Handaufzuchten?

Diskutiere Handaufzuchten? im Forum Vogelschutz im Bereich Allgemeine Foren - Hallöchen, ich habe zwar so gut wie keine Ahnung von der Papageinzucht aber schon oft gelesen, das Handaufzucht schlecht ist, um nicht zu sagen...
Hallo,
wie gesagt, ich habe nur über die Züchter geschrieben, die mir bekannt sind und wo ich deren Haltung und Tierliebe beurteilen kann.

Über solche Aufzuchtmethoden wie Ann geschrieben hat, habe ich zwar schon gelesen, aber persönlich noch nicht gesehen. Solche Massenaufzuchten, die es ja auch bei Hunden gibt, verurteile ich auch. Da würde ich mir nie ein Tier kaufen, sind eh alle nur krank. Die Elterntiere auch. Ich habe noch nie ein Tier aus Zoohandlungen oder "Welpenvermittlungen" gekauft.

Den priv. Hobbyzüchter kann ich aber schon beurteilen. Meine Zwei kommen von einem Züchter, der wunderschöne Elterntiere, große Volieren hat und der seine Tiere auch nicht gerade mit dem preiswertesten Futter und Obst ernährt. Dementsprechend schön sehen seine Tiere auch aus.
Als wir unseren Rudi bei ihm kauften, führte er ein langes Gespräch mit uns. Wir bekamen Informationszettel, Fütterungsempfehlungen, TA-Adresse/Telefonnummer usw. Außerdem setzte er ein anderes Graupapageibaby mit zu Rudi auf den Tisch, die sich gleich gegenseitig um Futter anbettelten. Dazu erklärte er uns, dass er deswegen nicht gern Tiere in Einzelhaltung abgibt und ihm das Herz brechen würde, wenn Rudi mal keinen Partner bekommt. Er erklärte uns liebevoll auch das ganze wieso und warum. Wir bekamen e-mails von ihm, wo er sich nach Rudi erkundigte und jedesmal kam auch das Stichwort Partner vor. Dann kam im Januar eine Mail, dass er jetzt wieder Jungtiere hat (von anderen Elterntieren)und zwei Mädchen dabei sind, das war dann unsere Rita.

Dieser Züchter z. B. macht seine Handaufzuchten grundsätzlich nach der Beringung, da er ab diesem Zeitpunkt schlechte Erfahrungen gemacht hat. Die Beringung ist schon ein gewaltiger Eingriff im Brutgeschehen, da kann ich mir gut vorstellen, dass einige Großpapas sehr nervös darauf reagieren.
Mein Vater züchtet selber Sittiche und Kanarien, aber wenn Brutzeit ist, darf keiner den Volieren zu nahe kommen, geschweige denn rein gehen. Da füttert und reinigt er nur. Er macht zwar auch Nestkontrollen, aber da reagieren seine Sittiche nicht allzu nervös. Das stelle ich mir bei den Großpapas schon schlimmer vor, allerdings haben wir noch nie welche gezüchtet, ist deswegen nur eine Vermutung.

Ich weiß nicht, wie ihr reagieren würdet, wenn eure Vögel mal Nachwuchs haben und nicht mehr weiterfüttern. Der Natur ihren Lauf lassen? Ich glaube, das würde hier keiner machen, jeder würde sich der kleinen Küken annehmen und es wären auch Handaufzuchten. Wie gesagt, von den Massenzuchten rede ich hier nicht, aber ich bleibe eben der Meinung, dass viele Hobbyzüchter ungewollt zur Handaufzucht greifen müssen. Manche Züchter haben mit ihrem Pärchen schon jahrelang Naturbruten großgezogen, aber bei einer Brut ihre Küken fast verhungern lassen, wär der Züchter nicht eingeschritten. An den Haltungsbedingungen kann es in diesem Fall nicht gelegen haben, da sie sich nicht geändert hatten - evtl. haben die Vögel durch irgend ein kleines Vorkommnis ihren Brutverlauf gestört gefühlt.

Es wäre wirklich schön, wenn sich mal Züchter zu Wort melden würden, warum und wann sie eingreifen mussten.

