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Werner_Krieger
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Hallo liebe Vogelfreunde in Deutschland
Ich bin heute auf eine sehr interessante Tatsache gestoßen. Anlass dazu war der Thread in dieser Rubrik über die Frage, ob SK Weibchen mehr Töchter als Hähne haben.
Ich habe daraufhin das Buch von Robiller studiert und die von ihm gemachten Angaben bezüglich der Vererbung von RK und SK nachgelesen. Dabei fiel mir auf, dass er von der Mutation der SK spricht.
Daraufhin habe ich die bekannte Webpage über die Gouldsamadine bezüglich der Vererbung der Kopffarben angesehen und auch hier wird davon gesprochen, dass die SK die Mutation seien.
Das kann jedoch nicht stimmen. Die RK sind die Mutation und ferner ist GK dann eine weitere Mutation aus RK. GK ist lediglich das Unvermögen, die im Futter aufgenommenen Luteine (gelbe Farbstoffe) in Rot umzuwandeln. Also kann GK nur eine Mutation aus RK sein.
Dass die SK die Ursprungsform ist, wird auch dadurch unterstrichen, dass SK vitaler sind und meist auch bessere Brutergbnisse bringen.
Möglicherweise hat man ursprünglich nur die RK in Europa eingeführt, weil man sie für die schönere "Rasse" hielt. Und dann kamen in den Nachzuchten irgendwann einmal SK auf, was ganz automatisch kommt, wenn man nur mit Mutationen züchtet. Da kommt dann irgendwann einmal die Ursprungsform wieder zum Vorschein. Hätte man nur mit SK gezüchtet, dann hätte man immer nur SK bekommen. Es sei denn, auch in der Käfighaltung wäre durch Zufall die RK als Mutation neu aufgetreten. Das Auftreten von RK könnte die Züchter zu der Annahme verführt haben, dass SK eine Mutation sei und nicht RK.
Zu sagen wäre noch, dass Mutationen natürlich nicht nur in den Zuchten vorkommen, sondern auch in der freien Wildbahn, wie dies offensichtlich irgendwann einmal bei den Goulds geschehen ist. Wenn sich eine Mutation nicht als lebensfähig erweist, dann verschwindet sie wieder. Offensichtlich jedoch hat die rote Kopffarbe keinen negativen Einfluss auf das Überleben gehabt und so blieb sie erhalten. Dass es nur ca. 25% der RK in der freien Wildbahn gibt, weist ebenfalls darauf hin, dass dies nicht die Ursprungsform ist.
Da nun die Ergebnisse in der Webpage von Dirk Diedrich (www.gouldamadine.de) davon ausgehen, dass nicht die schwarzköpfige Form die Urspungsform, sondern die rotköpfige Form die Ursprungsform ist, wäre nun die Frage zu stellen, ob wirklich bei umfangreichen Zuchten diese Ergebnisse so ausfallen oder man aufgrund der Annahme, SK sei die Mutation, diese Ergebnisse nur rechnerisch nach der Vererbungslehre und nicht empirisch erfasst hat. In dem Buch von Robiller über die Australischen Prachtfinken kann man nämlich nachlesen, dass die SK die Mutation ist und der Verdacht liegt somit nahe, dass man seitdem (nämlich seit 1973, als das Buch erschienen ist) immer von dieser Annahme ausgeht.
Die Überprüfung wäre einfach, wenn man eine Zucht mit einem RK Männchen und einem SK Weibchen machen würde und es würden dann alle Nachkommen RK sein. Wobei die Männchen dann Träger von SK sein würden.
Wäre SK die Ursprungsfarbe und RK die Mutation, dann müssen die Ergebnisse aus obiger Verpaarung anders sein, nämlich: alle Weibchen sind die Mutationsfarbe (also RK) und alle Männchen wären dann die Ursprungsfarbe (also SK).
Ich habe dieses Jahr zwei solche Verpaarungen vorgenommen. Leider sind die Jungen noch nicht ausgefärbt, sodass ich die Ergebnisse noch nicht weiß.
Schwierig wird es allerdings, wenn der Hahn der Ursprungsfarbe spalterbig in die Mutation ist. Dann ergibt es sowohl Weibchen wie Männchen in beiden Farben. Man müsste also reinerbige RK-Männchen verwenden, um das Rätsel zu lösen. In meiner Zucht habe ich sehr wahrscheinlich reinerbige Männchen verwendet. Jedoch ist dies nicht ganz sicher. Der Züchter, von dem ich sie gekauft hatte, sagte mir zwar, dass beide Eltern RK waren, aber er schloss nicht aus, dass er einen davon gekauft haben könnte und somit die Abstammung doch nicht ganz sicher ist. Ihr seht, diese Fragen sind nicht einfach zu klären und Fehler können sich leicht einschleichen.
Wie sehen die Ergebnisse bei euch aus? Welche der obigen genannten Ergebnisse könnt ihr bestätigen nicht?
