Heikles Thema

Diskutiere Heikles Thema im Forum Aras im Bereich Papageien - Mir wurde vor kurzem von zwei sehr vogel-/verhaltenskundigen Personen, deren Meinung ich sehr respektiere, gesagt, dass man einem Ara, der in...
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Ann Castro

Guest
Mir wurde vor kurzem von zwei sehr vogel-/verhaltenskundigen Personen, deren Meinung ich sehr respektiere, gesagt, dass man einem Ara, der in einer Wohnung lebt keinen Gefallen tut, wenn man ihm die Flügel nicht stutzt.

Da beide Personen ansonsten gegen das Stutzen sind, hat mich diese Aussage doch sehr verwundert.

Auf mein Nachfragen, wurde mir erläutert, dass Aras eben aufgrund der Größe sobald sie wirklich abheben und losfliegen, eigentlich schon wieder an der nächsten Wand ankommen, und dies mit erheblicher Verletzungsgefahr verbunden ist.

Es wäre hilfreich, wenn ihr mir schreiben könntet, was Eure Erfahrung in dieser Hinsicht ist (auch gerne per e-mail, falls ihr aufgrund der Kontroversität des Themas, dies lieber nicht öffentlich machen möchtet).

Wie ihr unten sehen könnt, habe ich mehrere Vögel. Davon sind im Moment jedoch nur die Agas flugfähig, da ich alle anderen bereits gestutzt bekam und die Federn leider immer noch nicht nachgewachsen sind.

In den nächsten Tagen werde ich Nikitas neuen Partner abholen, der meines Wissens derzeit nicht gestutzt ist.

Abgesehen von der Diskussion s.O. mache ich mir Gedanken, inwieweit es Probleme/Gefahren gibt einen neuen, nicht gestutzten Ara zu gestutzten Grauen/Ara dazuzusetzen.

Die anderen sind derzeit in einem Vogelzimmer ca 16m2 und wenn ich zu Hause bin sind ohnehin alle Türen offen. Die Wohnung hat 100m2 Größe. Längste gerade Flugstrecke am Stück ist ca 10m. Habe natürlich Trennungsmöglichkeiten für den Anfang, aber auf Dauer soll der Neue natürlich mit den anderen zusammen sein.

Meine Befürchtung ist, dass die anderen ihm bei evtl. Auseinandersetzungen nicht aus dem Weg gehen können, was die Verletzungsgefahr erhöht. Außerdem ist er es gewohnt mit flugfähigen Aras zusammen zu sein. Also, dass bei Auseinandersetzungen, ein Vogel wegfliegen kann. Möglicherweise wird er das Sitzenbleiben vollkommen fehlinterpretieren, mit den resultierenden gefährlichen Konsequenzen.

Eure Meinung dazu würde mich sehr interessieren.

Liebe Grüße,

Ann.
 
Moin Lily!

Ich will gleich eingangs erwähnen, dass ich selbst mit der Arahaltung keine Erfahrung habe und mich auch vom dem Gedanken, Aras in der Wohnung zu halten aufgrund der meist viel zu geringen Raumgrößen verabschiedet habe - da stimme ich auch Deinen Bekannten zu.

Ist das Stutzen der Flügel eine Lösung?
Das folgende sind eher theoretische Überlegungen bzw. entspringen der Übertragung meiner Erfahrungen mit anderen Papageienarten auf Aras - und das ist natürlich mit Vorsicht zu genießen.

Natürlich, wenn eine erhebliche Verletzungsgefahr besteht und die Abgabe der Tier in für sie optimalere Haltungsbedingungen nicht in Frage kommt, bleibt zumindest das tlw. Stutzen die einzige Möglichkeit. Aber ich bezweifele doch ernsthaft, dass das Verletzungsrisiko so groß ist: ich denke, bei Aras ist es nicht anders als bei vielen anderen Arten, das sie nämlich auf im Verhältnis zu ihrer Körpergröße kurzen Strecken gar nicht die erforderliche Geschwindigkeit erreichen, um sich ernsthaft zu verletzen (außer vielleicht bei einem Panikstartm aber dann besteht auch bei gestutzten Flügeln ein erhebliches Verletzungsrisiko). Ein Wellensittich wird in einem 10m langen Raum vielleicht sogar eine höhere Geschwindigkeit erreichen als ein Ara und ein Flug gegen die Wand für ihn mit einer größeren Gefahr verbunden sein.

