Schneekraniche
Ivan Kytalyk, Tom Brown und eine kleine Story über Schneekraniche
Der Schneekranich (Grus leucogeranus, auch Nonnenkranich genannt) ist eine relativ selten vorkommende Art der weltweit 15 Kranicharten. Schneekraniche balzen und nisten in Jakutien in Ostsibirien. Kraniche gelten weltweit als die Vögel des Glücks.
Bei meiner diesjährigen Urlaubsreise nach Jakutien habe ich leider die Kraniche nicht gesehen, dafür aber einen der berühmten Kranichforscher getroffen. Er heißt Ivan Djatschkovsky und wird von seinen Leuten aber meist Ivan Kytalyk genannt. "Kytalyk" ist jakutisch und heißt "Kranich".
Dass ich aber trotzdem unwahrscheinlich viel Glück hatte, zeigte sich sofort bei unserem ersten Gespräch. Ivan erwies sich nicht nur als ausgezeichneter Kenner von Schneekranich und Rosamöwe (auch eine nur in Sibirien und im Polargebiet vorkommende Spezies), er ist auch ein exzellenter Erzähler mit einem großen Fundus an Geschichten. Meist erzählt er über sein Leben und seine Reisen, seine Kranichforschung, aber auch seine im Auftrag von Greenpeace angestellten Untersuchungen zu den Atomtestgeländen in Nevada
(USA) auf Semi Palatinsk und in Novaja Semlja (ehem. Sowjetunion). Er ist Buchautor, Naturfotograf, schreibt Lieder und leitet einen Kinderclub zur Erforschung der Natur. Von Beruf ist er Physiklehrer. Aber sein Herz brennt am meisten, wenn es um die Kraniche geht, was ihm mittlerweile weltweite Anerkennung gebracht hat. Durch sein Engagement hat er die Population in Ostsibirien und damit wahrscheinlich diese Art der Kraniche überhaupt gerettet.
Bereits mit 17 Jahren ist er das erste Mal auf eine große Wanderung gegangen, von Mittelsibirien (die Kraniche führen ihre Balztänze auf), nach Nordsibirien ans Eismeer (die Kraniche nisten), über die Beringstraße nach Alaska (die Kraniche wandern ins Winterquartier), weiter über Kanada und die USA nach Mexiko. Dort wurde er verhaftet. Er hatte natürlich keinen Pass und kein Visa bei. Zum Glück hatte er nur die Kraniche fotografiert. So glaubte man ihm, dass er kein Spion sei. Schließlich wurde er über Kuba nach Moskau abgeschoben.
Mir stellten sich viele Fragen (Wie findest du die Kraniche? Wie konntest du ihnen folgen? Wie bist du unerkannt geblieben? Wo hast du geschlafen? Was hast du gegessen? ...) bei deren Beantwortung ich fast 1:1 dem Wissen von "Großvater", dem alten Apachenindianer und Lehrer Tom Browns wiederbegegnet bin! Natürlich habe ich gestaunt! Wer erwartet schon in den Tiefen Sibiriens die selben Lehren, die ich bei Wolfgang Peham in seinen vom Tom-Brown-Wissen inspirierten Wildnisseminaren gehört habe? Aber mir wurde schnell klar, dass ich einmal mehr Berührung zum alten "Weltwissen der Wildnis" bekommen hatte, welches eben überall gilt. Ein weites Feld, doch für diesen Artikel hier soll das erst einmal ausreichen...
Liebe Freunde. Ich möchte die Arbeit Ivans und seiner Freunde unterstützen, weil ich der Meinung bin, dass sein Engagement zur Wahrung der Natur ein wichtiger Beitrag für uns und für Mutter Erde darstellt. Ivan würde gern auf Besuchsreise nach Deutschland kommen und er würde gern sein Buch hier veröffentlichen. Seine Arbeit ist in Russland sehr anerkannt, aber dort fehlt komplett das Geld in dieser schwierigen Zeit. Ich habe ein paar Bildserien über die Kraniche und die Natur Sibiriens im Postkartenformat mitgebracht. Dabei handelt es sich um weltweit einmalige Fotos, denn die Kraniche sind sehr scheue Vögel, an die man schlecht herankommt. Ich möchte die Serie für 10 ... 20 EUR verkaufen nach eigenem Ermessen und ich sammle auch Spenden. Selbstverständlich gehen 100% des Erlöses nach Sibirien. Bitte helft uns! Vielleicht habt ihr auch noch weitere Ideen zur Unterstützung?
Für Fragen zum Thema und Anregungen stehe ich gern zur Verfügung. Ich habe auch mehrere Interviews gemacht zum Leben Ivans, der übrigens direkter Nachkomme eines Schamanen ist, zur Erforschung der Rosamöwe und über Wölfe, die ich euch gern zur Verfügung stelle.
Holger Röhle, Burkhardtsdorfer Str. 20, 09235 Burkhardtsdorf, Tel.: 037209-2029, Email: **********