Hilfe! Federrupfer!

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rummel

Guest
Hallo,
unser 9-Jahre alter Hahn Pedro rupft seine Henne Cosmo (ebenfalls 9). Begonnen hat es vor drei Jahren. Erst fraß Pedro Cosmo den Hinterkopf kahl, mittlerweile ist Cosmo bis zum Bauch kahl und auch an den Flügeln sind kahle Stellen zu sehen. :+schimpf
Wir wissen echt nicht mehr weiter. :?
Die Vögel haben genug Freiflug, im Käfig und im Vogelzimmer ist reichlich Spielzeug vorhanden, Pedro zupft auch an dem Spielzeug. Pedro steht gut im Futter, hat ausgezeichnetes Gefieder, ist lehr- und unterhaltsam. Kolbenhirse verzehrt er sehr gerne, Paprika ißt er erst neuerdings, er frißt die separat angebotenen Mineralien, im Wasser bieten wir verschiedene Vitaminpräparate an. Sofort nach dem Aufwachen balzt er Cosmo an.
Das Problem ist, das Cosmo vom ersten Tag an eher von tolpatschiger und extrem lethargischer Natur ist. Sie schläft sehr gerne und viel, dreht ihre Pflichtrunden und ist die gute Seele im Käfig (wir haben noch ein anderes Pärchen). Den Tretakt konnte Pedro noch NIE ausüben, selbst wenn er auf Cosmo drauf käme, würde Cosmo von der Stange fallen, da sie extrem kraftlose Füße hat. :traurig:
Pedro ist total auf Cosmo fixiert. Als wir Pedro mal krankheitsbedingt vom Schwarm in einen anderen Käfig separieren mussten, ist er die ganze Zeit im Käfig rumgeklettert und hat nach Cosmo geschrieen. Verläßt man mit Cosmo den Raum, fliegt und schreit Pedro hinterher. Pedro geht erst in den Käfig, wenn Cosmo vor ihm drin ist. Das ist die totale Fixierung.
Wir wollen Cosmo von seinen Qualen erlösen und haben auch in Erwägung gezogen, Pedro abzugeben. Doch wohin? Evtl. könnten wir ihn in eine Außenvoliere geben, doch käme er mit den Witterungen klar, wo er neun Jahre in der Wohnung gelebt hat?
Wir haben Tipps bekommen, dass wir die Mineralien mit Eierschalen anreichern sollen oder Cosmo mit dem Bitterstoff Pluma Protect einsprühen sollen.
Was sollen wir nur machen? Habt ihr noch andere Tipps? Einerseits wollen wir, dass Cosmo wieder Federn bekommt, andererseits bricht es uns das Herz, wenn wir unseren Kasper Pedro :p abgeben müssen.
Vielen Dank für eure Hilfe im voraus!
Frank & Natascha
 
Hallo Frank,

dass ein Hahn seiner Henne den Hals und am Kopf rupft, kommt öfter vor, meistens liegt es daran, dass er als Kücken selbst gerupft. Aber dass er sie am ganzen Körper rupft, habe ich noch nie gehört.

Trennen würde ich die Beiden nicht, die Gefahr, dass sie sich dann beiden selbst rupfen aus Einsamkeit wäre mir zu groß.
Vielleicht hat ja noch jemand einen Vorschlag. Hast Du denn schon mal mit einem vogelkundigen TA gesprochen?
 
