Ist ein Entenleben weniger wert, als das eines Papageien?

Diskutiere Ist ein Entenleben weniger wert, als das eines Papageien? im Forum Vogelschutz im Bereich Allgemeine Foren - Enten müssen sterben aus Ordnungswahn!! Diese Tiere sollen nach dem Willen der Stadtverwaltung Neustadt am 01.09.2006 abgeschossen werden...
Vor der Menschlichkeit Gnaden ...

Zusammenfassend möchte ich noch sagen: Klar in Bezug auf diese paar "Bagatell-Enten" ist es wohl müssig,
weiter darüber zu diskutieren, denn die Behörden vor Ort sind autark in ihren Entscheidungen und Möglichkeiten,
der Rechtsrahmen lässt ein Töten dieser Federtiere zu. :(

Auf der anderen Seite sehe ich persönlich aber nicht die Notwendigkeit dazu, sondern plädiere auch weiterhin für
ein Einfangen und Umsiedeln - ggf. eben auch in eine geschlossene Haltung in menschlicher Obhut - obwohl mich
persönlich Letzteres auch nicht wirklich begeistert, denn ich denke, wir Menschen sollten einen Vogel, Vogel sein
zu lassen, was in letzter Konsequenz eben bedeutet, ihn dort zu lassen, wo er hingehört - in der Freiheit der Natur.
Aber hier gilt voraussichtlich wohl die Einschränkung, dort in der Natur, wo er endemisch hingehört ...

Gruss
Christian
 
Aday schrieb:
Warte immer noch auf die Experten die hier mal die Unbedenklichkeit dieser Tiere auf diesem Weiher vorrechnen, da der Mann von der Naturschutzbehörde der die Entfernung diese Tiere ja gefordert hatte, was schon was heissen soll, ja in den Augen einiger "riesen Fachleute" hier im Forum ja keine Ahnung hat.


Falsch. Hier sollten sich die Rechtfertigen, die verlangen dass die Enten verschwinden müssen. Nach wie vor (ich wiederhole für alle diejenigen, die es noch immer nicht verstanden haben ) liegen keine Nachweise vor, die
belegen, dass das Gewässer überdurchschnittlich durch Kot verunreinigt ist. geschweige denn, dass ein Fischsterben auftrat.

Das ist eigentlich das Mindeste, was man von den Verantwortlichen verlangen könnte. Doch leider wird sich hier von dieser Seite beharrlich ausgeschwiegen.
Der besagte Weiher wird nämlich auch als Badesee zur Verfügung gestellt und bei einer solch hohen Keimbelastung (wie vorgegeben) wäre im gleichen Zuge eine Sperrung für Badewillige durch eben diese Behörde auszusprechen.
Dies war bisher aber noch nicht für nötig gehalten worden.

Und nun noch einmal zum Thema „Fachleute“ :

Vielleicht interessiert es, dass unser Naturreferent Herr Garbe Finanzbeamter ist und zusätzlich noch im Vorstand des Anglervereins sitzt…im juristischen spricht man in einem solchen Fall von „Befangenheit“.
Welchen Stellenwert also hier seine Aussagen haben, bleibt einer individuellen Interpretation unterlegen.

Chris schrieb:
Insofern relativiert der gestrige Abend auch meine eigene Sicht ganz erheblich - in diesem Falle bzgl.der paar Enten, zumal es sich wohl wie weiter vorstehend um eine Hausform handeln dürfte, sollte es möglich sein, diese Federtiere einzufangen und an einem Ort zu halten, wo sie einer gezielten Kontrolle unterliegen und sich eben nicht mit heimischen Stockenten verpaaren können. Abschiessen - und dabei bleibe ich auch - ist nicht notwendig, das ist der falsche Weg, bei derart zutraulichen Tieren.

Ach so? Wie schnell doch manche so ihre Ansichten ändern…
Ich frage mich, wie hier sicher festgestellt werden kann, dass es sich bei den auf dem Foto abgebildeten „stockentenartigen“ –Vögeln nicht um typische Stockenten im Sinne morphologischer Vorgaben handelt. Selbst ein erfahrener Ornithologe würde sich aufgrund einer zweidimensionalen Abbildung kaum ein Urteil erlauben, da dies zweifellos recht schwierig sein dürfte.
Also wundere ich mich etwas über diese überaus gewagte Feststellung.

Gruss
Kerstin
 
Entenhausen lässt grüssen ...

