Ist ein Entenleben weniger wert, als das eines Papageien?

Diskutiere Ist ein Entenleben weniger wert, als das eines Papageien? im Forum Vogelschutz im Bereich Allgemeine Foren - Enten müssen sterben aus Ordnungswahn!! Diese Tiere sollen nach dem Willen der Stadtverwaltung Neustadt am 01.09.2006 abgeschossen werden...
Gänsemutti schrieb:
Mir ist leider schleierhaft, welche von Gänseerpel gemachten Aussagen letztlich als unrichtig identifiziert wurden und von wem. Vielleicht könntest Du mir da nochmal kurz auf die Sprünge helfen.
Ich bin wirklich neugierig.
Gänseerpel schrieb:
Es handelt sich um exakt

11 Stockenten und
zwei Höckerganther
http://www.vogelforen.de/showpost.php?p=1283728&postcount=36

Gänsemutti schrieb:
Nun noch mal zum Thema "Wieviele Enten sind für einen Teich zumutbar"
Weiher, nicht Teich.
Gänsemutti schrieb:
Wer sich ein Bild zur Gewässergrösse und Umgebung machen möchte kann
unter Google earth / Germany / Neustadt an der Donau / Schwaig mal nachschauen.
Bleibt dann immer noch offen die durchschnittliche tiefe des Gewässers (Weiher sind in der regel nicht besonders tief), Zu- und Ablaufmenge und noch ein paar andere größen, um feststellen zu können, ob das Gewässer so etwas verkraftet. Oder aber man geht dort hin und schaut es sich an, nimmt ein paar Gewässerproben oder zählt die erstickten Fische usw. Manchmal stinkt es auch schon bis zum Himmel, da braucht man keine Proben zu nehmen, da ist etwas mehr als eindeutig und die für ein stehendes Gewässer gefährlichste Zeit, der heiße Sommer mit wenigen Niederschlägen, ist im Moment vorbei, kommt im nächsten Jahr aber sicher wieder.
Gänsemutti schrieb:
Des weiteren wäre es wirklich wünschenswert, dass Herr "Naturschutbeauftrager" Garbe Untersuchungen vorlegt, die seine Aussage einer hohen Keimbelastung des Weihers belegen. Selbstverständlich kann man davon ausgehen, dass die Meinung des Herrn G. nicht auf reinen Mutmassungen basiert sondern fundierten Kenntnissen unterliegen dürfte und ich nehme auch an, dass er selbst die Lage vor Ort in Augenschein genommen hat. Solllte das der Fall sein, wäre eine objektive Beurteilung des
Gewässerzustandes sicherlich kein Problem. Ich wäre gespann auf eine Stellungnahme.
Da du ja so ein tolles Googel-Bild von dem Weiher hast, kannst du uns ja zwischenzeitlich auch über die Wasserqualität usw. sicher Aufklären, oder?

Gänsemutti schrieb:
Für mich drängt sich langsam der Verdacht auf, dass hier lediglich versucht wird auf biegen und brechen einen einigermassen plausibelen Grund zu finden, warum die paar Enten verschwinden müssen. Jetzt wo die vorgeschobenen Gründe kritisch hinterfragt werden und sich kein wirkliches Argument finden lässt warum eine kleine Gruppe Schnattertiere nicht auf dem Gewässer
bleiben kann.
Du hast scheinbar nur den Verdacht, vor Ort die Verantwortlichen sind da sicher ein wenig weiter. Wenn schon eine Naturschutzbehörde so etwas sagt, das die Enten weck müssen, das soll schon was heissen.
Gänsemutti schrieb:
Ich finde es eher bedauernswert, dass es in Deutschland kaum mehr möglich zu sein scheint eine Einigung zu finden, die nicht die Vorlage einer Rechtsgrundlage erfordert.
Chaos und Anarchie lassen grüssen. Ohne ein regelwerk läuft gar nichts mehr, oder wollen wir auf die Gesetze des wilden Westens zurückgreifen, das recht des stärkeren?
 
aday schrieb:
Oder aber man geht dort hin und schaut es sich an, nimmt ein paar Gewässerproben oder zählt die erstickten Fische usw. Manchmal stinkt es auch schon bis zum Himmel, da braucht man keine Proben zu nehmen, da ist etwas mehr als eindeutig und die für ein stehendes Gewässer gefährlichste Zeit, der heiße Sommer mit wenigen Niederschlägen, ist im Moment vorbei, kommt im nächsten Jahr aber sicher wieder.