Hallo Frank und Natascha,
sind Cosmo und Pedro eine Zwangsverpaarung oder haben sie sich freiwillig ausgesucht ?
Für mich hört sich das alles nach Problemen sechsueller (extra falsch geschrieben, damit es nicht gelöscht wird) Natur an, er will, sie nicht.
Ich würde erstmal schauen, wieso Cosmo so lethargisch ist, es gibt natürlich Hennen, die liebend gern abhängen, ich habe auch so ein Exemplar, aber zumindest sollten die Füßchen ok sein. Vielleicht hat sie medizinische Probleme und daraus resultiert das viele Schlafen und rumdösen, weil sie sich nicht bewegen mag, da es dann schmerzt ? Cosmo ist eigentlich jung genug, um noch sehr vital zu sein.
Dieses Rupfen ist eine fiese Eigenart, einer meiner Hähne rupft seit 12 Jahren, das Patentmittel haben wir bisher nicht gefunden, es geht bei ihm soweit, dass er sich selbst rupft, anscheinend aus Frustration, obwohl er seine Henne treten kann und noch eine "Ausweich"henne zum Treten vorhanden ist. Es gibt anscheinend diese überaktiven Hähne, denen eventuell nur mit hormoneller Behandlung zu helfen ist.
 
Cosmo war ursprünglich mit dem anderen Hahn zusammen (aber auch da lief nichts). Weil die beiden nur kuschelten und nichts anderes machten, holten wir Pedro dazu. Dieser meldete sofort Ansprüche an Cosmo an. So holten wir eine weitere Henne, mit der sich dann der andere Hahn verpaarte. Somit war die Rollenverteilung klar.
Cosmo hat sehr große Füße. Nachdem ich ihn gekauft habe (ca. 4 Monate alt) fiel er mehrmals von der Stange. Der Verkäufer meinte, sie wären am Anfang einfach tolpatschig. Irgendwann war der Ring zu klein und Cosmo saß sehr merkwürdig. Nachdem der Ring entfernt war, hat sich das wieder gegeben.
Wir hatten bislang drei Hennen (eine verstarb leider an Nierenversagen, die andere aus unerklärlichen Gründen) und alle drei haben wir den Spitznamen "Eisenkralle" gegeben, weil sie so fest zudrücken, wenn sie auf dem Finger saßen/sitzen. Bei Cosmo steckt keine Kraft drin. Cosmo wehrt sich auch nicht, wenn er von Pedro gerupft wird, Cosmo hackt auch nicht nach den anderen Vögeln. Aber Cosmo macht nicht den Eindruck, dass er krank ist, hat halt einen Schlaftabletten-Charakter. Fliegen kann sie sehr gut. Alle anderen Vögel genießen ihre Nähe.
Pedro hat sich noch nie um die anderen Hennen gekümmert, die sind Luft für ihn. Die totale Cosmo-Fixierung. Ich denke auch, dass sechsuelle Frustration eine Rolle spielt, denn er versucht schon den Tretakt, aber schon im Ansatz fällt Cosmo von der Stange oder flüchtet. Alle paar Wochen geschieht es, dass Pedro scheinbar heftige Hormonschübe hat und sich seine Kloake in der Schaukel reibt, danach geht er auf alle anderen Vögel los (ohne sie aber zu verletzen).
Auf uns macht es den Eindruck, dass Cosmo für Pedro eine Art Wiese zum Pflücken ist. Er macht einen glücklichen Eindruck, wenn er Cosmos Federn frißt. Könnte also auch tatsächlich ein Mangel sein.
Die Tierärztin hat uns eine Trennung empfohlen (was wir als allerletzte Möglichkeit betrachten). Medikamentös konnte sie uns nichts empfehlen (auch dies wollen wir nach Möglichkeit vermeiden).
Was uns verwundert ist, dass Cosmo Pedro ab und zu den Kopf hinhält. Aber wahrscheinlich auch nur, weil ihm die kahlen Stellen jucken. Zudem verwundert es uns, dass überhaupt keine Federn nachwachsen (es sei denn, dass Pedro auch schon die sprießenden Kiele sofort verspeist).
Cosmo war einst ein so stolzer "Adler" und ist jetzt ein armes, gerupftes "Huhn". Ebenso verwunderlich ist es, mit welcher Inbrunst Pedro Cosmo anbalzt.
 
Klingt wirklich als hätte er Frust. Schwierige Situationen.

