Ich bin neu hier!

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Dotterle

Dotterle

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Hallo zusammen,
ich bin neu hier in diesem Forum und möchte mich kurz vorstellen. Ich komme aus Rheinland-Pfalz und bin stolze Besitzerin zweier Gelbwangenamazonen. Rico ist 13 Jahre alt (und, wie damals leider so üblich, Widlfang) und meine Olivia ist 6 Jahre alt (Naturbrut). Sie wurden (haben sich) vor 6 Jahre erfolgreich verpaart und sind seitdem ein Herz und eine Seele. Vielleicht gelingt es mir irgendwann ein paar Bilder einzustellen (technisch eine Null!). Ich freue mich auf einen regen Erfahrungsaustausch mit Euch und wünsche Euch allen einen schönen Tag
Gruss
Barbara:0-
 
willkommen

hallo

wir haben im Februar 03 eine 6-jährige Venezuelaamazone übernommen. Sie ist inzwischen ein Goldschatz geworden und bringt uns täglich zum Lachen.
Viel Spass im Forum und mit deinen zwei Geiern.


Tschüüüsss:0-
 
Hallo Barbara,

ein herzliches Willkommen unter uns Grünenfans!:0-
Schön, dass du hierher gefunden hast. Oft ist es ja leider so, dass man in seinem unmittelbaren Umfeld nicht sooo auf Gehör stößt in Sachen Geierliebe, sondern bestenfalls belächelt wird. Da ist es super, dass es z.B. dieses Forum gibt, denn da tummeln sich massig Vogelverrückte.;) :D

Kannst ja noch bisschen was über deine beiden Süßen erzählen:
Wie sind sie untergebracht?
Wie ist das Verhältnis der beiden zu euch?
Haben sie euere Wohnung schon eingenommen und nach ihren Wünschen umgestaltet (geht zumindest mir so)?:D

Und Bilder sehen wir natürlich immer gerne.
Wenn du Probleme wegen des Einstellens der Bilder hast, schau mal hier in dieses Forum Werkstatt . Dort ist alles sehr gut erklärt oder du kannst auch selbst Fragen stellen.;)
 
Teil I der Geschichte "RICO zieht ein"

Nach dem Tod meines Kaninchens (ist 8 Jahre alt geworden), wollte ich anfänglich kein Tier mehr. Aber ich merkte sehr schnell, dass ich ohne nicht mehr kann. Da mein Kaninchen an Zahnwachstumsstörungen litt und deshalb Dauergast beim TA war, wollte ich kein Tier mehr "mit Zähnen".

Bei allem was da übrig blieb, entschieden wir uns für einen "Vogel". Mein Mann belehrte mich dahingehend, dass das aber keineswegs Kuscheltiere, wie ein Kaninchen wären. Wir machten uns einem Samstagsmorgen auf zu einem Züchter.

