Herbstvogelzug und Verschärfung der Stallpflicht

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Stallpflicht für Geflügel

Hallo, vielleicht mal wieder zum Thema zurück?

Angst vor Vogelgrippe
Stallpflicht für Geflügel

veröffentlicht: 10.10.06 - 14:29

Düsseldorf (dto). Hühner, Truthühner, Perlhühner, Fasane, Laufvögel, Wachteln, Enten und Gänse müssen ab sofort im gesamten Stadtgebiet wieder in geschlossenen Ställen gehalten werden, so das Amt für Verbraucherschutz. Mit dieser Maßnahme soll einer möglichen Einschleppung der Vogelgrippene durch Zugvögel verhindert werden.
Mit Beginn des Herbstes und des einsetzenden Vogelzuges ist das Risiko der Einschleppung der Vogelgrippe erneut gestiegen. Um die heimischen Geflügelbestände wirksam vor der Erkrankung zu schützen, ist die Aufstallung des Hausgeflügels notwendig. Zudem müssen alle Geflügelhaltungen gemeldet werden. Alle Geflügelhalter in Düsseldorf wurden bereits in den vergangenen Tagen schriftlich über die Aufstallungspflicht informiert. Fragen zur Vogelgrippe beantwortet das Amt für Verbraucherschutz unter der Telefonnummer 89-93242.
http://www.rp-online.de/public/article/dtoday/news/aktuell/355626

Düsseldorf wird nicht alleine bleiben mit seiner Entscheidung. Um das vorherzusagen braucht man noch nicht einmal eine Glaskugel. Ein Vögelein zwitscherte sogar das im Bundesministerium die Weichen schon gestellt sind für eine erneute Deutschlandweite Aufstallung. Mal sehen was kommt.
 
Und noch eins:
29. Sept 2006, 12 Uhr 55

Kreis Borken: Geflügelpest - Aufstallungspflicht im Kreis Borken ab 1. Oktober 2006

Ab dem 1. Oktober gilt in einigen Städten des Kreises Borken eine Aufstallungspflicht wegen der Geflügelpest. Lediglich für Bocholt, Isselburg und Rhede sowie in bereits bestehenden Gebieten hat die Kreisverwaltung diese Maßnahme jetzt in einer „Allgemeinverfügung" angeordnet. Das Gebiet dieser Kommunen zählt zu den Wildvogelrastgebieten des Niederrheins. Mit Beginn des Herbstes und des Vogelzuges an den Niederrhein sei das Risiko einer Einschleppung der Geflügelpest wieder größer geworden, erläutert der zuständige Kreisveterinär Dr. Manfred Ulrich. Weiter bestehen bleibt die Pflicht zudem für die Naturschutzgebiete Amtsvenn-Hündfelder Moor, Zwillbrocker Venn und Heubachwiesen sowie - aufgrund der Geflügeldichte - für die Bauerschaft Haverbeck in Schöppingen. In allen anderen Bereichen darf Geflügel auch außerhalb von geschlossenen Ställen oder Schutzvorrichtungen gehalten werden.
Im Internet (www.kreis-borken.de/gefluegelpest) finden sich weitere Informationen zum Thema „Geflügelpest".
http://www.wmtv-online.de/news1_Aktuell.php?ID_NEWS=5137&BLOCKSIZE=5&OFFSET=0&sub1=0&SEARCHWORD=
 
Und noch eins:
Geflügelpest: Aufstallungspflicht gilt wieder ab 1. Oktober
Duisburg - 26. September 2006. Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz hat im Mai dieses Jahres die Geflügel-Aufstallungsverordnung erlassen. Die Geltungsdauer wurde nunmehr mit der Verordnung vom 10.07.2006 bis zum 27.02.2007 verlängert.