Warst Du mit Cosmo schon mal bei einem vogelkundigen TA? Soweit ich mich erinnere, wohnst Du in der Nähe von Bielefeld.

Vielleicht hat Cosmo irgendwelche Mangelerscheinigungen und weil sie dadurch zu schwach ist, und Pedro nicht darf, ist er halt frustriert.

Ich würde evtl. mal eine Blutuntersuchung der Beiden vorschlagen. Könnte vielleicht Licht ins Dunkle bringen.
 
Hallo,
mit dem Tierarzt wollen wir noch warten, um Stress zu vermeiden. Der Ring von Cosmo störte ihn anfänglich, denn das Fleisch wuchs darüber und Cosmo saß gekrümmt. Nachdem wir den Ring beim TA entfernen ließen, wuchs der Fuß ganz normal weiter und zeigt keine Anzeichen von Krankheit. Cosmo war auch immer ein guter Flieger, ansonsten aber sehr träge. :k
Wir hatten Cosmo jetzt in einen separaten Käfig gesetzt, diesen aber direkt vor den anderen gestellt. Anfänglich lief es sehr gut, aber dann wurde Cosmo unruhig und sie versuchte, den Kopf durch die Gitterstäbe zu stecken. Jetzt sitzt Pedro in "Einzelhaft". Er kommt erstaunlich gut damit zurecht, solange er Cosmo sehen kann, ist er zufrieden. Er frißt auch normal und zeigt weiterhin sein Balzverhalten (Flügel in Herzform, steppen auf dem Brett, Gesänge) :dance: .
Bei Cosmo zeigen sich bereits die ersten Federkiele auf der Brust und am Hinterkopf bildet sich ein weißes Geflecht. :beifall:
Uns stellen sich jetzt folgende Fragen:
Ist solch eine Trennung eine dauerhafte Lösung? :? Pedro wegzugeben, fällt uns aus vielen Gründen schwer. Irgendwie ist er ein herzensguter Kerl, zutraulich und lustig. Er dreht aber schon durch, wenn er Cosmo nicht mehr sehen kann.
Erstaunlicherweise kümmert es Cosmo, Summer (Hahn) und Shorty (Henne) gar nicht, wenn sie beispielsweise Pedro nicht sehen. :traurig:
Wir haben im Internet jetzt eine große Voliere gesehen. Ideal wäre es, wenn diese innerhalb durch ein Gitter getrennt werden könnte, dann wären sich die vier trotz Trennung nah. Scheinbar gibt es diese Möglichkeit aber nicht.
Beim Freiflug ist es so, dass Cosmo, wenn er nach ein, zwei Runde nicht landen kann, noch einmal vom Landeplatz abdreht und dann immer tiefer sinkt. Gottseidank fällt er dabei fast wie eine Feder und ist bis jetzt entweder auf dem Sofa oder Tisch gelandet.
Sollen wir ihm die nächsten drei Wochen (bis das Gefieder hoffentlich wieder ganz ausgebildet ist, oder?) keinen Freiflug gönnen? Wenn alle vier Freiflug haben, geht Pedro sofort zu Cosmo und versucht ihr Federn auszureißen. Cosmo hält bereitwillig den Kopf hin. Wir müssen sofort dazwischen gehen.
An Futter haben sie reichlich Abwechslung. Wir bieten ihnen verschiedene Körnermischungen an, dazu gibt es Vitamine ins Wasser, Extra-Kalk aufs Futter, eine Schale mit Grit, auf dem Käfigboden gibt es neben Vogelsand noch Waldboden und Heu zum Spielen. Dann bekommen sie Hirsekolben, Paprika, Banane, Apfel, Karotte. Spielzeug haben sie auch, mit dem spielen sie auch. Wir erwarten in Kürze eine neue Lieferung Spielzeug, das wir gegen das alte austauschen, damit sie neue Abwechslung bekommen.
 
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