Impfung kann Seuche wirkungsvoll verhindern

Diskutiere Impfung kann Seuche wirkungsvoll verhindern im Forum Vogelgrippe / Geflügelpest im Bereich Allgemeine Foren - Hendl-Impfung verhindert Seuche -------------------------------------------------------------------------------- Eine...
C

corinna2508

Guest
Hendl-Impfung verhindert Seuche

--------------------------------------------------------------------------------
Eine Vogelgrippe-Impfung schützt Hühner nicht nur vor der Krankheit, sondern kann auch die Ausbreitung der Tierseuche effektiv eindämmen. Eine niederländische Studie bestätigt, dass sich mit der Impfung ein Vogelgrippe-Ausbruch tatsächlich im Keim ersticken lässt.

Bisher sei kaum untersucht worden, in welchem Umfang geimpfte Tiere die aggressiven Viren weiter ausscheiden und damit auch ansteckend sind, schreiben Forscher um Jeanet van der Goot vom niederländischen Institut für Tierseuchenkontrolle in Lelystad in den "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften ("PNAS"; DOI: 10.1073/pnas.0505098102).

China: 14 Milliarden Hühner geimpft

Die Impfung sei eine effektive Strategie gegen die Ausbreitung, schließen die niederländischen Forscher. Das dürfte die chinesischen Behörden bestärken, die im Kampf gegen das aktuell grassierende Vogelgrippevirus H5N1 die Massenimpfung von 14 Milliarden Hühnern angeordnet haben. In China wird 21 Prozent allen Geflügels weltweit gehalten. Mehrere südostasiatische Länder wie zum Beispiel Vietnam setzen dagegen auf Massenschlachtungen von gefährdetem Federvieh, um die Ausbreitung der Vogelgrippe einzudämmen.

Immunisierung schützt

Die Forscher testeten die Übertragung von Vogelgrippeviren des Untertyps H7 in verschiedenen Gruppen geimpfter und ungeimpfter Hühner. Dabei wurden jeweils gezielt Tiere mit dem Tierseuchenerreger infiziert und dann mit nicht infizierten Hühnern in einen Verschlag gesperrt. Es zeigte sich, dass außer der Erkrankungszahl auch die Übertragungsrate durch die Impfung wesentlich sank. Zwei Wochen nach der Impfung schützte die Immunisierung sogar ungeimpfte Kontakttiere: Keines der ungeimpften Hühner steckte sich dann noch bei den geimpften und anschließend gezielt infizierten Tieren an.

gefunden unter: www.kurier.at

und diese Studie ist noch nicht einmal mit einem neuen markierenden Impfstoff des FLI gemacht worden, diese Meldung ist übrigens jetzt schon auf vielen Seiten über googelnews zu erreichen. Sollte das nicht allen Kritikern zu denken geben.
Grüße Corinna
 
Ist ja nichts neues, so nen Impfstoff gibts schon länger.

Das Problem ist eben nur das sich ein geimpftes Tier immunologisch nur schwer von einem erkrankten unterscheiden lässt, das ist der Grund warum viele Kritiker so eine Impfung ablehnen (Spielen natürlich auch massiv wirtschaftliche Interessen eine Rolle da ma geimpftes Geflügel kaum verkaufen kann).

lg,
Harald
 
Hallo,

gestern habe ich rein zufällig eine Beilage von Dr. Britsch und Dr. Bürkle über die Vogelgrippe in den Händen gehabt (im Katalog Nr. 7 von Ricos Futterkiste) und da haben diese geschrieben, dass es einen Impfstoff gibt (in England), der aber bei uns nicht zulässig ist.

Hierin wird auch geschrieben, daß Wohnungsvögel absolut keine Ansteckungs-gefahr haben und Außenvoliere so abgesichert werden müssen, dass kleine Vögel (wie z. B. Finken) nicht hindurchpassen.
 
Bisher sei kaum untersucht worden, in welchem Umfang geimpfte Tiere die aggressiven Viren weiter ausscheiden und damit auch ansteckend sind, schreiben Forscher um Jeanet van der Goot vom niederländischen Institut für Tierseuchenkontrolle in Lelystad in den "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften ("PNAS"; DOI: 10.1073/pnas.0505098102).
Das ist eines der ungelösten Probleme.

Die Forscher testeten die Übertragung von Vogelgrippeviren des Untertyps H7 in verschiedenen Gruppen geimpfter und ungeimpfter Hühner. Dabei wurden jeweils gezielt Tiere mit dem Tierseuchenerreger infiziert und dann mit nicht infizierten Hühnern in einen Verschlag gesperrt.
H7 ist nicht H5! H5, und da vor allem der Strain H5N1 /RK7 weist ein exterem instabiles Genom auf, das sich ständig ändert. Ein wirksamer Impfstoff setzt aber als erstes schon mal ein stabiles Antigenmuster beim Zielerreger voraus.

Ob die impfkampagne in china erfolgreich sein wird, ist noch lange nicht raus. Bisher ist sie eher durch Rückschläge, Pleiten Pech und Pannen gekennzeichnet (Nicht validierte Impfstoffe, Fälschungen etc) Wer die Verhältnisse in china ein wenig kennt, wird eher skeptisch sein.

Der richtige Schritt im china wäre Verbesserung der Haltungsbedingungen, mehr Transparenz und Kooperation mit der WHO etc. Genau da hapert es. Die Impfkampagne ist für mich bis zum Beweis des Gegenteils eine Verzweiflungstat, die u.a. von unbequemen Tatsachen ablenken soll.

Es zeigte sich, dass außer der Erkrankungszahl auch die Übertragungsrate durch die Impfung wesentlich sank.
Dass die "Erkrankungszahl" sinkt, ist bekannt. dies reicht aber nicht aus Siehe FAQ BuMiVersch

Bei dem beschriebenen Exp. handelt es sich um Lebendimpfstoff. Bei Lebendimpfstoff sind die Anforderungen an die Sicherheit erheblich höher als z.B. bei Spaltvakzinen. Wenn die Angaben korrekt sind, ist davon auszugehen, dass die ungeipften Hühner von den geimpften mit Impfvirus infiziert wurden.

Frage: Ist geklärt, ob z.B. auch der Mensch von der Impfvakzine infiziert werden kann und wie die Verträglichkeit in diesem Fall ist?
 
Option Impfen realistisch?

Um in der Frage weiterzukommen, werde ich nacheinander Orginalarbeiten mit diversen Fragestellungen zum thema Impfen vorstellen. Bitte zu entschuldigen, dass nicht alles (oder nicht sehr viel) in Deutsch kommt. Das liegt mit daran, dass deutschsprachige Arbeiten nicht gerade dick gesät sind

Research Project: MUCOSAL IMMUNIZATION TO PROTECT POULTRY AGAINST AVIAN INFLUENZA
Location:

Title: Evaluation of a Commercial Avian Influenza (H7n2) Vaccine for Protection in Turkeys Against An Avian Influenza Virus (H7n2) Isolated from Turkeys in Virginia During 2002


Authors

,
Kapczynski, Darrell
Swayne, David


Submitted to: Immunology Research Workshop
Publication Acceptance Date: January 1, 2004
Publication Date: March 1, 2004
Citation: Tumpey, T., Kapczynski, D.R., Swayne, D.E. 2004. Evaluation Of A Commercial Avian Influenza (H7n2) Vaccine For Protection In Turkeys Against An Avian Influenza Virus (H7n2) Isolated From Turkeys In Virginia During 2002. Immunology Research Workshop.