Da du ja so ein tolles Googel-Bild von dem Weiher hast, kannst du uns ja zwischenzeitlich auch über die Wasserqualität usw. sicher Aufklären, oder?

Ich habe mir bisher kein Urteil über den Zustand und die Wasserqualität
des Weihers erlaubt. Der springende Punkt ist, dass hier vonseiten des
Naturschutzreferenten bisher keinerlei Untersuchungsergebnisse vorliegen, die
über den Tatsächlichen Zustand des Wassers Aussage geben. Lediglich darauf wäre ich neugierig.
aday schrieb:
Du hast scheinbar nur den Verdacht, vor Ort die Verantwortlichen sind da sicher ein wenig weiter. Wenn schon eine Naturschutzbehörde so etwas sagt, das die Enten weck müssen, das soll schon was heissen.

Du scheinst den Kernpunkt der Sache offenbar noch nicht erkannt zu haben.
Könntest Du Dir eventuell vorstellen, dass an diesem Thread tatsächlich
Leute beteiligt sind, die sowohl über detaillierte Ortskenntnisse als auch ausreichendes Hintergrundwissen verfügen und nicht nur Seitenweise über
das schreiben, wovon sie glauben es zu wissen? Im grossen und ganzen
spreche ich Dir ab, genügend in die Geschichte involviert zu sein um solche
Aussagen zu machen. Was bisher von Dir an Einschätzungen zum Sachverhalt kam, war demzufolge nicht einmal annähernd realitätsnah. Deshalb hat es keinerlei Zweck weiterhin zu irgendetwas Stellung zu nehmen, da es Dich offensichtlich inhaltlich zu überfordern scheint. Für mich ist an dieser Stelle schluss.
aday schrieb:
Chaos und Anarchie lassen grüssen. Ohne ein regelwerk läuft gar nichts mehr, oder wollen wir auf die Gesetze des wilden Westens zurückgreifen, das recht des stärkeren?

Na, gratuliere! Mit dieser Einstellung bist Du in Deutschland wirklich gut
aufgehoben.

Gruss
Kerstin
 
Armer dummer Mensch

Was für eine arme Welt wäre dass, wenn es nicht möglich ist, ein paar unbedeutenden Enten ein Überleben zu sichern?

Was für eine beschissene Welt ist dass, in der wir aber tatsächlich leben, dachte ich heute beim Besuch im Zoohandel,
der zwei 1 m grosse Sterlet zum Verkauf anbietet. - Was alles massen wir Menschen uns eigentlich noch an? Eines
haben wir mit Sicherheit aber schon lange erreicht, wir haben unsere Menschlichkeit schon lange abgelegt ...

Übrigens, ich war heute wieder mal Enten und Nutrias im Biotop im Naturschutzgebiet füttern. Das war schön. :)

Gruss
Christian - traurig und beschämt.
 
Hallo Chris,
chris-XX schrieb:
Was für eine arme Welt wäre dass, wenn es nicht möglich ist, ein paar unbedeutenden Enten ein Überleben zu sichern?
Da regt man sich wochenlang über ein paar -wie du richtig sagst, unbedeutende- Enten auf, die da umgesiedelt werden sollen, wie man schon lange weiß, nur weil irgendwer diese Enten persönlich "kennt".
Tut mir leid, für mich sind diese Enten nicht einen Deut mehr oder weniger wert als die Tausende von Enten, die sich auf allen möglichen Gewässern tummeln.

Übrigens, ich war heute wieder mal Enten und Nutrias im Biotop im Naturschutzgebiet füttern. Das war schön. :)
[ironiemodus]Und vor allen Dingen so richtig und sinnvoll.

Für solche Supernaturschützer hab ich was:

