Haustier oder Wildtier. Das Modere Urbane Artenspektrum

Diskutiere Haustier oder Wildtier. Das Modere Urbane Artenspektrum im Forum Stadttauben im Bereich Tauben - Haustiere, Wildtiere oder modernes urbanes Artenspektrum Die zwischen Vogelklappe und mir aufgekommene Kontroverse bezieht sich nur...
Vogelklappe schrieb:
Da hast Du recht, Gunnar, die benötigen sie für die erfolgreiche Aufzucht, das erklärt aber nicht, warum sie es nicht auch mit ungeeignetem Futter oder unter widrigen Bedingungen (ungeeignete Nistplätze) ganzjährig versuchen wie die Stadttaube, deren Nachwuchs in der Folge häufig verhungert.

Wenn Spatzen es niemals schaffen können, im Winter Junge aufzuziehen, wäre der Versuch, es trotzdem zu tun, ja Ressourcenverschwendung und würde dem Individuum nur schaden.

Wenn es den Stadttauben aber gelegentlich gelingt, so ist dies mehr oder weniger eine Rechenaufgabe: Wie groß müssen die Chancen sein, damit sich die Investition (Legen von Eiern, etc.) langfristig "lohnt"? Die Gewinner der Evolution sind dann diejenigen Tiere, die sich instinktiv gemäß der Lösung dieser Aufgabe verhalten.

Und für die Spatzen heisst es im Winter sicherlich: Nichts investieren (nicht versuchen zu brüten), da nichts zu gewinnen ist (Jungtiere können ohne Insekten - oder Weichfutter, was wahrscheinlich aber niemand füttert - nicht aufgezogen werden). Spatzen, die es trotzdem versuchen, wären ja unangepasst, schwächen sich dadurch und können sich in der Evolution (gegen die im Winter nicht brütenden) nicht durchsetzen.

Bei den Stadttauben könnte es sich eventuell lohnen, da ja zumindest die Chance besteht, die Jungen aufzuziehen ... keine Ahnung, wie groß sie ist (oder sein muss, damit es sich lohnt).

Aber ich weiß, worauf Du hinauswillst: Das Vermehrungsverhalten der Stadttauben unterscheidet sich - auch in meinen Augen - von dem der Felsentauben, nur möge man es bitte nicht als unabhängig von der Ernährung darstellen. :+smiley:
 
Regelmäßige Winterbruten gibt es übrigens bei der Türkentaube, wie auf der Nabu-Website www.wildlife.de nachzulesen ist. Dort wird auch erwähnt, dass sie bis zu 8 Jahresbruten zeitigen kann.
 
Dort wird auch erwähnt, dass sie bis zu 8 Jahresbruten zeitigen kann.
Nur bei milden Wintern, HansWilhelm, und anderen begünstigenden Faktoren (oder was heißt "regional" ?) und doch eher als seltene Ausnahme (frage mich, worauf genau diese Angaben beruhen):
"Entscheidend sind zwei Faktoren: Da ist zum einen die sehr lange Brutsaison, die sich regelmäßig bis in den September hineinzieht – regional sind in milden Wintern sogar Winterbruten möglich. Andererseits setzt die Geschlechtsreife sehr früh ein. Weibchen können bereits drei bis vier Monate nach dem Schlüpfen selber mit dem Brutgeschäft beginnen. Im Schnitt unternehmen sie zwei bis vier Bruten pro Jahr, im Extremfall sogar acht."
Während acht Bruten bei der Stadttaube häufig Normalfall sind.
 
Hallo,

dabei wird Folgendes außer Acht gelassen!

Türkentauben sind erst seit den letzten 50 Jahren bei uns! In ihrer ursprünglichen Heimat gibt es keine festen Brutzeiten. Türkentauben wurden nie domestiziert. Sie sind Kulturfolger jedoch keine zwangsläufigen Stadtvögel.

Hier mal im Zusammenhang

Interessant ist was man in den meisten Internetquellen nicht liest aber jedem Ornithologen und manchem Jäger schon aufgefallen ist! Der Bestand der Türkentauben schrumpft sehr deutlich!

Klick Noch besser!:zustimm:

gruß tobi
 
Hallo Vogelklappe, hallo Wagtail,

die Tatsache, dass die Türkentaube unter Umständen im Winter brütet, wäre hier unerheblich, wenn nicht Vogelklappe die gelegentlichen Winterbruten der Strassentaube als Beweis für ihr Haustierwesen genommen hätte. Und auch dieses Haustierwesen könnte einem schnuppe sein, wenn es nicht juristische Konsequenzen hätte, nämlich ihre Überantwortung in den Zuständigkeiitsbereich des Tierschutzes und die persistierende Nichtzuständigkeit der Naturschutzregelungen für sie.