Ich find Handaufzuchten nicht grundsätzlich i. O., bin aber auch nicht grundsätzlich dagegen. Wer aus profitgeilen Großzuchten kauft ist selber Schuld, ebenso wer junge Handaufzucht/Naturbrut jahrelang einzeln hält. Kleine Hobbyzüchter mit ein paar Zuchtpärchen habe ich noch keine schlechten kennengelernt. Dass es so welche gibt, erzählte mir mein Zoofachhändler (selbst Papageienhalter) , den es sehr ärgert, wenn manche Züchter hauptsache nur das billigste Dreckfutter kaufen. Die züchten mitunter aber auch Naturbruten.
Man muss eben sehr genau schauen, wo man kauft.

Liebe Grüße
Elke
 
hallo rita und rudi

dass man sehr genau selektieren muss bei der züchter auswahl, da bin ich ganz deiner meinung.
dein züchter tönt auch wirklich gut.

zwei dinge kommen mir jedoch komisch vor..

dein erster vogel war also eine notfallmässige handaufzucht.. ok
und dein zweiter vogel vom gleichen züchter schon wieder???

du hast dir erst einen vogel und dann den zweiten gekauft?
wie lange musste der arme rudi denn alleine bei dir sitzen?
ein paar tage einzelhaltung finde ich ok..aber monatelang ein junger papagei alleine zu halten....

übrigens, stammen deine papageien vor verschiedenen zuchtpaaren, die NICHT miteinender verwant sind? sonst würde ich sie nämlich eh nicht brüten lassen.
 
Hallo Elke,

ich denke, die einzige Methode zur Beurteilung von Züchtern ist eh', sich vor Ort kundig zu machen. Anlage ansehen, mit dem Menschen sprechen. Da merkt man IMHO ganz schnell, was von den Leuten zu halten ist.

Von einem Züchter, der einen 'Hausbesuch' ablehnt, würde ich kein Tier kaufen. Und dann gibt's die anderen, die einem, wenn man nur einen 30 EUR Pieper kaufen will, mit leuchtenden Augen voller Stolz ihre gesamte Anlage zeigen müssen und einem eine Stunde lang einen Knopf an die Backe quatschen - so soll es sein ;-)

Viele Grüße,
Stefan
 
Hallo,
@ Wunderkind: Meine Beiden sind Handaufzuchten nach der 3. Woche, nach der Beringung. Wie gesagt, der Züchter hat schlechte Erfahrungen ab der Beringung gemacht, deswegen macht er ab diesem Zeitpunkt Handaufzuchten.

Meinen Rudi habe ich im Aug. 02 gekauft, Rita genau am 1.Febr. 03. Also hatte ich ihn genau ein halbes Jahr in Einzelhaltung. Ich wollte anfangs einen Graupapagei und dachte auch, dass es ihm an nichts fehlt. Gut, an seiner Reaktion als Rita kam, habe ich doch deutlich erkannt, dass ihm auf jeden Fall viel gefehlt hat. Heute würde ich nie wieder einen einzelnen Vogel halten wollen, dann lieber gar nicht. Aber wer macht keine Fehler und die Vergesellschaftung war zum Glück noch rechtzeitig und völlig problemlos.

Ja, meine Beiden stammen von verschiedenen Zuchtpaaren. Darauf hat der Züchter schon geachtet, ihm liegt ja auch das Wohlergehen seines Nachwuchses am Herzen.

@ Stefan: genau, das sind die richtigen Züchter. Man muss die Begeisterung und Liebe zum Tier spüren, außerdem perfekte Anlagen, gutes Futter, gepflegte Tiere. Das Quatschen mit solchen Leuten macht so viel Spaß. Unser Zoohändler z. B. ist auch Papahalter, der bequatscht uns auch lange über seinen Feierabend, bringt uns zum Auto und quatscht immer noch. Unter einer Stunde kommen wir da nie weg. Er hat uns auch seine Anlagen gezeigt, hat wirklich nichts zu verbergen. Aber auch er musste bei der letzten Brut seiner Graupapas zur Handaufzucht greifen, damit er wenigstens eins von drei Babys durchbekommt. Er hatte solche Angst davor, weil die Babys ja so winzig für seine Arbeiterhand sind.