Technical Abstract: During the spring of 2002, a low pathogenic avian influenza (LPAI) A (H7N2) virus caused a major outbreak in commercial poultry in Virginia and adjacent states. The low pathogenic avian influenza (LPAI) virus primarily affected turkey flocks causing respiratory distress and decreased egg production. Experimentally, turkeys were more susceptible than chickens to H7N2 virus infection and higher titers of infectious virus could be recovered from the oropharynx in comparison to the cloaca. The outbreak of H7N2 virus raised concerns regarding the availability of vaccines that could be used for the prevention and control of this virus in poultry. We sought to determine if an existing commercial AI vaccine prepared from a 1997 seed stock virus could provide protection against a 2002 LPAI H7N2 virus isolated from a turkey (A/Turkey/Virgina/158512/02 [TV/02]) in Virginia that was from the same lineage as the vaccine virus. The inactivated AI vaccine, prepared from A/Chicken/Pennslyvania/21342/97 (CP/97) virus, significantly reduced viral shedding from vaccinated turkeys in comparison to sham controls, but did not prevent infection. The protective effect of vaccination correlated with the level of virus-specific antibody as a second dose of vaccine increased antiviral serum IgG and hemagglutination inhibition (HI) reactivity titers in two different turkey age groups. Serum from CP/97-vaccinated turkeys reacted equally well to CP/97 and TV/02 antigens by HI and ELISA.

These results demonstrate the potential benefit of using an antigenicly-related 1997 H7N2 virus as a vaccine candidate for protection in poultry against a H7N2 virus isolate from 2002.
http://www.ars.usda.gov/research/publications/publications.htm?seq_no_115=155847
 
Aufbau der in China verwendeten Impfstoffe

China führt bei seinem Geflügel derzeit eine großangelegte Impfkampagne durch. Hier das verwendete Konzept:

Es wird verwendet
1. recombinanter Geflügelpocken (Vektor) Lebendimpfstoff. Basis der Immunisierung ist der Virusstamm A/goose/Guangdong/3/96 [H5N1]., von dem cDNA Kopien des HA und NA Gens in das Genom eingebaut sind (Qiao et al., 2003). Dieses Verfahren ist aber nur bei Eintagesküken anwendbar, da bei älteren Hühnern AK gegen Geflügelpocken vorhanden sind, welche die Vermehrung des Virus blockieren (Swayne ea).

2. herkömmliche, inaktivierte Öl Emulsionsvakzine, die aber im Gegensatz zu den üblichen AIV Vakzinen keinen H5 LPAI oder HPAI Virus enthält. Der Vakzine virus ist gentechnisch hergestellt und enthält die 6 inneren Gene von einem Humanen typ [A/PR/8/34 (H1N1)] und das Hämagglutinin- und Neuraminidase Gen vom o.g. A/goose/Guangdong/3/96 [H5N1] AIV. Die Verwendung der 6 humanen Gene gewährleistet hohes Viruswachstum in den üblichen Hühnereiembryonenmedien, und ergibt somit hohe Ausbeute an HA im Impfstoff. Die Vakzine ist außerdem im Bereich der Cleavage site des Hämagglutinin abgewandelt („entschärft“). Hier wurde die Konfiguration des HPAI (Muster RRRKKR) durch eine LPAI Konfiguration (Muster RxxR) ersetzt, was eine Impfstoffproduktion unter niederigerem Sicherheitsstandard ermöglicht. (Zum Umgang mit HPAI Viren sind wesentlich höhere Sicherheitsstandards vorgeschrieben als für LPAI viren)

Beide Stoffe erfordern individuelle Behandlung jedes einzelnen Vogels

Die bisher vorgestellten wissenschaftlichen Auswertungen deuten auf eine mit herkömmlichen, zugelassenen Impfstoffen vergleichbare Wirkung hin, der Nachweis besserer Wirksamkeit steht bislang aus.

Originalartikel: Swayne, E: Vaccines and vaccination to control avian influenza
http://www.flu.org.cn/news/2005387339.htm

siehe auch: http://www.promedmail.org/pls/promed/f? ...%2C2801<br /> 6

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query...s=12745375&dopt
 
Aufbau von Vektor Impfstoffen

Geflügelpestvirus als Vektor
Taxonomie: Poxoviridae
Synonym: Fowlpox. Variole aviaire

Vektorimpfstoffe entstehen dadurch, dass in das Erbgut eines infektionsfähigen Virus fremde Erbinformation, z.B die eines anderen Virus, Bakteriums oder Einzellers eingebaut wird. Der so hergestellte Impfstoff kann dann im Idealfall Schutz auch gegen den Fremderreger erzeugen, dessen Erbgut hinzugefügt wurde.

Geflügelpestviren (GPV) sind gute Kandidaten zur Herstellung von Vektorimpfstoffen. GPV können große Mengen an fremder DNA in ihr Genom integrieren und sind in der Lage, Säugerzellen zu infizieren und hierbei grössere Mengen Fremdprotein (Antigen) erzeugen.

Mit GPV können in vivo und in vitro nur Vogelzellen infiziert werden, Die Inoculation von Säugerzellen führt jedoch zu einer abortiven Infektion und induziert gleichfalls protektive Immunität(1).

Durch eine Reihe von Studien konnte nachgewiesen werden, dass rekombinantes GPV sowohl eine humorale als auch eine zellvermittelte Immunität gegen das Transgenprodukt erzeugen kann, ohne dass systemische oder lokale Nebenwirkungen auftreten.

GPV Impfstoffe haben sich im Tiermodell bei einer ganzen Reihe von Infektionserregern ,unter a. Influenza, HIV, Tollwut und Malaria, als wirksam erwiesen

http://chi.ucsf.edu/vaccines/vaccines?page=vc-01-03

(1) Taylor J, Weinberg R, Languet B, Desmettre P, Paoletti E:. Recombinant fowlpox virus inducing protective immunity in non-avian species


Warum eignet sich Geflügelvirus besonders gut als Vektor?

Taylor J, Paoletti E.
Wadsworth Center for Laboratories, Albany, New York.

Examination of the members of the Poxvirus family reveals a large and diverse group with members infecting almost every animal species. To a large extent, members of the individual genera have a broad host range and infect a number of animal species, although, as Baxby has pointed out, successful experimental inoculation of a species does not necessarily mean that this species provides a natural host for that virus. Avipox viruses, together with swinepox virus occupy a somewhat unique position in possessing a restricted host range. We have taken advantage of this restricted host range in fowlpox virus to engineer recombinant vector viruses for use in the poultry industry and in vaccination of non-avian species.