http://www.budgieweb.de/Webbilder/entenfuettern.jpg
 
Gänsemutti schrieb:
Ich habe mir bisher kein Urteil über den Zustand und die Wasserqualität des Weihers erlaubt. Der springende Punkt ist, dass hier vonseiten des Naturschutzreferenten bisher keinerlei Untersuchungsergebnisse vorliegen, die über den Tatsächlichen Zustand des Wassers Aussage geben. Lediglich darauf wäre ich neugierig.
Dann frag doch endlich einfach mal bei ihm nach, woher er seine erkenntnis hat, das der Weiher zu stark belastet ist. Wenn bei uns in einem Gewässer zuviel "Gülle" ist, brauch ich auch keine Untersuchung auf alle möglichen Verunreinigungen. Man erkennt das halt auch ohne ein Nachweis auf xy mg von dem je m³ und davon soviel und nur noch soviel O² je m³. Lediglich zur Beweisfeststellung werden dann entsprechende Proben genommen für ein evtl. späteres Verfahren. Das etwas nicht stimmt kann man meist schon augenscheinlich erkennen und wenn dann noch ein Grund ganz offensichtlich vorliegt (Entenkot und "Entenfutter" in form von artgerechter Brötchenernährung:D ), dann braucht nicht jede, ich zitiere mal frei, Tierschutzomi oder so ähnlich, nicht daher kommen und uns zu erklären, das ist doch alles halb so schlimm, man soll doch einfach die "armen lieben Tierschen" als Verursacher einfach da lassen.
Ich sehe schwarz für unsere Umwelt, wenn wir in Zukunft nach solchen Ideen verfahren und ein Biotob nach dem anderen uns durch "Fütterungsgeile" "Tierschutzomis" oder durch andere ähnlich gelagerten Vorgänge vernichten lassen.
Nur als Tipp!
Es gibt allgemeinuntersuchungen / Studien über Gewässer und Gewässerbelastungen und insbesondere im Bereich den Bio / Wassergeflügelhaltung rechtliche vorgaben und richtwerte auf diesen Grundlagen usw. Auch hat sich die EU schon mit dieser Thematik Beschäftigt und ich meine ab 2010 greifen noch weitere verschärfungen Wasserechtlich. Kannst ja mal danach googeln, wirsd dann bestimmt auch fündig werden und dies mit deine Auffassung als "Fachfrau" sicherlich komentieren können.
 
Wieviele Enten sind dort anssässig? 11 wie angeblich von Gänseerpel berichtet? Schon alleine auf besagtem Bild waren es schon 12, auch wenn die ein oder andere nicht so gut zu erkennen waren und das waren sicherlich nicht die einzigen.

Es ist erfreulich festzustellen, dass in der mittelhessischen Jägerausbildung offenbar auch höhere Mathematik als Lehrfach Einzug gehalten hat, sodass unfallfreies Zählen bis 12 möglich zu sein scheint.

Ich fürchte allerdings, dies geht ein wenig zu lasten der Fähigkeit des richtigen „Ansprechens“. Ich konnte mir beim Einstellen des Bildes nicht vorstellen, dass auf dem Bild für irgendjemand nicht sofort erkennbar sein könnte, dass es nicht ganz aktuell ist. Ich muss jetzt feststellen, dass in Mittelhessen doch etwas Nachholbedarf zu bestehen scheint.

Aber macht ja nix, wenn ich richtig verstanden habe, wird in Mittelhessen mancherorts sowieso alles erschossen.

Höhere Mathematik ist aber doch auch Glücksache. Bei korrekter Zählung – ich habe mir das wegen der elementaren Wichtigkeit dieses Problems eigens von einem Diplommathematiker betätigen lassen, -- sind nämlich mindestens dreizehn Vögel auf dem Bild erkennbar.


Die Lösung des Rätsels:

Nach intensiven Recherchen und Befragungen von einheimischen Kennern der Szene handelt es sich auf dem Bild
- um 9 Stock (oder so ähnlich) enten,
- sowie 2 bis 2,5 Höcker Gansähnliche. Selbiges ist an den Exkrementen (.oder nach Belieben auch Extremitäten) unzweideutig erkennbar.

Außerdem befinden sich auf dem Bild
- eine illegal aus den GUS Staaten eingereiste asylsuchende Ente (die Bayern sagen kurz Asül anten, in der Presse oft fälschlicherweise als Asylanten bezeichnet), - sowie ein offenbar als Stockente verkleideter, verdeckt operierender Mitarbeiter des MAD (Mittelboarischer Antenerkennungs Dienst) zur besseren Tarnung etwas im Hintergrund versteckt, der schließlich auch die Festnahme der Asylente bewirken konnte. Ob die beiden zwischenzeitlich vom Jagdausübungsberechtigten erschossen wurden, kann ich nicht sagen.