Der "Züchter" erwies sich als Kombination Friseur-/Zooladen und irgendwo unterhielt er wohl noch eine Vogelzucht. Als wir den Laden betraten, zupfte mich etwas an meiner Jacke. Es war ein kleiner grüner Papagei mit roter Stirn, der sich rechts seitlich der Eingangstüre auf einem Käfig aufhielt, er zog sich sofort auf meine Jacke hoch und stürmte schnurstracks auf meine Schulter (und damit auch in mein Herz). Der Besitzer des Ladens war erst einmal gar nicht zu sehen. Als er den Laden dann betrat, und sah dass der Vogel auf meinen Schultern sass, entschuldigte er sich und versuchte den kleinen da runterzuholen. Der machte sich aber so gross und breit wie möglich und hackte nach den Finger des Mannes und graaaaaah (na ja Ihr wisst schon). Zu mir hingegen war er äusserst liebevoll, legte sein Köpfchen seitlich geneigt unter mein Kinn und küsste mich lauthals. Der Mann rief in seiner Verzweiflung nach seiner Frau, die aber auch nichts ausrichten konnte. Ich wurde ständig von dem kleinen Kerlchen auf meiner Schulter, geputzt und abgeschnäbelt. Manchmal plapperte er mir etwas ins Gesicht, um dann mit seiner intensiven Bearbeitung fortzufahren. Mein Mann versuchte meine Aufmerksamkeit auf die Wellensittiche (auf die wir uns eigentlich gemeinsam geeinigt hatten) zu lenken. Aber meine Entscheidung war gefallen. Wir kauften den grössten Käfig, den sie in diesem Ladengeschäft hatten (das war eines von diesen Minigefängnissen ) weil wir das Tier ja irgendwo unterbringen mussten 0l . Futter haben wir auch gleich gekauft und Leckereien (z. B. Erdnüsse in Schale 0l ) Was sollten wir machen, wir hatten keine Ahnung. Wir haben alles falsch gemacht was man nur falsch machen konnte. Aber bedenkt, es gab noch kein Internet, kein Erfahrungsaustausch zwischen Haltern usw. Ich versuchte im Gespräch mit dem Züchter noch ein paar Tips zu bekommen. Dabei übergab er uns die Papiere, aus denen ich dann erkannte, dass "mein Rico" gar nicht hier gezüchtet wurde, sondern ein "Wildfang" war. Das war mir ganz und gar unsympathisch, denn da gab es schon so hässliche Bilder von toten Papageien, die beim Transport sterben müssen usw. aber der Händler klärte uns auf, dass die kleinen schon sehr jung an den Menschen gewöhnt werden und schon ein paar Wörter lernen würden und es ginge ihnen gut und bla, bla, bla. Wir überlegten uns noch, wie wir den Kleinen jetzt ins Auto bringen könnten, von meiner Schulter ist er nicht mehr runter. Da kam mir die Idee meine Winterjacke zu öffnen, die war innen ganz warm und weich. Ich redete ihm zu, da reinzugehen und ich würde ihn dann mitnehmen usw. Die Rechnung ging auf, Rico ist da reingekrabbelt und hat ganz wohlige Laute von sich gegeben und hat mich mit schräggelegtem Köpfchen angeguckt. Wir sind dann so mit ihm ins Auto und nach Hause gefahren. Im Auto hat er schallend gelacht. Er hat ständig sein Köpfchen auf die Seite gelegt und mich angeguckt und immer wieder gelacht!

Fortsetzung wenn Ihr möchtet folgt ..............
Barbara:0-
 
Hallo Barbera

Natürlich wollen wie eien Fortsetzung.

Schön dass du gleich mit so spannenden Geschichten bei uns im Forum einzug hältst. Herzlich Willkommen:0- .
 
Teil II Ricos Geschichte "Meine Zeit als Einzelvogel"

Zuhause angekommen, setzten wir Rico erst einmal auf seinen Käfig. Ich stellte nach einem missglückten Flugversuch von ihm fest, dass seine Flügelchen furchtbar heruntergestutzt waren (es dauerte ca. 1 Jahr bis die Flügel nachgewachsen waren). Desweiteren hatte er an seinem Unterschnabel ein Loch, es hatte sich ein dünnes Häutchen darauf gebildet. Ansonsten sah er sehr gesund aus. Er war zu diesem Zeitpunkt ca. ein 3/4 Jahr alt.

Rico entwickelte sich zu einem richtigen "Wildfang". Wir haben uns viele Stunden täglich mit ihm beschäftigt. Er war auch nie alleine, da mein Mann im Haus arbeitete. Rico sass meistens auf "seinem Baum". Das war ein entrindeter Obstbaum in einem Betonsockel. Entrindet deshalb, weil er panische Angst vor dunklen Ästen hat. An diesem Baum baumelte sein Spielzeug, eine Schaukel und eine Glocke sowie ein langes Seil bis auf den Boden, auch eine Leiter war drangestellt, wir mussten ihn ja seine fehlende Flugfähigkeit irgendwie ersetzen.

Er sprach zu dieser Zeit nur ein Wort "Lolitta". Obwohl ich diesem Namen mit gemischten Gefühlen begegnete, nannten wir ihn anfänglich so, wir wussten ja auch gar nicht, welches Geschlecht er hatte. Sein zweites Wort sagte er während mein Mann mich im Büro anrief und Rico dabei auf seiner Schulter saß. Es war "Papa". Wir waren beide total verdattert. Ab sofort war mein Mann eben Papa.

Rico konnte den ganzen Tag toben und schmusen, immer im Wechsel. Er spielte mit uns mit kleinen Tischtennisbällen Fussball, stoppte den Ball mit Schnabel und Fuss. Manchmal stand er in der Tür - wie in einem Tor - und stoppte den Ball blitzartig. Im Kampf um den Ball passierte dann auch das ein oder andere Foul.

Wir lernten auch - wenn Rico auf der Schulter sass - auf das Pfeifen eines Liedes zu verzichten, wenn er es nämlich nicht sofort beherrschte, dann biss er fürchterlich zu. Aus dieser Zeit stammt auch eine Narbe über meiner Oberlippe.