PMID: 2854335 [PubMed - indexed for MEDLINE]

Um es nochmal zu unterstreichn. Dies ist die Methode der Chinesen in der angeblich erfolgreichen Impfkampagne seit Oktober.
 
Offiziell in China zugelassene und hergestellte AIV Impfstoffe:

Insgesamt 9 Hersteller, (nur die mit Web Site aufgeführt)

1. Manufacturer: Harbin Veterinary Research Institute
Website: <http://www.hvri.ac.cn>, <http://www.hvriwk.com/>.
Affiliation: Harbin Veterinary Research Institute
Location: Harbin Types of Vaccines:
a. Inactivated mono H5N2 Vaccine;
b. lnactivated recombinant H5N1 vaccine [This is probably the reverse genetic produced influenza A inactivated vaccine, described in 20050210.0456 and 20050307.0680];
c. Live recombinant avian pox virus vectored H5 vaccine (For chickens only). [See 20050210.0456 and 20050307.0680].


Qingdao Yebio Bioengineering Co., Ltd http://www.yebio.com.cn
Zhaoqing Dahua agriculture Bio-Pharm Co., Ltd http://www.un-pur.org/gongyingshangmulu/yiyao/zhaoqing/zhaoqing.htm

Qilu Animal Health Products Factory http://www.qiludb.com

Chengdu Jianghua Bioproducts Co., Ltd http://www.jinghuagroup.net/main.asp

The use of other Chinese AI vaccines, within China or elsewhere, is contraindicated. - Mod.AS] (weil sie gepanscht sind)

Quelle: Thailand influenza foundation
 
Italien: Modell zur Bekämpfung der Vogelgrippe?

In den Jahren 1999/2000/2001 wütete in Italien eine verheerende HPAI Epidemie. Um die Seuche unter Kontrolle zu bringen, und ein erneutes Aufflammen und eine Verbreitung von anschließend zirkulierenden LPAI Viren vom Typ H7N1 zu verhindern, entschlossen sich die Verantwortlichen in Italien, auf eine Impfstrategie zu setzen.

Eine Grundvoraussetzung hierzu war ein Impfstoff, der die serologische Unterscheidung geimpfter von infizierten Tieren einwandfrei ermöglichte (DIVA =Differentiating Infected from Vaccinated Animals,)

Dies wurde erreicht durch die Verwendung eines inaktivierten, Öl emulgierten Impfstoffs (Markerimpfstoff), der das gleiche Hämagglutinin (HA) Gen wie der Wildvirus enthielt, dessen Neuraminidase (NA) jedoch von der des Wildvirus abwich. Geimpfte Tiere entwickelten somit die gleichen HA Antikörper (AK) wie infizierte Tiere, jedoch einen anderen NA AK wie infizierte Tiere. Durch zusätzlich Bestimmung des NA Antikörpers war es somit möglich, geimpfte von infizierten Tieren eindeutig zu unterscheiden. Hierzu wurde eigens ein serologischer „ad hoc“ Test zum Nachweis spezifischer N1 Antikörper entwickelt.

Hinzu kam ein Überwachungsprogramm, das sich über das ganze Land erstreckte und das u.a. intensive, regelmäßige Untersuchungen geimpfter und nicht geimpfter Bestände zur Erfassung zirkulierender LPAI Viren, und die fortdauernde Überprüfung der verwendeten Impfschemata beinhaltete.

Durch die Verwendung des Markerimpfstoffs in Kombination mit einem intensiven, landesweiten Monitoringprogramm konnte die Epidemie erfolgreich bekämpft werden. Die Verwendung des Markerimpfstoffs erlaubte den italienischen Gesundheitsbehörden außerdem den eindeutigen Nachweis, dass der Virus eliminiert war. Dies ermöglichte letztlich die Wiedervermarktung von Geflügel, das gegen eine Krankheit der OIE Liste A geimpft war.
Die in Italien verfolgte Strategie hat bis heute das Auftreten neuer Epidemien verhindert und könnte Maßstab für Überlegungen hierzulande sein.

Die in Deutschland derzeit Strategie, die fast ausschließlich auf Keulung setzt, dürfte weitgehend von de Entwicklung überholt sein, - und zwar schon seit Jahren.

Es reicht nicht aus, durch Warten auf den "perfekten Impfstoff" wertvolle Zeit zu verlieren, während anderswo neue Technologien längst erfolgreich eingesetzt werden.
 
Welche Impfstoffe sind auf dem Markt?

Wer sich über die erhältlichen Impfstoffe einen Überblick verschaffen will

Interessant ist in diesem Zusammenhang der Impfstoff H9N2 AIV/Newcastle disease.



China hat kürzlich einen ähnlichen Impfstoff als angebliche Neuheit vorgestellt.
Quellen für diese Angaben lassen sich jedoch nirgends finden. Möglicherweise handelt es sich bei der "Neuentwicklung" um eine Erfindung des chin. Landwirtschaftsministers
.
 
Aktuelles zur Impfung gegen Aviäre Influenza

"Aktuelles gibt es zum Thema Impfung ja wahrhaftig genug. Troztdem ist die folgende Einschätzung des FFI ganz interessant, insbesondere auch, was die Bewertung der chin Impfkampagne betrifft.


Das Geflügelpestgeschehen in Asien ist - wie die letzten Meldungen zeigen - noch nicht unter Kontrolle und immer wieder kommt es in Vietnam und Thailand zu Todesfällen beim Menschen. Um die Exposition von Menschen mit H5N1-Viren beim Kontakt mit Geflügel in Asien zu reduzieren, wird derzeit von mehreren Seiten die Impfung, insbesondere auch der kleineren Geflügelhaltungen in ländlichen Gebieten, vorgeschlagen. Dabei soll auch Wassergeflügel in die Impfprogramme integriert werden.
Hierbei ist zu bemerken, dass bei korrekter Anwendung von inaktivierten Impfstoffen gegen die Aviäre Influenza die Virusausscheidung tatsächlich drastisch reduziert wird und damit vermutlich auch das Risiko humaner Infektionen gesenkt werden kann. Allerdings muss auch darauf hingewiesen werden, dass die Impfung die Selektion veränderter H5N1-Viren fördern und beschleunigen kann, insbesondere wenn nur Teilpopulationen geimpft oder Tiere nur unvollständig vakziniert werden (z. B. Applikation zu geringer Dosen, Zustand der Vakzinen nicht optimal, Vakzinen nicht ausreichend geprüft).
Soweit nichts beues, über die Gefahren nicht zertifizierter Impfstoffe wurde im Forum mehrfach berichtet, die Gefahren sind wohl jedem klar.