Da mein Vater auch schon zu Ostzeiten Züchter war, besitzt er viele Bücher. Ich denke auch mal, dass die Ossi-Bücher im Gegensatz zu vielen heutigen Ratgebern entschieden besser waren. In einem Papageienbuch steht z. B., dass Graupapageien in Menschenhand sehr schwer zu züchten seien und wenn es wirklich zu Nachwuchs kommt, dieser es evtl. nicht überleben kann. Zu dieser Zeit war Handaufzucht noch kein Thema.

Was wäre eigentlich wenn es keine Handaufzuchten gäbe? Wenn ich mich schon allein hier im Forum umsehe, besitzen doch recht viele Handaufzuchten. Wär die Nachfrage durch die Naturbruten gedeckt? Das glaube ich eigentlich nicht, aber meine Züchterkenntnis geht auch nicht viel über unseren Landkreis hinaus.

Ob Handaufzucht oder Naturbrut, ich bin jedenfalls froh meine Beiden zu haben, ich liebe sie genau wie sie sind, jeder hat einen anderen Charakter - für mich sind es die schönsten Tiere, für meinen Vater übrigens auch, der auf Ausstellungen an anderen Tieren immer was rumzumäkeln hat - sie seien nicht so schön wie meine. Er würde sich übrigens auch sehr gerne Großpapageien halten, war schon immer ein Traum von ihm, aber zu Ostzeiten nicht zu realisieren. Jetzt hat er wegen der Arbeit keine Zeit und nimmt Abstand davon, wegen den hohen Bedürfnissen. Aber er erfreut sich immer an meinen, pfeift mit ihnen um die Wette, freut sich darüber, dass sie sämtliche quietschende Stalltüren von ihm nachahmen können und das meist, bevor er dran ist (wohnt im Nachbarhaus).

Liebe Grüße
Elke
 
Tja heisses Thema aber immer wieder gut.


Bekam Roy als Liebling aller Herzen handzahm. Ich war ja die grosse Verfechterin....meinem Vogel gehts alleine gut und er hat ja mich.
Wurde denn hier eines besseren belehrt und hab Charly dazu geholt die Naturbrut :-)

Mir ist aufgefallen dass Charly sehr genügsam ist...dem geb ich ein Stückchen Holz (mittlerweile ist er auch fast zahm) und er geduldet sich mit dem Stückchen Holz stundenlang :-)

Roy hingegen...mal gefällt ihm die Farbe nicht, denn wieder nicht die Form...bis er mal das richtige hat, liegt der Boden voll, er sitzt auf´m Tisch ich lieg auch aufm Boden um alles aufzusammeln und er LACHT mich auch noch aus.

Genauso ist das mit dem Essen: Was nicht gefällt fliegt, Charly nun er versucht es wenigstens mal. Weil ja für Ihn jeden Tag was neu ist.

Der Züchter von dem ich Charly geholt habe, vertritt die Meinung ebenfalls, dass Naturbruten pflegeleichter seien.
Ich kann mich dem nur anschliessen, auch wenn ich es geniesse dass der Roy manchmal an mir klebt wie ein Bonbon.
Ist halt die erste Papageienliebe und die vergisst man wohl genauso wenig wie die wirklich erste Liebe :-)

Ebenso lässt dieser Züchter seine jungen solange bei den Eltern wie nur möglich. Allerdings denk ich manchmal, den Charly hätte er besser früher weg genommen so wie der verrupft wurde.

Egal wie sie aussehen, was Sie tun, wie frech Sie manchmal sind ich liebe diese beiden Vögel mit ganzem Herzen und würde sie niemals hergeben. Da kann kommen was will. :-)

Liebe Grüsse
Petra :-)
 
Ich weiß provokant aber:

Ich hatte mal 1 Kind, dass hörte nie deswegen steckte ich es mit 3 Jahren ins Heim.
Wegen der schlechten Erfahrung steckte ich alle danach mit 3 Jahren ins Heim.

