Hilfe ich habe 8 Wildentenkücken gefunden !

[Taschi]

Hey Leute ich brauch dringend euere Hilfe !

Ich wollte mich gerade mit meiner Freundin treffen und musste am Flussufer vorbei. Dort is mir dann ein Wollknäulhaufen aufgefallen. Bei näherer betrachtung ist mir aufgefallen, dass es sich um 8 kleine Wildentenkücken handelt, doch nirgends war eine Mutterente in Sicht. Nach ca. einer Stunde die ich dort gewartet hab und gehofft hatte du Mutter würde auftauchen, hab ich die kleinen mitgenommen, bevor es irgendeine Katze oder sonst ein Tier tut. Außerdem sind sie evtl grad mal ein paar Tage alt und bei diesen Temperaturen werden sie kaum überleben oder?
Jetzt sind sie zumind. bei mir Zuhause in meinem alten Hasenstall und pipen laut vor sich hin. Ich bin mir sicher ich kann sie durchbringen, ich hab schon Katzenbabys groß gezogen und auch mal eine verletzte Taube gesund gepflegt und hatte auch mal Hühnerkücken. Aber acht Entenkücken sind schon was anderes.

Meine Fragen an euch:
Was brauchen die kleinen alles?
Wo bekomm ich noch Info?

Wäre echt toll wenn ihr mir helfen könntet, ich möchte echt das alle kleinen überleben.

LG Taschi

 

[piaf]

jetzt für den Notfall gehacktes hartgekochtes Ei und gehackte Brennesseln. Schau an der Stelle ob die Mutter nicht doch zu sehen ist, vielleicht blieb sie versteckt weil Du dort warst.

Für die weitere Fütterung brauchst Du Entenstarter, nur haben viele Futtermittelhändler das nur saisonal im Angebot, schreib mir mal per pn wo Du bist, ich komme hier noch an das Futter

Gruß piaf

 

[Karin G.]

hallo Taschi

wo wohnst du denn, dass du im November noch Wildentenküken findest?

(Ich trenne das von hier ab als separates Thema.)

 

[Hoppelpoppel006]

Hallo Taschi,

ganz wichtig für die Kleinen ist Wärme (Rotlichtlampe). Dann brauchen sie auf alle Fälle Wasser (aber die Schale darf nicht zu groß sein, daß sie drin ertrinken können oder auskühlen), frische junge Brennessel, gekochtes Ei, oder am besten Kükenstarter für Enten. Wenn der Hasenstall draußen steht ist daß schlecht für die Kleinen. Da ja keine Entenmutter da ist, die sich um sie kümmert (trinken und zum Fressen animiert), müßten die Kleinen mit ins Haus bzw. Wohnung. Für Übergang reicht vorläufig ein Karton oder evtl. Kaninchenstall für drinnen. Nur sie dürfen eben nicht in der Kälte bleiben bei diesen Temperaturen, ihr Flaum wärmt noch nicht genut und sie würden schnell auskühlen.

Gruß aus dem kalten Norden
Hoppel und die wilden Racker

 

[kace63]

Ertrinken Entenküken im Wasser???
Die Küken die ich hier bei uns beobachte, schwimmen spätestens an ihrem 2.Lebenstag hinter der Mutter her.....

 

[piaf]

ja Kace, Entenküken ertrinken jämmerlich wenn sie nicht von dem Gefieder der Mutter das Bürzeldrüsenfett übernehmen können. Die eigene Bürzeldrüse braucht Zeit, bis sie selbsständig ausreichend Fett produziert. Da wir nicht wissen wie alt die Kleinen sind ist Vorsicht angebracht

Gruß piaf

 

[kace63]

Klasse, wieder was dazu gelernt
Trotzdem ist mir da was nicht ganz klar:
Wie funktioniert das denn mit den Küken die experimentell von Hühnern aufgezogen wurden? Ich meine mich zu erinnern, daß die Henne am Teichrand stand und nicht mitschwimmen konnte (Hühner schwimmen ja nicht) und die EntenKüken ganz fröhlich rumschwammen ???

 

[piaf]

Die waren dann schon ein paar tage älter. Sie machen ja instinktiv diese Putzbewegungen und dadurch wird auch die Tätigkeit der Bürzeldrüse mehr und mehr stimuliert. Es braucht ein paar Tage bis sie sich richtig "imprägnieren" können, bis dahin schützt das abgestreifte Fett des Muttergefieders.

Da die Hühnerentenmutter gar nicht erst zum See trabt, watscheln die Kleinen erstmal ungefährdet hinter ihr her, bis die Schwimmlust sie dann doch übermannt...zum Leidwesen der Ersatzmutter

Gruß piaf

 

[Dermichi]

Ob Taschi sich hier wohl noch mal meldet?

 

[nobody1]

hallo Taschi

wo wohnst du denn, dass du im November noch Wildentenküken findest?
[...]

Das ist´ne gute Frage! In Europa scheinbar nicht.

 

[Kanadagans]

Huhu!

Das mit der Wasserfestigkeit der Küken hat andere Beweggründe...
Wie schon Konrad Lorenz seinerzeit festgestellt hat, ist es nicht primär das Bürzeldrüsensekret, das die Küken wasserdicht macht, sondern die elektrostatische Aufladung, die dafür sorgt, dass alle Daunen im exakt gleichen Abstand zueinander stehen und so 1a zusammenpassen und das Wasser außen "abprallen" lassen. Entstehen tut die Aufladung durch das Hudern/ Reiben am Gefieder der Mutter.
So erklärt sich auch, dass hennenaufgezogene Enten 1a wasserdicht sind, denn ob sie von einer Entenmama aufgeladen werden oder einer Hühnermama, ist relativ egal.
Bei handaufgezogenen Küken kann man das prima nachahmen, in dem man die Kleinen mit einem weichen Tuch abstreicht, und presto, sind auch die aufgeladen ^^!

Grüße, Andreas

 

[Rud]

@kanadagans,

presto ... und wieder was gelernt! Klassisch eingefettet kamen sie mir auch nie vor ...

Gruß, Rudi

 

[piaf]

urppss, Physik, meine große Liebe

wäre es, wenn allein für das Wasserabweisen zuständig, dann nicht vielmehr so, dass sich durch diese elektrostatische Aufladung gerade die Negativladung des Dipols Wasser verstärkt angezogen würde? Durch den Wasserkontakt (Druck) verändert sich ja auch die Position der Daunen wieder, was nach wenigen Bewegungen der Küken oder auch allein über den Wasserfluss fatal wäre

ich habe das so verstanden, dass durch die veränderte Oberfläche, erreicht durch die elektrostatische Aufladung (dass also die Daunen ordentlich in Reih und Glied stehen) die Fettverteilung optimiert wird und damit erst die eigentliche Imprägnierung erzielt wird.

Gruß piaf