Ach so? Wie schnell doch manche so ihre Ansichten ändern…
Ich frage mich, wie hier sicher festgestellt werden kann, dass es sich bei den auf dem Foto abgebildeten „stockentenartigen“ –Vögeln nicht um typische Stockenten im Sinne morphologischer Vorgaben handelt. Selbst ein erfahrener Ornithologe würde sich aufgrund einer zweidimensionalen Abbildung kaum ein Urteil erlauben, da dies zweifellos recht schwierig sein dürfte.
Also wundere ich mich etwas über diese überaus gewagte Feststellung.

Gruss
Kerstin

hallo Kerstin,

nein, ganz so schnell drehe ich mein Fähnchen nicht in den Wind - auch wenn mancher
das gerne glauben mag. Ich habe nur beim » Neobiota-Vortrag erfahren, dass wir in
Deutschland etwa 65.000 verschiedene Tierarten haben, wovon schon heute ca. 1.300
also 2% sogenannte Neozoen - also tierische Neubürger - sind, und für einige einheimische
Arten dies schon heute eine ganz erhebliche Beeinflussung darstellt z. B. die Weisskopfruderente.

Zur Weisskopfruderente, bei » Wikipedia ist das wie und warum recht schön ausgeführt.

Wie ich aber vorher schon schrieb, in Neustadt - bei derartig zahmen Enten verbietet sich auch
für mich weiterhin ein Abschuss allein aus moralischen Gründen (der Waidgerechtigkeit!).

Und wenn es natürliche Stockenten sind, dann würde es erst recht bedeuten, dass
diese Vögel bejagt werden dürfen, wenn denn die Genehmigung für den befriedeten
Bereich vorliegt. Ist halt eine unumstößliche Tatsache. :(

Um eine weitergehende Artvermischung zu vermeiden, halte ich dementsprechend
Einfangen und Umsiedeln sogar für noch berechtigter wie zuvor, wobei dem Aspekt der
endemischen Artenvielfalt einheimischer Tierarten Rechnung getragen werden sollte.

Habe ich mein Fähnchen nun genug in den Wind gehalten, oder gar gedreht?
Nein, ich habe nur ein MEHR an Informationen, die mich befähigen mir meine
Meinung fundierter auszubilden und entsprechend bedarfsgerecht zu argumentieren. ;)

Gruss
Christian
 
wovon schon heute ca. 1.300
also 2% sogenannte Neozoen - also tierische Neubürger - sind, und für einige einheimische
Arten dies schon heute eine ganz erhebliche Beeinflussung darstellt z. B. die Weisskopfruderente.
so erheblich scheint die ökologische beinflussung nicht zu sein.
Trotzdem sehen Wissenschaftler die neuen Bewohner nicht als unmittelbare Gefahr an. "Die oft beschworenen ökologischen Schäden gibt es gar nicht", sagt Zoologe Kinzelbach. "Ökosysteme verändern sich ständig." Außerdem finde durch den Druck von einwandernden Arten eine natürliche Selektion statt.
sab/AP
http://www.morgenpost.de/content/2006/08/10/wissenschaft/846585.html
als, etwas mehr gelassenheit wäre besser, als immer diese schwarzmalerei und unkerei gegen tiere.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oder aber, du verlässt dich auf Erfahrungen die bereits in der vergangenweit gemacht wurden und sicherlich auch als Grundlage bei der Entscheidung des Naturschutzbeauftragten dienten. Wenn du aber Lust und zuviel Geld übrig hast, kannst du ja mal eben ein paar tausend Euro für ein Gutachten wie viele Enten usw. auf dem Weiher gefüttert werden dürften ohne das dieser Umkippt ausgeben. Ich hoffe du hast noch genug auf deinem Spaßkonto dafür und kannst dann die Zuständigen vor Ort davon überzeugen, das doch vielleicht 2-3 Enten bleiben dürfen


Warte immer noch auf die Experten die hier mal die Unbedenklichkeit dieser Tiere auf diesem Weiher vorrechnen, da der Mann von der Naturschutzbehörde der die Entfernung diese Tiere ja gefordert hatte, was schon was heißen soll, ja in den Augen einiger "riesen Fachleute" hier im Forum ja keine Ahnung hat.

Erstens mal ist festzustellen, dass hier die Begriffe „Naturschutzbehörde“ und „Naturschutzbeauftragter der Stadt“ durcheinander gebracht werden. Der Unterschied sollte jemanden, der mutmaßlich an einem Jägerkurs besucht oder besucht hat, bekannt sein.