Neben der Raumgröße ist aber auch die Ausstattung des Raumes zu beachten: des öfteren habe ich bereits gehört, das Vögel große weiße Wandflächen nicht gut wahrnehmen und leicht dagegen fliegen. In Ermangelung solcher großen weißen Flächen kann ich die Beobachtung nicht bestätigen, aber selbst wenn dem so ist, könnte man ja auch leicht etwas dagegen tun. Ebenso wäre es möglich, durch Anbringen von Ästen etc. vielleicht die Flugstrecke zu reduzieren . wenn das auch nicht toll ist, so doch noch besser, als dem Vogel die Flügel zu stutzen.

Mein Fazit deshalb: das Verletzungsrisiko kann nicht so groß sein, das es die Dir ja sicherlich bekannten gesundheitlichen physischen und psychischen Risiken und Schäden aufwiegt.

Zur zweiten, für mich erheblich schwerer zu beantwortenden Frage: wie groß ist das Verletzungsrisko für die flugunfähigen Geier durch Angriffe eines flugfähigen Geiers.
Meine eigenen Erfahrungen sind in dieser Hinsicht positiv: so hat der damals noch flugunfähige, weil gestutzte Alf sich trotz oder vielleicht sogar wegen seiner Flugunfähigkeit (er entwickelte eine Klammertechnikm durch die es Charlie nie gelang, in durch einen Flugangriff von seinem Platz zu vertreiben) gegenüber Charlie als der "ranghöhere" durchsetzen können.
Auch kann man oft beobachten, das gerade behinderte Vögel (und als Behinderung sind ja gestutzte Flügel anzusehen) durch eine größere Aggressivität die Nachteile durch ihre Behinderung zu kompensieren versuchen (so bspw. meine durch das Rupfen nicht mehr flugfähige Mohrendame Rufine, die sogar auf die Grauen losgeht, aber da gehe ich immer dazwischen).
Insofern kann man sicher nur schwer eine allgemeine Aussage machen, ob flugunfähige Vögel, die aber ansonsten gesund und bei Kräften sein müssen, sich nicht gegen flugfähige Geier durchsetzen können.

Aber trotz meiner beiden Einzelbeispiele glaube ich, das doch für die flugunfähigen Geier im Falle eines Angriffs eine höhere Verletzungsgefahr besteht. Dies gilt weniger für den Artgenossen als vielmehr für die beiden artfremden Grauen und auch nicht nur wegen ihrer allgemeinen und aufgrund der gestutzten Flügel speziellen körperlichen Unterlegenheit.
Hinzu kommt bei ihnen ja noch, das eventuell die üblichen Schutzmechanismen, die Körpersignale und ritualisierten Verhaltensweisen, die bei Auseinadersetzungen mit Artgenossen ernsthafte Verletzungen gemeinhin verhindern, von einem Ara, gar nicht verstanden werden.
Mag dies möglicherweise nur ein geringes Problem bei flug-und damit zur Flucht fähigen Vögel sein, so ist doch in diesem Fall
höchste Vorsicht angebracht.

Daher ist die Nowendigkeit, beide Arten dauerhaft getrennt zu halten bzw. mindestens solange, bis alle wieder fliegen können (und leider gibt es Fälle von Flügelstutzen, wo so etwas Jahre dauert (bei Alf etwa drei jahre) oder sogar nie eintritt) unbedingt einzukalkulieren.

Wenn dies nicht möglich ist wäre für mich auch nicht das Flügelstutzen des Aras die erste Überlegung, sondern die Abgabe der Aras in für sie optimalere Haltungsbedingungen.

Da kann eine sehr schwere Entscheidung auf Dich zukommen, die Du natürlich im Interesse der Vögel treffen wirst.
Stets sollte man sich aber davor hüten, aus Mitleid sich eventuell zu übernehmen und dann keinen der Vögel mehr die ausreichenden Haltungsbedingungen bieten zu können.
Eine sicherlich an deine Adresse überflüssige Bemerkung.;)
 
Hi Rüdiger!

Einige sehr gute Überlegungen. Danke.

Nikita abgeben geht nicht, da ich sie dann an die vorherige Halterin zurückgeben müsste. Diese ist m.E. keine Option.

Nikita und die Grauen ist im Moment problemlos (auch wenn ich sie derzeit nur in meinem Beisein zusammenlasse). Sie ignorieren sich größtenteils.

