Hyperöstrogenismus

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semikolon

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Hallo zusammen,

eigentlich wollte ich mich noch eine Weile zurückziehen, weil es mir gesundheitlich sehr schlecht geht.

Jetzt geht es aber meiner Hildi sehr schlecht und ich möchte euch davon berichten. Achtung es wird lang.

Mir ist aufgefallen, dass Hildi sehr schläfrig war und aufgeplustert auf dem Ast saß. Ihr Hintern war dick und die Kloake verschmiert.
Dachte schon ein Ei oder gar Legenot. Also ab zum vkArzt nach Tübingen.

Dieser hat sie abgetastet und meinte es könne tatsächlich ein Ei sein und ich solle in 10 Tagen wieder kommen, falls sie noch keines gelegt hat. Zusätzlich hat er ihren Darm gespült. Zu Hause dann ging es Hildi tatsächlich wieder besser. Ich habe ihr Nistgelegenheit geboten, wie der Arzt es empfohlen hat. Ein Ei kam nicht, aber ihr ging es dann gut.

Und nun mein Fehler. Ich bin nach den 10 Tagen nicht mehr zum Tierarzt. Wir hatten einen Todesfall in der Familie.

Vor ein paar Tagen nun habe ich Hildi wieder eingepackt und bin zum nähergelegenen vkArzt nach Augsburg.
Röntgenbilder gemacht, Blut abgenommen. Sein Fazit: Hyperöstrogenismus. Das ist so eine Art ständiger Brutigkeit ohne ein Ei zu bilden. Hildi wird auch nicht von Samson bestiegen. Aber das hat ja mit der Eibildung so weit ich weiß nix zu tun.

Es sei sehr viel Kalzium in den Knochen. Die Leber hätte den Magen nach unten gedrückt, deshalb der dicke Po. Die Leberwerte seien aber doch recht gut. Die Luftsäcke seien dadurch auch sehr eingeengt. Auf meine Frage, ob es nicht besser sei, Hildi zu erlösen meinte er, dass er das nicht machen würde, solange noch eine Chance auf Heilung besteht. Er hat beide Vögel 4 Tage bei sich behalten um eine Hormonspritze zu geben und zu schauen wie sie darauf anspringt. Wenn es ihr dann wieder besser gehen würde und die Hormone wirkten wolle er ein Implantat einsetzen. Kostenpunkt ca. 250,- Hält mit Glück 1 Jahr. Das Problem hätte ich evtl. nicht, wenn sie in einem Schwarm leben würde.

Telefonisch teile man mir dann mit, dass Antibiotika noch gegeben wird und dass es ihr schon besser gehen würde, ich könne sie nach den 4 Tagen dann abholen.

Gestern also Abholtermin. Ich sah, dass Hildi Mühe hatte vom Boden auf die Stange zu kommen. Das überraschte mich, denn zu Hause ist sie noch zielsicher im Zimmer geflogen. Der Arzt meinte, dass sie bei ihm nur hauptsächlich auf dem Boden gesessen hätte. Rechnung über 400,-

Eines meiner Probleme nun: ich soll sie täglich einfangen und ihr 3 Tage lang Orniflox und eine Medikamentenmischung geben. Die Mischung dann 3 Wochen weiter. Auf der Medikamentenmischung steht etwas mit Lactalose mehr kann ich nicht lesen. Mein Silimarin, das ich zu Hause habe sei zu schwach. Um sie besser einfangen zu können soll ich beide 3 Wochen lang im Krankenkäfig (48x52x50) lassen.
Meine Vögel hatten bisher immer Freiflug und sind abends selbst in ihren Käfig. Nach dem ersten Tierarztbesuch hatte ich Mühe sie abends wieder reinzubekommen, weil sie im Käfig eingefangen wurden. Heute abend steht die erste Medikamentengabe an.

Was sagt ihr zu der Unterbringung über 3 Wochen lang?