Zweitens kommt in den obigen Zitaten hier ein völlig unzutreffendes Rechtsverständnis zu Tage.
Wenn die angaben von Stadtrat Garbe richtig sind, nämlich dass im vorliegenden Fall eine ... vorliegt, hätten Stadt und das zuständige LRA v o n A m t s wegen ein Badeverbot erlassen müssen, oder doch zumindest auf die Gefahren öffentlich hinweisen müssen. Das wäre im übrigen die e r s t e Maßnahme, die man erwarten darf.
Dies ergibt sich u.a. an dem Grundsatz der staatlichen Fürsorgepflicht, Gefahrenabwehr usw. hier sind u.a. auch haftungsrechtliche Fragen berührt.

Da der Kausalzusammenhang zwischen Verursachung und Tatbestand bekannterweise regelmäßig nicht „aus dem Bauch“ heraus hergestellt werden kann, sondern objektivierbar, im Grunde sogar gerichtsrelevant sein muss, ist es sehr wohl angemessen, hier die Vorlage von Untersuchungsbefunden zu verlangen, und sich nicht mit einer ins Blaue gesetzten Aussage von Stadtrat Garbe zufrieden zu geben, zumal sich diese an keiner anderen Stelle objektivieren lässt.

Eine zumindest nachvollziehbare Darstellung der Zusammen hänge ist auch deshalb unverzichtbar, da sich im Umkreis des Areals (Stadtbereich Neustadt und Nachbargemeinde) grössere Industrieansiedlungen befinden, so unter anderem:
Erdölraffinerie Neustadt, petrochemische Werke Münchsmünster, Fa Peguform (Kunststoff Ortteil Schwaig) , Behr Neustadt (Autozubehör), Audi Hochgeschwindigkeitsversuchsstrecke (Ortsteil Schwaig), Fibrit (Kunststoff), Tyco (Medizinprodukte, Umgang mit hochpathogenen Keimen)

Im Dezember 2005 kam es immerhin in den petrochemischen Werken Münchsmünster zu einem grösseren Unfall mit einer Explosion mit Austritt von ca 11 cbm Cyclohexan und einem Todesfall und Totalzerstörung eines anlagenbereichs. In der Folge trat in mindestens einem Teich der Umgebung ein größeres Fischsterben, eigentlich ein Totalverlust des Bestandes- auf (allerdings nicht in dem uns interessierenden Gewässer) dessen genaue Ursache bis heute ungeklärt ist. Von Stadtrat Garbe ist übrigens hierüber bis heute nichts zu hören)

Natürlich wäre in diesem Zusammenhang auch die Rolle der von mir beschriebenen Verschmutzung des Geländes durch Open Air, laufende Veranstaltungen etc zu beleuchten.

Es kann also gar kein Zweifel daran bestehen, dass, sollte das weiter oben abgebildete Posting von Stadtrat Garbe authentisch sein, die Forderung nach ganz erheblichem Aufklärungsbedarf aufwirft.

Und zwar seitens der zuständigen Behörden, da hier ein Kernbereich staatlicher Aufgaben berührt ist.

Möglicherweise werden diese Dinge, die eigentlich zu den Grundlagen der staatlichen Verwaltung gehören, ja im mittelhessischen Jägerkurs nicht behandelt, anders kann ich mir die Hinweise, die darauf hinauslaufen, dem Bürger irgendeine Nachweispflicht über die Unbedenklichkeit eines Areals zuordnen, nicht erklären. Jedenfalls zeigt sich hier ein Sachverständnis, das meilenweit an den Spielregeln unserer Rechtsordnung vorbei geht.

Nach bemerkung:
Über Nachweismethoden von Keimbelastung und deren Kosten braucht mir hier ganz gewiss niemand etwas erzählen. Wer glaubt, dass eine Keimtitrierung tausende von Euro kostet, zeigt eigentlich nur, dass er nicht viel Ahnung von der Materie hat
 
Doppelposting
 
Zuletzt bearbeitet:
Von Schadstoffen und Verunreinigern

hallo Peter,

also Deine weitergehenden Ausführungen finde ich gut - ergibt sich doch mit jedem "Puzzleteil" ein
genaueres Bild - was mir als Hessen aus rund 350 km Distanz ja so nicht direkt ersichtlich ist.