Rico war nie krank - außer einmal, da hatte er eine Nudel gegessen, deren Haltbarkeitsdatum schon beim Kauf abgelaufen war. Uns allen ging es danach nicht gut. So richtig erwischt, hatte es aber Rico. Es war abends - er sah krank aus, wurde noch anhänglicher als sonst, schmiegte sich ständig an mich und er rülpste (!). Außerdem hatte er regelrechte Blähungen. Ich habe auf eine Wärmeflasche ein Handtuch gelegt und ihn dann vorsichtig drauf plaziert und so in den Arm genommen. Auf einem Löffelchen gab ich ihm lauwarmen Kamillentee. Er schlief nach vielen Stunden endlich gegen Morgen in meinem Arm ein. Am nächsten Tag machte er einen grossen übelriechenden Haufen. Anschliessend war er wieder ganz der Alte. Es war eine schöne Zeit mit unserem Rico er bevorzugte keinen von uns. Darauf legten wir viel Wert, da wir mittlerweile uns einmal im Monat mit Papageienbesitzern trafen, um Erfahrungen auszutauschen. Daher wussten wir, was für Probleme - insbesondere bei einem Einzelvogel - auftauchen können. Wir hatten bis dahin keinerlei Probleme bis ich selbst krank wurde....................
Fortsetzung folgt...........
Barbara:0-
 
Ich verfolge Deinen Thread, und muß bei vielem nur schmunzeln, da ich es kenne.
Die Äußerung Deiner Krankheit macht mir Probs, berichte darüber, mit Gesprächen ist vieles besser zu ertragen!
Gute Besserung Gifty
 
Ein Foto für Dich:D
 

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Hallo Gifty,

lieb, dass Du so Anteil nimmst, aber mittlerweile geht es mir wieder relativ gut. Alles was ich bisher geschrieben habe, ereignete sich 1990 - 1991. Um die Spannung etwas zu nehmen, es gibt ein Happy End!!! Leider komme ich erst Morgen dazu, eine Fortsetzung zu schreiben. Danke auch für das schöne Bild. Ich freue mich schon auf einen regen Austausch untereinander.
Ich grüße Dich und alle anderen
Barbara:0-
 
Teil III RICOS Veränderung

Rico entwickelte sich zu einem prächtigen, quietschfidelen Vogel und wurde nach Nachwachsen seiner Federn ein phantastischer Flieger, der es sichtlich genoss von Zimmer zu Zimmer zu fliegen. Mittlerweile hatte er auch einen grösseren "Schlafkäfig" bezogen. Er verteilte seine Liebe zu uns sehr gleichmässig. Wenn wir abends im Wohnzimmer auf den Sofas lagen, so schmuste er eine Zeitlang mit meinem Mann, um sich dann nach einer gewissen Zeit auf den Weg zu mir zu machen. Dann wurde ich schlagartig krank. Es war die Wirbelsäule. Ich wurde zweimal operiert und sass ziemlich lange im Rollstuhl und zu Hause, in einer Art Relaxstuhl und war voll und ganz auf die Hilfe anderer angewiesen. In dieser Zeit veränderte sich Rico total. Wenn ich sehr starke Schmerzen hatte heulte er sogar!!! Er war wie eine Klette, wich nicht von meiner Seite. Entwickelte Taktiken sich an meinen Stühlen hochzuziehen und da sass er dann, den ganzen Tag und schmuste und pflegte! mich. Mein Mann musste ihn einfangen und ihn den Käfig bringen, damit er überhaupt noch etwas frass. Irgendwie weckte meine Hilflosigkeit in ihm den Beschützerinstinkt. Er griff alles an, was sich mir näherte. Zu mir war er so behutsam - er versuchte mich zu füttern -. Es war so schlimm, dass er meinen Mann, wenn der Abends zu uns ins Wohnzimmer kam attackierte. Er flog regelrecht vom Boden ins Gesicht und biss zu. Während meines zweiten Klinikaufenthaltes hielt ich es nicht mehr aus und bin heimlich an einem Samstag für ein paar Stunden nach Hause gefahren, ich wollte meinen Rico sehen. Da sass ich dann auf dem Sofa, Rico hinter mir auf der Rückenlehne und hielt die Flügel ausgebreitet über mich. Er war total von der Rolle mein Armer. Angesichts dieser ganzen Situation war uns klar, dass wir Ricos Leben bei uns überdenken müssen. Er sollte nicht alleine bleiben. Wir machten uns auf die Suche nach einer Partnerin. Wie schwierig sich das ganze gestalten sollte, wussten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht, auch nicht, was wir alles zusehen bekommen sollten.
Fortsetzung folgt........
Viele Grüsse
Barbara
:0-
 
Hallo Dotterle!
Erst einmal Anteilnahme, für Dein Leid.
Ich habe bei gesundheitlichen Problemen auch immer feststellen können, wie sich das Verhalten meiner Tiere verändert. Da ich für die Tiere *alleine* verantwortlich bin,war es für mich immer nur *Freude* + ein großes Glücksgefühl.
Bei Dir verhält es sich ja allerdings problematisch:? :?

