Natürlich sind nicht alle Züchter Tierquäler. Hm, als Tierquälerei versteht man heute sowieso nur das was unter die Kathegorie Knochenbrüche und verhungernlassen fällt.
Sicherlich ist Tierquälerei hier doch ein recht starkes Wort. Tierverachtend finde ich es auf alle Fälle(ausser Notfälle; muß man ja hier immer angeben
).
Zurück zu den Züchtern. Wer glaubt das Züchter die im Jahr dutzenden bis hunderte von Papas verkaufen, jeden morgen mit verliebten Blick vor ihren Volis sitzen und ihren SAchützlingen etwas vorpfeifen :s
Wiviele von denen verweigern die Abgabe an ungeeignete Personen? Ne Hand voll! Der Rest zieht es vor entgegen ihrer Kompetenz ihre Vögel als menschenfreundliche Spielzeuge anzupreisen. Warum? Geld natürlich. Heute wollen so viele HZ, wer also auf dem Markt weiterbestehen will, muß mitziehen. Einige im ganz großen Stil. Da werden HZ von HZstationen importiert und hier weiterverkauft. Diese Stationen sind wahre Fliessbandfabriken. Auch hier muß es wieder schnell schnell gehen. Alle zwei Stunden füttern, ja steh ich denn im Wald? Da hat man doch garkeine Zeit für, immerhin müssen möglichst viele HZ geliefert werden. Also lieber zweimal am Tag den Kropf so grob vollstopfen, das nicht wenige HZ Gesundheitliche Schäden davon tragen, oder sogar sterben.
Ein kompetenter Mensch kan durchaus berechnend und gleichgültig sein. Der Handel mit Papageien ist ein Geschäft. Wir reden hier nicht von Hamstern die man für 15 € bekommt.
Aber unheimlich viele Menschen glauben ihrem Züchter vertrauen zu können "Der muss es ja wissen" Tut er sicher, aber wenn Existenzen von einem Geschäft abhängen, ist kein Platz für umsichtiges Verhalten.
Nicht alle Züchter produzieren ihre Tiere nach der Hau-Ruck Methode, ist schon richtig. Aber auch hier wissen nicht wenige was sie da eigentlich tun. Einige HZüchter schämen sich nochnichtmal ihre Verantwortung öffentlich auf die Halter zu schieben. Die müssten sich schliesslich informieren. Gleichzeitig Pflegen sie den Glauben an die unproblematische HZ und deren glückliches Dasein als Streicheltier.
Ausserdem finde ich es sehr merkwürdig das NB konsequent die Zahmheit abgesprochen wird. Entschuldige bitte mal: Sind die Leute mit zahmen NB etwa mit Wunderhänden ausgestattet?
Oder gibt es bei Sittichen einen geheimen Zahmwerdknopf?
Der Vogel provitiert nie (aaaausser in Notfällen) von einer HZ, egal wie sie durchgeführt wurde. Die verschiedenen Methoden und ihre Anpreisung zeigen um so deutlicher das man sich sehr wohl der Größe des Eingriffs und Gefahr der HZ bewusst ist! Man versucht diesen ethisch nicht vertretbaren Eingriff abzumildern. Doch der Hintergrund bleibt der selbe.
Wenn ich die alte Ausrede: der Vogel hat es besser wenn er zahm ist" höre
kann ich nur noch mit dem Kopf schütteln. Das ist wirklich unglaublich. Fachsimpeleien und Regeln der
Handaufzucht, sollen diese Amaßung rechtfertigen.
Ich denke wirklich, wenn wir wollen das Papageien weniger Elend erfahren sollen, muss umsichtiger gehandelt werden. Aufklärung und Informationsbereitschaft ist wichtig. Das fängt bei den "einfachen" Grundregeln der artgerechten PApageienhaltung an bishin zu der Frage was mein Handeln auslöst, wenn ich mir einen Vogel zulege. Wildfang? NBß HZ?
Wichtig ist doch zu erkennen das wir es mit einem Lebewesen zu tun haben, das mit wesentlich mehr Eigenschaften ausgestattet ist, als wir es uns vielleicht Wünschen. Papageien sind weitestgehend immer noch wild. Diese Erkentniss scheint ja schon in die meisten Köpfe vorgedrungen zu sein :/
Nur nicht die Erkenntniss das man diese Wildheit nicht mit einem so platten, "gewaltsamen" und unüberlegten Eingriff in die Natur sicher nicht aberziehen kann.
Wenn man kapieren soll das man ein Lebewesen vor sich hat, fängt es doch wohl damit an, das wir ihm wenigstens bei seiner "Geburt" das gönnen was ihm zusteht. Bei JEDEM Lebewesen sind die ersten Momente/Wochen im Leben wichtig, egal ob Nesthocker, Nestflüchter, Säugetier oder Primat.
Nur gerade bei Wesen die für ein Leben in einem sozialverband "Geschaffen" wurden, nimmt die Zeit die es bei den Eltern verbringt ewinen enorm grossen Stellenwert ein.
Unter solchen Aspekten sollte es Dich nicht wundern das es Gegenmeinungen gibt. Und genau wie Kiwily hast auch Du nicht erkannt, das es hier keineswegs um persönliche Belange geht.
Wissenschaftliche Erkenntnisse, sowie eigene Erfahrungen mit HZ sind kein zwingendes Kriterium, um sich das Thema so wie es ist vor Augen zu führen. Ich kann es nicht gutheissen Elterntieren ihre Jungen zu nehmen. Und es kann auch nicht im Sinne des Erfinders sein, das Jungvögel "gewaltsam" zu etwas gebracht werden sollen, was nicht ihrem natürlichen Verhaltensrepertoir entspricht. Natürlich ist es wichtig das Leute ihre Erfahrung mit ihren HZ weitergeben, um Katastrophen zu verhindern. Dazu gehört auch das Mahnen der Paarhaltung.
Ich bilde mir all die Menschen die von ihren Problemen mit HZ berichten ganz sicher nicht ein. Meist kommen jene Leute nichtmal auf den Gedanken, das ihre Problme mit der HZ zusammenhängen könnten. Der Züchter hatte nie mit einem Wort vor dererlei Problemen gewarnt.
Und so einen Eingriff mit all seinen Verbundenen "Frankensteinsymptomen" unter dem Aspekt der Zahmheit zu entschuldigen, finde ich echt stark. Aber klar. Es geht bei der HZ ja nur darum das der Vogel sich Stressfrei zum Ta bringen lässt (Was im normalfall recht selten der Fall und schnell vorbei ist). Es geht darum das der Vogel keinen Herzkasper bekommt wenn man das Zimmer betritt.
Wenn das keine wirklich guten Argumente für eine HZ sind, weiß ich auch nicht.