Dies ist der Grund, weshalb Vogelklappe den Kampf um die Definitionsmacht über den Haustierstatus schon fast mit religiösem Eifer führt. Vogelklappe hat eine Liste von Pseudoargumenten vorgelegt, die ich noch einmal zitiere:

Die Strassentaube ist Haustier wegen folgender Eigenschaften:
1. Früherer Eintritt der Geschlechtsreife als bei der Felsentaube
2. Ganzjährige Vermehrung
3. Variation des Erscheinungsbildes durch Zucht
4. Vermehrung unabhängig von Nahrungsangebot, Verfolgungsdruck und Verbrämung von Nistplätzen
5. Unterschreitung der Fluchtdistanz wie bei keinem Wildtier
6. Auftreten in Schwärmen, wie es bei keiner einzigen Wildtaubenart vorkommt.
7. Anpassungsfähigeit trotz der stark veränderten Lebensweise des Menschen.

Soweit diese Punkte hier diskutiert wurden, konnten sie sich argumentativ nicht behaupten.

Auch wenn es mir leid wird, mich hier wiederholen zu müssen, ein bisher nicht angeführtes Zitat aus "Der grosse Naturführer, Vögel" von Brichetti u. Gandini, Klagenfurt 2003, Seite 100, stellt klar:

Zitat

Die Felsentaube brütet in Kolonien das ganze Jahr über...

...Es gibt in der Regel 2 - 3 in manchen Gebieten bis zu 5 Bruten im Jahr.

Genetisch rein wild lebende Felsentauben, die noch nicht mit den Genen der Straßentauben durchmischt sind, dürften in Europa selten sein oder fehlen.

Zitat Ende

Aus Kosmos Feldführer, "Die Vögel der Meeresküste" von Lars Jonsson, Stuttgart 1977

Zitat

An manchen Orten (unter anderm auf den Färöern) kommen auch Haustauben am Meer vor, diese sind im Feld nicht von den Felsentauben zu unterscheiden, mit denen sie manchmal vergesellschaftet sind.

Zitat Ende

so dass bei konsequenter Anwendung von Vogelklappes Kriterienkatalog wir die Felsentauben Europas von der Artenliste streichen und hinein in die betreuten Schläge stecken müssen.

Ich bitte um Verständnis, dass ich mich zu diesem Quark nicht mehr äußern werde.

Zum Schrumpfen der Bestände der Türkentaube:

In Berlin scheint es seit zwei Jahren wieder eine leicht Aufwärtsbewegung zu geben. Beides scheint irgenwie rätselhaft: Ihre explosionsartige Vermehrung und der drastische Zusammenbruch. In meiner Ortschaft scheint ihr Vorkommen erloschen. 10 Kilometer weiter im Nachbarort habe ich ein einzelnes Exemplar auf dem Gelände eines Baumarktes gesehen und mich unheimlich gefreut. Ich mache das jetzt so, dass ich meine Pfautauben nur im Garten auf dem Rasen füttere und zwar zu genau festgelegten Zeiten. Dies soll nämlich ein Charakteristikum der Türkentaube sein: Der akkurat eingehaltene Zeitplan, mit dem sie sich bei Hühnerfütterungen usw. einstellt. Ich habe eine Maschine gebaut, die durch eine elektronische Uhr gesteuert wird und dreimal am Tag auf die Sekunde genau, etwas mehr Futter auswirft, als für die Pfautauben nötig wäre. Zusätzlich geht während des Futterauswurfs ein Licht an und soll die Fütterungszeit optisch signalisieren. (Klassische Konditionierung) Mal sehen ob es klappt und sich irgendwann mal Torkentauben einfinden. Bislang findet diese Vorrichtung lediglich Beachtung bei meinen Pfautauben, die sofort anfangen mit dem Hals zu zittern, sobald das Licht angeht. ...und wer hat sich noch drauf eingestellt? Ein Kleiber!

