Infektionsgefahr durch TA-Besuch?

Diskutiere Infektionsgefahr durch TA-Besuch? im Forum Vogelkrankheiten im Bereich Allgemeine Foren - Auch wenn Ihr über mich herfallt, aber die Frage muß ich trotzdem mal los werden. ... Es gibt ja nun mal gewisse - zum Glück relativ seltene -...
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Jackyundco

Guest
Auch wenn Ihr über mich herfallt, aber die Frage muß ich trotzdem mal los werden. ...

Es gibt ja nun mal gewisse - zum Glück relativ seltene - Krankheiten / Viren, die ja laut einiger Forumsbesucher und TÄ im voraus getestet werden sollten, bevor man Vögel "zusammenbringt". Es heißt, daß sich gewisse Viren schon alleine durch Staub übertragen und einen Virus so von einem noch nicht getesteten Vogel an einen anderen weitergeben könnten. Deswegen scheint ja nun höchste Vorsicht geboten zu sein. Beispiel PDBF etc. Den Vogelbesitzern wird in (extremen Fällen), selbst hier) angeraten, sich zunächst zu duschen, im Idealfall noch die Kleidung zu wechseln, bevor sie von einem ( noch nicht als okay befundenen Vogel) zu den / oder dem bereits vorhandenen gehen.

Aber wenn ich mich nun so beim vogelkundlichen TA sitzen sehe, wo ein beflügelter Zweibeiner neben dem nächsten im Wartezimmer sitzt, in einen Behandlungsraum kommt, in dem mein TA (und ich wette auch kein anderer!) sich und den Raum, die Behandlungswerkzeuge, den Tisch, den Helferinnen etc. nicht jedesmal nach dem Betreten eines neuen Patienten erneut einer ------ mein Gott in komme zu so später Stunde nicht auf das richtige Wort, Desinfizierung nenne ich es heute einfach mal--- unterzieht, sich nicht jedesmal die Haare wäscht, die Kleidung wechselt, etc.....dann frage ich mich, ob es nicht alles ein bißchen übertrieben wird.
Müßte dann nicht bei jedem TA schon vor der Praxis stehen " das Betreten dieser Räume geschieht auf eigene Gefahr"?

Was ist dann mit den Leuten, die zuhause einen Vogel (im Idealfall mehrere) haben, die nicht nicht die ganzen TA-Tests durchlaufen haben und die nur mal so durch eine Tierhandlung, rein interessenshalber, oder durch eine Auffangsstation, über eine Vogelmesse etc. oder einen Zoo (Extremfall Walsrode) schlendern????? Warum gibt es dort dann nicht eine Schleuse, wo, wie auf einer Intensivstation- im Idealfall - alle Leute gezwungen werden, ihre Kleidung abzulegen, die Haare zu waschen etc.

Ich habe meine Bonny in einem Transportkäfig, mit dem ich auch schon öftermal beim TA war, zu "ihrem" Hahn transportiert. Jacki, den vermeintlichen Partnervogel für Rocky (nachzulesen in den von mir verfassten Threads) habe ich ebenfalls in diesem nur von mir "manuell" gereinigten Transportkäfig wieder zu Vermittlerin zurückgebracht. Nebenbei wurde in diesem Käfig auch noch der "befreite" Graue aus dem Restaurant in sein neues Zuhause gebracht (ebenfalls von mir verfasster Thread)
Ich habe niemals eine "chemische Reinigung" des Käfigs durchgezogen. Ja, bitte, beschimpt mich hier, ich bekenne mich schuldig.

Muß ich mich jetzt bei Ottilein, bei der "meine" Bonny nun den von ihr scheinbar langersehnten Hahn gefunden hat, noch dafür entschuldigen, daß ich ihr Bonny ins Haus gebracht habe, ohne mir Gedanken darüber gemacht zu haben, daß ich mit dem Käfig irgendwelche "staub"-viren bedingt durch meine letzten TA-Besuch eingeschleppt habe??? Simone, dann sorry, soweit habe ich nicht gedacht!!!
Kann ich dann meine Rocky nur mit einem Hahn verpaaren, der bei einem TA untersucht worden ist, der nach jedem neuem Patienten durch eine Quarantäne-Schleuse gegangen ist? Dann nennt mir den TA, ich fahr dort hin.
Oder gebt ihr größtenteils zu, daß ich Euch noch gar nicht so viele Gedanken gemacht habt?