Ne liebe Rudi und Rita, die Aussage eures Züchters leuchtet mir in keinster Weise ein.
Weil er mal schlechte Erfahrung gemacht hat, dies dürfte wohl der Standardsatz sein für Verfechter von Handaufzuchten.

Es ist wohl unbestritten das es wesentlich mehr Euros für Handaufzuchten gibt.
Nur zugeben wird das kaum ein Züchter (der den Namen eigentlich gar nicht verdient) von Handaufzuchten.


Gruß
Tam
 
Hallo Tamborie,
ich bin vom Grund auf weder für noch gegen Handaufzuchten.
Wenn ich meine Beiden heute so sehe, bekomme ich oft auch ein schlechtes Gewissen, denn was ist schöner als die Natur, die ich ihnen vorenthalte? Solche Gedanken hätte ich mir beim Kauf mal nie zugemutet.

Aber jetzt sind sie nun mal da, leben in der 3. schlechtesten Haltungsform, der Wohnungshaltung, in die Außenvoliere kommen sie nur einige Stunden am Tag, momentan nur noch 1 Stunde wenn die Sonne scheint.
Der tägliche Wechsel von innen nach draußen und wieder zurück geht besonders gut, weil es Handaufzuchten sind. Die leichte Händelbarkeit finde ich besonders in der Wohnungshaltung für sehr angebracht, da sie von Anfang an nichts vermissen müssen und keine Angst vor Menschen haben.

Ich bin aber froh, meinen Rudi vergesellschaftet zu haben, da habe ich ein etwas leichteres Gewissen, wenn ich in die Zukunft sehe. Wenn uns mal was zustoßen würde oder die Geier uns überleben, hätten sie es anderswo leichter.

Das mit den bösen Züchtern ist immer so einfach gesagt. Aber Tamborie, du hast zwei Hunde (ich weiß zwar dass du mind. einen Schäferhund hast, aber nicht genau wie viel, deswegen mal angenommen). Die Hündin wird tragend, geht beim Werfen aber fast drauf, in letzter Minute bekommt sie ihren Kaiserschnitt. Dann stillt sie nicht, am nächsten Morgen ist schon der erste Welpe tod. Die anderen Beiden frisst der Rüde. Was würdest du beim nächsten Mal machen? Die Hündin zum Werfen sofort zum TA bringen, vorsorglich Welpenmilch kaufen, den Rüden von den Welpen fernhalten. Abends siehst du, dass die Hündin noch nicht gestillt hat und fütterst von da an selber. Versuchst sie zwar wegen der wertvollen Cholestralmilch immer mal wieder anzulegen, aber die Hündin lässt es absolut nicht zu. Beim dritten Wurf würdest du dann ganz selbstverständlich zur Flasche greifen.

Nun wirst du sagen, dass du sie nach der ersten Erfahrung lieber während der Hitze trennst, aber das haben Vögel ja nicht. Immer Eier austauschen? Das finde ich nicht gut(ab und zu ok), lieber zwei Eier zum Ausbrüten lassen und ab dem schlechten Erfahrungszeitpunkt selber aufziehen. Mein Vater überlässt seinen Vögeln grundsätzlich nur zwei Eier, egal ob sie nun 3 oder 8 legen. Aber damit dürfen sie ihren Instinkt ausleben, er hat nicht so viel Nachwuchs, die Jungtiere sind meistens kräftiger, weil die Henne sich ja nur um zwei kümmern muss.

Wie gesagt, ich habe noch keine Papas selber gezüchtet. Aber ich glaube auch irgendwo den Züchtern. Vielleicht beglücken mich meine Beiden eines Tages, da wär ich auch ganz doll gespannt, ob und wie sie alleine aufziehen.