Schöne Grüße
Werner
Ich bin heute auf eine sehr interessante Tatsache gestoßen. Anlass dazu war der Thread in dieser Rubrik über die Frage, ob SK Weibchen mehr Töchter als Hähne haben.
Ich habe daraufhin das Buch von Robiller studiert und die von ihm gemachten Angaben bezüglich der Vererbung von RK und SK nachgelesen. Dabei fiel mir auf, dass er von der Mutation der SK spricht.
Daraufhin habe ich die bekannte Webpage über die Gouldsamadine bezüglich der Vererbung der Kopffarben angesehen und auch hier wird davon gesprochen, dass die SK die Mutation seien.
Das kann jedoch nicht stimmen. Die RK sind die Mutation und ferner ist GK dann eine weitere Mutation aus RK. GK ist lediglich das Unvermögen, die im Futter aufgenommenen Luteine (gelbe Farbstoffe) in Rot umzuwandeln. Also kann GK nur eine Mutation aus RK sein.
Dass die SK die Ursprungsform ist, wird auch dadurch unterstrichen, dass SK vitaler sind und meist auch bessere Brutergbnisse bringen.
Möglicherweise hat man ursprünglich nur die RK in Europa eingeführt, weil man sie für die schönere "Rasse" hielt. Und dann kamen in den Nachzuchten irgendwann einmal SK auf, was ganz automatisch kommt, wenn man nur mit Mutationen züchtet. Da kommt dann irgendwann einmal die Ursprungsform wieder zum Vorschein. Hätte man nur mit SK gezüchtet, dann hätte man immer nur SK bekommen. Es sei denn, auch in der Käfighaltung wäre durch Zufall die RK als Mutation neu aufgetreten. Das Auftreten von RK könnte die Züchter zu der Annahme verführt haben, dass SK eine Mutation sei und nicht RK.
Zu sagen wäre noch, dass Mutationen natürlich nicht nur in den Zuchten vorkommen, sondern auch in der freien Wildbahn, wie dies offensichtlich irgendwann einmal bei den Goulds geschehen ist. Wenn sich eine Mutation nicht als lebensfähig erweist, dann verschwindet sie wieder. Offensichtlich jedoch hat die rote Kopffarbe keinen negativen Einfluss auf das Überleben gehabt und so blieb sie erhalten. Dass es nur ca. 25% der RK in der freien Wildbahn gibt, weist ebenfalls darauf hin, dass dies nicht die Ursprungsform ist.
Da nun die Ergebnisse in der Webpage von Dirk Diedrich (www.gouldamadine.de) davon ausgehen, dass nicht die schwarzköpfige Form die Urspungsform, sondern die rotköpfige Form die Ursprungsform ist, wäre nun die Frage zu stellen, ob wirklich bei umfangreichen Zuchten diese Ergebnisse so ausfallen oder man aufgrund der Annahme, SK sei die Mutation, diese Ergebnisse nur rechnerisch nach der Vererbungslehre und nicht empirisch erfasst hat. In dem Buch von Robiller über die Australischen Prachtfinken kann man nämlich nachlesen, dass die SK die Mutation ist und der Verdacht liegt somit nahe, dass man seitdem (nämlich seit 1973, als das Buch erschienen ist) immer von dieser Annahme ausgeht.
Die Überprüfung wäre einfach, wenn man eine Zucht mit einem RK Männchen und einem SK Weibchen machen würde und es würden dann alle Nachkommen RK sein. Wobei die Männchen dann Träger von SK sein würden.
Wäre SK die Ursprungsfarbe und RK die Mutation, dann müssen die Ergebnisse aus obiger Verpaarung anders sein, nämlich: alle Weibchen sind die Mutationsfarbe (also RK) und alle Männchen wären dann die Ursprungsfarbe (also SK).
Ich habe dieses Jahr zwei solche Verpaarungen vorgenommen. Leider sind die Jungen noch nicht ausgefärbt, sodass ich die Ergebnisse noch nicht weiß.
Schwierig wird es allerdings, wenn der Hahn der Ursprungsfarbe spalterbig in die Mutation ist. Dann ergibt es sowohl Weibchen wie Männchen in beiden Farben. Man müsste also reinerbige RK-Männchen verwenden, um das Rätsel zu lösen. In meiner Zucht habe ich sehr wahrscheinlich reinerbige Männchen verwendet. Jedoch ist dies nicht ganz sicher. Der Züchter, von dem ich sie gekauft hatte, sagte mir zwar, dass beide Eltern RK waren, aber er schloss nicht aus, dass er einen davon gekauft haben könnte und somit die Abstammung doch nicht ganz sicher ist. Ihr seht, diese Fragen sind nicht einfach zu klären und Fehler können sich leicht einschleichen.
Wie sehen die Ergebnisse bei euch aus? Welche der obigen genannten Ergebnisse könnt ihr bestätigen nicht?
Schöne Grüße
Werner
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