Aggressivität habe ich nur einmal erlebt, als Nikita am ersten Tag den Grauen Käfig übernehmen wollte (s. Clickerforum - Nikita-Pfad). Mittlerweile hat sich die Umgangsweise sehr entspannt.

In dem Vogelraum bzw. in der Wohnung ist ja auch wirklich genug Platz, dass sie sich gut aus dem Weg gehen können. Ausserdem scheinen sie (wohl aufgrund des Größenunterschieds) unterschiedliche SItzplätze zu bevorzugen.

Die ganzen Stutzungsargumente sind mir natürlich hinlänglich bekannt. Was mich einfach stutzig macht ist, dass ausgerechnet diese beiden Personen unabhängig voneinander dieses Kommentar machten. Und das obwohl sie gegen das Stutzen an sich und wirklche Experten sind.

Dein Argument mit der Geschwindigkeit finde ich sehr einleuchtend. Und weisse Wände habe ich eh nicht.

Auf längere Sicht hin werde ich mir ohnehin ein Haus kaufen (so hoffe ich zumindest), so dass diese Mietwohnung, die sicher nicht optimal ist, ohnehin nur eine Zwischenlösung ist.

Liebe Grüße,

Ann.
 
Noch ein Zusatz:

Was ich eigentlich wissen möchte, konkret von den Ara-Besitzern hier: Klatschen Eure nicht-gestutzen Aras in Euren Wohnungen ständig in irgendwelche Wände, weil die Abstände nicht groß genug, bzw. die Wendefähigkeit der Tiere nicht ausreichend sind?

Liebe Grüße,

Ann.
 
Liebe Lily
Wie du hoffentlich noch weißt, habe ich eine Gelbbrustaradame, die nicht zahme und inzwischen ein passendes Männchen dazu. Beide Vogel sind flugfähig. Beide drehen ihre RUNDEN im neu eingerichteten Vogelzimmer. Keiner klatscht an die Wand oder verletzt sich sonst irgendwie. Sie sehen trotz weißer Wand das Ende sehr genau und fliegen rund um zurrück auf ihre Bäume. Dazu noch schnell eine Geschichte von einem Ara einer Freundin, der gestutzt wurde. Natürlich hob er dann mal ab, kam aber nicht sehr weit. Er stürzte ab, brach sich dabei ein Bein und einen Flügel. Soviel zum Thema Stutzen, uber meine Meinung darüber brauchen wir nach der schlimmen erfahrung wohl nicht reden. Meiner Meinung nach ist ein Ara viel zu schwer um ihm die Flugfähigkeit zu nehmen. Sie klatschen runter wie nasse Säcke. Bitte bitte liebe Lilly laß allen deinen lieben ihre Flügelchen, wir lassen doch auch unseren manchmal sehr unruhigen Kindern Arme und Beine.
Alles liebe
 
Ein ganz erleichtertes Danke! Genau das wollte ich wissen.

Die große Frage war, ob ich aus "übertriebenem" Tierschutz (den man m.E. gar nicht übertreiben kann, deswg. die " ") im Grunde genommen fahrlässig handele, wenn ich nicht stutze und somit die Gesundheit/das Leben des Neuen bzw. meiner alten (deren Federn ja leider noch immer nicht nachgewachsen sind) riskiere.

Liebe Grüße,

Ann.
 
Hallo Ann

Mein einer flugfähiger Ara schafft es sogar fliegenderweise durch die Türen.
Er hat sich eine Technik angeeignet, mit nach hinten gestreckten Flügeln durch die Türen zu kommen. Normalerweise geht das ja nicht, da seine Spannweite die Türbreite überragt.
Gegengeflogen ist er noch nirgends. Er schafft auch Kehrtwendungen auf engstem Raum. Die Geier können sehr viel besser fliegen, als die Leute glauben.
Stutzen, was ein Blödsinn, ehrlich.
 
Denke auch so.
ICh kenne einen Ara, der fliegt bis kurz vor die Tür, legt dann die Flügel an zum Gleitflug und spreizt dann die Flügel wieder zum Weiterflug.
 
