Illegale Vogeljagd am Dümmer

Diskutiere Illegale Vogeljagd am Dümmer im Forum Artenschutz im Bereich Allgemeine Foren - Pressemitteilung: Illegale Gänsejagd in Niedersachsen‏ Von: Komitee gegen den Vogelmord e.V. (komitee@komitee.de) Gesendet: Montag, 3...
hallo erstmal,
nach allen beiträgen bis jetzt, einschliesslich meines zweiten links der arktischen wildgänse, kann ich nirgends erkennen, dass es eine notwendigkeit gibt, gänse überhaupt zu schiessen.

ob der verdacht der illegalen vogeljagd gerechtfertigt ist, bleibt dahingestellt und wird abgeklärt werden. die anschuldigungen des komitees, können andererseits auch nicht nur völlig aus der luft gegriffen sein. so sehe ich jedenfalls das ganze.

mich würde es nicht wundern, wenn diese geschichten übertrieben werden. zuvieles, was geschieht, bei der gänsejagd regt einem auf, angesichts, der schusssalven, die da auf ziehende vögel abgegeben werden.

ich persönlich bin geneigt, dem komitee mehr zu glauben, als den jägern, die keinen grund hätten auf gänse, jagd zu machen.

selbsterklärend sind die einlassungen der jäger. z.b. danielG, der schreibt, dass die paar hundert abschüsse überhaupt nicht ins gewicht fallen.(warum dann überhaupt bejagen?) agrarspezifisch bringt der einfluss der jagd eher nachteile. angebliche vermehrung stellt sich populationsdynamisch als verlagerung der schwärme heraus und nicht als tatsächliche vermehrung.

pere schrieb, "jagdliche freuden". das ist ein ehrliches argument aber nicht einleuchtender, als alle anderen begründungen. windkraft finde ich genauso unakzeptabel. gesetzlich jedoch genehmigt und erwünscht, genauso, wie die jagd auf die gänse. so kommt es dann, wenn recht, unbeirrt und sogar uneinsichtig eingefordert und darauf beharrt wird.

das ausmass des leid´s der tiere, durch diese angriffe sollte m.e. eine gewichtige begründung sein, so eine jagd einzustellen.
wie von kanadagans geschrieben, und von pere bestätigt, werden gänsefamilien auseinandergerissen und ausgeschaltet. wenn dieses in anderen ländern in noch grösserem masse geschieht, dürften deren schlechte beispiele für deutschland nicht nachahmenswert sein, weil hier doch aufklärung und dadurch wissen, die vorteile sind. anstatt schiessen, aufklärung. so sehe ich das.

wie wäre es, wenn jäger front gegen die gänsejagd machen würden? sie wären nämlich die, die das gesetz aushebeln könnten. sie würden ein zeichen setzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
wie wäre es, wenn jäger front gegen die gänsejagd machen würden? sie wären nämlich die, die das gesetz aushebeln könnten. sie würden ein zeichen setzen.
Ich schätze einfach mal, dass 95 % aller deutschen Jäger mit Gänsen oder Gänsejagd nichts zu tun haben. Sie haben nichts davon, erleiden aber auch keine persönlichen Nachteile. Und die restlichen 5 %, die mit einer gewissen Regelmäßigkeit Gänse jagen, werden sich ganz bestimmt nicht für ein Jagdverbot einsetzen.

Hinzu kommt, dass ein Gänsejagdverbot überhaupt nicht im Sinne der Politik wäre. Man müsste den Bauern eine entsprechende Alternative bezüglich Entschädigung anbieten. Da ist es viel einfacher, den schwarzen Peter bei den Jägern zu belassen, zumal die paar Gänsejäger diesen offensichtlich gerne in der Hand haben. Hinzu kommen die restlichen 95 % der Jägerschaft, die in jeder Anpassung des Jagdrechts ans 21. Jahrhundert den Anfang vom Ende der Jagd sehen und sich deshalb pauschal querstellen.

In den entsprechenden Gebieten wird die Gänsejagd sicherlich seit Generationen betrieben, gehört dort genauso zur Jagd wie bei uns die im Regefall unsinnige Winterfütterung des Rehwildes. Es ist nicht einfach, sich von solchen Traditionen zu verabschieden. Da können noch so viele Untersuchungen, Hinweise und Empfehlungen kommen – was einmal in den Köpfen ist, ist schwerlich wieder herauszubekommen.

Parolen einschlägig bekannter jagdfeindlicher Verbände wie sinngemäß „illegales wildes Geballer auf unschuldige Kreaturen“ helfen jedoch auch nicht weiter. Sie rufen bei den Verantwortlichen (zum Glück) nicht mehr als ein müdes Lächeln hevor.