Gruss HansWilhelm
 
Dies ist der Grund, weshalb Vogelklappe den Kampf um die Definitionsmacht über den Haustierstatus schon fast mit religiösem Eifer führt.
Nein, HansWilhelm. Erstens ist mir die Definition nicht so wichtig, daß ich sie mit religiösem Eifer verteidigen muß. Zweitens möchte ich aber die Kommunen nicht einfach so aus ihrer Verantwortung entlassen. Sie sind genauso zuständig wie für Straßenhunde und -katzen, die man mit der gleichen Argumentation im Freien füttern oder verelenden lassen könnte: modernes urbanes Artenspektrum, bedingt durch die Wegwerfgesellschaft. Würde doch glatt die Tierheime entlasten. Und drittens, egal wozu sie nun gehören, sind es an einigen Orten zu vielen Stadttauben, die als Folge verelenden, also besteht Handlungsbedarf. Und die Lösung kann nicht darin bestehen, wie Du vorgeschlagen hast, ad libidum zur Fütterung aufzurufen. Denn das würde die Überlebensrate des Nachwuchses erhöhen (insofern hat Gunnar ja Recht), was das Problem wiederum verschärfen würde.
Dies soll nämlich ein Charakteristikum der Türkentaube sein: Der akkurat eingehaltene Zeitplan, mit dem sie sich bei Hühnerfütterungen usw. einstellt.
Mir scheint, Hans Wilhelm, es fehlt Dir wirklich an praktischer Erfahrung mit Stadttauben. Nach meinem Futterschwarm von etwa 50 Tauben kannst Du die Uhr stellen. So wie etwa auf die Viertelstunde genau gefüttert wird, erscheinen diese Tauben geschlossen zweimal am Tag auf dem Dach. Sie fliegen dafür ca. 300 m Luftlinie, siedeln sich aber im Grünen nicht an und sitzen zwischendurch auch kaum auf dem Dach (manchmal bei Sonne). Ringeltauben kommen nur frühmorgens und abends zum Fressen, wenn man keine einzige Stadttauben sieht. Wohingegen die Krähen morgens "motzen", wenn 'mal später gefüttert wird, aber den Futterplatz den ganzen Tag im Auge haben. Wird also 'mal zu einer anderen Uhrzeit gefüttert, sieht man zwar keine einzige Krähe, sobald man sich aber entfernt, ertönt ein einziges "Kra" und es sitzen 5-6 Krähen da.

Welche Klimazone ist überwiegend betroffen, wenn Du Dich auf die Felsentaube beziehst ? Und das hier stimmt einfach nicht:
...so dass bei konsequenter Anwendung von Vogelklappes Kriterienkatalog wir die Felsentauben Europas von der Artenliste streichen und hinein in die betreuten Schläge stecken müssen.
Bei einer kleinen Gruppen verwilderter, regional verträglicher Haustiere, für die eine artgerechte Ernährung gewährleistet ist und die keine heimischen Arten in Massen verdrängen, gäbe es keinen Grund einzugreifen. Wohl aber, wenn durch ungeeignete Nahrung eine unnatürliche Ansammlung von Wildtieren auftritt, z. B. bei Mülldeponien oder druch Nahrungsabfälle in der Stadt.

Und wenn Du glaubst, daß ich so scharf auf die Schlaglösung wegen der Kompetenzhoheit des Tierschutzes bin, liegst Du wirklich völlig daneben, HansWilhelm. Mir liegt der Naturschutz sehr viel näher, was sich auch schlicht in Zahlen bei meinem Engagement für Wildvögel niederschlägt. Jedoch ist es wie in der Medizin: wer heilt, hat Recht. Und die Tierversuchsgegener, deren Linie ich ansonsten so radikal nicht teilen kann, haben mich bezüglich Stadttauben mit den puren Ergebnissen ihres Konzeptes in ganz unterschiedlichen Städten überzeugt.

Und deshalb frage ich Dich noch 'mal: welche Lösung hast Du für das störende massenhafte Auftreten und das Verelendungsproblem und die Ernährung mit Abfall in den Städten und was würdest Du praktisch dafür tun ? Und nenne bitte einen einzigen plausiblen Grund, was Du dagegen hast, den Tauben artgerechte Nistplätze anzubieten wie man es auch für Mauersegler, Dohlen oder andere Vögel in Berlin und anderswo macht, was ihren Bedürfnissen entgegenkommt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vogelklappe schrieb:
Zweitens möchte ich aber die Kommunen nicht einfach so aus ihrer Verantwortung entlassen.
Na wenigstens ist es gut, dass Du so ziemlich alleine da stehst.
Du willst ne Kommune auf einmal für etwas verantwortlich machen, wofür sie seit hunderte von Jahren nicht zuständig war, nur weil es Dir nicht in den Sinn kommt das es sich hierbei um "kein" Haustier handelt?
Vogelklappe schrieb:
Sie sind genauso zuständig wie für Straßenhunde und -katzen, die man mit der gleichen Argumentation im Freien füttern oder verelenden lassen könnte
Na dann zeig mir mal eine Kommune, welche von sich aus tätig werden würde um Katzen vorm verwildern zu schützen.
Allerdings frag ich mich allen Ernstes wo Du hier jemals Strassenhunde ausgemacht haben willst.

Vogelklappe, Du hast ne Eigenart, dass jeder hier mit der Zeit das Handtuch wirft.
Du zerpflückst solange Argumente bis es nicht mehr geht, dabei überspielst Du völlig auch andere Aussagen auf die Du oft in keinster Weise eingehst.
Eben weil Sie unangenehm sind, da weichst Du geschickt mit Gegenfragen aus.