Mit Beginn des Herbstes und des Vogelzuges an den Niederrhein ist das Risiko einer Einschleppung der Geflügelpest neu zu bewerten. Der jüngste Fall von Geflügelpest im Dresdener Zoo sowie die weltweite Situation unter Berücksichtigung der sich überschneidenden Flugrouten der verschiedenen Zugvögel lassen befürchten, dass der Erreger über die hier überwinternden Arktischen Gänse, Enten und andere Vogelarten in hiesige Vögelbestände eingeschleppt werden könnte. Bei der Festlegung der Wildvogelrastgebiete wurde die selbe Gebietskulisse verwendet, die das Land NRW 2005 für die damalige landesrechtliche Geflügelpestschutzverordnung ausgewiesen hatte. Somit gilt im gesamten Stadtgebiet von Duisburg wieder ab 1.Oktober 2006 die Aufstallungspflicht.

Dies bedeutet, dass Hühner, Truthühner, Perlhühner, Rebhühner, Fasane, Laufvögel, Wachteln, Enten und Gänse gemäß § 1 der Geflügelaufstallungs- VO in geschlossenen Ställen oder einer überstehenden, nach oben gegen Einträge gesicherten, dichten Abdeckung und mit einer gegen das seitliche Eindringen von Wildvögeln gesicherten Seitenbegrenzung (sogenannte Schutzvorrichtung) zu halten sind.

Für Auskünfte ist das Veterinäramt zu erreichen unter der Telefonnummer (0203) 759860 bez. Fax (0203) 75986101.

Peter Hilbrands, Tel.: 0203 283 3109
http://www.presse-service.de/static/64/646543.html
 
Kein neuer Fall von Vogelgrippe bei Menschen in China
Der Pressesprecher des chinesischen Gesundheitsministeriums Mao Qun'an hat am Dienstag in Beijing mitgeteilt, dass zurzeit kein neuer Krankheitsfall bei dem ein Mensch mit Vogelgrippe infiziert wurde in China vorliege.

Herbst und Winter, in denen die Gefahr durch Vogelgrippe aufgrund der Wanderung der Zugvögel besonders groß ist, rücken allerdings näher. Seit Ende September traten im Autonomen Gebiet Ningxia der Hui-Nationalität und in der Inneren Mongolei einige Vogelgrippefälle auf. Mao erklärte, dass die lokalen Gesundheitsbehörden in den jeweiligen Regionen Notfallsmaßnahmen ergriffen haben, um unter Menschen eine Ansteckung mit Vogelgrippe zu verhindern. Das Gesundheitsministerium hat außerdem Expertengruppen in die betroffenen Regionen geschickt, die die Vorbeugungsmaßnahmen gegen Epidemien überwachen.

(China.org.cn, 11. Oktober 2006)
http://www.china.org.cn/german/265463.htm
 
Vogelgrippe: Ab 15. Oktober ist wieder Schluss mit Freiland

Vogelgrippe: Ab 15. Oktober ist wieder Schluss mit Freiland
Ab dem 15. Oktober 2006 heisst es für rund 3000 Geflügelhalter in der Schweiz wieder: Stalltüre zu. Kagfreiland fordert, falls bis Ende Jahr keine Fälle von Vogelgrippe eingetroffen sind, die Massnahmen zu lockern.
Nach einer Umfrage unter den kantonalen Veterinärämtern schätzt kagfreiland, dass rund 50'000 Tiere, die bisher Auslauf ins Grüne hatten, vom Freilandverbot direkt betroffen sind und die nächsten sieben Monate im Stall und Wintergarten ausharren müssen. Für weitere rund 200'000 Tiere in den Risikogebieten ändert sich nichts, weil diese Tiere sowieso nie ins Freiland dürfen, da sie in Boden- bzw. Stallhaltung leben.

Kagfreiland: 7 Monate übertrieben

Das Freilandverbot gilt vom 15. Oktober 2006 bis zum 30. April 2007. kagfreiland findet es nach wie vor übertrieben, dass es fast sieben Monate lang dauern soll, und dass davon auch Hobbyhaltungen mit nur einer Handvoll Hühner betroffen sind. Wenn bis Dezember keine Fälle von Vogelgrippe in der Schweiz registriert werden, dann erwartet kagfreiland, dass der Bundesrat seinen Beschluss modifziert und die Massnahme lockert.