Danny
 
Hallo Danny;

erst mal Kompliment <gut mitgedacht>

Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Allerdings kam kürzlich ein Bericht auf RTL in dem Kinderarztpraxen, bzw Wartezimmer auf Ansteckungsherde getestet wurden. Die Wartezimmer wiesen keine erhöhte Viren- Keimgefahr auf. Obwohl ja auch hier Kinder mit hoch ansteckenden Krankheiten aus und ein gehen.
Ein TA-Wartezimmer ist denk noch nicht untersucht worden.

Mein TA, und ich denke auch die meisten anderen desinfizieren sich nach jedem Patienten die Hände. Direkten Kontakt zur Kleidung haben die Tiere normal nicht. Ein Restrisiko lässt sich aber mit Sicherheit nicht vermeiden.

Ich persönlich halte Neue in der Regel ca 3 Wochen in Quarantäne. In der Zeit wird PBFD und AVD, sowie ggf das Geschlecht bestimmt. Kotprobe und Feder (Parasiten) untersucht und dann dürfen sie zu den anderen, wenn keine Auffälligkeiten auftreten.

Fast 100% kann mam eine Erkrankung nur durch eine Sezierung ausschliessen und das ist am lebenden Vogel nicht möglich.
 
Hallo Danny,

genau die gleiche Frage habe ich mir neulich auch gestellt, aber ich habe noch weiter "gesponnen" :zwinker:

Ich habe z.B. das Fenster im Vogelzimmer vergittert und neulich schwebte eine kleine Feder von draussen langsam auf das Gitter zu, hing dann kurz am Voligitter fest und mit dem nächsten Windstoß war sie auch schon im Vogelzimmer drin. Ich hab sie natürlich sofort entsorgt, aber theoretisch kann das auch passieren, wenn ich gerade mal nicht dabei bin und sowas beobachten kann. Meine Geier benagen alles, was sie auf dem Boden finden können, also bestimmt auch fremde Federn. Ich könnte jetzt natürlich das Fenster mit einem Fliegengitter versehen, aber dann hätten die Geier keinen Spass mehr, sie schaun doch so gerne in den Garten hinter dem Haus und baden gerne im Regen :freude:

Und dann die Straßenschuhe in der Wohnung, man muss nur mal in Taubenkot getreten sein und diesen trägt man dann schön in der Wohung herum (obwohl das wirklich bei vielen Leuten Pflicht ist, die Schuhe vor der Tür auszuziehen, sollte ich mir vielleicht auch mal angewöhnen).

Ich denke, Gefahren gibt es überall, man kann sich entweder auf das Immunsystem unserer Geier verlassen oder sie steril halten :D

Aber eins muss ich trotzdem zugeben: wenn ich mit einem geschwächten Vogel zum Tierarzt gehe, packe ich den Käfig in eine dicke bzw. dichte Decke und mache diese erst auf, wenn ich nicht mehr im Wartezimmer bin :~
 
Also ich denke ihr macht euch alle zu viele Sorgen.

Es ist nicht so daß ein paar einzelne anhaftende Viren gleich zu einer Infektion führen. Zu einer solchen gehört auch eine gewisse Mindestmenge an Viren.
Um es mal am Beispiel Vogelgrippe zu verdeutlichen: Selbst wenn man volle Kanne in einen Kothaufen (und die sind nicht klein) einer infizierten Ente hineingreift kann man sich nicht anstecken.
Jeder Mensch trägt ständig auf der Haut Colibakterien mit sich herum. Warum infizieren unsere Vögel sich nicht?
Wäre Taubenkot der Stadttauben wirklich so gefährlich müßte Venedig inzwischen menschenfrei sein, die Venezianer alle gestorben. ;)
Wenn ich hier lese daß mit Argusaugen darüber gewacht wird, daß eine im Wind schwebende Feder schon als gefährlich angesehen wird kann ich nur den Kopf schütteln. Was ist den mit den vielen Außenvolieren in denen Papageienvögel und andere Ziervögel gehalten werden?
Die leben alle noch.
In den Tierarztpraxen kann sich durchaus eine andere Lage ergeben.
Hier muß ich meinen vogelkundigen Tierarzt mal sehr loben, im Behandlungsraum der Vögel hat der eine spezielle Lüftungsanlage welche eventuelle Erreger gleich absaugt.
Aber insgesamt sehe ich die Gefährdung nicht als so hoch daß man sich fürchten muß.
 