Liebe Grüße
Elke
 
Hallo Elke,

Wenn ein Kaiserschnitt bei einem Hund gemacht werden muß
und diese Hündin ihre Welpen nicht aufziehen kann ( normaler-
weise kann sie das, wenn danach alles in Ordnung ist ) und dann noch der Rüde die Jungen frißt, sollte man die Hunde nicht zur Zucht einsetzen.
Das kann man aber nicht so ohne weiteres auf die Handaufzucht übertragen. Sicher wird auch mal ein Welpe aufgepäppelt, aber hier geht es ja um vorsätzliche Handaufzucht.
Gegen eine Handaufzucht weder beim Vogel noch beim Hund im Notfall sagt niemand etwas. Und einen normal aufgezogenen Vogel kann man auch zahm bekommen, sogar, wenn er einen Partner hat. Es ist nur nicht ganz so "bequem". Aber grundsätzlich finde ich, daß man Tiere, die ihre Jungen töten, oder sie nicht aufziehen, nicht mehr zur Zucht einsetzen sollte. Da stimmt dann was nicht. Und man muß die Bedingungen für das Tier prüfen, ob es evtl. an Störfaktoren liegt. Es geht hier um vorsätzliche Handaufzuchten, die sich leichter verkaufen lassen, in den Anzeigen wird ja sehr häufig damit geworben: handaufgezogen, sehr zahm und schmusig. Das sagt doch einiges.
Und immer vorangesetzt: Aus einer Notlage heraus verdamme ich keine Handaufzucht, aber wenn es wiederholt vorkommt, sollte
man sich überlegen, woran das liegt: Unvermögen der Elterntiere,
Krankheit, Räumlichkeiten oder schneller Geld.
Beata
 
Original geschrieben von Rudi und Rita
Die Hündin wird tragend, geht beim Werfen aber fast drauf, in letzter Minute bekommt sie ihren Kaiserschnitt. Dann stillt sie nicht, am nächsten Morgen ist schon der erste Welpe tod. Die anderen Beiden frisst der Rüde. Was würdest du beim nächsten Mal machen? Die Hündin zum Werfen sofort zum TA bringen, vorsorglich Welpenmilch kaufen, den Rüden von den Welpen fernhalten. Abends siehst du, dass die Hündin noch nicht gestillt hat und fütterst von da an selber. Versuchst sie zwar wegen der wertvollen Cholestralmilch immer mal wieder anzulegen, aber die Hündin lässt es absolut nicht zu. Beim dritten Wurf würdest du dann ganz selbstverständlich zur Flasche greifen.


Hallo,

beim dritten Male würde ich mich freiwillig in ärztliche Behandlung begeben. :D :D

Aber wie meine Vorrednerin schon sagte, beide Hunde wären für die Zucht untauglich und zu einer zweiten Belegung käme es erst gar nicht.
Selbst wenn mal der Fall eintreten sollte, dass ein Muttertier bei der Geburt stirbt so hat der SV eine Ammenvermittlungsstelle.
Was nichts anderes heißt, als dass die Jungen von einer Amme groß gezogen werden.
Sogenannte "Handaufzuchten" sind vom Verband strikt untersagt und können mit einer Zuchtsperre belegt werden.
Was in meinen Augen auch durchaus seine Berechtigung hat.

Ich denke aber auch mal in der Hundezucht setzen wir ganz andere Maßstäbe als in der Vogelzucht.

Gruß
Tam
 
Hallo,
beim dritten Male würde ich mich freiwillig in ärztliche Behandlung begeben.

Da musste ich jetzt wirklich richtig herzhaft lachen. Ich benutz sonst keine Smileys, aber das muss sein.:D :D :D

Die strengen Regeln der Hundeverbände sind mir schon bekannt, meine Eltern haben mal Pudel und Schäferhunde gezüchtet. Von ihren 4 Pudeln z. B. war aber nur einer zuchttauglich, eine weitere Hündin nur für 1 Jahr. Die anderen waren entweder 1 cm zu lang oder zu hoch. Weiß aber nicht, ob heute immer noch nach "Standard-Schönheit" gezüchtet wird.