Über die zoologische Zuordnung der etwas größeren, blaugefiederten Ente in Bildmitte herrscht noch Unklarheit. Die Spezies wurde in der Gegend schon öfter beobachtet. Hier kann uns sicher unser geschätzter Sachverständiger U.WE weiterhelfen, der uns ja bereits mit der atemberaubenden Erkenntnis konfrontiert hat, dass einige Vögel größer sind als die anderen (sofern ich den komplizierten Sachverhalt richtig verstanden habe)
 
Hallo hallo

ich möchte mal sagen: das Wort TIERSCHÜTZER ist eigentlich veraltet. Es gibt keine Tierschützer, es gibt Menschen die das Leben respektieren und sich ihrer Position in der Schöpfung bewusst sind, die eben GLEICHWERTIG ist wie die eines jeden Lebewesens und ihnen kein RECHT gibt zu entscheiden ob jemand "wichtig" oder "unwichtig" ist.

Auch wollte icH ich eine ganz brandheisse Sache mittteilen:
"die Naturpolizei der Erde hat entschieden, ab sofort werden in allen Gebieten in denen die Population der Menschen die Natur beeinträchtig oder gar ZERSTÖRT diese erschossen, oder eventuel eingefangen und auf den Mond geschossen werden". :D :zwinker:


Ich wohne nicht weit von Neustadt und es war genauso in der Zeitung: es wurde entschieden die Enten dort zu erschießen weil sie den Weiher die Wiese und den Sportplatz dreckig machen (ach so, die Enten haben vergessen dass sie KEIN Recht auf ein Stück Erde haben).
Nachdem sich die Leute aufgeregt haben, weil sich viele Familien mit Kinder daran erfreuen die Enten zu füttern, und weil es eben Gott sei Dank mittlererweile viele Menschen gibt die moralisch etwas weiterentwickelt sind heute als die früheren primitiven mittelalter Menschen, und die sich eben massiv dagegen beschwert haben, hat die Stadt VORERST mal so getan als ob sie nicht erschossen werden. Aber die zuständige Jägerin für das Gebiet, hat gesagt dass vorerst mal eh Schonzeit ist und danach schauen wir weiter.

Ihr glaubt doch nicht dass die Stadt vorher bescheid geben wird bevor sie veranlasst dass die Tiere "entsorgt" werden (was auch in Bad Gögging im Stadtpark der Fall ist, da werden "überschüssige" Enten von den Jägern erschossen, so alle 2-3 Jahre, nachdem die dort von den Menschen schön zahm gemacht worden sind (und den Menschen bei der Entspannung helfen). Und es sind gewiss nicht die Tierschützer die die Enten füttern, sondern eben Familien und andere die gerne Tiere füttern (und ich verstehe nicht was daran so schlimm sein soll wie es hier behauptet wird? nur muss man sie ebne dann dauernd füttern)

Liebste Grüße
Penelope
PS: na klar denkt jeder Entenhalter der seine Tiere liebt dass sie während der Stallpflichtzeit besser an einem Weiher aufgehoben sind als in einem noch so großen Stall mit Gehege. Vielleicht hat ja der Besitzer die fehlenden Höckergänse geholt.
 
ich möchte mal sagen: das Wort TIERSCHÜTZER ist eigentlich veraltet. Es gibt keine Tierschützer, es gibt Menschen die das Leben respektieren und sich ihrer Position in der Schöpfung bewusst sind, die eben GLEICHWERTIG ist wie die eines jeden Lebewesens und ihnen kein RECHT gibt zu entscheiden ob jemand "wichtig" oder "unwichtig" ist.

...nachdem die dort von den Menschen schön zahm gemacht worden sind (und den Menschen bei der Entspannung helfen). Und es sind gewiss nicht die Tierschützer die die Enten füttern, sondern eben Familien und andere die gerne Tiere füttern (und ich verstehe nicht was daran so schlimm sein soll wie es hier behauptet wird? nur muss man sie ebne dann dauernd füttern)
Soso, das ist also die Vorstellung dieser "moralisch weiterentwickelten" Menschen, die keine Tierschützer sein wollen und auch offensichtlich nicht sind: Hauptsche man hat seinen Spaß und seine Entspannung. Die Enten sind ja dem Menschen gleichwertig, also können sie auch ruhig Brot fressen, sich auf die Fütterung der Menschen verlassen, usw., so richtig artgerecht also.
Was für eine Doppelmoral - die armen Enten....
 
Die Enten sind ja dem Menschen gleichwertig, also können sie auch ruhig Brot fressen, sich auf die Fütterung der Menschen verlassen, usw., so richtig artgerecht also.