Eier aus Freilandhaltung nicht umdeklarieren

Entwarnung kann kagfreiland bei der Deklaration von Geflügelprodukten geben. Die vom Freilandverbot betroffenen kagfreiland- und Bio-Bauern müssen ihre Eier und Poulets während der ganzen sieben Monate nicht umdeklarieren und können diese weiterhin mit «aus Freilandhaltung» anpreisen.
http://www.schweizerbauer.ch/htmls/artikel_11319.html
 
Brandenburg
Neue Vogelgrippe-Gebiete ausgewiesen
Wegen des Herbstzugs der Wildvögel werden in Brandenburg die Vogelgrippe-Risikogebiete ausgeweitet. Betroffen sind vier Regionen in der Prignitz und im Havelland. (13.10.2006, 18:10 Uhr)
Potsdam - Erhöhtes Infektionsrisiko bestehe im Westen und Südwesten der Prignitz entlang der Elbe sowie im Havelland nördlich des Gülper Sees bis zur Kreisgrenze und im Süden um Ketzin herum, sagte Landestierarzt Claus Reimer. Das ist das Ergebnis einer landesweiten Untersuchung der Amtstierärzte.
Ab Montag müssen die Tiere von mehr als 200 Geflügelhaltern in den Gebieten für etwa zwei Monate in den Stall, wie Reimer sagte. In der Prignitz seien rund 150 Halter betroffen und im Havelland mehr als 50. Die Stallpflicht gelte zunächst bis Mitte Dezember. Bisher sei noch kein neuer Vogelgrippe-Fall in Brandenburg bekannt. Alle Geflügelhalter im Land sollten ihre Tiere vor dem Kontakt mit Wildvögeln so gut wie möglich schützen.

Bislang sind den Angaben zufolge das Gebiet um den Gülper See, der Südosten der Uckermark und die Peitzer Teiche bei Cottbus als Risikogebiet ausgeschildert. Der letzte Fall von insgesamt 21 Vogelgrippe-Befunden in Brandenburg war im Mai festgestellt worden. (tso/ddp)
http://www.tagesspiegel.de/berlin/nachrichten/brandenburg-vogelgrippe/77128.asp
 
Gesundheit
Hessen schützt sich vor der Vogelgrippe

Die Vogelgrippe-Gefahr ist nach Ansicht von Umweltminister Wilhelm Dietzel (CDU) nach wie vor groß. Derzeit überqueren zehntausende Vögel Hessen oder nehmen ihr Winterquartier hier.

Mit Freilaufverboten für Geflügel und verschärften Kontrollen versucht das Land der Gefahr vorzubeugen. Bisher sei das Virus allerdings in Hessen in keiner der 7.000 Proben entdeckt worden, die seit Herbst vergangenen Jahres untersucht wurden, so Dietzel.
.......
http://www.hr-online.de/website/rub...p?rubrik=15662&key=standard_document_27316740
 
Dann solle die Stallpflicht für größere Gebiete gelten.

Vogelgrippe-Gefahr steigt


Mit dem Beginn der Vogelzüge wird mit der Rückkehr der Vogelgrippe gerechnet.

Berlin/Jakarta (dpa) Das Bundesagrarministerium und das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit sehen eine steigende Gefahr für einen erneuten Ausbruch der Vogelgrippe bei Tieren in Deutschland. Ein Grund sei das kalte und feuchte Herbstwetter, bei dem das Virus H5N1 länger ansteckungsfähig bleibe, sagte der Präsident des Friedrich-Loeffler-Instituts, Thomas Mettenleiter, der «Bild»-Zeitung (Montag). Dazu komme der Vogelzug im Herbst. Eine Sprecherin des Bundesagrarministeriums sagte: «Sobald die Risikobewertung deutliche Signale enthält, dass es zu einer Ausbreitung kommt, werden wir reagieren.» Dann solle die Stallpflicht für größere Gebiete gelten.

Die allgemeine Stallpflicht für Federvieh gilt zunächst bis Ende Februar, aber nur in der Nähe von Fundorten infizierter Tiere, an Seen und Feuchtgebieten sowie in Regionen mit viel Geflügel. Die Bundesländer haben in den übrigen Gebieten großflächige Ausnahmen beschlossen. Erstmals in Deutschland war das auch für Menschen gefährliche Virus H5N1 Mitte Februar bei Wildvögeln auf der Ostseeinsel Rügen aufgetaucht. Dort gilt seit August wieder eine verschärfte Stallpflicht für Geflügel.