Alfred Klein schrieb:
Also ich denke ihr macht euch alle zu viele Sorgen.
Nö, war alles rein hypothetisch, ich verlasse mich auf das Immunsystem meiner Geier... selbst wenn ich diese eine Feder entsorgt habe :zwinker:
Ich wasche keine Äste ab, bevor ich sie den Geiern gebe und sie bekommen jeden Tag Grünes von draussen, manchmal sogar mit Erde und Krabbelviechern ausm Garten (Wiesenplankton u.ä.). :dance:

Aber ich finde die Bedenken dann gerechtfertigt, wenn es um Vögel geht, die angeschlagen sind, deren Immunsystem geschwächt ist. Diese möchte ich auch nicht unbedingt weiteren unnötigen Infektionsquellen aussetzen.
 
Darüber habe ich auch schon nachgedacht, aber wenn z. B. PBFD tatsächlich so ansteckend sein sollte, wie es häufig behauptet wird, gäbe es vermutlich inzwischen kaum einen Vogel, der das nicht hätte. Ich mache mir da nicht so viele Sorgen, es gibt andere Erkrankungen bei Vögeln, vor denen ich mehr Angst habe, z. B. Tumoren.

Mal ganz kurz noch offtopic: Alfred, kannst du mir mal verraten, bei welchem vk TA du bist? Ich suche hier in der Gegend immer noch verzweifelt nach einem wirklich guten...
 
Shaya schrieb:
Mal ganz kurz noch offtopic: Alfred, kannst du mir mal verraten, bei welchem vk TA du bist? Ich suche hier in der Gegend immer noch verzweifelt nach einem wirklich guten...
Ich denke das wäre für Dich etwas weit, ich bin bei Dr. Manderscheid in Luxemburg.
Was ist denn mit dieser:
67655 Kaiserslautern
Dr. med. vet. Uta Westermilies
Richard-Wagner-Str. 76
0631-28877
Die ist in etlichen Listen aufgeführt, ich selber weiß jedoch nicht wie die ist.
Dann müßte es irgendwo bei Dir noch die Doris Dühr geben. Aber über die weiß ich auch nicht so gut Bescheid. Die hat einesteils ein recht gutes Buch wegen Vögel herausgebracht, andererseits habe ich aber auch schon von Desinteresse gelesen. Also auch keine richtige Meinung zu finden.
 
Danke! Manderscheid ist für den Notfall echt ein bisschen weit weg, schade, denn ihn habe ich auch früher schon mal empfohlen bekommen...

Und Frau Dr. Westermilies ist ziemlich sicher nicht vk. Ich weiß nicht, wie gut sie mit Vögeln umgehen kann oder ob sie vielleicht Fortbildungsseminare macht, denn ich bin mit meinem kranken Welli direkt wieder aus der Praxis rausgegangen, als auf mein nachbohren, ob sie wirklich vk ist ein sehr unsicheres: Vögel haben wir auch schonmal behandelt... kam. Das hat jeder Wald-und Wiesentierarzt auch schon..
 
Also meine Racker haben PBFD und Megas und deshalb habe ich auch mal meinen vk TA gefragt, ob ich andere Vögel im Wartezimmer infizieren kann und die Antwort lautete Nein. Meine Vögel müßten sich schon intensiv u. lange an dem anderen Vogel im Wartezimmer reiben um die Viren zu übertragen (wenn überhaupt). Und wer weiß wievielen nichtsichtlich tragenden Virenträgern ich schon im Wartezimmer begegnet bin.
 