Gerade die Hinweise auf die weiteren Gewässer"verunreiniger" - bzw. der potentiell vorhandenen
Belastungsgefahren für die regionalen Wasserwege ist sehr aufschlussreich und für jeden sicher
im Einzelnen nachvollziehbar, aber es ist falsch diese in eine Diskussion um die Enten an einem
separierten Einzelgewässer einzubringen - so gut ich das auch nachvollziehen kann und wie ich
eben auch mit dem gleichen Gedanken schrieb: Es gibt Schlimmeres als ein paar Enten !!!!

Es ist eben grundsätzlich nicht der richtige Weg, eine derartige Abwägung - Leben gegen Leben -
zu bemühen. Sowas ist aus moralischen Gründen strikt zu verneinen und es verbietet sich hier
Lebewesen zu blossen Objekten zu degradieren, sie zu verdinglichen und zu entrechtlichen. Eine
derartige Aufrechnung finde ich, ist der Sache nicht dienlich, darum sollten wir sie unterlassen,
wobei die Einbringung der Verschmutzungen durch die Freizeitaktivitäten in Betracht zu ziehen ist.

Etwas anderes sind Deine Hinweise auf die Zuständigkeit der kommunal verantwortlichen Behörden,
die wie Du zutreffend ausführst, allein aufgrund objektiverbarer Feststellungen im Rahmen ihrer
Obliegenheitspflicht (!!!!!!!!) zu entsprechendem Handeln angehalten sind. WICHTIG hierbei ist auch
wieder die klare Zuständigkeit, Kompetenz und Sachlichkeit zu beachten.

Wie ich in einem vorstehenden Posting ausführte, verunsicherten mich die Aussagen von Herrn Garbe
derartig, dass ich eben seine Mail hier öffentlich einstellte - man weiss ja nie, wie etwaige Involvierte
vor Ort dann doch wieder handeln - darum ist es richtig, hier die Ausführungen von Peter zu beachten,
denn gerade die Hinweise auf eine objektive Untersuchung der Wasserqualität und die nachgewiesene
Belastung durch z. B. Cholibakterien und Salmonellen ist massgeblich um eine Beschränkung für
einen Badebetrieb auszusprechen - wobei ich es für unumgänglich erachte, darauf hinzuweisen,
dass diese für den Menschen schädlichen Keime durchaus NICHT (nur) auf die Enten zurück zu
führen sind. Also nochmal meine Bitte darum an Alle, immer die Kirche im Dorf lassen - auch und
gerade bei einer ernstzunehmenden Diskussion für das Leben der Enten, sonst ist ihnen nicht geholfen.

Gruss
Christian
 
Tut mir leid, so sehe ich das nicht.

Hier geht es nicht darum, Fakten gegeneinander aufzurechnen, sondern die Aussagen, die von StR Garbe, und auch einigen hier im Forum –ohne Kenntnis der örtlichen Verhältnisse- kamen, in einen angemessenen und zutreffenden Rahmen zu stellen.

Hier sind u.a. mindestens folgende Umstände von Bedeutung:

1. Dass man es sich angesichts des, von massiver Industrienansiedlung geprägten, Umfelds nicht so einfach machen kann, Kausalzusammenhänge im Kurzschlussverfahren herzustellen, sondern ganz andere Sachverhalte mit zu berücksichtigen sind , die Dinge somit wesentlich komplizierter liegen, dürfte offensichtlich geworden sein.
Einfach hoppla hopp eine Kausalkette herzustellen, ohne den geringsten Beleg zu liefern, der –wie oben dargestellt, sehr wohl einzufordern ist, ist im grunde eine Frechheit, wenn man unterstellt, dass es sich um die Äußerung eines Organs der Stadtverwaltung handelt.

2. Für die hier geführte Diskussion, ob und inwieweit es sich um ein „Biotop“ von relevanter Bedeutung handelt, spielt die Kenntnis des Umfelds sehr wohl eine ganz gewaltige Rolle.

3. Und schließlich sollten wir auch nicht zulassen, dass ein paar Enten, für - möglicherweise grobe- Unterlassungen und Verstöße im Bereich Umweltschutz in Neustadt und Umgebung, als willkommenes Alibi herhalten, an dem sich einige Lokalgrößen - vermeintlich gefahrlos- als Graalshüter der heilen Umwelt verkaufen können.

Nachdem diese Dinge in diesem Thread indirekt thematisiert worden sind, geht es sehr wohl auch darum.

Mit Aufrechnung hat dies nicht zu tun
 
« Ganzheitliches Verständnis durch vollumfängliches Begreifen »

hallo Peter,

wir widersprechen uns nicht - ganz im Gegenteil - wir verstollständigen ein "Puzzle". :zustimm:

Die von Dir und mir und anderen hier angeführten Argumente, Standpunkte etc. ergeben
ein mehr und mehr genaueres Bild.