Hallo Lily,

auch ich kann nur bestätigen, daß meine "Großen" nicht gegen die Wände klatschen.
Meine Flori, Hybridara Gelbbrust x Hellrot, war von klein auf gestutzt beim Züchter. Sie hat etwa zwei Jahre gebraucht, bis sie sich richtig zu fliegen traute. Charly, ihr Partner war in einer großen Voliere untergebracht seit er fliegen konnte, und er fliegt wirklich wie ein Wellensittich um die Ecken!
Auch durch unsere schmale Tür zu Vogelzimmer fliegt er durch!

viele Grüße

Astrid
 
Flugkünstler

Hi Ann,
die Angaben der anderen kann ich nur bestätigen, meine beiden Gelbbrustaras können auch durch Türen fliegen, hatten nie Probleme mit weißen Wänden oder zu kurzen/langen/winkligen Flugstrecken und können sogar im 6 qm Bad Runden fliegen.
Nichts gegen deine "Experten", aber der Grund fürs Stutzen muß bei denen wohl doch woanders liegen.
Ich persönlich bin eine absolute Gegnerin des Stutzens.
Es wurde glaube ich, schon gesagt: wenn man diese Tiere so hält, dass man sie (aus welchem Grund auch immer) meint, stutzen zu müssen, hat man nicht die Bedingungen und Voraussetzungen diese Tiere zu halten und sollte sie lieber in bessere Verhältnisse abgeben.
 
Muss jezt meinen Senf doch dazugeben

Hallo Ann

Du weisst, ich hab keine Aras, siondern 2 Graue u. 2 Kakadus - aber ich freue mich über die Bestätigungen und Antworten der Ara-Halter.

Ich denke ein Ara flieg nicht viel anders als ein Grauer - wenn ich sehe, in welch rasender Geschwindigkeit ca. 8,00 m Strecke zurückgelegt werden um dann sofort eine 90 Grad Kurve in ein anderes Zimmer zu fliegen - einfach genial.
Und Hubschrauber-Landungen auf kleinsten Flächen sind selbstverständlich.

Die Tiere kennen (bzw. lernen) ihr Umfeld. Sie fliegen zentimetergenau um/über/an Schränken, Wänden, Decken, usw.

Wenn bei mir alle 4 (Graue und Kakadus) fliegen, ist reger Flugverkehr, und noch nie gabs einen "Zusammenstoss".

Wir haben ja gemailt und Du weisst auch, dass ich total gegen das Stutzen bin. Ich freue mich echt über die Antworten Der Fachleute "Ara" :) Euch herzlichen Dank . :)
 
Re: Muss jezt meinen Senf doch dazugeben

Moin moin!
Original geschrieben von Inge
- wenn ich sehe, in welch rasender Geschwindigkeit ca. 8,00 m Strecke zurückgelegt werden um dann sofort eine 90 Grad Kurve in ein anderes Zimmer zu fliegen - einfach genial.
Ja, es sieht z.T. wahnwitzig schnell aus, ist es auch sicher ind er Enge der Räume. Allerdings täuscht dieser Eindruck auch eben aufgrund der4 Enge etwas, sieht schneller aus, als es ist und ist kein zudem, was die Geier in freier Natur an Geschwindigkeit
erreichen können.
Original geschrieben von Inge
Wenn bei mir alle 4 (Graue und Kakadus) fliegen, ist reger Flugverkehr, und noch nie gabs einen "Zusammenstoss"
Wahnsinn, nicht wahr? Wie die das bloß schaffen? Ich habe auch noch nie einen Zusammenstoss erlebt, wenn auch ab und an "Beinahe-Zusammenstösse" - meist dann, wenn bspw. Alf und Elli durch die 80cm breite Tür rausfliegen und Charlie gefolgt von Mohrin Emma durch diese Tür hinein, was nur mit Hilfe einer 90Kurve geht. Es ist also eine absolut unübersichtliche Kreuzung und bei uns Menschen würde da sicher ein Stopschild stehen. Wenn ich dann in der Tür stehe und mich endlich wegducke, sind die Geier schon lange vorbei.;)
 
Hallo Ann,

also meine erfahrungen sind nur von Hahn Z.aras und eben von größeren aus Vogelparks. Sie sind vollständig identisch mit den Eindrücken der anderen, alle Aras sind ausgesprochen gute Flieger die eigentlich keine Probleme beim Erkenne von Hindernissen haben und auch schnell genug sind optimale Lösungen für das Umgehen von Unfällen zu haben.

Also, viele liebe Grüße

Martin
 
kann nur soweit meinen "Senf" dazu geben.