Indonesien meldete unterdessen zwei weitere Todesfälle bei Menschen durch die Vogelgrippe: Ein elfjähriger Junge und eine 67 Jahre alte Frau erlagen dem Virus. Damit steigt die Zahl der Vogelgrippe-Toten in dem Inselstaat auf 55, wie aus Daten der Weltgesundheitsorgansiation (WHO) hervorgeht. In keinem Land sind so viele Menschen an dem Virus H5N1 gestorben wie in Indonesien. Am zweitschlimmsten betroffen ist Vietnam mit bislang 42 Toten. Nach der WHO-Statistik sind seit 2003 weltweit 151 von insgesamt 256 Vogelgrippepatienten gestorben.
http://www.rhein-main.net/sixcms/list.php?page=fnp2_news_article&id=3272130
 
Raven: Mit «Constanze» der Vogelgrippe auf der Spur
Ein trinationales Forschungsprojekt am Bodensee lanciert Weiterlesen
Der Ansatz hört sich doch ganz vernünftig an, oder?
Im Rahmen des Monitoring-Teilprojekts werden Kloaken- und Schnabelabstriche genommen und auf H5N1-Viren untersucht.“
Dort findet man aber das Virus bei inapparenten Trägern nicht (mehr). Ähnlich wie bei anderen Viruserkrankungen oder auch Ornithose ist eher wahscheinlich, dass man einen vor längerer Zeit stattgefundenen Infekt bei Tieren, die ihn überstanden haben, nur mittels Serologie oder Organbefunden nachweisen kann.

Ebenfalls im Monitoring-Teilprojekt werden Jungschwäne und -enten eingefangen und untersucht. Wird bei diesen Tieren, die erst im Frühjahr geschlüpft sind, das Virus nachgewiesen, so bedeutet das, dass H5N1 mindestens noch im Frühsommer am Bodensee präsent war.“
Daß es im Frühsommer in Deutschland noch präsent war, wissen wir ja nun schon von dem 3 Monate alten Schwan im Dresdner Zoo, der als einziger Vogel im August infiziert mit H5N1 gefunden wurde.

Zu diesem Zweck werden Schwäne und Schweine mit H5N1- Viren infiziert und anschliessend beobachtet: Zeigen sie Krankheitssymptome? Scheiden sie das Virus aus, und wenn ja, wann und in welchen Mengen? Bis jetzt hat man solche Experimente nur mit Enten gemacht, die das Virus nach einer Infektion offenbar bis zu 15 Tage lang ausscheiden.“
Das stimmt ja auch nicht, selbstverständlich gab es Infektionsversuche mit Schweinen:

Bei Schweinen, die oft Träger von Influenzaviren sind, seien lediglich in acht von rund 3.000 untersuchten Tieren in Vietnam Hinweise auf einen Kontakt mit dem Erreger H5N1 gefunden worden. Allerdings war das Virus bei keinem der Tiere nachweisbar, keines der Tiere zeigte eine klinische Erkrankung. Auch in Infektionsversuchen, die am Friedrich-Loeffler-Institut vorgenommen wurden, erwiesen sich Schweine als wenig empfänglich für das Virus H5N1: „Infizierte Tiere waren nicht in der Lage, das Virus zu vermehren oder die Infektion weiterzuverbreiten.“
http://www.faz.net/s/RubED0C6D94EC5...C88A8307CBEACB0A79~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Und lebende Schwäne hätte man besser schon auf Rügen zur Zeit der ersten H5N1-Nachweise untersucht. Die „Sentinel-Stockenten“ will man jede Woche alle einfangen und untersuchen (denn nach 15 Tagen wäre ja alles vorbei) ? Ob bei so häufigen Fangaktionen viel Zuflug zu verzeichnen ist ? Wenn wenigstens der Erkenntnisgewinn dabei herauskommt, dass man mit der Stallpflicht wie in Sachsen keine Einschleppung in Geflügelbestände verhindert, kann man ja weiterhin nicht zielführende Tierarten in den Vordergrund stellen:
Was ist also im Sommer mit ihm passiert ?"
Mit Untersuchungen von Abstrichen bei Wasservögeln, die H5N1-Viren nur zwei Wochen ausscheiden, ist diese Frage sicher nicht zu beantworten.
 