Aber wie Du selbst weiter oben schreibst: Die Wahrnehmung der Obliegenheitspflicht
und der daraus resultierenden Aktivitäten der zuständigen Behörden, bedarf konkreter
rechtsrelevanter Bemessungs- oder Ermessensgrundlagen um richtig zu handeln.

Die direkt ableitbare Frage ist also: Was gehört da konkret dazu?

- Prüfung der Wasserqualität in geeigneter Form
- Feststellung der Verunreiniger (nur die Enten?)
- Darlegung der Folgeauswirkungen (echte Schäden oder nur scheinbare Verschmutzungen?)
- Einbeziehung der relevanten Umgebungsgegebenheiten
- Festlegung geeigneter Maßnahmen (keine Entenfütterung mehr, Einfangen + Umsiedeln)
- Berücksichtigung von Biotopmassgabe und Auswirkungen von Neobiota auf einheimische Arten
- Sachlichkeitsplausibilität und rechtliche Zuständigkeit inklusive Gesetzesgrundlagen
- udg.

In diesem Sinne für die Enten Argumente sammelnd. :)

Gruss
Christian
 
Puh, ich habe mich jetzt mal durch diesen ganzen Thread gefräst.

Mir stellt sich eine FrageÖ Was zum Henker ist daran so schwierig, ein paar (offenbar schon handzahme) Tiere einzufangen und umzusiedeln? Meinetwegen auch in den örtlichen Tierpark?

Ich habe einmal in einer Stadt live miterlebt, wie 2 Duzend Polizisten eine komplette Bundestrasse (eine der Hauptverkehrsadern der Stadt) zur Rush-Hour komplett an einer Kreuzung gesperrt hat, um 2! nicht zahme Schwäne einzufangen und wieder in ihren Teich zu verfrachten. Und hier will man allen Ernstes behaupten, man könne keine zahmen Tiere einfangen und umsiedeln? Ja wie bescheuert ist das eigentlich?

Und der Dreck, den diese Tiere angeblich machen - wie schon in etlichen Threads geschrieben, wird das Areal an Leute verpachtet, die dann im angeheiterten Zustand munter in der Gegend rumpullern (gibt ja keine Klos da) - menschliche Excremente gehören durch die ganzen Belastungen mittlerweile aber schon zum Sondermüll (da gibts meines Wissens auch Studien zu), d.h. ist für so ein Gebiet im direkten Vergleich mit dem Geflügelkot wohl eindeutig gefährlicher. Theoretisch müssten die "Wildpinkler" sogar wegen wiederrechtlichem Entsorgen von Sondermüll in die Natur belangt werden. :)

Also ganz im Ernst, ich verstehe die Stadtobersten in keinster Weise, noch kann ich ihre Entscheidungsfindung zum Abschuss nachvollziehen oder gutheissen.
 
okay, Entschuldigung, ich hatte das andere Thema im Kopf.
Meine Einschätzung dessen, was hier abläuft ändert sich dadurch allerdings nicht.
saubere einschätzung, die wohl garkeinen wert hat, wenn du nichtmal erkennst und in deinen kopf kriegst, wer was tatsächlich geschrieben hat.

Du regst dich auf, wenn jemand über Vorfälle anderswo als in deinem Neukaff berichtet, setzt selber aber einen Link zu einem Vogelgrippe-Thema - was hat das denn hier zu suchen?
ein trauriges resümee dagmarh, wenn du immernoch nicht mitbekommen hast, dass esNeustadt/Donau,ist und nicht neukaff, so wie du es verächtlich bezeichnest.

eine verbindung zur vogelgrippe liesse sich da schnell herstellen, von bestimmten leuten der stadtverwaltung, wenn dringend gründe gesucht werden, die paar wasservögel als ausgemachte schädlinge, zu entfernen,(zu erschiessen).

man muss sich das mal vorstellen. eine hand voll wassergeflügel die dort angeblich nichts zu suchen haben, (wo dann, wenn nicht auf dem wasser?)bringen scheinbar einen ganzen weiher in gefahr.

aber so geht es ja bereits vielen tieren in unserem land. durch angebliche und durch nichts bewiesene horrorszenarien, schaffen es bestimmte interessengruppen, wie z.b. jägerschaft oder fischerei, gegen tiere zu argumentieren um tötungsmaßnahmen durchzusetzen.
 