Ich denke nicht, dass es bei Großpapageien besondere Gründe geben muss, um ihre Brut zu verlassen oder zu zerstören. Da reichen sicher schon winzige Störfaktoren, die man aber nicht immer erkennt, kann aber z. B. schon die Beringung sein.
Hab zwar überhaupt keine Ahnung von Papazucht, aber wenn ich mir das Verhalten meiner Beiden ansehe, kann ich mir gut vorstellen, dass Winzigkeiten ausreichen. Mein damaliger Welli und die Wellis meines Vaters z. B. zwitschern fröhlich weiter, egal wer kommt oder da ist. Meine Beiden verstummen regelrecht über Stunden, bis die Fremden wieder weg sind. Oder neue Dinge, z. B. Gardinen ab oder dran, Paket auf dem Wohnzimmertisch, neues Bild an der Wand usw. können meine Beiden richtig nervös machen.

Übrigens kenne ich auch Züchter, die nicht mehr züchten, weil sie aus Zeitgründen keine Handaufzucht mehr machen können und sie wissen, dass ihre Tiere nicht vollständig selbständig aufziehen. Obwohl Nachfragen nach Jungtieren kamen!
Deswegen glaube ich momentan den Züchtern schon(ich kann nur über die reden, die ich kenne), dass die Zucht nicht einfach ist. Es gibt bestimmt Züchter, bei denen die Aufzucht wunderbar klappt, die deswegen auch voll gegen Handaufzuchten sind. Es gibt bestimmt auch Züchter, die voll auf Profit aus sind und deswegen am Besten schon die Eier wegnehmen. Aber ich denke, dass der private Liebhaber-Hobbyzüchter in der Mitte am stärksten vertreten ist.

Liebe Grüße
Elke
 
hallo rudi und rita

ist jetzt ein wenig vom thema weg aber..
sorry, bei keiner anderen tierart ist verhütung so einfach wie bei den vögeln..
lieber würde ich die eier austauschen als tonnenweise nachwuchs zu haben..

ich arbeite im zoofachhandel und gerade gestern kam ein kunde und erzählte mir stolz, dass seine beiden nymphen, die er bei uns gekauft hatte (warscheinlich warens auch noch geschwister) NEUN junge hatten in den letzten zwei jahren.
natürlich musste er einen teil der tiere in einzelhaltung abgeben..(leider leider) aber er konnte sie ja nicht behalten und (zitat:) "finden sie mal neun gute plätze für vögel"
aber mann kann den armen armen vögeln ja nicht die eier wegnehmen...wie unmenschlich!

dass aber unsere vögel keine natürliche feinde haben und das futterangebot und temperatur IMMER stimmen bedenkt natürlich niemand. da platzt mir echt die hutschnur!

und ein tier egal welcher art, dass seine jungen tötet oder verhungern lässt ist nicht zuchttauglich! und leibe rita und rudi, wundere dich nicht, wenn deine es auch nicht sind.. die habens ja nie gelernt..

leicht zu händeln entschuldigt für mich nichts..
ich nehme regelmässig notfalltiere bei mir auf. völlig verängstigte, wilde und zum teil kranke vögel und nager.

die meisten sind alles andere als leicht zu händeln und schwer vermittelbar. aber ihre zuneigung nach viel geduld und schweiss und mühe, ist für mich das schönste geschenk!
 
Hallo Wunderkind,
ist schon klar, das man den Vögeln die Eier umtauschen kann oder abkochen. Davon bin ich nur kein Freund. Wenn man es ab und zu macht, ist das ok. Aber immer, nein, da würde ich auch lieber wie mein Vater es macht, den Vögeln nur eine begrenzte Anzahl von Eiern (mein Vater lässt immer 2) zum richtigen Ausbrüten und Aufziehen überlassen. Gut, die Großpapageien haben ja von Natur aus keine großen Gelege wie z. B. Wellis oder Ziegen.