Schutz des Geflügels schützt auch den Menschen

Schutz des Geflügels schützt auch den Menschen
sta Osnabrück/Bad Rothenfelde.
Es ist ruhig geworden um das Thema Vogelgrippe. Doch das wird sich vermutlich bald wieder ändern. Im Herbst machen viele Zugvögel in Deutschland Rast. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Virus weiter verbreitet. Denn im Lande ist er ohnehin. Erst im August verendete ein Höckerschwan im Dresdner Zoo an dem Virus.

Mit den "Grenzen der Massentierhaltung in Zeiten von Vogelgrippe, Schweinepest und BSE" beschäftigte sich gestern ein Workshop der in Bad Rothenfelde ansässigen Heinrich-Stockmeyer-Stiftung. Die Stiftung der Firma heristo mit Heinrich und Ekkehard Risken hatte namhafte Referenten der Veterinärmedizin, Biochemie, Virologie und Ernährungswissenschaft zum fachübergreifenden Gedankenaustausch nach Osnabrück eingeladen, den der Moderator des ZDF-Magazins "Frontal 21", Theo Koll, leitete.
Die langjährige Leiterin des Referenzlabors für die Vogelgrippe, das staatliche Friedrich-Loeffler-Institut auf der Ostseeinsel Riems, gab vorsichtige Entwarnung für den Menschen. Der Vogelgrippevirus sei zwar weltweit verbreitet, erklärte Dr. Ortrud Werner, nur Amerika und Australien seien noch vogelgrippefrei, 148 Menschen an der Krankheit gestorben. Dabei habe sich jedoch gezeigt, dass es noch keine Übertragung von Mensch zu Mensch gegeben habe. Zudem sei für eine Übertragung vom Tier auf den Menschen eine hohe Viruslast notwendig.

Gefährlich werde die Situation erst dann, wenn deutsche Geflügelbestände betroffen wären. Würden sich dann menschliche Grippe- und Vogelgrippeviren vermischen, sei kein Mensch durch Antikörper davor geschützt. Dazu kommt, dass die so genannten RNA-Viren extrem anpassungs- und wandlungsfähig sind. Darum gelte die Regel: "Der Schutz des Geflügels schützt auch den Menschen."

Da wilde Wasservögel wie Schwäne und Enten selbst selten erkrankten, so Werner, den Virus aber häufig in sich trügen und über ihren Kot verbreiteten, spielten sie bei der Entwicklung und Verbreitung der Geflügelpest eine besondere Rolle. Werner plädierte daher gegen die Freiland- und für die Massentierhaltung, "ich nenne sie allerdings lieber Intensivhaltung".

Ganz anders sehe es in Asien aus. Hier sind bisher 200 Millionen Vögel betroffen, neue Seuchenherde flackern immer wieder auf. So sind Hausenten, die oft auf Reisfeldern leben, hochgradig mit dem Virus verseucht. Von den 52000 verendeten Vögeln, die in Deutschland auf Vogelgrippe untersucht wurden, trugen dagegen nur 0,6 Prozent den Virus in sich.
http://www.neue-oz.de/information/n...565.html?SID=c5249f38207c32de2d3713109829d232
 
Bei Tests über den Sommer haben Veterinäre herausgefunden, dass Schwäne Anti-Körper gegen das Vogelrippe-Virus H5N1 haben und den Krankheitserreger nicht ausscheiden.
Hinter dieser unscheinbaren Nachricht verbirgt sich (falls sich die Meldung als wahr herausstellt) eine Sensation.

Das bedeutet nicht mehr und nicht weniger, dass der Erreger (welcher eigentlich genau?) nicht so pathogen ist, dass nicht zumindest einige Tiere die Infektion überleben und eine protektive Immunität aufbauen können.

Selbstverständlich scheiden solche Tiere auch kein Virus aus.