Du regst dich auf, wenn jemand über Vorfälle anderswo als in deinem Neukaff berichtet, setzt selber aber einen Link zu einem Vogelgrippe-Thema - was hat das denn hier zu suchen?
Die Bezeichnung "Neukaff" mag einem angesichts der dort zutage getretenen Verhältnisse allerdings in den Sinn kommen.

Der verlinkte Artikel thematisiert die - auch in diesem Thread - angeschnittene Frage einer - man ist versucht zu sagen: - Keulung - von Wildvögeln unter dem Deckmantel der Seuchenprävention.

Darüber hinaus möchte ich richtig stellen, dass - zumindest vom Threadstarter - weder die Jagd, noch die Jägerschaft in irgendeiner Weise angegriffen oder kritisiert wurden, - im Gegenteil!

Nach längerem Mitlesen in einigen Bereichen dieses Forums sehe ich mich nun doch veranlasst, auch etwas - aus meiner Sicht nötige - Kritik einzubringen:

Zunächst ist festzustellen, dass keine Interessensgruppe das Recht für sich in Anspruch nehmen kann, von Kritik ausgenommen zu werden.

Auch die Jägerschaft nicht. Insofern kann ich das beileidigt-aggressiv anmutende Gehabe von zwei, drei Usern, - die sich offenbar für legitimiert halten, im Namen der gesamten Jägerschaft zu sprechen - , und das sich wie ein roter Faden durch mehrere Threads zieht, in keiner Weise nachvollziehen. Mit der Vorstellung einer sachlich motivierten Diskussion verbinde ich jedenfalls etwas anderes.

An dieser Stelle gehört zur Ehrenrettung der deutschen Jägerschaft einmal klargestellt, das dieser grossartige Zeitvertreib auch anders verstanden und ausgefüllt werden kann (und wird), als durch Vorstellungen motiviert, die offenbar überwiegend geprägt sind durch die Gleichsetzung von Jagd mit dem Ausleben von Urinstinkten, die ich allerdings im einzelnen lieber keiner genaueren Analyse unterziehen möchte.

Nein. Jagd und Jägersein kann auch inspiriert sein durch eine Geisteshaltung, die durch Motive wie Naturverbundenheit und Respekt vor der Kreatur getragen wird, und sich durch Augenmaß, Zurückhaltung, und der Bereitschaft zu Kompromiss und Interessensausgleich auszeichnet.

Als Beleg mögen die im Thread abgebildete Stellungnahme des bayerischen Landesjagdverbandes sowie das als besonnen und vorbildlich zu bezeichnende Verhalten des betroffenen Jagdpächters herhalten.

Die von den erwähnten Usern und vermeintlichen Jägern in diesem und anderen Threads vorgetragenen Kommentare lassen eine Dialogbereitschaft auch ansatzweise nicht erkennen, und geben nur deren originäre Meinung wieder, mehr nicht.

Über diese Feststellung mag manch einer schmunzeln, dennoch gebe ich zu Bedenken, dass solche, - schon vom Niveau her zweifelhafte, und mit fragwürdigen Elementen versehene - Darstellungen in ihrer permanenten Wiederholung durchaus Wirkung entfalten und das Ansehen der deutschen Jägerschaft zu beschädigen vermögen.

Der Tierschutzgedanke ist in unserer Rechtsordnung ist ein hohes Gut. Gerade in einem Forum, was sich dem Schutz der Vögel verschrieben hat, sollte nicht signalisiert werden, dass bei Konflikten der verschiedenen Interessensgruppen ausgerechnet die Jägerschaft von Kritik auszunehmen ist.

Tierschutz darf nicht dargestellt werden als etwas, was zur Disposition des einzelnen steht, was man sich nach seinen Interessen zurechtbiegen kann.

Ein Tierforum ist m.E. gut beraten, hier streng auf die Verhältnismäßigkeit zu achten, und zumindest eine dem Gebot der Meinungsvielfalt verpflichtete Interessensabwägung zuzulassen.

Tenor und Verlauf nicht weniger aktueller Threads lassen das unangenehme Gefühl aufkommen, dass diesem Gedanken derzeit nicht unbedingt in gebotenem Masse Rechnung getragen wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallöchen


Dieser Thread wurde nach gemeinsamer Beratung aufgeräumt und wieder geöffnet .

Seit einfach nett zueinander .
 
Thema: Ist ein Entenleben weniger wert, als das eines Papageien?
Zurück
Oben