Für Dich, wenn Du Alleine warst, sicherlich ein großes Glücksgefühl:D
Nur wie habt Ihr es zusammen gelöst????
Warte schon neugierig auf die Fortsetzung!
Gruß Jassy:0- :0-
 
Teil III RICOS Geschichte "Ich suche eine Frau"

Nachdem es mit mir wieder gesundheitlich aufwärts ging, veränderte sich Ricos Verhalten zusehends. Uns war aber klar, Rico braucht einen Partner, er war zu diesem Zeitpunkt noch nicht geschlechtsreif. Wir haben sehr viel über Papageien gelesen und waren durch unseren Stammtisch, auch mittlerweile durch den Austausch mit anderen Haltern auf die Probleme, die auftreten können aufmerksam geworden. Also beschlossen wir "wir suchen einen Partner". Da sich innerhalb unseres Stammtisches genügend Züchter befanden, dachten wir (blauäugig), da wird man sicherlich bald fündig. So war es aber leider nicht, da man die Tiere lieber anderweitig veräusserte. Am Preis lag es nicht, wir hätten gerne dasselbe bezahlt, nein im Nachhinein betrachtet, lag es vielleicht an unserer kritischen Einstellung, die wir z. B. zu Handaufzuchten hatten. Versuchsweise einen Partner aufzunehmen, war nicht denkbar, was ich ja sogar noch verstehe, weil man sich ja keine Krankheiten in den Bestand bringen will. Ich setzte mich auch mit einer sehr erfahrenen Tierärztin in Verbindung. Die war klasse hat mich an einem Osterfeiertag zurückgerufen und wir haben uns zwei Stunden über unser Problem unterhalten. Ich bat sie darum, mir Bescheid zu sagen wenn ein Vogel (auch mit Schönheitsfehlern) abgegeben werden sollte. Wir machten uns auf den Weg selbst einen Vogel zu finden (teils mit Rico im Körbchen dabei). Aber es waren entweder sehr verhaltensgestörte Tiere oder grauenhaft Verstümmelte0l . Obwohl es immer ein Kampf für uns war, diese Tiere nicht aus Mitleid aufzunehmen, musste ich letztendlich die Vernunft walten lassen. Nur damit keine Missverständnisse auftreten, die Tiere waren keine Rupfer, das wäre nie ein Hindernisgrund gewesen, sondern die rissen sich die Brust blutig oder bissen sich die Zehen ab. Einen Züchter (Garagenzucht ohne Tageslicht) haben wir damals sogar zur Anzeige gebracht. Aber das ist eine andere Geschichte. Ein Vogel von privat machte immer eine Schleuderbewegung mit dem Kopf und hob dazu ein Füsschen. Den wollten wir mitnehmen, es scheiterte nur daran, dass der Besitzer nicht in der Lage war ihn zu fangen, da er im Freiflug war. Er lebte in einer total verräucherten Wohnung. Im Käfig war Futter das mit Motten verseucht war und ein ganzer Apfel lag auf dem Boden. Erst auf das Anraten eines Tierarztes haben wir den Vogel nicht aufgenommen (er sagte wörtlich: Der ist ein Fall für die Katz). Es war insgesamt alles sehr traurig. Ich war nach diesem ganzen Leid erst einmal nicht ansprechbar. Manchmal musste ich mich sogar übergeben. Es hat mir fast das Herz gebrochen und ich wäre froh gewesen, wenn ich nie angefangen hätte, hinter die Kulissen zu blicken. Eines Tages kam ein Anruf - Gelbwangenamazone im Tierheim. Wir haben sofort zugesagt. Am selben Tag holten wir "Willi" zu uns nach Hause. Wir stellten einen zweiten Käfig auf und da kam er erst einmal rein. Willi war ein ziemlich nervöser, magerer kleiner Kerl mit chronischem Schnupfen. Wir haben ihm erst einmal Wärme, homöopathische Medikamente, gutes Futter und viel Liebe gegeben. Nach drei Wochen Käfig an Käfig, starteten wir den ersten Versuch, beide freizulassen. Um es kurz zu machen: Es war die Hölle. Rico ist sofort hinter die Zimmertür verschwunden, Willi ihm nach und hat ihn gestellt. Dann flogen die Fetzen. Wir sind mit Decken zwischenrein. Desweiteren nahm Willi sofort Ricos Käfig in Beschlag. Der war sowas von couragiert. Aber was soll man auch erwarten er war schon durch mindestens 4 Hände gegangen, dabei war er noch nicht 2 Jahre alt. Wir versuchten es immer und immer wieder. Immer das gleiche Ergebnis. Als wir zu einem Kurzurlaub starteten, gaben wir unsere beiden Vögel in getrennten Käfigen zur Urlaubspflege bei Freunden. Ich machs kurz, der Freund verliebte sich in Willi und nachdem er uns zusicherte für einen Partnervogel zu sorgen, willigten wir schließlich ein und trennten uns von ihm, natürlich in der Hoffnung, dass das seine letzte Station bleiben wird und er erfolgreich verpaart wird. Es hat insgesamt über 3 Jahre gedauert bis eines Tages ein Ei gelegt wurde, welches uns nach Aufzucht durch die Eltern versprochen wurde, das damals von uns schon den Namen "Olivia" bekam.
Fortsetzung (die letzte - versprochen) folgt.....
Viele Grüsse
Barbara:0-
 