Finanziell haut mich das ganze ziemlich um. Vorallem weil ich für die verstorbene Paula vorletztes Jahr 1000.- Tierarztkosten bezahlt habe und ich selbst finanziell durch meine eigene Krankengeschichte enorm abgestürzt bin. Versteht mich nicht falsch,mir liegt schon viel an den Vögeln und ich habe auch in teureres Pelletfutter und Beleuchtung investiert. Aber ich frage mich nun, ob ich nicht eine Zweitmeinung einholen sollte. Habe recherchiert und fand einen Tierarzt in meiner Nähe. Per mail teilte man mir mit, dass dieser vogelkundig sei. Auf der Liste im Forum steht er nicht. Einen Termin habe ich noch nicht ausgemacht. Möchte auch erst noch die Röntgenbilder und Laborbefunde vom vorherigen Arzt per mail anfordern. Ich erhoffe mir, dass dort das zukünftige Implantat zumindest günstiger kommt und natürlich spar ich mir auch die Benzinkosten.

Ist tatsächlich lang geworden. Im Forum selbst habe ich schon etwas gelesen über Hyperöstrogenismus. Da waren die Kosten des Implantats jedoch nicht bei 250,- Vielleicht hat der ein oder andere einen Rat für mich was die Unterbringung wegen der Medikamentengabe und die Krankheit selbst betrifft.

Danke fürs Lesen

semi
 
...und ich verstehe Deine Situation.
Leider muß ein JEDER für sich entscheiden, was noch für das Tier zumutbar ist oder nicht zumutbar ist.
Ob Hormonimplantate der richtige Weg sind, kann sicherlich unter Fachleuten hitzig diskutiert werden, ich habe da meine eigene Meinung.

In meinen Augen ist der richtige Weg, eine Zweitmeinung einzuholen. Sicherlich auch nur von einem fachkundigen Tierarzt, der auch was von den Vögeln versteht.

...und gegen die Unterbringung im Krankenkäfig spricht eigentlich nichts, das würde schon gehen, zumindest für 3-4 Wochen.

Es ist und bleibt nur die Frage, was ich dem Vogel alles zumuten will und ob dadurch wirklich ein uneingeschränktes gesundheitliches Restrisiko ausgeschlossen werden kann.

Es gibt Situationen in denen man mehr oder minder alleine entscheiden muß, was geht, sinnvoll ist und was man auch im Interesse des Vogels unterlassen sollte.

Um bei dieser Entscheidung zu helfen, ist sicherlich das Einholen einer Zweitmeinung wichtig.

Gerade auch, wenn man selber gesundheitlich angeschlagen ist, muß man immer an beide Seiten denken, Du bist wichtig und deshalb immer beide Seiten im Blickfeld haben.

Dir, Euch, alles GUTE und ich hoffe, Ihr findet eine zufriedenstellende Lösung für beide Seiten!
 
Danke Uwe. Mit dem Krankenkäfig bin ich erst mal beruhigt. Die Medikamenteneinnahme klappte heute einigermaßen.

Ja, was ist zumutbar für mich und das Tier...ich hab da noch meine Paula im Kopf, die einen Tumor hatte und noch ne Halskrause und noch ne Hauttransplantation. Ein Elend war das. Von daher möchte ich diesmal vorsichtiger sein und kein Tier mehr unnötig behandeln bis zum Tod. Schwierig, da ja die Tierärzte immer auch was verdienen müssen. Alleine kann ich die Entscheidung ja leider nicht treffen.

Gut, dann schau ich, dass ich die nächste Woche mal nen Termin bekomme beim anderen vkArzt. Bis dahin sieht man auch evtl. wie Hildi drauf ist, ob Besserung eingetreten ist. Ich berichte dann.
 
immer ein zweischneidiges Schwert, man muß wirklich mit gesundem Menschenverstand entscheiden, was man dem Tier zumuten kann und will. Einfach ist eine solche Entscheidung nie.
Ich drücke Euch die Daumen und hoffe, Du findest eine Entscheidungshilfe bei einem Zweitarzt.
 
Ich hatte auch so einen Fall, wo wochenlang am Vögelchen rumgedoktert wurde. Es klingt ähnlich wie bei dir... Am Ende wurde sie doch eingeschläfert, ich wollte ihr nicht noch mehr zumuten. Aber das ist nie eine leichtfertige Entscheidung.