Woher stammt denn eigentlich die Erkenntnis, dass im vorliegend dargestellten Fall kontinuierlich mit Brot gefüttert worden ist?

Hoffentlich nicht als Schlussfolgerung aus dem Zitat weiter oben, dass im Rahmen eines Openair Festivals jemand "einen Sack voll Brot" ins Wasser geworfen hat.

Anstatt zu hinterfragen, wie die Abhaltung eines Openair mit hunderten von Besuchern, die auf dem Gelände herumtrampeln und teilweise auch dort kampieren, eigentlich mit dem vorgeblich so am Herzen liegenden Naturschutzgedanken zu vereinbaren ist, wird aus der Beobachtung, dass offensichtlich irgendwelche Besucher ihre Nahrungsmittelreste in dem Teich entsorgt haben, flugs geschlossen, dass hier kontinuierlich die Tiere mit Brot gefüttert werden. Tut mir leid, dass ist schon starker Tobak.

Im übrigen wurde bisher von keinem der hier vertretenen, selbsternannten Fachleuten die Frage beantwortet, wie viele Wasservögel auf einer gegebenen Gewässergröße als verträglich zu gelten haben. Allgemeines Geschwafel, dass Gewässer gelegentlich umkippen und dgl. reicht mir hier nicht.

Ich frage mich ernsthaft, ob diejenigen, die hier ohne jegliche Ahnung von den örtlichen Gegebenheiten munter drauflos schwadronieren, eine Vorstellung davon haben, wovon sie reden.

Aber macht ja nix, Hauptsache, jeder hat seinen Frust erfolgreich abgeladen.
 
Woher stammt denn eigentlich die Erkenntnis, dass im vorliegend dargestellten Fall kontinuierlich mit Brot gefüttert worden ist?
Da du mich zitiert hast: mir ging es nicht speziell um "deine" Enten, sondern allgemein um das Entenfüttern an Gewässern durch Ausflügler.
 
Im übrigen wurde bisher von keinem der hier vertretenen, selbsternannten Fachleuten die Frage beantwortet, wie viele Wasservögel auf einer gegebenen Gewässergröße als verträglich zu gelten haben. Allgemeines Geschwafel, dass Gewässer gelegentlich umkippen und dgl. reicht mir hier nicht.
Auf eine bestimmte Wassergröße wieviele zahme Enten?
Na ja, da du ja einen "Diplommathematiker" schon an der Hand hast, brauchst du jetzt nur noch einen Biologen, einen Geographen und Taucher und vielleicht noch den ein oder anderen Fachmann.
Erfasse die folgenden Daten:
Gewässerfläche und durchschnittliche tiefe, verhältnis zu den unterschiedlichen tiefen (wichtig wegen der Gewässererwärmung), Wasser Zu- und Ablauf, Klimafaktoren und max. zu erwartente Gewässertemperatur. Mindest Sauerstoffbedarf der anderen Wasserlebewesen die ja dummerweise nichtweckfliegen können wenn es "stinkt", den Nährstoffeintrag direkt und indirekt durch die Enten und das damit verbundenen Wachstum von Pflanzen (auch Algen) und sonstigen Kleinstlebewesen usw., usw. Da Pflanzen und vor allem die gefährlichen Algen Nachts keinen Sauerstoff produzieren sondern Verbrauchen, kannst du dir jetzt halbwegs angenähert errechnen, wieviel Nährstoffeintrag von Wassergflügel für den Weiher noch gerade zu verkraften ist. Nicht ausser acht darfst du in diesem zusammenhang auch die Anzahl der Zersetzungsbakterien von wegen der Wasserqualität lassen. Auch hier mußt du beachten, das bestimmte Tierarten nur eine bestimmte Menge ohne große Problem verkraften können, was je nach Tierart unterschiedlich sein kann.

Oder aber, du verlässt dich auf Erfahrungen die bereits in der vergangenheit gemacht wurden und sicherlich auch als Grundlage bei der Entscheidung des Naturschutzbeauftragten dienten. Wenn du aber Lust und zuviel Geld übrig hast, kannst du ja mal eben ein paar tausend Euro für ein Gutachten wieviele Enten usw. auf dem Weiher gefüttert werden dürften ohne das dieser Umkippt ausgeben. Ich hoffe du hast noch genug auf deinem Spaßkonto dafür und kannst dann die Zuständigen vor Ort davon überzeugen, das doch vielleicht 2-3 Enten bleiben dürfen.