Seit einigen Tagen kursieren Meldungen über neue AIV-Vakzinen aus China, die von einem durch genetische Manipulationen abgeschwächten Lebendimpfstoff berichten. Zudem wurde ein Impfstoff auf Basis eines Geflügelpocken-Vektors erwähnt, der bereits im Jahr 2003 publiziert worden war (Chuan-Ling Qiao et al., 2003, Avian Pathology 32, 25 - 31). Bei der rekombinanten H5-AIV-Vakzine handelt es sich aber nach Aussage von Prof. Hualan Chen (Leiter des AIV Referenzlabors in China, Mitteilung über PROMED) um eine inaktivierte Vakzine, die dem bisher bereits in Asien verwendeten inaktivierten Impfstoff ähnlich ist, aber offenbar einen länger dauernden Impfschutz vermittelt. Dies wurde auch nach telefonischer Rücksprache (10.02.2005) von Mitarbeitern des Europäischen Referenzzentrums für Aviäre Influenza in Großbritannien bestätigt.
Dem Nationalen Referenzlabor für Aviäre Influenza am FLI liegen keine genauen Erkenntnisse über die neue inaktivierte H5-Vakzine in China vor. Publizierte, verlässliche Daten zu den gemachten Angaben (10 Monate Schutzdauer, Schutz auch bei Anwendung im Wassergeflügel) sind bisher nicht vorhanden.
Das unterstreicht wieder die Berchtigung von Vorbehalten über angebliche Erfolgsmeldungen aus China. Oft handelt es sich v.a. um Erfolge der Regierungspropaganda. Wenn ein impfstoff bei Milliaden von Tieren eingesetzt wird, und nach Monaten noch keine Bewertungen in der internationalen wiss. Literatur vorliegen, so ist dies vorsichtig ausgedrückt schon höchst merkwürdig. In jedem Fall jedoch eoin grober Verstoß gegen die eiserne Regel, dass Impfkampagnen laufend durch Untersuchungen mit diversen Fragestellungen zu begleiten sind.

Aus der Erfahrung mit anderen inaktivierten Vakzinen gegen Aviäre Influenza ist jedoch davon auszugehen, dass derartige Vakzinen einen mehrmonatigen Schutz vor klinischer Erkrankung bieten können und die Virusausscheidung und –ausbreitung deutlich reduziert wird. Allerdings wird durch solche Vakzinen die Infektion nicht generell verhindert ('sterile Immunität'), so dass, wenn auch auf geringerem Niveau, eine Virusausscheidung und damit eine Weiterverbreitung weiterhin möglich ist. Damit kann unter Umständen auch die Selektion neuer, veränderter Viren befördert werden.
Hier spricht wieder die Phobie der deutschen, nur ja nichts falsch zu machen, oder dann schon lieber gar nichts zu tun.

Daher:

In Deutschland ist die Impfung gegen die Geflügelpest gesetzlich verboten
.

H5-spezifische Impfstoffe sind in Deutschland derzeit nicht zugelassen, finden aber in anderen Ländern (z. B. eine inaktivierte H5N2-Vakzine der Firma Intervet in Südostasien und Mexiko sowie eine rekombinante H5-Vektorvakzine von Merial in Mexiko) Anwendung. Auch in China werden derartige Impfstoffe aus eigener Produktion seit Jahren eingesetzt.
Wer sich für die Details interessiert: http://www.avian-influenza.com/binaries/95_77040.doc


Am Friedrich-Loeffler-Institut wird bereits seit mehreren Jahren an konventionellen wie auch rekombinanten Impfstoffen gegen die Aviäre Influenza geforscht. So wurden erste Prototypen auf Basis eines Herpesvirus-Vektors (ILTV) publiziert und konventionelle Versuchsvakzinen gegen Aviäre Influenzaviren vom Subtyp H7 in Infektionsversuchen geprüft.
Die Herpervaccine als neue abart der Vektorvakzine? 1. Nachteil: Nur bei Hühnern anwendbar!

Diese Forschungsarbeiten werden momentan weiter intensiviert, wobei eine Testung neuer Impfstoffe gegen aktuelle asiatische H5N1-Viren nicht möglich ist, da es bisher trotz intensivster Bemühungen (Anfragen bei WHO, OIE, zahlreichen Referenzlaboratorien) nicht gelungen ist, ein entsprechendes Isolat zu erhalten. Diese Bemühungen werden aber fortgesetzt, weil es aus unserer Sicht wichtig erscheint auch die Wirksamkeit der bisher vorhandenen H5-Vakzinen gegen das aktuelle H5N1-Virus aus Asien eingehend zu prüfen.
Merkwürdig. Möglicherweise fehlt der politische Rückenwind durch Politiker, die sich nicht hinauslehnen wollen und anderweitig ausgelastet sind. Theme wie: Einführung eines Gebäude TÜV, Novellierung des Bundesrasenmähergesetzes etc haben möglicherweise Priorität.
Quelle: FFI
 
Warum sich D schwer tut mit einer modernen Impfstrategie!

Institut dämpft Erwartung auf neuen Impfstoff gegen Vogelgrippe

Riems. Das Friedrich-Loeffler-Institut hat Erwartungen gedämpft, ein neuartiger Tier-Impfstoff gegen Vogelgrippe könnte schnell eingesetzt werden. Das Institut habe zwar den Prototyp dieses Impfstoffes erfolgreich getestet, von der Zulassung oderder Produktion sei er aber noch weit entfernt, sagte Institutsleiter Thomas C.Mettenleiter auf der Insel Riems bei Greifswald. I

Eine Impfung von Geflügel in Deutschland ist derzeit nicht erlaubt, auch deswegen,weil sich geimpfte und infizierte Tiere nicht mehr oder nur schwer auseinander haltenlassen
. Schwer heisst aufwendig und teuer!

Der neue Impfstoff, der von den Riemser Forschern entwickelt wurde,ermögliche durch ein Markersystem die Unterscheidung zwischen geimpften undinfizierten Tieren, erläutert Mettenleiter. Für den neuen Impfstoff verwendeten dieForscher ein abgeschwächtes Geflügel-Herpesvirus, dem sie ein Vogelgrippe-Genhinzugefügt hatten. Damit wird ein Immunschutz sowohl gegen Herpes als auchgegen Vogelgrippe erzeugt.
So neu ist das Prinzip nicht. ZB. Rekombinante Impfstoffe auf Fowlpoxbasis wewrden schon seit einigen Jahren eingesetzt.
Ein weiterer Vorteil sei die Verabreichung über Spraysoder das Trinkwasser.Trotz Impfung gegen Vogelgrippe kann ein Tier nach Angaben des Instituts infiziertwerden, allerdings würden die Krankheitssymptome weitgehend verhindert und die Virusausscheidung reduziert.
Sic! Allerdings können das herkömmliche inaktivierte Voll und subunit Vakzinen auch

Derzeit werden zur Impfung so genannte inaktivierte Vollvirusimpfstoffe genutzt, die individuell jedem Tier verabreicht werden müssen.Das Institut sieht eine Impfung mit den derzeit zur Verfügung stehenden Impfstoffen eher kritisch. Nach umfangreichen Seuchenzügen werde in Norditalien seit fünfJahren mit Billigung der EU gegen gering pathogene Vogelgrippe-Viren vom SubtypH5 und H7 geimpft. Trotzdem sei es immer wieder zu Ausbrüchen im Impfgebietgekommen.
Eigenartiger Weise sehen das die Italiener und die OIE etwas anders (siehe I. Capua "Vaccination policy applied for the control of avian influenza in Italy", hier wurde die ital. Kampagne folgendermassen bewertet:
The experience gained during the Italian 1999-2001 AI epidemic, suggests that the combination of a "DIVA" control strategy with a territorial monitoring system under official control can represent an effective tool for the control of avian influenza infections in poultry. In addition, the application of a "DIVA" vaccination policy, as opposed to a conventional policy enabled veterinary public health organisations to establish that infection was not circulating any longer, and ultimately resulted in the possibility of marketing meat obtained from animals vaccinated against an OIE List A disease.