Eine zweite Meinung schadet sicher nichts, vielleicht hat man danach mehr Klarheit.
Ich wünsche euch viel Kraft & alles Gute. Meine Daumen sind gedrückt.
 
Hallo,
zuerst möchte ich dir mein aufrichtiges Mitgefühl sagen.

Wenn es dir selber nicht gut geht, solltest du dich nicht um deine Sorge um Hildi vergessen.
Du hast schon sehr viel für sie getan - wenn du aber der Meinung bist, du hast gesundheitlich und/oder finanziell deine Grenze erreicht, überlege dir in aller Ruhe was noch machbar ist.
Auf keinen Fall würde ich Hildi leiden lassen und egal, wie du dich entscheidest: Ich würde jeden eingeschlagenen Weg verstehen!
 
Puh, ich danke euch, dass ihr meine und Hildis Situation so mitfühlen könnt.:traurig:

Nachtrag: ich hoffe der neue vkArzt ist nicht einer von der Sorte, der zu Tode pflegt. Das wünsch ich mir auch für keinen Menschen.
 
Leider steht man öfter im Leben vor diesen Entscheidungen und eines ist ganz sicher, der Mensch geht vor!
 
Es ist immer sehr schwer eine Entscheidung zu treffen - aber wie Uwe schon schrieb: Der Mensch geht vor!
Lass dir von niemandem etwas anderes einreden!
 
nachdem Hildi nun heute morgen nur noch auf dem Boden saß, habe ich beschlossen sie erlösen zu lassen. Und ich habe kein schlechtes Gewissen dabei, im Gegenteil. Ich habe um eine Narkose davor gebeten und war dabei. Es lief alles friedlich ab, wobei ich ja nicht in das Tier hineinsehen kann, aber sie war sofort nach der Narkose ruhig.

Ich mache mir Vorwürfe, dass ich die letzte Henne Paula so viel hab behandeln lassen bis sie gestorben ist. Und ich kann dem Augsburger Tierarzt nicht zustimmen, der der Meinung ist, dass man ein Tier nicht einschläfert, wenn noch Aussicht auf Heilung besteht. Wenn ein Mensch an Krebs erkrankt ist, dann macht man auch nicht um jeden Preis noch eine Bestrahlung, obwohl der Mensch das gar nicht möchte und die Erkrankung schon weit fortgeschritten ist.

Bei Paula wurde der Tumor entfernt, eine Halskrause angelegt und letztendlich ist sie ständig abgestürzt, dann Hauttransplantation usw. usf. NEIN! Diesmal nicht. Hildi ist erlöst und das ist gut so!

Der Tübinger Tierarzt in der vkListe hat Hildi als erstes behandelt. Er hat kein Röntgenbild und kein Blutbild gemacht. Wir sollen wieder kommen, wenn in 10 Tagen kein Ei da ist. Der Augsburger Tierarzt schon. Mein Fazit beim Augsburger Tierarzt, der nicht in der Liste steht: sehr viel Fachwissen, aber vorsicht ob nicht zu viel behandelt wird. Im Wartezimmer steht ein TV mit Videos. Dort wird gezeigt, wie einem Goldfisch ein Tumor entfernt wird. Das sagt eigentlich alles. Mein Fazit zum Tübinger Arzt: immerhin übertreibt er nicht so sehr mit der Behandlung, aber wenn man einen weiten Anfahrtsweg hat, sollte man besser darauf bestehen, dass gleich alles durchgecheckt wird.

Gut ist jetzt nicht, dass Samson alleine ist. Ich hoffe sehr, dass ich ihn in gute Hände weitervermitteln kann. Mir bricht das Herz da ich immer Vögel hatte seit Kindheit an. Muss mich zusammenreißen, dass ich ihn nicht behalte, aber es geht nicht mehr bei mir :traurig: Drückt Samson bitte die Daumen.

Ach ja, und wenn ihr Tipps habt, wie ich Samsons Zeit ohne Partnerin erleichtern kann, dann bitte bitte her damit.
 