Ich für meine Begriffe kann sehr gut schlafen, weil ich weiß dass meine Kommune sich mit wichtigen Sachen auseinander setzen muss.
Kämpfe Du weiter Deinen Kampf gegen Windmühlen und erette die Welt.

Tam
 
vielzuwenig wird der fakior "reisetauben" beachtet. es wird stereotyp um die symptome herumdiskutiert, wie die katze um den heissen brei. dabei lässt man die stadttaube am liebsten aushungern oder verhungern. (es bedarf ja angeblich keiner fütterung).
würde man diesen reisetaubensport verbieten, oder einschränken, gäbe es m.e. mindestens 30% weniger stadttauben, (ausgesetzte haustiere, haustauben), die verelenden müssen.




Zur Zeit werden wieder Millionen Brieftauben auf Zwangsreise geschickt. An die Hunderttausend verfliegen sich pro Jahr.
Zu finden sind sie in den Parkanlagen der Innenstädte, in Gärten und auf Balkonen: halb tot vor Erschöpfung !

Es sind unter anderem die verflogenen Brieftauben, die zu dem Problem der wachsenden Stadttaubenpopulationen geführt haben. Diese werden dann von den Kommunen bekämpft, statt dass man der Zucht und dem Brieftaubensport den Riegel vorschiebt !

Landestierschutzverband fordert behördlich kontrollierte Nachweise über nicht zurück gekehrte Brieftauben, Zahlung von Abgaben für diese Tiere und langfristig ein generelles Verbot des Brieftaubensports über große Distanzen.

Völlig erschöpfte Tauben fallen gegenwärtig in den Innenstädten ins Auge. Sie sitzen in Gebäudenischen, auf Balkonen und in den Grünanlagen. Und es handelt sich in vielen Fällen nicht um kranke Stadttauben. Denn die Tiere sind beringt, stammen also aus Brieftaubenzuchten. Millionen Tauben werden gerade jetzt wieder von ihren Züchtern auf einen erzwungenen Langstreckenflug geschickt. Etwa 100.000 von ihnen kommen alljährlich nicht zurück in den Heimatschlag. Damit sind sie für keinen der rund 80.000 deutschen Brieftaubenzüchter auch nur einen müden Cent mehr wert.

Tierfreunde, die gefundene Brieftauben auf den Homepages der Züchter melden, erhalten üblicherweise keine Antwort und am Telefon hört man die Züchter sagen: "Überlassen sie das Tier sich selbst". Dahinter verbirgt sich eine Mentalität, die nur auf Erfolge und Hochleistung fixiert ist. Ein Zuchtziel ist die hohe Vermehrungsrate, um möglichst zügig Selektionen vornehmen zu können: das einzelne Tier zählt nichts. Die enormen Flugleistungen der Brieftauben erreicht man dadurch, dass man sie von ihren Partnern oder ihrem Nachwuchs trennt. Hier wird die starke Paarbindung der Tauben und der instinktive Wunsch schnell wieder beim Nest zu sein gnadenlos ausgenutzt, um die Tauben zu Höchstleistungen zu zwingen. Der starke innerliche Trieb zurückzukehren und ihr ausgeprägter Orientierungssinn erklären die hohen Flugleistungen der Brieftauben.

Durch sich wöchentlich steigernde Distanzen nehmen die Züchter eine brutale Selektion vor: rund 30 % Verluste werden einkalkuliert, bei den Jungvögeln sind es noch viel mehr. Die Tiere, die es nicht mehr in ihren Schlag zurück schaffen, gesellen sich zu den Tauben in den Innenstädten, denn als Schwarmtiere suchen sie ihresgleichen. Außerdem ist in den Städten das Nahrungsangebot am größten. Die überlebenden Tiere paaren sich dann mit den "einheimischen" Artgenossen. Nicht zuletzt aufgrund der züchterischen Selektion auf hohe Vermehrungsraten brüten die Tiere fast das ganze Jahr über. Und mit jeder einzelnen Paarung fließen die Gene der Hochleistungstauben in die Stadttaubenpopulationen ein.

Zugleich sind sie der lebende Spreu der in Massen gezüchteten Tiere, den die Züchter auf unverantwortliche Weise losgeworden sind. Doch diese Vorgehensweise ist nichts anderes als eine Tieraussetzung im Sinne des § 3 des Tierschutzgesetzes, die mit bis zu € 25.000 .- geahndet wird.