Das bisher gepflegte Dogma, der Qinhai Virus töte rasch alle befallenen Tiere, kann man nun vermutlich aufgeben.

Des weiteren bedeutet dies die Chance, dass der Vormarsch des Virus zum stehen kommen wird, da eine Epidemie nur bei vorliegen eines großen Anteils nicht immunisierter Individuen entstehen bzw. sich weiter ausbreiten kann.

Auf die Bedeutung der Serologie wurde hier und anderswo x mal hingewiesen.
Stattdessen wird weiterhin allerorten fast ausschliesslich nach Virus gesucht - und nichts gefunden. Es wäre übrigens nicht das erste mal, dass Antikörper gegen H5N1 in WV nachgewiesen werden, allerdings bezeichnenderweise nicht in der BRD.

Derweil schwadronieren Experten wie Ortrud Werner in nicht nachvollziehbarer Weise über die Gefahren, die von angeblich virusausscheidenden Wildvögeln ausgehen.

Da wilde Wasservögel wie Schwäne und Enten selbst selten erkrankten, so Werner, den Virus aber häufig in sich trügen und über ihren Kot verbreiteten, spielten sie bei der Entwicklung und Verbreitung der Geflügelpest eine besondere Rolle. Werner plädierte daher gegen die Freiland- und für die Massentierhaltung, "ich nenne sie allerdings lieber Intensivhaltung".
"den Virus häufig in sich tragen und ausscheiden?"
Wo bitte gibt es auch nur einen einzigen Beleg für diese Behauptung? Anstatt auf wissenschaftrliche Belege stützt sich Werner vermutlich auf Vorgaben von Politik und Gedflügelwirtschaft.

Angesichts dieser Bedingungen ist nicht anzunehmen, dass die richtigen Schlussfolgerungen aus dem vorliegenden Sachverhalt gezogen werden.

Wie meistens, wenn sich Politik, Partikularinteressen und Wissenschaft zu einem undurchsichtigen Amalgam verquicken.
 
Impfen und die Folgen?

Hat Geflügelimpfung Lage verschlimmert? Aggressive Vogelgrippelinie wurde gestärkt!
Sehr kritische Studienergebnisse zur Immunisierung
Neuer Erreger breitet sich jetzt rasend schnell aus
Vogelgrippeimpfungen bei chinesischem Geflügel können einer US-Studie zufolge die derzeit gefährliche Virusvariante herangezüchtet haben. Die aktuelle Vogelgrippe-Welle in Südostasien sei zum Großteil von einer Linie des Erregers H5N1/Asia verursacht, die im März 2005 in China erstmals gefunden wurde, berichtet ein Forscherteam in den "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften ("PNAS", Online-Vorabveröffentlichung).

Inzwischen habe der Erreger einen Großteil anderer Vogelgrippe-Virusstämme in der Region verdrängt - und sei seit Oktober 2005 für die meisten Erkrankungen von Mensch und Geflügel in der Region verantwortlich, schreiben die Wissenschafter.

Das Virus habe bereits zahlreiche Vögel in Laos, Malaysia und Thailand infiziert. Menschen seien an ihm in China und Thailand erkrankt, schreibt die Gruppe um Robert Webster vom St. Jude Children's Research Hospital in Memphis (US-Bundesstaat Tennessee). Es sei wahrscheinlich, dass sich diese Viruslinie auch in ganz Asien und in Europa durchsetze. Zugleich weise die rasante Ausbreitung des Erregers darauf hin, dass die Maßnahmen zur Überwachung und Eindämmung der Seuche in China nur schlecht funktionierten.

Für ihre Studie untersuchten die Forscher von Juli 2005 bis Juni 2006 Gänse, Hühner und anderes Geflügel auf Märkten in sechs chinesischen Provinzen. Von mehr als 53.000 Vögeln trugen knapp 1.300 Tiere ein H5N1-Virus in sich, meist Gänse und Enten. In einem nächsten Schritt analysierte das Forscherteam bei jedem dritten gefundenen Vogelgrippevirus das Erbgut. Ergebnis: Fast zwei Drittel der Erreger gehörten der neuen Variante an.