Zudem könne im Falle einer geimpften Population ein Viruseintrag nur mit großem diagnostischen Aufwand bemerkt werden. Dazu müssten ungeimpfteTiere in den Bestand gestellt und regelmäßig untersucht werden
. Hierzu aus der gleichen Arbeit:

To control the LPAI virus and to develop a novel control strategy, a "DIVA" (Differentiating Infected from Vaccinated Animals) strategy was developed and combined to a strict territorial control programme. The "DIVA" strategy was based on the use of an inactivated oil emulsion vaccine containing the same haemagglutinin (H) sub-type as the field virus, but a different neuraminidase (N). The possibility of using the diverse N group, to differentiate between vaccinated and naturally infected birds, was achieved through the development of an "ad hoc" serological test based on the detection of specific anti-N1 antibodies. The control programme included an intensive sero-surveillance programme aiming at detecting the circulation of the LPAI virus, through the regular testing of vaccinated and unvaccinated flocks and the evaluation of the efficacy of the vaccination schemes in the field.

Zu dem Thema siehe auch Swaine, den führenden US Impf Spezialisten:
"Vaccines and vaccination to control avian influenza": und Capua: "Development of a DIVA (Differentiating Infected from Vaccinated
Animals) strategy using a vaccine containing a heterologous neuraminidase
for the control of avian influenza"
(Wer sich interessiert, kann von mir per PN ein weiteres Dutzend renommierter Arbeiten anfordern, die belegen, dass Impfungen auf der basis validiereter, optimal angepasster Impfstoffe unter wissenschaftlicher Begleitung sehr wohl nicht nur durchführbar sind, sondern in mehreren Ländern mi Billigung der OIE (=Int Organisation of animal Health) angewandt werden.

Eine Impfung sei derzeit nur sinnvoll, wenn eine Seuche außer Kontrolle zu geraten drohe. Mit einer Impfung könne man die Ausbreitung der Seuche verlangsamen.Jeder geimpfte Vogel müsse dann aber als potenziell infiziert angesehen und späterauch getötet werden
. Ein intellektuell anspruchsvolles Konzept: Eine ganze Nation dient als Sentinel

Der eigentliche Grund für den Konservativismus liegt hier:
Zudem könne im Falle einer geimpften Population ein Viruseintrag nur mit großem diagnostischen Aufwand bemerkt werden. Dazu müssten ungeimpfteTiere in den Bestand gestellt und regelmäßig untersucht werden
. Schlicht zu teuer

Quelle des zugrundeliegenden Artikels: dpa Ein Service der Leipziger Volkszeitungvom 23. Oktober 2005
 
Dass Geflügelherpesimpfstoffe (Lebendvakzine auf der Basis Truthahnadaptierten Stämmen) sich als mögliche Vektoren für die Kombination mit anderen Impfzielen eignen könnten, wurde schon 1993 erkannt.

Vorteile dieses Geflügelherpesvirus (AHV): Apathogenität. Langzeitimmunität. Enges Wirtsspektrum (=keine unkontrollierte Impfvirusübertragung auf andere Vogelspezies).

Das Herpesvirus ist ein DNA Virus, in dessen Genom sich diverse Fremdgene eingefügen lassen. Im Idealfll werden diese Fremdgane nach der Impfung exprimiert und bewirken AK Bildung im Wirt. Experimentell konnte damals Genmaterial eingeschleußt werden, das ND Antigen exprimiert.

Summary Originalarbeit:

Avian herpesvirus as a live viral vector for the expression of heterologous antigens.

Sondermeijer PJ, Claessens JA, Jenniskens PE, Mockett AP, Thijssen RA, Willemse MJ, Morgan RW.

Virological Research Department, Intervet International, Boxmeer, The Netherlands.

Control of Marek's disease in the poultry industry has been successfully achieved for several decades by large-scale vaccination of day-old chickens with live herpesvirus of turkeys (HVT) strains. Several features of this virus including lack of pathogenicity and long-term immune protection due to a persistent viraemic infection made us decide to use HVT as a live viral vector for the expression of foreign antigens. Potential sites for the integration of foreign DNA in the unique short region of the HVT genome were identified by the insertion of a beta-galactosidase expression cassette. Vaccination trials with recombinant virus strains indicated that the marker gene was expressed and stably maintained during animal passage. Based on an insertion site mapping in one of the open reading frames of the unique short region, a general recombination vector was designed for the integration of foreign genes into HVT. Recombinant virus-directed expression of individual antigens from Newcastle disease virus was driven by a strong promoter element derived from the lung terminal repeat sequence of Rous sarcoma virus.

PMID: 8383385 [PubMed - indexed for MEDLINE]
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.fcgi?cmd=Retrieve&db=PubMed&list_uids=8383385&dopt=Abstract
 
Hallo Gänseerpel,

Danke für das umfangreiche Material,
ich würde mir wünschen, saß mehr Leser dieses nutzen und damit Eingaben und Petitionen an Minister, , Ämter und EU formulieren.
Sicherlich würde eine Impfung bei strenger Auslegung der EU-Vorschriften möglich werden. Ebenso in Anlehnung an das Tierschutzgesetz und der Aufnahme der Grundrechte der Tiere in die deutsche Verfassung.
Doch der Deutsche traut sich nicht, und der deutsche Politiker ist froh, wenn er in Ruhe gelassen wird.
In diesem Zusammenhang möchte ich einen Vergleich ziehen zu einer Impfung, die längst internationaler Standard ist, der Tollwutimpfung.
Da ich ja aus Thüringen, ehemalige DDR , komme bekamen wir die ersten Tollwutimpfstoffe für unsere Heimtiere aus der ehemaligen UDSSR. Dieser war äußerst unverträglich, führte bei geschwächtem Impfling zu schwersten neurologischen Komplikationen, jedoch angeblich nicht zur Virusausscheidung. Zur damaligen Zeit sagte man ein geimpfter Jagdhund könne bei Kontakt mit einem infizierten Wildtier noch 48 Stunden an Fell, Zähnen ... , den Virus ausscheiden, jedoch nicht erkranken, also äußerst gefährlich für den Halter. Später wurde diese Zeitspanne auf 24 Stunden herabgesetzt. Heute findet man nirgends Informationen mehr darüber, ich bin mir jedoch sicher, daß nach Kontakt mit Tollwut der Erreger noch wenigstens 12 Stunden infektiös ist. Der Hund, die Katze, ist ja weder überhitzt noch durch die Impfung mit einem Desinfektionsmittel überzogen.
Mit diesem Posting möchte ich niemanden von der wirklich wichtigen Tollwutimpfung abhalten, doch möchte ich jeden Impfkritiker bitten , einmal nachzudenken, was heute Standard und Gesetz ist. Wie viele Virenschleudern es weniger sind, und wie zahlreich früher Hunde und Katzen zwecks Tollwutuntersuchung abgespritzt wurden.
 