"100.000-fache Tieraussetzung, nur damit einige wenige, besonders leistungsfähige Tiere mehrere hundert Kilometer Flug in ihren Heimatschlag bewältigen, was dem Züchter Pokale und Preisgelder einbringt ?", fragt Gerhard Käfer, Vorsitzender des Landestierschutzverbands. "Solches Tun kann nicht länger geduldet werden".
Nach Meinung des Landestierschutzverbandes müssen zukünftig behördlich kontrollierte Nachweise über nicht zurück gekehrte Brieftauben erbracht werden. Die Züchter müssen für das Tierleid, dass sie in den Städten anrichten, wenigstens zur Kasse gebeten werden und zwar durch Zahlung von Abgaben für den bewusst in Kauf genommenen Tierverlust. Mittel der öffentlichen Hand für Taubenzuchtvereine sind völlig inakzeptabel.
Das langfristige Ziel des Tierschutzes kann dagegen nur in einem Verbot des Brieftaubensports über große Distanzen bestehen.
Karlsruhe, den 15. Juni 2005

http://www.landestierschutzverband-bw.de/html/juni05.htm
 
HansWilhelm,

deine Ausführungen finde ich sehr interessant und lehrreich. Danke!

@Südwind:
kannst du es nicht wenigstens einmal unterlassen, mit deinem Hass auf Jäger, Falkner, Taubenzüchter und ähnlichen, nach deiner Meinung zum Abschaum der Menschheit gehörigen Personenkreisen, ein Thema kaputtmachen zu wollen? Das ist doch nicht mehr normal!
 
Tamborie, langsam werden Deine unhaltbaren und unbelegten Thesen lästig.
Na wenigstens ist es gut, dass Du so ziemlich alleine da stehst.
Wie kommst Du denn darauf ? Die Kommunen bestreiten ihre Verantwortung doch gar nicht, sondern berufen sich auf Finanznöte ! Stadttauben sind rechtlich Haustiere, auch wenn Du das anders sehen willst. Und damit sind die Ordnungsämter zuständig für alle diesbezüglichen Beschwerden und werden daraufhin auch tätig. Warum bekäme man sonst zu diesem Thema offizielle Termine bei den Gesundheitsstadträten oder Amtstierärzten in den Bezirksämtern ? Und wird nicht etwa wegen fehlender Zuständigkeit an die Naturschutzbehörde verwiesen ? In welcher Stadt hat die „Arbeitsgruppe Stadttauben“ ihre Schläge ohne Beteiligung der Kommunen eingerichtet ? Kennst Du eine ?

Aber Du, tamborie, kannst mir ganz sicher eine Naturschutzbehörde nennen, die sich bei Stadttauben für zuständig erklärt ? Wenn Du jetzt keine nennst, tamborie, um Deine These zu untermauern, dann blubber doch nicht weiter. Und komm’ nicht damit, daß niemand zuständig sei. In Deutschland ist für freilebende Tiere immer irgendeine staatliche Stelle zuständig.
Na dann zeig mir mal eine Kommune, welche von sich aus tätig werden würde um Katzen vorm verwildern zu schützen.
Wann Kommunen von sich aus tätig werden müssen und wann nur auf Beschwerde, ist ziemlich genau geregelt. Und selbstverständlich kann jeder verwilderte Katzen einfangen und sie bei der nächsten Polizeidienststelle abgeben, die sie dann zur staatlichen Sammelstelle transportieren muß. Diese Sammelstelle ist in Berlin in einem Bezirksamt angesiedelt und wird physisch vom Tierschutzverein betrieben, der auch dafür Geld (allerdings wiederum zu wenig) bekommt.
Allerdings frag ich mich allen Ernstes wo Du hier jemals Strassenhunde ausgemacht haben willst.
Wo habe ich das beschrieben, tamborie ? Wo ? Wir haben sie nicht, weil sie eben alle eingesammelt werden. Und zwar von der Polizei, wenn es sonst keiner macht.
Vogelklappe, Du hast ne Eigenart, dass jeder hier mit der Zeit das Handtuch wirft.
Kann ich nicht feststellen. Das Handtuch werfen hier die, denen die Argumente ausgehen, im Gegensatz zu denen, die von vorneherein keine haben.
...dabei überspielst Du völlig auch andere Aussagen auf die Du oft in keinster Weise eingehst.
Bitte konkret, tamborie, und nicht hinter Pauschalisierung verstecken. Was meinst Du ?

@ Raven: südwinds Link gehört hier zum Thema und ist daher nicht zu beanstanden. Wenn Du ein persönliches Problem mit südwind hast, dann missbrauche doch nicht ständig irgendein Thema dafür. Nicht normal ist hier Deine fast schon krankhafte Aversion, die sich u.a. in Deiner Wortwahl ausdrückt, die südwind gar nicht verwendet:
…nach deiner Meinung zum Abschaum der Menschheit gehörigen Personenkreisen…
Und Deine Angriffe ohne inhaltlichen Beitrag sind das, was Themen kaputt macht.