Gänseerpel schrieb:
Aber macht ja nix, wenn ich richtig verstanden habe, wird in Mittelhessen mancherorts sowieso alles erschossen.
Nicht alles. Erstens muß es grundsätzlich unter dem Jagdrecht stehen, Jagdzeit haben und darüber hinaus Nachhaltig oder aber zur "Gefahrenabwehr" dienen. Dazu muß man halt das große ganze versuchen zu verstehen und sich nicht wie sehr schön in diesem Thread mal wieder zu sehen, einzig und allein auf ein einziges Puzzelteil (Wassergeflügel) beschränken. Alles andere was da mit dran hängt wird halt einfach bewusst verdrängt.
 
Ihr glaubt doch nicht dass die Stadt vorher bescheid geben wird bevor sie veranlasst dass die Tiere "entsorgt" werden (was auch in Bad Gögging im Stadtpark der Fall ist, da werden "überschüssige" Enten von den Jägern erschossen, so alle 2-3 Jahre, nachdem die dort von den Menschen schön zahm gemacht worden sind (und den Menschen bei der Entspannung helfen). Und es sind gewiss nicht die Tierschützer die die Enten füttern, sondern eben Familien und andere die gerne Tiere füttern (und ich verstehe nicht was daran so schlimm sein soll wie es hier behauptet wird? nur muss man sie ebne dann dauernd füttern)


Vor einigen Jahren wurden im Stuttgarter Rosensteinpark auf Anordnung der Veterinärbehörden ALLE Enten erlegt und anschliessend untersucht. Ergebnis: über 80% hatten Tuberkulose oder waren Träger von Tuberkel-Bazillen.

Die Stuttarter Zeitung titelte einen Bericht über diesen Vorgang in Anspielung auf den Titel eines Liedchens "Gehen wir Enten schiessen im Park..."

Nicht alles, was Erna Mustermann für falsch hält, muß deswegen auch falsch sein. Und nicht alles, was Lieschen Müller für angebracht und richtig hält, muß deswegen auch richtig sein.

Wenn die Stadt einen Weiher als Fischwasser verpachtet, dann ist es das gute Recht des rechtmässigen Nutzers, hier des Fischereivereins, von der Stadt zu verlangen, dass der verpachtete Gegenstand (hier der Weiher) in einem "gebrauchsfähigen Zustand" erhalten wird. Und das ist in diesem Fall der Erhalt des Fischbestandes. Und wenn der Fischereiverein in Abstimmung mit der unteren Naturschutzbehörde zu dem Schluss kommt, dass wegen des hohen Nährstoffeintrags durch Enten und die diese fütternden Tierfreunde die Gefahr von Botulismus droht-

dann können sich landauf, landab irgendwelche Leute in einem Internetforum echauffieren, an den Tatsachen ändert das nichts.
Und wenn auf diesem Weiher zu viele Enten sind, dann kommen sie weg.
Auf welche Weise auch immer.

Habt Ihr ansonsten keine ernsthaften Probleme ?

idS Daniel
 
ein weiterer Gedankenanstoss

Ich war gestern Abend auf einem Vortrag über Neobiota, gehalten von Ludwig Simon vom Landesamt
für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht Rheinland-Pfalz, Referat Naturschutz.

Seine weitreichenden Ausführungen und vor allem die Konsequenzen, gerade hinsichtlich der Folgeprobleme,
die durch das Einbringen von derartigen "Neubürgern" im Tier- und Pflanzenbereich nachteilig entstehen, sollten
in der Tat zu mehr nachdenken und vorausschauendem Handeln animieren. Bereits heute entstehen Schäden
in der Land- und Fortwirtschaft, sowie im Gesundsheitswesen die schon länger in die Milliarden gehen. Auch
die Verfälschung von Enten- und Gänsepopulationen kam zur Sprache - hier sind die Vermischungen mit
einheimischen Arten ein "unschöner" Nebeneffekt von falsch verstandener Tierliebe und den Folgen der
Auswilderung von in Deutschland nicht ursprünglich heimischer Neozoen. - Zum Teil allerdings mit "Glück"
für die heimische Tierwelt ist, das diese Hybriden überwiegend nicht reproduktionsfähig sind.

Die frei in der Natur fliegenden Halsbandsittiche hat er allerdings deutlich ausgenommen, hierzu gibt es von
ihm und zwei weiteren Autoren eine kleine Abhandlung zur Biologie dieser Papageien, die von der » GNOR im
Beiheft 28 (2002) veröffentlicht wurde - leider ist diese Ausgabe bereits vergriffen.