Niki ist ja oft sehr grob,
es wird oft geraten einen kakadumann zu stutzen,
nun fliegt der aber wirklich gut
brächte ich gar nicht übers Herz
das Bild des ersten Absturzes habe ich vor Augen
und das will ich ihm ersparen.

Schon schlimm genug, wenn viele Papageien durch stutzen, falsches stutzen usw. nicht mehr fliegen können.

Gogo fliegt auch wie eine Hummel - einfach nur arm.
 
Moin Ursula!

Deine Gefühle kann ich sehr gut verstehen, geht mir wirklich auch nicht anders.
Aber wenn ich Kakadus halten würde und ein Pärchen hätte, bei dem die Henne manchmal stark vom Hahn attackiert wird, schließe ich die Überlegung nicht völlig aus, den Hahn vielleicht doch soweit zu stutzen, das er zwar flugfähig bleibt (also auf keinen Fall wie ein Stein zu Boden stürzt!), aber doch an Gewandtheit einbüßt und so die Henne bessere Chancen auf eine Flucht hat. Ich denke, hier muß ich auch zum Schutze des anderen Vogels handeln, der ansonsten nur durch eine Einzelhaltung des Hahnes zu erreichen wäre.
Man kann natürlich einwenden, das es sich in solchen Fällen nicht um ein harmonisierendes Paar handelt - aber was ich von solchen Fällen bisher gehört habe, scheint das nicht die Ursache der Übergriffe der Hähne zu sein.
Oder aber man wendet ein, die Haltungsbedingungen sind unzureichend - das stimmt sicher, die Frage ist nur, ob man in Menschenhand für solche Fälle überhaupt ausreichende Haltungsbedingungen schaffen kann. Wahrscheinlich brauchen Kakadus in diesen Fällen eine riesige Voliere (wie z.B. das Gewächshaus, in dem Fritz seine Grauen auf Urlaub schickte), die auch mit anderen Vögeln gegenüber den Kakadus wehrhaften Vögeln besetzt sind, damit der Agressionstrieb des Hahnes auf seine natürlichen Objekte umgelenkt wird.
Lange Rede, kurzer Sinn: es mag eben doch Fälle geben, in denen bei allem innerlichen Widerstreben ein leichtes Stutzen der Flügel als letztes Mittel erforderlich ist, da alle anderen Alternativen wie entweder verletzung oder gar Tod der Henne oder Einzelhaltung des Hahnes noch schlechter sind.
Nun ja, auch ein Grund dafür, weshalb ich keine Kakadus mehr halten möchte - um vor solch einer Entscheidung bewahrt zu bleiben.
 
Hallihallo!

Ich habe zwar "nur" Kakadus, dafür aber 2 sehr große. Bella war gestutzt, als sie zu uns kam, wurde von unserem Bobo deswegen aber nie angegriffen. Im Gegenteil, er hat nahezu rührend versucht, ihr das Fliegen beizubringen.
Seitdem sie es kann, ist sie wie ausgewechselt, hat spürbar mehr Lebensfreude. Mein Dicker fliegt auch von einem Zimmer ins nächste und klatscht gegen keinerlei Wände. Ich habe das auch ehrlich gesagt vorher noch nie gehört, daß Papageien gegen Wände prallen können. Bei meinen zwei Nymphensittichen konnte ich sowas früher auch nicht beobachten.

Ich sage immer (so unter uns Fauen!): wir schneiden unseren Männern doch auch nicht die Beine ab, damit sie bei uns bleiben...:D


Viele Grüße,
Petra
 
Hallo,

Also ich kann den anderen nur recht geben. Meine Aras hatten weder früher bei ca. 7m x 4m noch heute bei ca. 11m x 4m irgendwelche Flugschwierigkeiten. Gegen die Wand geklatscht ist mir auch bei den anderen Großpapageien noch keiner. ;) Meine Aras fliegen allerdings in kleineren Räumen, z.B. wenn ich sie mit in den Wohnraum nehme, sowieso nur äußerst wenig. Ich denke die Vögel können beim Fliegen sehr gut alles abschätzen und entsprechend steuern, vorausgesetzt sie haben die Möglichkeit das zu trainieren (sprich genügend Flugraum).

