumstöbere* ;)
Habe zwar selbst keine Grauen, dafür eine ganze Bande anderer Geier, bei denen trifft diese Sache ja genauso zu.

Wenn es um Handaufzuchten oder Naturbruten geht scheiden sich ja die Geister, im Allgemeinen würde ich dem guten Lantermann aber zustimmen,... :S

Handaufzuchten sind von klein an auf Menschen geprägt, das ist eine Tatsache. Nun stellt sich die Frage, *wie stark* sie nun wirklich an den Menschen gewöhnt sind. Einzelne Handaufzuchten kennen meist keine Verhaltensweisen, die für den Kontakt mit Artgenossen notwendig wären. So geschehen bei meinem Rosakakadu, der Jahre und mehrere Verpaarungsversuche brauchte, bis es dann endlich klappte. Von einzelnen Handaufzuchten würde ich daher _immer_ grundsätzlich abraten.

Bei in der Gruppe aufgezogenen Vögeln sieht es meiner Meinung nach bereits anders aus. Ich habe 1 Gelbbrustara, 1 Grünflügelara und 2 Wellensittiche, welche auch während der Handaufzucht nie von Artgenossen getrennt waren. Bei diesen Vögeln gab es keinerlei Probleme mit der Verpaarung, ich kann auch nicht behaupten dass sie sich mehr zu Menschen als zum Vogelpartner hingezogen fühlen. Ich habe bei den Geiern den Eindruck, als ob sie uns (die Familie) einfach als "Schwarm" akzeptieren. Ich halte die Handaufzucht in der Gruppe also schon für geeignet, wobei sich aber auch wieder darum streiten lässt, ob es bei Naturbruten nicht genauso sein könnte,... ;)

Jetzt aber zum eigentlichen Thema: Also einzeln halten würde ich eine Handaufzucht nie. Das gilt zwar auch für Naturbruten, bei Handaufzuchten verstärkt sich der "Effekt" der Einzelhaltung (-> Fehlprägung auf den Menschen, dadurch ausgelöste Frustration,- in Folge eventuell die verschiedensten Verhaltensstörungen) meist jedoch um ein vielfaches. Ich möchte nicht bestreiten, dass es bei der Einzelhaltung auch bei Naturbruten zu Problemen kommt, bei handaufgezogenen Tieren fällt das Ganze oftmals aber noch extremer aus.

Du hast zwar geplant, nach 1 Jahr einen Partner zu holen, aber 1 Jahr ist eine lange Zeit,... Ich kann mir nicht vorstellen, dass 1 Jahr Einzelhaltung ohne eine gewisse Prägung auf den Menschen als "Ersatz-Partner" vonstatten geht. (wodurch halt dann diverse Verhaltensstörungen begünstigt werden könnten) Man kann Glück haben, aber eben auch Pech,... Ich würde daher raten, von Anfang an immer 2 Vögel zu nehmen. Damit erspart man den Tieren die Einzelhaltung (die auch zeitlich begrenzt kaum für Papageien geeignet ist) und kann später auch keine Probleme bei der anstehenden Verpaarung bekommen. Nicht jeder Vogel akzeptiert einen wilkürlich ausgewählten Partner, es kann auch bei einen jungen Vogel durchaus mehrere Versuche brauchen.
 

Moin Sabine!

Dem, was Doris schrieb, gibt es nicht mehr viel hinzuzufügen:
wenn eine Handaufzucht, dann sollte man unbedingt darauf achten, das der Vogel möglichst lange bei den Elternb blieb und dann im geschwisterverband aufgezogen wurde, damit er möglichst viele seiner "natürlichen", vor allem sozialen Verhgaltensweisen erlernt hat.
Dabei hat eine Aufzuicht unbestreitbar auch Vorteile: so ist die Gewöhnung an den Menschen ja bereits in früher Jugend vergleichsaweise Stressfrei geschehen, von daher ist auch das Gewöhnen an neue Halter und an den Ortswechsel für solche Tiere oft stressfreier. Allerdings kann man m.E. auch gleiches bei naturbruten erreichen, wenn die Zucht so erfolgt, das sie früh an den Kontakt mit Menschen gewäöhnt worden sind. Jedoch darf nicht verschwiegen werden, das selbst an menschen gewöhnte und zahme Elterntiere besonders bei Großpapageien oft auch bspw. Nistkastenkontrollen etc. empfindlich reagieren und manchmal sogar ihre Brut dann im Stich lassen.