LETZTER TEIL von Ricos Geschichte "Olivia zieht ein"

"Olivia" kam auf die Welt. Es ging soweit alles gut, nur wurde sie leider nicht von ihren Eltern gefüttert. Man setzte das Küken (es war nur eines) zu einer Gelbstirnamazone, die es zusammen mit ihren Küken aufzog. Danach kam sie zu dem Züchter, von woher wir sie dann letztendlich hatten. Sie wuchs da die letzten Wochen mit anderen Jungtieren auf und wurde noch etwas zugefüttert. Wir haben unsere Kleine damals schon regelmässig besucht, sie war so clever, hat alle anderen Jungtiere angebettelt, sprang sogar zu den kleinen Graupapageien in die Box und von einigen wurde sie sogar gefüttert.

An einem Tag im August haben wir sie abgeholt. Wir waren so aufgeregt! Endlich, endlich sollte es wahrwerden. Ich muss sagen, zum Glück habe ich mich damals nicht beirren lassen, was die Einschätzung meines Ricos angeht. Nach der misslungenen Zusammenführung habe ich gesehen, dass Rico einem dominanten Tier nie gewachsen wäre. Er hat auch alles immer so betüttelt, kleine Kinder, uns, Spielzeug sogar die Katze der Nachbarin hätte er betüttelt. Also entschlossen wir uns für den Versuch mit einem Jungtier. Wir machten eigentlich alles wie beim ersten Mal. Also Käfig an Käfig. Nur haben wir den Raum zusätzlich kameraüberwacht und konnten so aus dem Schlafzimmer alles beobachten (quasi Big Brother für Papageien). Die erste Begegnung lief schon einmal vollkommen anders ab als beim ersten Mal. Es war nur stille Neugierde und Interesse (beim ersten Mal war eine Lautstärke, dass wir unser eigenes Wort nicht mehr verstanden). In den nächsten Tagen sind sie zusammen zum essen, haben zur gleichen Zeit geschlafen und sich synchron geputzt. Trotzdem haben wir 3 Wochen gewartet, bis wir es, bewaffnet mit Decken im Nebenzimmer das erste Mal wagten.

Ich öffnete die Käfige, die Kamera lief, wir beobachteten alles aus dem Schlafzimmer. Was dann folgte, war mein schönstes Erlebnis in meinem bisherigen Leben. Es übertraf einfach alles. Beide Vögel sind zunächst mal auf das Dach ihren Käfigs. Dann lief Rico auf das Kleine zu. Rico ist ein Riesenkerl und dieses kleine wehrlose Küken davor. Sie sah zu ihm hoch, er stand wie versteinert und sah sie an, so als überlegte er, was er sich da auflädt, das ganze dauerte 5 Minuten, wir sind vor Spannung beinahe geplatzt, dann senkte unsere kleine Olivia ihr Köpfchen und Rico kraulte sie. Mir kommen jetzt noch die Tränen, wenn ich daran denke. Mein grösster Wunsch ist wahrgeworden. Die beiden bezogen sofort einer der Käfige um miteinander zu essen, anschliessend fütterte Rico seine Olivia noch zusätzlich. Seitdem sind sie zusammen. Wir haben eine grosse Voliere für sie bauen lassen, in der sie ein paar Flügelschläge machen können.

