Noch was gefunden!
Die Heimat der Vorfahren unserer heutigen Kanarienvögeln; Kanariengirlitz (Serinus canaria) sind die Kanarischen Inseln. Die Kanarischen Inseln liegen vor der Nordwestküste Afrikas. Die Gruppe besteht aus sieben Inseln und ist in zwei Provinzen unterteilt. Die Provinz Las Palmas umfaßt die Inseln Gran Canaria, Fuerteventura und Lanzarote die Santa Cruz de Tenerife besteht aus Teneriffa, La Palma, Gomera und El Hierro.
Alle Inseln sind vulkanischen Ursprungs, die Landschaft ist recht unterschiedlich; man findet hohe Gipfel, Bergketten, versteckte Täler, vulkanische Wüsten, steile Felsklippen, vollkommen runde Krater und Wälder. - Flora: Wolfsmilchgewächse, Wacholdergehölz, Kiefernwald, Lorbeerwald und Baumheide
:cheesy:
Kanarengirlitz (Serinus canaria)
Der Kanarengirlitz gehört zur Gattung der Girlitze (Serinus), die der Familie der Finken (Fringillidae) zugeordnet wird und zur Unterordnung der Singvögel (Oscines*) und Ordnung der Sperlingsvögel (Passeriformes*) zählt. Sein Verbreitungsgebiet beschränkt sich auf die Namengebenden Kanarischen Inseln, Madeira und die Azoren. Dort bewohnt er offenes Waldland, Voraussetzung ist jedoch genügend Wasser. Der Kanarengirlitz ist ein kleiner Vogel mit einer Körperlänge von ca. 14 cm. Der Rumpf ist kompakt, der Schwanz entspricht in etwa der halben Körperlänge. Der Schnabel ist kräftig und kurz und kennzeichnend für alle Finkenvögel. Die Beine sind schlank und zeichnen den Girlitz als Baum- und Strauchbewohner aus. Das Gefieder des Hahns ist bunt gefärbt: Kopf und Rücken weisen ein gräuliches Grün auf, Brust, Kehle und Bürzel sind gelb. Um die kleinen schwarzen Augen zeigt er die übliche graugrüne Kopfzeichnung. Die Schwingen und Schwanzfedern
dagegen sind schwarz gefärbt und haben einen bräunlichen Rand. Der Schnabel ist bräunlich-rosa, die Spitze jedoch schwarz. Die Henne unterscheidet sich deutlich in der Färbung des Gefieders. Der gesamte Körper ist bräunlich, nur der Augenstreif, der Bürzel und die Brust sind gelblich. Auf dem Speisezettel stehen die unterschiedlichsten Sämereien. Die Männchen grenzen ihr Revier wie alle Singvögel mit ihrem Gesang ab. Auch die Partnerwahl hängt von der Sangeskunst des Hahns ab: Die Henne wählt den potenziell besten „Genlieferanten“ für ihren Nachwuchs. Die Brutzeit des Kanarengirlitzes beginnt je nach Höhenlage zwischen Januar und April. In oberen Lagen kann der Vogel meist nur eine Brut erfolgreich aufziehen, in tieferen Lagen auch zwei bis drei pro Jahr. Aus den 4 bis 5 blassen, blaugrünen Eiern schlüpfen nach zwei Wochen die Jungvögel, die nach weiteren 14 Tagen das Nest verlassen. Der Kanarengirlitz wird seit Jahrhunderten als Ziervogel gehalten. Ausschlaggebend ist sein einprägsamer, melodischer Gesang; seine Färbung spielte erst spät eine wichtige Rolle in der Zucht. Mit der Eroberung der Kanarischen Inseln durch die Spanier im Jahr 1478 gelangten die Singvögel auch auf die Iberische Halbinsel. Dort wurden sie von Mönchen gezüchtet, die durch den beschränkten Verkauf lange Zeit die Monopolstellung innehatten. Erst nachdem auch anderen Ländern die Zucht gelang, verbreitet sich der nun Kanarienvogel (Serinus canaria forma domestica) genannte Girlitz über ganz Europa, später auch weltweit. Besonders die Tiroler Bergleute verdienten sich mit der Zucht der kleinen Sänger ein Zubrot; nach Erschöpfung der Erzvorkommen und ihrer folgenden Abwanderung in den Harz prägte der Zuchtvogel "Harzer Edelroller" die gesamte nachfolgende Kanarienzucht. Auch heute noch sind die Finkenvögel wegen ihres schönen Gesangs als Stubenvögel äußerst beliebt. Die natürliche Färbung ist jedoch gänzlich verschwunden: Die Kanarienvögel zeigen ein breites Spektrum von Weiß über Goldgelb bis hin zu Rot. Auch Formveränderungen, wie z.B. Hauben, gehören mittlerweile zum Zuchtrepertoire.