Falls das Thema hier bald geschlossen wird, hätte ich es trotzdem gerne mit HansWilhelm ausdiskutiert, das war schließlich sein Anliegen. Und dazu bestehe ich aber auf der Beantwortung meiner Fragen, die keine Gegenfragen waren.
HansWilhelm: 4. Man darf Stadttauben füttern. (kumulative Nahrungsversorgung!)
Vogelklappe: Und die Lösung kann nicht darin bestehen, wie Du vorgeschlagen hast, ad libidum zur Fütterung aufzurufen.
Was dann passiert, sieht man auch an zahlreichen Beispielen: gestörte Anwohner und Ordnungsämter, die mit Anzeigen genervt werden.
HansWilhelm: 6. Man tritt den Vorurteilen (Krankheitsüberträger, Gebäudezerstörung) mit Öffentlichkeitsarbeit entgegen und steckt da die Gelder rein, statt in Taubentürme u.ä.
Vogelklappe: Wessen Geld ? Berlin und der Bund sind pleite.
Vogelklappe: Du hast noch etwas vergessen, HansWilhelm, die Leute, die objektiv der Taubenschmutz in ihrer unmittelbaren Umgebung stört, wirst Du auch nicht mit "Theorien" davon abbringen. Es gibt in der Summe zu viele Tauben bzw. zu wenig artgerechtes Futter für diese Massen. Es fehlen sowohl Bestandskontrollen als auch Abzug von unerwünschten bzw. hochgradig ungünstigen Plätzen (z. B. Sitzplätzen über Signalanlagen und Nester über Bahngleisen).
Vogelklappe: Was heißt hier "Natur" ? Die heutigen Abfälle des Menschen ? Wie gesagt: die Dauer einer Verwilderung oder Domestikation besagt per se nichts, sondern die Veränderung des genetischen Potentials (die heute teilweise durch neue Techniken viel schneller zu erreichen wäre als jahrhundertelange Zucht oder Auslese). Und per genetischer Programmierung, sichtbar anhand der Summe der aufgezählten Eigenschaften, einschließlich der Verelendung in Städten anstatt des schnelleren Todes, ordne ich die Stadttaube den Haustieren zu.
HansWilhelm: Man müsste Strassentauben einfangen und wiegen. Ist das Durchschnittsgewicht kleiner als das der Felsentaube? Das könnte dann als Anpassung an ein minderes Versorgungsniveau interpretiert werden.
Vogelklappe: Vielleicht kann sich ja auch noch jemand anderes zum Gewicht von Stadttauben äußern, aber ich bezweifele, daß der Durchschnitt unter 450g liegt.
Geringeres Durchschnittsgewicht betrachte ich als widerlegt, es sei denn, jemand liefert andere Zahlen.
Vogelklappe: Welchen anderen Weg als betreute Dachböden und kontrollierte Futterplätzen siehst Du da auf Dauer ? Und daß es so viele sind, ist das ein Grund, erst gar nicht damit anzufangen ?
Vogelklappe: Bleibt das, was als einziges funktioniert: die Schlagbetreuung. Was spricht denn nun dagegen ? Können wir uns auf diese Lösung vielleicht unabhängig von Deinem städtischen Biotopverständnis einigen ?
HansWilhelm: Letztere wären dann wirklich vogelfrei und mit Null-Toleranz zu beseitigendes Ungeziefer...
Vogelklappe: Wo nimmst Du denn das her ? Aachen ? Erlangen ? Augsburg ? Basel ? Ist es dort nicht eher so, daß die Toleranz steigt, weil es nicht mehr solche Massen an unbetreuten Tauben sind ? Wo kam es zu Nulltoleranz ?
Zu dieser Antwort hätte ich gerne ein Städtebeispiel, sonst bleibt es eine Behauptung, deren Gegenteil bereits an konkreten Beispielen belegt ist.
Vogelklappe: Und nenne bitte einen einzigen plausiblen Grund, was Du dagegen hast, den Tauben artgerechte Nistplätze anzubieten
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Hans Wilhelm

HansWilhelm schrieb:
Genetisch rein wild lebende Felsentauben, die noch nicht mit den Genen der Straßentauben durchmischt sind, dürften in Europa selten sein oder fehlen.

:idee: Was sind es denn dann, wenn es keine echten Felsentauben, und somit echten Wildtiere mehr sind? :idee:

HansWilhelm schrieb:
so dass bei konsequenter Anwendung von Vogelklappes Kriterienkatalog wir die Felsentauben Europas von der Artenliste streichen und hinein in die betreuten Schläge stecken müssen.

Na komm schon... "müssen" ist quatsch! Wo die "C. livia" autark lebt, durch sie keine Probleme für sich selbst oder den Menschen entstehen, braucht man nicht eingreifen!