Wild birds harbor the LPAI ancestral viruses of HPAI strains of poultry
(and mammals). In our influenza A virus surveillance studies in wild birds
in northern Europe, we detected numerous influenza A viruses of subtype H5
and H7 in Mallards (_Anas platyrhynchos_). For each of the HPAI outbreaks
that occurred in Europe since 1997, we have found close LPAI relatives in
Mallards. Our observations indicate that influenza A virus surveillance in
wild birds provides opportunities for pandemic preparation; the prototype
influenza A viruses obtained from wild birds may guide production of
vaccines as well as reagents to develop and validate diagnostic tests.

The body of the paper contains a map of migration routes of waterfowl in
northern Europe, phylogenetic analysis and antigenic characterization of
some 172 samples isolated during the period 1999-2002 in the Netherlands
and Sweden. The authors conclude that: Because HPAI outbreaks in poultry
find their origin in LPAI viruses present in waterfowl, influenza A virus
surveillance in wild birds could function as an early warning system for
HPAI outbreaks and as a means to keep panels of reference reagents,
required for diagnostic purposes and vaccine production, up-to-date. Wild
bird surveillance would also be relevant for HPAI viruses that represent
pandemic threats. Minor antigenic and genetic diversity were observed among
the HA genes of Mallard influenza A virus isolates and those of HPAI virus
strains.

This finding implies that the influenza A virus isolates obtained during
wild bird surveillance studies may also be prototypic vaccine candidates
for human or veterinary use. Limited numbers of prototype vaccine strains,
representing both the American and Eurasian genetic lineages of influenza A
virus, could be generated to cover a wide range of HPAI strains. Such
vaccine seed strains can be produced well ahead of outbreaks in poultry,
other animals, or humans. The disadvantage of the minor antigenic
differences between the vaccine strain and the epidemic strains will likely
be compensated by the immediate availability of the vaccine. An additional
advantage of the use of LPAI strains from wild birds as prototype vaccine
strains is that they do not contain a basic cleavage site in the HA gene.
Before HPAI strains can be used as vaccine candidates, the basic amino acid
residues in the HA gene need to be removed by using reverse genetics
technology; this would result in an extra!
modification step, which would consume precious time. Moreover, these
vaccine strains can be generated only after an outbreak of HPAI has started.
http://www.promedmail.org/pls/prome...,F2400_P1001_USE_ARCHIVE:1001,20050821.2463,Y
Ausgehend von einer begrenzten Anzahl LPAI Stämmen in den Wildvögeln wird möglichst rasche Vakzine Herstellung empfohlen, auch wenn die Vakzine Stämme nicht exakt mit den Wildviren übereinstimmen. Ein Großteil des zu erwartenden Wildvirenspektrums könnte damit abgedeckt werden. Wenn erst zugewartet wird, bis ein HPAI Ausbruch stattfindet, ist es erstens schwieriger, hieraus Vakzine herzustellen (nur mir Reverser Gentechnologie möglich) zweitens steht der Impfstoff erst deutlich später zur Verfügung.

Eine Verminderung der Virusausscheidung (in dem Falle durch Impfung) ist immer auch ein entscheidender Faktor, um die Gefahr der gefürchteten Rekombination zu einem neuen Virus herabzusetzen.

Dies sollten sich alle Zögerer und Zauderer hinter die Ohren schreiben, die auf den perfekten Impfstoff, erhältlich am St Nimmerleinstag, warten.
 
http://www.dgk.de/web/dgk_content/de/bb85e315d9d7673dc125701c0027f3e8.htm^
Lebendimpfstoff gegen Influenza bei Mäusen erfolgreich
(Marburg, 09.06.05) Marburger Virologen haben einen neuen Influenza-Impfstoff entwickelt, der direkt am zentralem Infektionsmechanismus von Influenza-A-Viren ansetzt. Die Forscher des Instituts für Virologie der Philipps-Universität Marburg haben eine neue Methode zur Herstellung eines Lebendimpfstoffs gegen den Influenza-Virenstamm WSN33 gefunden. Der Impfstoff setzt an einem Infektionsmechanismus an, den alle Influenza-A-Virenstämme gleichermaßen besitzen.
Dabei wird das für die Immunantwort wesentliche Virusoberflächenprotein Hämagglutinin "gespalten" und kann daher auch gegen alle Viren dieses Typs eingesetzt werden. Versuche an Mäusen zeigten, dass der neue Impfstoff vollständigen Schutz gegen eine Infektion bietet, berichten die Forscher in der aktuellen Ausgabe von Nature Medicine http://www.nature.com/nm/.

Weil die Membranfusion, die auf die Spaltung des Hämagglutinins folgt, ein universeller Mechanismus ist, den alle Influenza-A-Virenstämme für die Infektion einer Wirtszelle benutzen, sind die Ergebnisse der Forscher voraussichtlich auch auf andere Stämme übertragbar. "Unser vorerst größtes Ziel haben wir nun erreicht, denn unsere Virusmutante hat Modellcharakter für beliebige Influenza-A-Viren", erklärte Studienleiter Jürgen Stech.

Influenza, allgemein als Grippe bekannt, ist eine durch Viren ausgelöste schwere Atemwegsinfektion. Sie kann zu Krankheitsverläufen mit gefährlichen, zum Teil lebensbedrohlichen Komplikationen führen - nicht zu verwechseln mit einem harmlosen "grippalen Infekt", der oftmals schon als Grippe bezeichnet wird. Influenza-A-Viren führten bereits zu Pandemien, die weltweit Millionen Menschen das Leben gekostet haben, aber auch in „normalen“ Grippewellen sterben allein in Deutschland jedes Jahr mindestens 5.000 bis 8.000 Menschen.

Mit großem Erfolg haben die Virologen den neuen Lebendimpfstoff bereits an Mäusen getestet. Ab einer bestimmten Dosierung überlebten alle Tiere der infizierten Versuchsgruppe. Bei der höchsten Dosis wiesen die Mäuse nicht einmal mehr Krankheitssymptome auf, die infizierten und noch im Wachstum befindlichen Jungmäuse legten sogar weiter an Gewicht zu. Auf dem Weg zur Anwendung am Menschen sind nun zunächst Experimente mit Frettchen geplant, deren biologische Struktur der des Menschen ähnlicher ist und die sehr empfindlich auf das Influenza-Virus reagieren.
 