Shaya schrieb:
Danke! Manderscheid ist für den Notfall echt ein bisschen weit weg, schade, denn ihn habe ich auch früher schon mal empfohlen bekommen...

..

Hi,
ich bin auch Manderscheid Fan und fahre von Homburg aus eine Stunde. Ist Autobahn bis hin und läßt sich gut fahren.Wenn er Termine macht, vermeidet er , daß sich die Vögel im Wartezimmer begegnen,ich war schon mehr als 10mal dort und hab nie einen anderen Vogel gesehen. Über die Absauganlage hat Alfred ja schon geschrieben.Man muß für jeden Vogel ein eigenes Handtuch mitbringen, mit dem er ihn anfaßt.Anschließend wird desinfiziert.
Gruß
Christiane
 
Also was PBFD angeht, habe ich mich auch gefragt wo haben sich Deine Vögel das bloß eingefangen ( beide waren negativ getestet!) oder hast Du selbst evtl., als Du noch nicht wusstes das sie daran erkrankt sind, andere Vögel (durch den Federstaub) angesteckt.
Meine Tierärztin meinte zu diesem Thema man solle diese Viruserkrankungen zwar nicht herunterspielen aber auch sie würde sich nie von Kopf bis Fuß desinfizieren oder abduschen, wenn sie an ihre eigenen Kakadus heranträte und ihr sei durchaus schon des öfteren PBFD begegnet.
Thomas Braunsdorf erzählte mir von einem Seminar an der Vogelklinik Leipzig. Hier wurde berichtet, dass die Ansteckungsgefahr nicht so hoch sei wie ursprünglich angenommen. Das einfache vorbeigehen eines Vogelbesitzers reiche nicht aus.
Liebe Grüße
Bianka
 
ich war praktikantin bei einem tierarzt und da wurde nach jedem patienten der tisch desinfiziert und die hände mit einer speziellen seife gewaschen.
bei vögeln ist die ansteckungsgefahr beim TA wohl relativ gering ... aber bei hunden die im wartezimmer auf dem boden liegen ist das schon ein problem ! :traurig:
 
Hallo,
Kalypso schrieb:
ich war praktikantin bei einem tierarzt und da wurde nach jedem patienten der tisch desinfiziert und die hände mit einer speziellen seife gewaschen.
Naja, das ist eine Grundregel der Hygiene und natürlich auch richtig, aber überschätzen sollte man solche Maßnahmen nicht. Die übliche Desinfektion mit Alkohol z.B. kannst Du bei unbehüllten Viren (wie die Circoviren, die bei PBFD eine Rolle spielen) in die Tonne treten. Der TA wird sich auch nicht jedesmal mit Formaldehyd die Hände waschen. Wichtig ist auch, für jeden Vogel zum Einfangen und Fixieren ein frisches Handtuch zu verwenden.
Das ist die eine Seite. Ein gewisser erhöhter Infektionsdruck kann beim TA schon bestehen, und deswegen (u.a.) vertrete ich auch immer die Auffassung, daß ein gesunder Vogel nicht zum TA gehört (zu m. E. überflüssigen jährlichen Vorsorgeuntersuchungen und dergleichen).
Die andere Seite ist, daß man das Infektionsrisiko auch nicht überschätzen sollte, weil kaum ein "Erreger" zwingend pathogen ist. Abgesehen davon, daß immer eine Mindestanzahl und Konzentration von "Erregern" vorhanden sein muß und daß viele Erkrankungen, wie z.B. Aspergillose, überhaupt nicht "ansteckend" sind, muß jeder, auch jeder möglicherweise "ansteckende" Keim auch auf ein aufnahmebereites Milieu treffen, das heißt auf ein geschwächtes Immunsystem. Andererseits ist für die meisten Tiere ein TA-Besuch negativer Streß, der sich insoweit auch negativ auswirken kann.
Man sollte also nicht grundlos zum Tierarzt rennen, aber im Falle einer Erkrankung wäre es grundfalsch, den notwendigen Tierarztbesuch zu unterlassen oder zu verzögern, nur weil man übertriebene Angst vor irgendwelchen Keimen hat. Immer daran denken: "Le microbe n'est rien, le milieu c'est tout!"
LG
Thomas
 
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