Ich habe auch absolut nicht vor zu züchten, da ich mich immer viel zu eng an die Jungtiere binde (hatte schon mal Hundenachwuchs) und das Abgeben so schrecklich schwer fällt. Meine Hundewelpen wollte ich auch am liebsten behalten, ging aber aus vielen Gründen leider nicht. Es hat meiner Familie viel Überredungskunst gekostet, die Babys abzugeben. Meine Mutti gab mir den Rat, dass ich mir ein ordentliches zu Hause aussuchen soll und mit den Käufern schriftlich eine Rücknahme der Hunde vereinbaren soll, falls sie aus irgendwelchen Gründen die Tiere nicht mehr halten können. Ich bin heute noch in Kontakt mit den Besitzern, die wirklich ganz lieb sind, so dass ich jederzeit weiß, wie es meinen Welpen geht. Ich habe es zugelassen, dass sie geboren wurden und bin damit auch für ihr ganzes Leben zuständig. Sollte es wirklich mal zur Rückgabe kommen, hätte ich damit keine Probleme. Dann würde ich sie auch behalten und nicht noch mal vermitteln.

Ja, solche Züchter, die kleinere Vogelarten auf teufel komm raus züchten, sind mir schon bekannt. Mein Zoofachhändler erzählte auch vor kurzem, dass er einen alten Mann als Kunden hat. Der kommt jeden Tag in sein Geschäft und kauft eine Hand voll Vogelfutter. Sie sind nie so richtig ins Gespräch gekommen, der Zoofachhändler hat sich nur gewundert, was er mit der tägl. Handvoll Futter macht. Dachte schon, er isst es selber zum Frühstück - möglich ist doch alles. Jetzt kam aber der Mann und fragte, ob er ein paar Zebrafinken-Jungtiere abkauft. Der Zoofachhändler sah bloß den alten Mann und dachte so an höchstens 10 Stück. Am nächsten Tag brachte der alte Mann die Tiere, der Zoofachhändler war beschäftigt, der alte Mann stellte die Tiere ins Fenster, mit dem Geld werden sie morgen regeln. Als der Zoofachhändler nachsah, saßen da doch 80 Zebrafinken im Käfig. Der ist bald in Ohnmacht gefallen und sagte uns, dass er da mind. 2 Jahre dran verkauft.

Deswegen stimme ich dir schon zu, dass man die Vögel nicht wildwest brüten lassen darf. Man muss schon kontrollieren (nie hohe Geleg zulassen) und ab und zu vollständig wegnehmen.

Ob meine mal in der Lage sind, ihr Gelege alleine aufzuziehen kann ich heute noch nicht sagen. Ich sehe die Chancen aber genauso gut wie bei Naturbruten. Die Aufzucht ist nämlich nur reine Instinktsache, nichts gelerntes - es sind Tiere.

Als meine Hündin ihre Babys bekam, hatte ich schon Tage vorher mir alles steril zurecht gelegt. Schere zum Entnabeln, Handtücher zum Welpentrockenrubbeln usw. Woher sollte meine Hündin denn das können? Ihre eigene Geburt hat sie nicht mitbekommen und noch nie eine gesehen. Ich habe vorher Bücher gewälzt und mich mit Züchtern unterhalten, was ich zu machen habe, hatte richtig Angst was falsch zu machen. Meine Hündin dagegen hat nie ein Buch gelesen, ihr hat es keiner erklärt, sie hat von ganz alleine entnabelt, die Fruchthülle entfernt und den Kreislauf der Welpen angeregt. Sie hat sich zum Stillen hingelegt und das Welpenbettchen sauber gehalten.
Vögel sind da auch nicht anders.

Es ist schön, dass du dich so um ungewollte Tiere kümmerst. Schön für die Tiere, dass es solche Menschen gibt. Menschen, für die ein Tier nicht mehr Wert ist als ein Möbelstück, wird es leider immer geben, egal wieviel gezüchtet wird. Wenn gewünschter Vogel nicht als deutsche Nachzucht käuflich zu erwerben ist, wird sich eben mit einem Import geschmückt.

Und der tolle amerikanische Präsident Boy George öffnet dafür auch noch alle Türen. Wenn ich das richtig verstanden habe, dürfen sich die amerik. Sammler und Jäger dann sogar seltene Vogelarten selber fangen oder als Trophäe auch erledigen. Hauptsache das Jagdgeld fließt. Genaueres steht in der neuesten Ausgabe der Papageien.

Das ist etwas, was ich absolut nicht nachvollziehen kann - das ist reine Profitgier.

Liebe Grüße
Elke
 
Thema: Handaufzuchten?

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