Natürlich gibt es immer noch "Restschäden" bei Rico. Er ist ein Wildfang, den man als Jungtier aus dem Nest holte und von Menschenhand grossgezogen hat. Also eine wilde Handaufzucht. Er ist immer noch sehr menschenfixiert. Deshalb war es auch notwenig, dass wir uns etwas aus der Beziehung zu ihm zurückgezogen haben (insbesondere mein Mann). Wenn mein Mann die Voliere betritt, kommt Rico sofort auf die Schultern, aber das Schmusen mit meinem Mann ist zwischenzeitlich schon viel weniger geworden, zumal Olivia da sofort eifersüchtig einschreitet. Überhaupt führt diese Kleine bei uns das Regiment. Sie ist sehr winzig, aber total stimmgewaltig und willensstark. Unser Rico steht so richtig unterm Pantoffel. Natürlich vermissen wir auch manchmal unsere Schmusestunden mit Rico. Aber noch viel viel schöner ist den beiden zuzuschauen, wie glücklich sie sind. Wir sehen es als eine Art "Schadensbegrenzung" an. Wir finden, diese Tiere gehören hier nicht her und wenn es möglich gewesen wäre, unseren Rico wieder in seine natürliche Umgebung zurückzubringen und er eine Überlebenschance hätte, dann hätten wir ihn eigenhändig in Freiheit entlassen, obwohl ich ihn mehr liebe, als mein Leben.

Übrigens das Geschäft Friseur/Zoogeschäft, wo wir unseren Rico her hatten, wurde kurze Zeit später von Amts wegen geschlossen. Man löste die Zucht dieses Herrn auf. Alle Tiere wurden beschlagnahmt. Einige der Tiere hatten massive Verletzungen, in unserem Bekanntenkreis existiert ein Tier, das damals verletzt war und auf dem die Maden herumkrochen. Er hat starke Verhaltensstörungen und kriegt beim Anblick einer Schürze(?!) Panik, wahrscheinlich weil der Mann Friseur war und auch immer Schürze trug.

Ich hoffe ich habe Euch nicht allzusehr gelangweilt. Vielleicht liest ja jemand diese Geschichte, der mit dem Gedanken spielt, sich einen Partnervogel für seinen zuzulegen. Ich kenne die Zweifel, die man in dieser Situation hat. Dafür ist diese Geschichte gedacht und ich verspreche Euch, meine nächsten Beiträge werden kürzer!!!!!

Ich wünsche Euch einen schönen Sonntag
Barbara :0-
 
Hallo,

vielen Dank für Deine Geschichte! Ich habe sie aufgeregt verfolgt, und mich jedesmal sofort, wenn ich den Rechner angemacht habe direkt ins Vogelforum begeben, um zu sehen, ob eine Fortsetzung da ist!
Langweilig war sie bestimmt nicht und ich hoffe, daß noch etliche Beiträge folgen (sie können, von mir aus, noch viel länger sein!)

Liebe Grüße von
Petra mit den z. Zt. "Monstergeiern"
 
Hallo Barbara
ich habe deine Geschichte erst eben entdeckt und alles mit grosser Spannung "verschlungen" (eigentlich sollte ich in der Küche wirtschaften, aber wenn der PC mal an ist.......kennen andere sicher auch ;)
herzlich Willkommen beim Vogelforum, wir warten natürlich auf weitere so gut geschriebene Fortsetzungsberichte :)
 
hallo!

auch von mir ein herzliches willkommen!

vielen dank für deine geschichte! auch ich habe sie verschlungen! mach dir keine sorgen wegen der länge, wir lieben auch lange geschichten, besonders wenns ein happy-end gibt!

ich hoffe du erzählst uns noch viel über deine beiden!
 
Hallo,

vielen Dank für den netten Empfang in diesem Forum. Ich wollte Euch einfach an dem Glück meiner kleinen grünen Freunde teilhaben lassen. So nach und nach werde ich mir wohl mal Eure Profile anschauen, um zu sehen, wer welche Amazonen hat. Ich freue mich auf Euch.

Viele Grüsse
Barbara :0-
 
Thema: Ich bin neu hier!
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