Im Übrigen - und das "pointierte" den gestrigen Abend, ich habe selbstverständlich im Nachgang des
Vortrages noch einige persönliche Worte mit Herrn Simon gesprochen - und er führte aus, das die
Enten in einem befriedeten Bereich nur mit ausdrücklicher Genehmigung der zuständigen Behörde
bejagd werden dürften. Und auch er sieht Grenzen zwischen einzelnen Tierarten, die entweder als
solche harmlose Enten sind, oder eher als Schädlinge zu bezeichnen sein. - Ach,und nebenbei
möchte ich noch erwähnen, er ist praktizierender Jäger!

Insofern relativiert der gestrige Abend auch meine eigene Sicht ganz erheblich - in diesem Falle bzgl.
der paar Enten, zumal es sich wohl wie weiter vorstehend um eine Hausform handeln dürfte, sollte es
möglich sein, diese Federtiere einzufangen und an einem Ort zu halten, wo sie einer gezielten Kontrolle
unterliegen und sich eben nicht mit heimischen Stockenten verpaaren können. Abschiessen - und dabei
bleibe ich auch - ist nicht notwendig, das ist der falsche Weg, bei derart zutraulichen Tieren.

Abschliessend, ich schrieb es ja schon weiter vorne - es gibt deutlich schlimmere Neubürger im Tierreich
(vor allem Insekten!) als ein Dutzend zutrauliche Enten und zwei Gänse, die zudem nicht flugfähig sind.

Gruss
Christian

PS. ... und Daniels Feststellung zur Tuberkulose aufgreifend - auch Hauskatzen sind vielfältiger Träger von
Krankheiten in die Natur, oder wer redet über die fälschlich in der Natur ausgesetzen Rotwangenschildkröten
oder den Schaden - unter Wasser - den Graskarpfen anrichten, und, und, und ... !!!!!
 
Manchmal macht es mich soooo müde...

Ich hatte mir vorgenommen den Mail-Wechsel bis zu Ende zu lesen, habe aber auf Seite 7 passen müssen...

Ich finde es erschreckend wie eine "Ente" (Meldung) zu soviel Hysterie, Polemik und letztendlich persönlichen Angriffen und Frustration führen kann.
Nichts gegen Naturschutz und auch nichts gegen Jagd. Aber wenn ein vermeintlich gut gedachter Aufruf dazu führt, dass hinterher darüber gestritten wird ob wirklich Brot gefüttert wurde, dann war das doch das Hornberger schießen?!
Kann man eigentlich immer die Rechtslage heranziehen? Natürlich bedarf es im Zusammenleben gewisser rechtlicher Leitlinien, da die Zahl der "Grenzgänger" wohl zu groß ist, aber mir hat mal ein richter gesagt: "Recht ist nicht immer gerecht und auch nicht immer moralisch oder ethisch akzeptabel."
Das halte ich mir oft vor Augen.

Fanatismus in jeder Form macht mich krank und führt zu Blindheit und Taubheit...

Was ich aber auch denke, wir als Menschen, Verbraucher, Vorbilder haben die Aufgabe und verdammte Pflicht es zu solchen Vorgehensweisen gar nicht erst kommen zu lassen.
Wer wöchentlich sein Hähnchen isst und jeden Morgen sein Frühstücksei - und das noch möglichst preiswert - der darf sich nicht beschweren, wenn die Tiere dafür auf engstem Raum gehalten werden. Er bestimmt letztendlich durch sei Verhalten über das Leben solcher Kreaturen. Das gleiche sehe ich bei der Fütterung auf städtischen Teichen.

Die örtlichen Gewässer sind überbesetzt, das ist gar keine Frage und auf natürlichen Gewässern in echten Biotopen schwinden immer mehr die reinen Stockenten-Populationen, da sie von den entflogenen oder zur Jagd ausgewilderten Hochbrut-Flugenten (um die handelt es sich wahrsch. auf dem Foto) verfälscht sind.

Für adday: Übrigens haben nicht nur Stockenten-Erpel die Erpellocke .-)

Ich tendiere stärker zum Naturschutz als zur Jagd, aber ich denke man muß auch im Namen des Schutzes der Natur zu Kompromissen bereit sein...

Auch ohne mich in der Diskussion um für und wider beteiligt zu haben, war es mir wichtig mich einzubringen...