EU Tiergesundheit: Lest Euch das genau durch. Das derzeitige Keul-Dogma wird nicht mehr lange haltbar sein.
http://www.eu.int/comm/food/animal/diseases/controlmeasures/avian/vaccination_en.htm
(vielleicht treibt jemand eine deutsch Version des Textes auf, mit dem Übersetzautomaten wird ein solcher Text unlesbar)
Avian Influenza - Vaccination
The existence of a large number of virus subtypes together with the known variation of different strains within a subtype pose serious problems when selecting strains to produce influenza vaccines and to use vaccination as a routine tool for disease prevention.

In accordance with Directive 92/40/EEC vaccination against AI may be used to supplement the control measures carried out after confirmation of disease. Birds vaccinated against the HA subtype corresponding to the one which is circulating are protected against the worst effects of AI.

The decision to introduce vaccination may be taken by the Member State concerned, with or without prior approval by the Commission. Such steps must be accompanied by further disease control measures, including trade restrictions, in accordance with the Standing Committee procedures 1.

Following confirmation of LPAI, vaccination against AI is currently being applied in some regions of Italy, pursuant to Commission Decision 2004/666/EC 2 as last amended by Commisssion Decision 2005/10/EC".

This vaccination strategy developed and applied in Italy makes use of a heterologous vaccine, allowing discrimination between vaccinated and infected poultry 3.

This strategy was adopted for the first time in the world in 2001 by Commission Decision 2001/847/EC4 (siehe unten) and allowed certain trade restrictions on the meat of vaccinated poultry to be lifted.

Further information on AI vaccination in Italy can be found here (presentation of S. Marangon and I, Capua at the FAO/OIE International Conference on Avian Influenza, Paris 7-8 April 2005)."

However, the immunity induced by vaccination may not be sufficiently rapid to stop farm-to-farm spread of HPAI. Furthermore, emergency vaccination is also hindered by practical difficulties related to the administration of the vaccine (each single bird must be injected).

More information on Community legislation in relation with Avian Influenza vaccination and trade can be found here.

On 28 April 2005, the Commission adopted a new proposal of directive on avian influenza.Proposal for a Council Directive on Community measures for the control of Avian Influenza



Decision 2001/847/EC

Restrictions applied to trade of fresh meat from poultry originating from the vaccination area

Unrestricted to international trade, vaccinated with heterologous vaccine

Flocks regularly inspected and tested negative for AI
Vaccinated animals: anti N discriminatory test
Sentinel birds: HI, AGP or ELISA

Clinical inspection by official vet within 48 hours before loading.

Must be sent directly to the designated slaughterhouse and slaughtered immediately
Restricted to national trade

Vaccinated against AI with a homologous subtype vaccine and no sentinel testing

Vaccinated with heterologous vaccine and not tested with negative results, using the anti N discriminatory test

Originating from seropositive flocks

Coming from flocks in restriction zone (3 km)

Italien hat übrigens schon angekündigt, dass es im Falle einer Lageverschlechterung "einen eigenen Weg" gehen wird.

= Weiterführung der Impfstrategie, die schon seit den verheerenden H7N1 Ausbrüchen 1999/2000 verfolgt wird. Vorausgegangen waren 1997 H5N2 Ausbrüche, die aber keinen größeren schaden anrichteten.
 
Prinzipielle Mechanismen für Impfstoffe

Mark Schipp
Agriculture Counsellor
Australian Embassy, Beijing

http://www.promedmail.org/pls/prome...CHECK_DISPLAY,F2400_P1202_PUB_MAIL_ID:X,31229

For convenience, see the following abstract of the said paper:

Abstract: Swayne DE, Suarez DL, Schultz-Cherry S, Tumpey TM, King DJ, Nakaya T,
Palese P, Garcia-Sastre A. (2003). Recombinant paramyxovirus type
1-avian influenza-H7 virus as a vaccine for protection of chickens
against influenza and Newcastle. Avian Dis. 47(3 Suppl):1047-50.
A recombinant vaccine (rNDV-AIV-H7)
was constructed by using a lentogenic paramyxovirus type 1 vector
(Newcastle disease virus [NDV] B1 strain) with insertion of the
hemagglutinin (HA) gene from avian influenza virus (AIV)
A/chicken/NY/13142-5/94 (H7N2). The recombinant virus had stable
insertion and expression of the H7 AIV HA gene as evident by
detection of HA expression via immunofluorescence in infected Vero
cells. The rNDV-AIV-H7 replicated in 9-10 day embryonating chicken
eggs and exhibited hemagglutinating activity from both NDV and AI
proteins that was inhibited by antisera against both NDV and AIV H7.

Groups of 2-week-old white Leghorn chickens were vaccinated with
transfectant NDV vector (tNDV), rNDV-AIV-H7, or sterile allantoic
fluid and were challenged 2 weeks later with viscerotropic velogenic
NDV (vvNDV) or highly pathogenic (HP) AIV. The sham-vaccinated birds
were not protected from vvNDV or HP AIV challenge. The transfectant
NDV vaccine provided 70 percent protection for NDV challenge but did
not protect against AIV challenge.
The rNDV-AIV-H7 vaccine provided
partial protection (40 percent) from vvNDV and HP AIV challenge
. The
serologic response was examined in chickens that received 1 or 2
immunizations of the rNDV-AIV-H7 vaccine. Based on hemagglutination
inhibition and enzyme-linked immunosorbent assay (ELISA) tests,
chickens that received a vaccine boost seroconverted to AIV H7, but
the serologic response was weak in birds that received only one
vaccination.
This demonstrates the potential for NDV for use as a
vaccine vector in expressing AIV proteins".

Einen ähnlicher Ansatz haben die Chinesen aber mit H5 im Dezember vorgestellt
 
Impfprogramm in China = Schrott?

Weiter oben habe ich schon mehrfach darauf hingewiesen, dass bez. der in China angewandten Impfvrfahren, insbesondere auch der im Dezember vorgestellten rekombinanten H5/ND Impfung, (das angeblich neuartig sein soll) auffällig wenig bis gar nichts in der int. wiss Literatur zu finden ist.

Meine Beobachtung scheint nicht aus der Luft gegriffen zu sein:
1) Der "neuartige" H5/ND Imppfstoff wurde schon (sihe voriges Posting) in amerika (H7N2) hergestellt und erprobt. Die Resultate dürfen als dürftig bezeichnet werden (40 % Schutz bei einmaliger Impfung)

Bezeichnend folgender Kommentar:
The "attenuated Newcastle vaccine strain LaSota," reportedly used by
the Chinese as a vector, is rather similar to the B1 strain used by
the Americans. It will be interesting to note which HA gene was used
in the Chinese vaccine and to obtain data on the methods and results
of vaccine potency and challenge trials, which, hopefully, produced
better results than those obtained by the rNDV-AI-H7 vaccine. Details
which are of particular interest are: level and duration of
protection rendered in various age groups and in different species,
waterfowl included; minimal age for vaccination; time-schedule for
re-vaccinations; susceptibility to chemicals and climatic conditions,
when used in drinking water; safety requirements for the vaccinators. Quelle
Der Impfstoff wurde von den staatlichen chin. Agenturen wortreich vorgestellt, Ergebnisse liegen, wie oben erwähnt,nicht vor.