Zwar sei der genaue Entstehungsmechanismus der neuen Viruslinie unklar. Jedoch liege ein Zusammenhang mit Pflichtimpfungen von Geflügel nahe. Diese liefen in China seit September 2005. Offensichtlich wirkten die benutzten Sera nicht gegen die neue Vogelgrippe-Viruslinie, schreibt Webster. So hatten von 76 geimpften Hühnern in der Untersuchung 55 keine oder nur wenige wirksame Antikörper gegen die neue Viruslinie. So könne das Immunsystem geimpfter Tiere einige Vogelgrippe-Erreger abwehren, die neue Virusvariante jedoch übrig - und habe praktisch freie Hand, sich auszubreiten. (apa)
http://www.networld.at/index.html?/articles/0644/35/155312.shtml
 
Auf die Gefahren einer Impfung unter den derzeit zur Verfügung stehenden Bedingungen einer HA Epitop basierten Impfung wurde hier mehrfach wissenschaftlich begründet hingewiesen. Insofern kommt die Meldung nicht ganz überraschend.

Mit der Bewertung ist allerdings Zurückhaltung angeraten:

1. Es wird sich erst erweisen müssen, auf welche Umstände das beschriebene Auftreten der neuen Variante realiter zurückzuführen ist. Es könnten auch andere Ursachen in frage kommen.

2. Bei der in China anzunehmenden Schlamperei, Inkompetenz und amtlichen Geheimnistuerei sind auch unsachgemässe Handhabung, mangelhafte Impfstoffqualität, sowie ungenügendes Controlling als Ursache für Fehlentwicklungen nicht nur möglich, sondern wahrscheinlich. Es wäre jedenfalls verfrüht, Schlussfolgerungen auf die Nutzen/Risiko Bewertung der Impfung an sich zu ziehen.

3. Der regierungsamtlich mit viel Vorschußlorbeeren vorgestellte Vektorimpfstoff wurde nie wissenschaftlich nachvollziehbar vorgestellt. Möglicherweise waren die Chinesen nicht in der Lage, ein - internationalen Massstäben genügendes Präparat ausreichender Qualität herzustellen.

Heuristisch betrachtet wäre dies keineswegs erstaunlich, sondern entspräche eher den Erfahrungen, die man in anderen Bereichen mit chinesischen Produkten macht.
 
China dementiert Vogelgrippe bei Schweinen (23.08.2004)

China dementiert Vogelgrippe bei Schweinen
Peking/Kuala Lumpur (dpa) - China hat Berichte über die Infektion von Schweinen mit dem Vogelgrippevirus H5N1 in diesem Jahr dementiert. Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums seien nur 2003 derartige Infektionen festgestellt worden, meldete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua.

Das Ministerium widersprach damit Tierärzten, die auf einer internationalen Fachtagung in Peking von aktuellen Infektionen mit dem Erreger H5N1 bei Schweinen auf Höfen im Süden des Landes berichtet hatten. Unterdessen äußerte sich die Weltgesundheitsorganisation (WHO) besorgt zu möglichen Infektionen von Schweinen mit dem aggressiven Vogelgrippevirus. Schweine können sich gleichzeitig mit Menschen- und Vogelgrippeviren infizieren und gelten daher als "Mischgefäß" von beiden. Experten befürchten, dass ein Mischvirus eine weltweite schwere Grippewelle mit Todesfällen auslösen könnte.

Es sei denkbar, dass Schweine zu einem neuen Wirt für den Erreger werden könnten, sagte der WHO-Direktor für die Region West-Pazifik, Shigeru Omi, am Montag auf der nordmalaysischen Insel Penang. Er rief alle von der Geflügelpest betroffenen Länder zu verstärkter Wachsamkeit auf, warnte zugleich aber vor Panik wegen der Tierseuche.