Vom Stutzen als Mittel zur Haltung im Wohnraum von Großpapageien halte ich grundsätzlich nichts (ich glaube Lily und ich haben das sowieso schonmal ausdiskutiert :)). Wer keinen Platz für Aras hat soll keine Aras halten - das ist meine persönliche Meinung. Ebenso wenn es um das Stutzen als Grund für "Gartenspaziergänge", etc. geht. Genausogut kann man Fenster vergittern lassen und für Sonnenplätze sorgen, ich glaube das es nur in den wenigsten Fällen das Stutzen als einzige Möglichkeit gibt. Und schließlich glaube ich nicht das gelegentliche Spaziergänge und Aufenthalte im Freien derart wichtig sind, dass der Vogel dafür auf das Fliegen verzichten sollte. Aber das ist jedem selbst überlassen und wie weit die Angleichung der Vögel an das Haltungssystem gehen darf schätzt auch jeder Mensch anders ab,.... Berechtigte Ausnahmen mag es immer mal geben (z.B. bei Kakadus, wobei es aber auch hier noch andere Wege gibt), aber bei der im Ausgangsposting beschriebenen Situation ("Aras in Wohnungshaltung") sehe ich nicht ein wieso das Stutzen die einzige bzw. die sinvollste Lösung sein sollte.
 
Hi Ann,

lese gerade zum ersten Mal, dass Du einen (bzw. bald zwei) Ara (s) hast! Das ist ja toll! Vermutlich war es wieder ein Rettungs-Fall, oder? Werde gleich mal im Clicker-Forum nachsehen: Da steht bestimmt mehr.

Ich selbst habe, wie Du ja weißt, zwei Graupapageien, und kann deswegen zum eigentlichen Thema nicht viel beitragen. Allerdings hat mein Züchter einen Ara (Partnerin verstorben, deswegen nur einen), der auch in der Wohnung lebt und, soviel ich weiß, keinerlei Probleme mit dem Fliegen hat. Aber das ist es ja, was hier auch schon die anderen Ara-Halter berichtet haben. Deren Erfahrungen scheinen Dich ja regelrecht erleichtert zu haben: Super! Denn ich könnte es auch nicht über´s Herz bringen, einem Vogel die Federn zu stutzen. Übrigens sind unsere Grauen auch ausgezeichnete Flieger und hatten noch nie einen Unfall oder Absturz - egal, ob im Tief- oder Kurvenflug.

Also Glückwunsch nochmal zu Deinen neuen großen Papageien,
alles Gute und viele Grüße,
Gudrun.
 
Hi Gudrun!

Danke für die guten Wünsche.

Ich habe das Projekt (immer noch kein Name, er ist weder ein Salsa noch ein Ariel, obwohl diese Namen mir an sich gut gefallen haben) heute abgeholt.

Werde dazu noch einen separaten Thread eröffnen. BIlder habe ich leider noch keine da ich ihn nicht noch zusätzlich durch Blitzlicht verstören wollte.

Und derzeit weilt er beim TA zwecks Quarantäne und div. Tests, also kommt auch bildmässig noch nichts. ABer dann.....

Vermutlich war es wieder ein Rettungs-Fall, oder?

<g> naja so ein bisserl schon. Im fehlt ein Riesenstück des Oberschnabels. Ich hatte es zwar beschrieben bekommen aber meine Phantasie war nicht so schlimm wie die Wirklichkeit.

Es sieht aus, als hätte jemand vom Unterschnabel anfangend den Oberschnabel kurzerhand stumpf abgeschnitten. Seine Eltern haben ihm das angetan als sie versuchten ihm aus dem Ei zu helfen. Ausserdem fehlt ein Stück einer Zehe.

Wir sassen ja vier Stunden zusammen im Auto. Nach der ersten Stunde find er an meine Finger ganz zart mit der Zunge zu lecken. Nach einer weiteren Stunde fing er an meine Finger in seinen Stummelschnabel zu nehmen und abzukauen bzw zu nuckeln. Wenn er zu rabiat wurde (offensichtlich ist er robuste Männerhände und nicht meine Alabasterfinger gewohnt ;) ) habe ich ihm einfach die Hand eine Zeitlang wieder weggenommen. Er hat ziemlich schnell gemerkt worum es geht.

Es ist mir sooo schwer gefallen ihn erstmal beim TA abzugeben, aber ich werde auf gar keinen Fall die Gesundheit oder gar das Leben meiner anderen in Gefahr bringen.

Aber so viel wollte ich gar nicht schreiben, denn das ist ja eigentlich für den anderen Thread...

Liebe Grüße


Ann.
 
Thema: Heikles Thema

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