VG
Pere ;)
 
ich hab das schon auch gelernt, dass man mit zu grossen gefühlsausbrüchen eher belächelt wird oder sogar lächerlich gemacht wird.
doch so einbisschen gefühle sollten schon toleriert werden können. jeder mensch ist ja anders und die absolute sachlichkeit ist nun nicht jedem gegeben. selbst den jägern geht mitunter der gaul durch, wie man so schön sagt. nur halt in gegensätzlicher richtung. der mensch besteht schliesslich mit, "aus gefühlen". die sind bei jedem anders gelagert. es soll menschen geben, die gefühlsarm sind. sie können wahrscheinlich nichtmal was dafür. aber gefühle können einem auch im weg stehen. ist ein anderes thema. weiss schon. ;)
 
ich hab das schon auch gelernt, dass man mit zu grossen gefühlsausbrüchen eher belächelt wird oder sogar lächerlich gemacht wird.
doch so einbisschen gefühle sollten schon toleriert werden können. jeder mensch ist ja anders und die absolute sachlichkeit ist nun nicht jedem gegeben. selbst den jägern geht mitunter der gaul durch, wie man so schön sagt. nur halt in gegensätzlicher richtung.
Klar, keine Frage! :zustimm:

Allerdings sollten solche Gefühlsausbrüche nicht in rechtlich zweifelhaften Anschuldigungen münden. Ob das hier der Fall ist, kann ich nicht beurteilen.

VG
Pere ;)
 
Spezifisch für Gänse?

Kanandagans hat eine Begründung für den Anstige der Überwinterungs-Zahlen arktischer Gänse geliefert, die sich ganz glaubwürdig anhört.

Meiner Meinung nach sind dies alles aber nicht spezifische Probleme der Wildgänse, sondern eigentlich ALLER freilebenden Wildtiere Europas.

Zwei Beispiele:

Rothirsch in den Alpen; durch intensiven Wintersport bei Tag und nachts bei Flutlicht wird der Rothirsch von seinen angestammten Äsungsflächen, den Almen, hineingetrieben in die Bergwälder. Da dort keine Gras wächst, reißt er eben die Rinde von den Bäumen und kaut diese.
Eben dieses Verhalten wird dann als Begründung für das gnadenlose Zusammenschießen der Rotwildbestände hergenommen.

Gemsen im Schwarzwald; Situation ähnlich wie beim Rothirsch. Die Erschließung des Schwarzwalds durch Wanderwege bis in den allerletzten Winkel hat ähnliche Folgen- die Gemsen stehen im Wald und fressen die Knospen der jungen Bäume. Dies führt bei der Forstwirtschaft zu Zeter und Mordio.

Um es auf den Punkt zu bringen: Der Mensch nimmt den Wildtieren den Lebensraum- ob Wildgans, Hirsch, Braunbär, Hamster oder Luchs, Orang Utan oder Schneeleopard.
Selbst wenn der Mensch zum Grasfresser werden sollte- solange die (Welt-)Bevölkerung wächst, werden die Wildtiere die Verlierer sein.

Nicht schön, aber im globalisierten Kapitalismus (für den haben wir uns alle entschieden, als wir den Fall der Mauer bejubelt haben..) völlig normal. Was man zu Geld machen kann, wird zu Geld gemacht.

idS Daniel
 
Bitte beim Thema bleiben..

Über Sinn und Unsinn der Gänsejagd an sich haben wir uns doch hier schon ausgetauscht:

http://www.vogelforen.de/showthread.php?t=155128

In diesem Thread ging oder gehts es doch darum, ob die Gänsejagd in Niedersachsen legal oder illegal ist.
Da diese Frage meiner Meinung nach hinreichend beantwortet ist, könnten wir es jetzt gut sein lassen.

idS Daniel
 
Rothirsch in den Alpen; durch intensiven Wintersport bei Tag und nachts bei Flutlicht wird der Rothirsch von seinen angestammten Äsungsflächen, den Almen, hineingetrieben in die Bergwälder. Da dort keine Gras wächst, reißt er eben die Rinde von den Bäumen und kaut diese.
Eben dieses Verhalten wird dann als Begründung für das gnadenlose Zusammenschießen der Rotwildbestände hergenommen.
Der Spur nach kann man es vereinfacht in etwa so formulieren, ja. Von "gnadenlosem Zusammenschießen der Rotwildbestände" kann dagegen keine Rede sein.

VG
Pere ;)
 
Thema: Illegale Vogeljagd am Dümmer

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