Fühle dich nach deiner Entscheidung fest in den Arm genommen.
Für mich hast du die richtige Entscheidung getroffen und ich weiß wie schwer diese Entscheidung ist.
Dass du nun ganz auf die Vogelhaltung verzichten willst - auch dafür meine volle Hochachtung.
Ich habe mir schon oft vorgenommen, meinen Schwarm zu verkleinern - ich schaffe es nicht.

Vielleicht hilft es Samson, wenn du ihm viel Beschäftigung in Form von Schreddermaterial anbietest.
Dir und Samson wünsche ich alles Gute
 
Mein Beileid! Es ist immer schlimm, wenn ein Vögelchen geht. Noch schlimmer, wenn es auf diesem Weg ist. Aber wie du schon ganz richtig gesagt hast: kein Grund für ein schlechtes Gewissen.

Ich hatte immer das Gefühl, dass es den Vögeln gut getan hat, wenn man einfach da ist, viel mit ihnen redet usw.

Alles Gute für dich und Samson!
 
ich danke euch. Ja, es ist kein gutes Gefühl eine solche Entscheidung zu treffen, auch wenn man weiß, dass es die richtige ist. Samson hat seine Situation noch gar nicht richtig begriffen. Er schläft jetzt. Gut, dass es Abend war, als sie Abschied nahm. Morgen wird es rund gehen. Sein Pfeifen nach ihr. Ich nehme mir so viel Zeit wie möglich und spanne auch andere ein, damit er nicht viel allein ist.

Der Ulmer Tierarzt meinte, dass ich ihn evtl. in einen Zoo vermitteln soll oder an einen Schwarm irgendwelcher Vögel, auch wenn kein Blaunackensperli dabei ist. Er würde halt deren Sprache nicht verstehen, sei aber besser als nix. Ich bezweifle das sehr, denk ich an die abgebissenen Zehen, von denen ich schon gehört habe usw.
 
Auf keinen Fall würde ich ihn in einen gemischten Schwarm geben - da geht er unter.
Versuche doch, ihn hier über das Forum zu vermitteln. Stell ihn im Vermittlungsforum unter "andere Vögel" ein. Vielleicht schafft er da einen neuen Körnchengeber zu finden.
Ich drücke euch ganz fest die Daumen!
 
ja Isrin, so sehe ich das auch. Ich versuche es morgen hier als erstes.
 
...und auch wenn es kein Trost ist, ich begrüße Deine Entscheidung und in meinen Augen bist Du den nicht leichten Weg gegangen. Hut ab und alles GUTE!
 
Heute Vormittag ist eine Entscheidung gefallen: Am Sonntag wird Samson zu mir umziehen.
Ich werde versuchen, ihn mit meiner 8jährigen Ella zu verpaaren.

Dann also bis Sonntag! Wir bereiten hier alles vor.
 
Wie schön! Einen besseren Platz kann er doch gar nicht bekommen. :)
Dann drück ich die Daumen, dass Ella das genauso freut wie mich. :D
 
Wahnsinn! Ich hab heute morgen geheult vor Erleichterung. Bei mir gabs die letzte Zeit wenig Grund zur Freude. Um so mehr war die Nachricht von Isrin für mich unglaubllich, dass wir so ein Glück haben für Samson und uns. Und ich weiß bei dir ist er seeehr gut aufgehoben, Isrin. :blume: DANKE!

Wie das danach für mich wird, da denk ich nicht dran. Aber es beruhigt unglaublich zu wissen, dass es Samson mehr als gut geht.

Der arme Kerl ist heute bis unter die Voliere gekrochen und hat seine Hildi gesucht. Dort war er noch nie. Sobald wir das Zimmer verlassen fängt er an zu rufen. Na wenigstens beruhigt er sich, wenn wir ihn nicht alleine lassen. Jetzt schläft er...noch dreimal schlafen, dann darf er in sein neues tolles Zuhause.
 
Ich werde ihm gut zureden, dass er Ella genau so liebt wie seine Hildi :gott:
 
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