Der Marius
 
Die frei in der Natur fliegenden Halsbandsittiche hat er allerdings deutlich ausgenommen, hierzu gibt es von
ihm und zwei weiteren Autoren eine kleine Abhandlung zur Biologie dieser Papageien, die von der » GNOR im
Beiheft 28 (2002) veröffentlicht wurde - leider ist diese Ausgabe bereits vergriffen.
Stimmt, da war mal was. Diese Sittiche unterliegen mit ihren zum Glück noch beschränkten Lebensräumen einer Sonderstellung, schon seit Jahren.

Im Übrigen - und das "pointierte" den gestrigen Abend, ich habe selbstverständlich im Nachgang des
Vortrages noch einige persönliche Worte mit Herrn Simon gesprochen - und er führte aus, das die
Enten in einem befriedeten Bereich nur mit ausdrücklicher Genehmigung der zuständigen Behörde
bejagd werden dürften
.
Richtig, befriedeter Bezirk. Aber um einen solchen handelt es sich hier offensichtlich ja nicht, denn alleine ein Zaun der evt. vorhanden ist oder die Tatsache das das Gewässer vom Fischereiverein gepachtet worden ist, reicht für diese Einstufung lange noch nicht aus.

Und zu der Thematik Stockente oder nicht habe ich mich bereits ausführlich zu geäußert, was aber zwischenzeitlich verloren gegangen zu sein scheint aber ja doch vielleicht der ein oder andere gelesen hat. Daher erspare ich mir das jetzt noch einmal.

Warte immer noch auf die Experten die hier mal die Unbedenklichkeit dieser Tiere auf diesem Weiher vorrechnen, da der Mann von der Naturschutzbehörde der die Entfernung diese Tiere ja gefordert hatte, was schon was heissen soll, ja in den Augen einiger "riesen Fachleute" hier im Forum ja keine Ahnung hat.
 
Für adday: Übrigens haben nicht nur Stockenten-Erpel die Erpellocke .-)
Richtig, es soll sogar Wildfarbene Hochbrutflugenten geben, die diese Erpellocke haben. Den meisten Hochbrutflugenten fehlt diese aber. Wenn verwundert es, das die Hochbrutflugente ja ursprünglich aus einer Kreuzung zwischen Haus und Stockente hervorgegangen ist. Für gewöhnlich ist es aber so, wenn diese sich weiter "Kreuzen", das zumindest nach einer weile bei einigen Erpeln schon mal diese Locken fehlen. Dies ist hier aber nicht der Fall. Darüber hinaus findest du in freier Natur eh fast keine reinerbigen Stockenten mehr (reinerbig und reinrassig ist ein kleiner Unterschied), wenn du es ganz genau wissen willst. Nichts desto trotz, zählen diese Tiere aber als Stockenten.
 
...also ich denke, du irrst dich da. Ich hatte in meinen züchterischen Jahren schon fast alle Hausenten und auch Hochbrutflugenten. Ausser den Warzen- oder Flugenten hatten ALLE die Erpelfedern - auch die Hochbrutflugenten....
 
Die örtlichen Gewässer sind überbesetzt, das ist gar keine Frage und auf natürlichen Gewässern in echten Biotopen schwinden immer mehr die reinen Stockenten-Populationen, da sie von den entflogenen oder zur Jagd ausgewilderten Hochbrut-Flugenten (um die handelt es sich wahrsch. auf dem Foto) verfälscht sind.


Hallo Marius,

erlaube mir eine kleine Korrektur:

Hochbrut-Flugenten wurden nie zum Zwecke der Jagd, d.h. zum späteren Abschuß, ausgewildert. Sehr wohl jedoch wurden und werden noch Hochbrut-Flugenten im Zusammenhang mit der Jagd verwendet, und zwar zur Ausbildung von Jagdhunden.
Details hierzu sind beschrieben in der sog. "Stuttgarter Vereinbarung" zwischen Tierschutz- und Jagdverbänden, deshalb möchte ich hier nicht weiter darauf eingehen.Wen´s interessiert, der kann auch nachlesen in den jeweiligen Prüfungsordnungen der Rasse- und Zuchtverbände.

Es ist nicht auszuschliessen, dass im Rahmen der Hundeausbildung solche Hochbrut-Flugenten entkommen und verwildern.

idS Daniel
 
Thema: Ist ein Entenleben weniger wert, als das eines Papageien?
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