Hier in Berlin Friedrichsfelde fliegen wenige scheue Exemplare von "C. livia" in verstreuten kleinen Schwärmen umher, sie fallen nicht auf und haben einen Wildtiercharakter...hier gibt es sogar Habicht und Sperber und m. E. ein Gleichgewicht.
Ne halbe Stunde Fahrtzeit entfernt gibt es Bahnbrücken, wo einem auf Grund von Kot, Kadavern und kranken, dreckigen Tauben das "Kotzen" oder die "Tränen" kommen könnten! Und ich echt verstehen kann warum "oberflächliche Menschen" von "Ungeziefer" reden.

@südwind: Ich halte den Zuflug von Reisetauben für geringfügig bis nicht Bestandserhöhend. Dazu gibt es zuwenig beringte Tauben in den Stadtaubenschwärmen. Von 100 Tauben müssten 33 Tiere beringt sein(bei 30%)... da ich drei Taubenschwärme in dieser Größenordnung kenne und mir noch nicht ein Tier mit Ring aufgefallen ist...und auch in kleineren Randpopulationen so etwas bisher nicht aufgetreten ist. Wage ich das zu bezweifeln.
Anders sieht es jedoch an so manchem Futtersilo im heimatlichem Niedersachsen aus...dort sind es in der Regel fast nur beringte Tiere, die jedoch wieder verschwinden oder vom Habicht geholt werden...

Im Dorf meiner Eltern gab es damals ca. 10 unberingte Dorftauben..bzw. Paare. Dort flogen regelmässig Reisetauben mit und auch die Jungtiere vergrößerten den Schwarm jedes Jahr, jedoch nach den Wintern war der Bestand wieder derselbe. Mittler Weile wurden die Brutbnischen vershclossen und die Tauben sind gänzlich weg, mit ihnen die Dohlen die mit 6 Paaren ebenfalls dort eine kleine Kolonie hatten.

Was jedoch und das betone ich deutlich (!) nicht gemeint ist, dass es zu keiner Kreuzung kommt. Ich habe an besagter Stelle saisonal öfter Mischpaare ReisetaubexDorftaube gesehen.


gruß tobi
 
Ich halte den Zuflug von Reisetauben für geringfügig bis nicht Bestandserhöhend.
Ich auch nicht, südwind, dazu sieht man zu wenig Züchter-beringte, nicht nur in Berlin. Und es ist von 30 % Verlusten die Rede, Wagtail, nicht Zuflug. Eine, die ich vorletzte Woche an der Autobahn aufgesammelt habe, wäre sicher sonst eingegangen. Übrigens wäre dort die Feuerwehr für die Abholung zuständig gewesen (Stadt Dormagen), da sollte man auch meinen, die haben anderes zu tun. Fragten mich zuerst, ob die Taube beringt ist, als könne man das aus einem fahrenden Auto sehen. Natürlich war ich erst vorbeigebrettert und bin dann lieber eine Ausfahrt wieder zurück, als eine möglicherweise unberingte der Feuerwehr und einem Tierheim zu überlassen, das sich als nicht zuständig erklärte. Diese Kommune zahlt anscheinend lieber das Ausrücken der Feuerwehr als einen Tierheimmitarbeiter, ob das wirtschaftlich ist ? Schlaf gut weiter, tamborie.
 
hallo vogelklappe, hallo wagteil,
aus meiner sicht: :zwinker: aufgrund von einzelbeobachtungen kann man m. e. keine entgültigen rückschüusse ziehen, "brieftauben seien nicht an bestandserhöhungen mitverantwortlich".


Aus Sicht der Landesanstalt für Umweltschutz Baden Würtenberg und TiHo Hannover 1995/96
Zitat: "Stadttauben sind entflogene Haus- oder Rassetauben und ausgebliebene Brieftauben sowie deren Nachkommen." TiHo Hannover 1995/96
 
@Vogelklappe:
Wenn Du ein persönliches Problem mit südwind hast, dann missbrauche doch nicht ständig irgendein Thema dafür.
Ich habe kein Problem mit südwind, wohl aber mit ihren Aussagen, die du hier selber teilweise richtiggestellt hast.:
südwind schrieb:
würde man diesen reisetaubensport verbieten, oder einschränken, gäbe es m.e. mindestens 30% weniger stadttauben,
Vogelklappe schrieb:
Und es ist von 30 % Verlusten die Rede, Wagtail, nicht Zuflug.
Nicht normal ist hier Deine fast schon krankhafte Aversion
Es wäre mir neu, dass es krankhaft ist, sich gegen die Verleumdung von Personengruppen zu wenden!
 
Hallo,
ich denke was wir ein für alle male aufhören sollten ist das in einem Satz immer wieder für das Stadttaubenproblem die Zuflüge durch Rassetauben und vermehrt Brieftauben verantwortlich gemacht werden.