2) Zum schon seit einiger Zeit verwendeten Impfstoff (wurde weiter oben voergestellt)
Auszug aus einem TV Interview über die Aktivitäten des Veterinary Research Institute of the Chinese Academy of Agricultural
Sciences, Harbin (HVRI):


"The inactivated H5N1 vaccine used in China was produced from a
recombinant strain of LPAI (H5N1) constructed by reverse-genetic
techniques. The HA and NA were taken from a local prevalent dominant
strain of H5N1(the sites related to the high pathogenicity in HA was
blocked/deleted), and the other 6 genes were taken from the PR8
strain (previously isolated from humans). This recombinant can grow
well in Vero cells and chicken embryo. The use of this recombinant as
a vaccine candidate has been subject to extensive debates among
Chinese scientists; a lot of concern was [expressed regarding] the
potential for a 'gene switch' for the vaccine strain and field HPAI
viruses and regarding bio-safety procedures."

Our Chinese contact adds: detailed information on the vaccine would
have allowed a serious look at relevant potential risks
. However, the
vaccine has been widely used nationwide and the outcome is not known.
In the meantime, another new vaccine, bivalent Avian
influenza/Newcastle disease vaccine, has been developed and quickly
put into production before thorough bio-safety studies
. Hopefully,
the political pressures for an immediate solution -- namely releasing
prematurely the experimental vaccines for extensive field application
-- won't [hinder] the scientists' pursuit for truth and perfection.
Schnelle Erfolge mit ungeprüften Impfstoffen, ohne die erforderliche wiss. Begleitung, politischer Druck, das kann eigentlich nur ins Auge gehen.

Wie sagte der chin LW minister Du Qingling am 9.11.05 so richtig?
"If we miss the chance to exterminate the virus in the early stages,
then the difficulty in wiping it out will increase by several times,
as will the spread of the epidemic, we must fully
recognize that at present there is a possibility that the epidemic
will spread and expand. This is not an exaggeration just to scare people."
Na, halt's Qingling gemacht?
 
Erfahrungen mit den bisher verwendeten Impfstoffen

Übersicht über die bisher weltweit bei Großepidemien verwendeten Imofstoffe und die dabei gemachten Erfahrungen

Bis jetzt sind zur Geflügelimpfung weltweit nur drei Arten von Impfstoffen verwendet und zugelassen worden(außerhalb der EU) (Die Neuentwicklungen in China sowie zahlreiche, im Versuchs- und Diskussionstadium befindliche Ansätze sind mangels Daten nicht berücksichtigt):

- Inaktivierte homologe Impfstoffe
- Inaktivierte heterologe Impfstoffe (= Markerimpfstoffe)
- Rekombinante-Impfstoffe (Vektorimpfstoffe):


Inaktivierte homologe Impfstoffe
Diese Produkte sind zur AI Bekämpfung Vogelgrippe-Infektionen in Pakistan und Mexiko eingesetzt worden, (Swayne und Suarez 2000), de Virus konnte unter den dort gegeben Bedingungen jedoch nicht ausgemerzt werden
In Utah dagegen(Rahmen u. a. 1996), war die Impfungsstrategie erfolgreich.
Der Grund für die unterschiedlichen Ergebnisse dürfte in der Effizienz der begleitenden Kontrollmaßnahmen liegen, die eine Impfkampagne immer flankieren müssen und entscheidend für ihren Erfolg sind.

Inaktivierte heterologe Impfstoffe (= Markerimpfstoffe)Diese Systeme erlauben die Unterscheidung geimpfter von infizierten Tieren. Außerdem wirken sie auch bei nicht optimaler immunolog. Ähnlichkeit von Impfantigen und Feldvirusantigen besser als andere Impfstoffe. Die Immunantwort ist dosisabhängig und kann durch Zugabe höherer AG Mengen verbessert werden.
Heterologe IS wurden jahrelang erfolgreich in Minnesota (Halvorson 2002)verwendet; es ging jedoch nicht um H5 oder H7 Viren. Außerdem wurde die Neuraminidase (NA) nicht als Marker verwendet.
In Italien hingegen gelang es 2000- 2002, u.a. mit diesen Impfstoffen das H7N1 LPAI Virus ausrotten (CEC 2000).. Um ein Wiederaufflammen der LPAI Infektion zu verhindern, wurde eine neuartige Überwachungsstrategie entwickelt, ein landesweit geltender Maßnahmenkatalog , der strenge biosecurity Auflagen, ein serologisches Untersuchungsprogramm, und eine 'Diva-Strategie umfasste(Von der EU gebilligt 2001/721/CE) Die 'Markereigenschaft beruhte auf Verwendung eines inaktivierten, Öl emulgierten Impfstoffs mit gleichem (homologem) HA und verschiedenem (heterologem ) NA, bezogen auf den Feldvirus (in dem Fall H7N3). (Capua ea 2003) Grundlage der Überwachung war die Verwendung von Sentinel Tieren und ein N1-Antikörper Suchtest. Die serologischen Tests erstreckten sich auch auf ungeimpfte Bestände und zwar sowohl innerhalb als auch außerhalb des Impfungsgebiets.. Die Wirksamkeit des Impfungsschemas wurde mittels regelmäßiger Serol.-Tests in ausgewählten Beständen überprüft.

Nach Ablauf eines Jahres konnte anhand der gesammelten epidemiologischen Daten der Nachweis geführt werden, dass das H7N1 Virus nicht mehr vorhanden war. Dieser Umstand genügte der EU-Kommission, um die Marktbeschränkungen für Frischfleisch von geimpftem Geflügel aufzuheben. Voraussetzung hierfür war jeweils, dass Tiere mit Hilfe des Diskriminationsstests negativ geprüft waren.(Kommissionsentscheidung 2001/847/CE) (CEC 2001)

Es ist klar, dass angesichts der unberechenbaren Epidemiologie dieser Krankheit, zu jeder Zeit neue-Subtypen auftreten können. Insofern ist diese Lösung Modellcharakter im Fall eines Auftretens ähnlich gelagerter Epidemien.

Recombinante-Impfstoffe (Vektorimpfstoffe):
Die einzige, sicher dokumentierte Felderfahrung mit diesen Impfstoffen stammt aus der Impfungskampagne gegen das H5N2 Virus in Mexiko . Das Virus konnte dabei wahrscheinlich nicht ausgerottet worden, vermutlich, weil es kein landesweit gültiges Programm mit einem umfassenden Konzept gab.. Capua und Marangon 71
Gerüchten nach wird ein rekombinanter fowlpox Impfstoff derzeit auch in China eingesetzt.
 
Thema: Impfung kann Seuche wirkungsvoll verhindern

Ähnliche Themen

P
Antworten
1
Aufrufe
1.092
Gast 20000
Gast 20000
chrigu78
Antworten
6
Aufrufe
1.212
Munia maja
Munia maja
D
Antworten
15
Aufrufe
5.943
Lijana
Lijana
San
Antworten
4
Aufrufe
1.378
kleine taube
kleine taube
D
Antworten
1
Aufrufe
2.810
Munia maja
Munia maja
Zurück
Oben