Graupapageien gehören zu jenen Arten, die oftmals ihren zukünftigen bereits vor Eintritt der Geschlechtstreife (bei Handaufzuchten, die sich oft schneller entwickeln, kann das schon mit drei Jahren der Fall sein) auswählen. Auch von daher empfiehlt es sich, stets zwei Tiere zu nehmen, die bereits aneinander gewöhnt sind. Man erspart sich und den Tieren dadurch wirklich viele viele Probleme! (Ich nehme mal an , Du ahst die Threads zum Thema Verpaarung verfolgt und siehst, das das nicht einfach ist!). Dabei ist natürlich ideal. wenn es sich nicht um geschwistervögel handelt, sondern um Tiere aus von zwei verschiedenen Elternpaaren. Auch hier darf allerdings nicht verschwiegen werden, das solche Paare nicht einfach zu finden sind, weil es nicht viele Züchter gibt, die mehrere Grauapapegien halten, deren Jungvögel dann auch in etwa gleich alt sind.
Auf alle Fälle: je früher ein Vogel mit einem Artgenossen zusammenkommt, destso größer ist die Chance, das sie sich vertragen werden und ein Paar bilden. Ein Jahr kann da schon eine Menge ausmachen. Meinen handaufgezogenen Charlie habe ich ja auch mit etwa einem Jahr bekommen und er hat sich kaum für den nur wenige Monate älteren Grauen Alf interessiert und bislang ebensowenig für die Grauen, die später dazukamen.
Wenn auch Verghaltensstörungen oft erst mit Eintritt der Geschlechtsreife deutlich zu tage treten, so ist mir zumindest ein Fall bekannt, indem bereits ein nicht mal ein jahr alter Grauer zu Rupfen begann! Glücklicherweise klappte die Verpaaruzng mit einem sofort angeschafften, jungen zweiten Grauen gut, obwohl die Alter eigentlich auch erst "zwechs Beziehungsaufbau" ihren Grauen etwa ein >Jahr alleine halten wollten. Aber gerade dieser Beziehungsaufbau ist es, der später den Vogel daran hindern kann, sich einem Artgenossen als Partner zuzuwenden.

Aufgrund eigener Erfahrungen und der anderer Halter kann ich also Lantermann grundsätzlich nur Recht geben.

Ich hoffe, Du findest einen Weg trotz Nachbarn Deinen Traum von Zwei Graupapageien zu erfüllen!
 
Hallo,

danke für die tollen Ratschläge. Auch wenn ich mir momentan doch keinen oder in dem Fall 2 Graue anschaffen kann, siehe mein Beitrag "Nachbarn gegen Graupapageien anschaffung".
Aber wenn ich mir dann später Graue hole, dann sind es gleich 2. Bei meinen Züchter den ich schon hatte, wäre es wohl ideal gewesen, denn er züchtet seit 1984, zieht die Jungen nach 14 Wochen schlüpfzeit mit den Geschwistern zusammen auf und hat dabei sogar noch mehrere verschiedene Bruten die nur ca. 4 Wochen unterschied haben.
Naja, vielleicht hole ich mir doch erstmal eine etwas ruhigere Papageienart, wegen der Nachbarn ! Aber später wie gesagt, gehts dann los, ich würde auch gerne züchten aber das ist wieder ein anderes Kapitel.
Juti wie gesagt danke für die Tips

Tschüßi schreibt Sabine
 
Bin ja neugierig

was nächstes Jahr bei uns zuhause los sein wird. Möchten uns nämlich zu der ganzen Vogelbande noch einen Grauen zulegen. Aber wie ich lies werden es wahrscheinlich zwei werden ;) Da wird es rund gehen.
 
Thema: Handaufzucht und später Partner ?

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