Das ist, auch wenn es von bestimmten Menschen immer wieder wiederholt wird, Blödsinn!!!!!!!!!!

Geht Durch die Stadt und schaut Euch die Stadttauben an. Wenn überhaut mal eine beringte Taube darunter ist (wenn überhaupt von 100 eine) dann ist es eine ohne Tippesring. Also als Jungtaube vom Schlag entflogene Taube. Die ist nicht bei der Reise verloren gegangen!!!! Die ist von zu Hause weggeflogen.
Ihr, die ihr gegen Brieftaubenschickerei seit, das ist Euer gutes Recht, aber das hat mit der Stadttaubenproblematik nichts zu tun.
Lest den Wackernagel, leider steht er immer noch auf der Arbeit, ich denke er hat sich da sehr intensiv drum gekümmert.
Gruß Uli
 
Vogelklappe schrieb:
Wo habe ich das beschrieben, tamborie ? Wo ? Wir haben sie nicht, weil sie eben alle eingesammelt werden. Und zwar von der Polizei, wenn es sonst keiner macht.
Das ist doch Nippes.
1) Die Polizei ruft die Feuerwehr oder die Tierrettung und macht sich mit Sicherheit nicht zum Tierfänger. lediglich bei Gefahr in Verzug.
2) Es gibt bei uns keine Strassenhunde, ergo werden keine eingesammelt.
Ausgesetze Tiere kann man sicherlich nicht als Strassenhunde bezeichnen.
3) Ich empfinde Deine ewigen Bergpredigten als lästig, wie schon bei den Kolkraben wird vieles nicht wahrer nur weil Du es in ner Endlosschleife runterschreibst.

Im übrigen stellst Du die Sache etwas ungenau dar. Die Kommune ist mit Sicherheit für das Problem der Ansprechpartner, mit Sicherheit aber nicht der Verantwortliche.
Viele Kommunen tun einiges das Taubenproblem in den Griff zu bekommen, das es oftmals nicht funktioniert hat mit Menschen wie Südwind zu tun, welche Maßnahmen der Kommune torpedieren.
Derzeit wird hier bei uns das Fütterungsverbot sehr streng geahndet, ein Grund mag sicherlich die Vogelgrippe sein.
Würden Verordnungen endlich einmal Beachtung finden, hätten wir viele Probleme nicht.
Stoppt IHR erst einmal eure uneinsichtigen Taubenfreunde und dann könnt ihr euch immer noch an die Kommunen wenden.
So ist das alles eine Farce.

Gruß
Tam
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Tam,

könntest du bitte beim Topic bleiben und sonstige "Themen" soweit wie möglich, aus der Diskussion heraushalten!?

Das kannste ja auch in nem "Sondertrööt" klären, sonst knallt es hier und das Thema gleitet vollends ab!

greuß tobi
 
Hallo Tobi,
wagtail schrieb:
Hallo Tam,
könntest du bitte beim Topic bleiben und sonstige "Themen" soweit wie möglich, aus der Diskussion heraushalten!?
Wenn hier jemand die Kommunen und Straßenhunde ins Spiel bringt - wer war das nur gleich? ;) - muss es doch erlaubt sein, dies aufzugreifen? Offensichtlich halten einige es hier für richtig, andere Themen mit ins Spiel zu bringen, was ich persönlich sehr bedauere, dennoch kann ich das Argument, nicht darauf eingehen zu sollen, weil dadurch das Thema kaputt gemacht wird, nicht nachvollziehen.
 
Och Daggi,


das meinte ich damit nicht! Sondern deutlich anderes!


3) Ich empfinde Deine ewigen Bergpredigten als lästig, wie schon bei den Kolkraben wird vieles nicht wahrer nur weil Du es in ner Endlosschleife runterschreibst.
Würden Verordnungen endlich einmal Beachtung finden, hätten wir viele Probleme nicht.
Stoppt IHR erst einmal eure uneinsichtigen Taubenfreunde und dann könnt ihr euch immer noch an die Kommunen wenden.

Aussagen, die letztendlich nicht Zielorientiert sind, sondern polarisieren oder halt nichts mit dem Thema zu tun haben. Schade!

gruß tobi
 
Thema: Haustier oder Wildtier. Das Modere Urbane Artenspektrum

Ähnliche Themen

mäusemädchen
Antworten
49
Aufrufe
5.025
mäusemädchen
mäusemädchen
J
Antworten
5
Aufrufe
1.470
harpyja
harpyja
C
Antworten
12
Aufrufe
2.742
krummschnabel †
krummschnabel †
L
Antworten
24
Aufrufe
5.072
Alfred Klein
Alfred Klein
S
Antworten
0
Aufrufe
3.087
SenorFelix
S
Zurück
Oben