Dem gefährlichen Virustyp H5N1 sind in diesem Jahr in Asien mindestens 27 Menschen zum Opfer gefallen, 19 in Vietnam und 8 in Thailand. Rund 100 Millionen Stück Geflügel starben oder wurden vorsorglich getötet. Nach einer ersten Vogelgrippe-Welle im ersten Quartal meldeten vor wenigen Wochen Vietnam, Thailand, China und Indonesien neuerliche Ausbrüche der Tierseuche.
http://magazine.web.de/de/themen/nachrichten/panorama/krankheiten/385070.html
 
"Bern. AP/baz. Seit Anfang Oktober wurden in der Schweiz zehn tote Wildvögel auf das Vogelgrippevirus untersucht. Alle Proben sind negativ ausgefallen, wie der Sprecher des Bundesamts für Veterinärwesen (BVET) Marcel Falk am Freitag auf Anfrage sagte. Die Zahl der untersuchten Tiere liegt in etwa im Rahmen des Vorjahres, erklärte Falk."
http://www.baz.ch/news/index.cfm?ObjectID=AD605417-1422-0CEF-70EC9E19ADC01525

Interessanter wären ja Prognosen, wer glaubt, überhaupt fündig zu werden.
 
Hoffentlich müssen keine Tauben sterben! :traurig:

Es grüßt
Der Taubenkasper
 
Hoffentlich müssen keine Tauben sterben! :traurig:
Die sterben schon lange. In einigen asiatischen Ländern fallen diese sprichwörtlich von den Dächern in den Orten wo die Vogelgrippe ausgebrochen ist. Sogar die Mönche beschweren sich dort schon deswegen.
Müssen andere Tauben sein als bei uns, denn bei unseren Tauben ist H5N1 ja nicht relevant in Bezug auf die Stallpflicht usw..
 
Tauben ließen sich im FLI-Versuch nur mit sehr hohen Dosen H5N1-infizieren und schieden dann so wenig Viren aus, daß sich nicht ein einziges der hochgradig empfänglichen Hühner in derselben Voliere ansteckten - wieso sollte denn da Handlungsbedarf bezüglich Stallpflicht auch noch für Tauben sein ? Wo in Europa gab es auch nur eine infiziert gefundene Taube, die so etwas rechtfertigen würde ? Für mich ist viel mehr erfreulich, daß wenigstens hierbei noch etwas Augenmaß übrig scheint. Viel gefährlicher finde ich, daß mögliche andere Vektoren als Vögel, die auch das FLI in Erwägung zieht, nicht systematisch untersucht werden.
 
Tauben ließen sich im FLI-Versuch nur mit sehr hohen Dosen H5N1-infizieren und schieden dann so wenig Viren aus, daß sich nicht ein einziges der hochgradig empfänglichen Hühner in derselben Voliere ansteckten - wieso sollte denn da Handlungsbedarf bezüglich Stallpflicht auch noch für Tauben sein ?
Auf die FLI Veröffentlichung würde ich nicht viel geben, da nicht genannt ist, um welchen Subtyp es sich handelt. Es geben aber nur subtypenspezifische Betrachtungen Sinn. Richtig ist, dass zahlreiche Arbeiten belegen, dass Tauben eine geringere Infektionsrate, kürzeren Krankheitsverlauf und geringere Virusausscheidung unter Zugrundelegung der bisher untersuchten Viren haben.

Der folgende Auszug mag die Problematik noch einmal aufzeigen
Studies on H9N2 influenza viruses in pigeons. Pigeons are the second most common type of poultry in the live-poultry markets in the Hong Kong SAR. To date, only a limited number of influenza viruses have been obtained from pigeons (Table 2). In this study, Pg/HK/FY6/99 (H9N2), genetically closely related to Qa/HK/G1/97, was inoculated into pigeons. To determine if this isolate as well as Qa/HK/G1/97 and Ck/HK/ G9/97 can replicate and be transmitted between pigeons, fourbirds were infected and put in contact with four pigeons in the same cage. Virus was detected on the first day after infection in two of four birds inoculated with Ck/HK/G9/97 and in one of the four birds inoculated with Pg/HK/FY6/99, but virus was not detected in Qa/HK/G1/97-inoculated birds; also, no viruses spread to contact birds (results not shown). Thus, two of the viruses tested replicated poorly if at all in pigeons, one failed to replicate, and none of the H9N2 viruses tested were transmitted to contact pigeons.
 
Thema: Herbstvogelzug und Verschärfung der Stallpflicht
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