Ist mein Vogel zu dünn? Würmer?

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rainraven

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Hallo Ihr,

mich beschäftigt folgende Frage:
Ich besitze (in der Zimervoliere und im Zimmer, nicht Außenhaltung) einen fast einjährigen Lutino-Nymphenhahn vom Züchter, der seit seiner Ankunft bei mir ein Luftwegsproblem hat, er atmet bei Streß und nach Anstrengung deutlich hörbar und etwas "verrotzt", weshalb ich ihn sofort bei einm vogelkundigen Tierarzt untersuchen ließ, wo der Vogel auch mehrere Tage zur Beobachtung blieb. Mikrobielle Untersuchung, Abstriche, Pilzuntersuchung und Röntgen ergaben keinen Befund, so daß der TA davon ausging, daß der Vogel verklebte Luftsäcke nach einer verschleppten Infektion oder etwas Ähnliches wie eine Anomalie wie Asthma oder Polypen hat, aber keine akute Krankheit im eigentlichen Sinn.

Ich muß auch dazu sagen, der Vogel ist sehr aktiv, laut, munter, dauernd am Balzen, frißt, wird zunehmends zutraulicher und frecher und macht mit keinem Anzeichen einen kranken Eindruck. Er ist derzeit der Alpha-Hahn in der Voliere (habe zwei Pärchen). Auch der Kot und alles andere sieht normal aus.

Was mir allerdings auffällt, ist, daß er sehr zierlich ist und schon immer so war. Man erkennt deutlich das Brustbein hervorstehen, wenn er balzt und sich dabei reckt. Im Sitzen oder bei anderen Tätigkeiten sieht er eher "normal" aus.
Ich konnte ihn heute das erste Mal wiegen,(er hat Angst vor der Waage und ging bis vor kurzem nicht mal auf die Hand) und er wog 90 Gramm.

Nun zweifelten Bekannte von mir seine Gesundheit an und sprachen von Bandwurm und Verhungern, deswegen bin ich etwas verwirrt. Müßte ich ihm nicht eine Krankheit oder einen Wurm über Monate schon angesehen haben? Wäre er dann immer noch so lebhaft? An seiner Figur etc. hat sich nichts geändert, die war schon immer so, er ist nicht nachträlich abgemagert. Und der Züchter versicherte mir, seine Tiere wären bei bester Gesundheit und würden präventiv gegen alle eventuellen Krankheiten (ich nehme mal auch an, Wurmkuren?) behandelt.

Und falls ich den Verdacht hätte, genügte da nicht eine Kotprobe zum Untersuchen oder müßte ich den ganzen Vogel wieder mühevoll fangen und zum Tierarzt schleppen, in der Befürchtung, daß er wieder Scheu und einen Riesenstress vor mir bekommt? :?
 
Also ich weiß nicht genau wie das bei Nymphen ist, aber bei meiner Amazone sieht man das Brustbein auch, zumindest im oberen Bauchbereich. Wenn ich sie abtaste hat sie an der unteren Hälfte schon einiges auf den Rippen. Ich hatte mir deshalb auch vor einigen Wochen Sorgen gemacht, vor allem weil sie auf einmal abgenommen hatte. DIe TA sagte sie hätte eher noch etwas viel Speck und wenn sie dicker wäre, würde sie irgendwann mal Herzprobleme kriegen. Also man sieht ihr Brustbein und beim Abtasten steht es am Oberbauch heftig raus.

Und wenn der Vogel frisst und bei dir nicht abnimmt, ist mit seinem Gewicht sicher alles ok. Vielleicht kann hier auch jemand was zu den 90 Gramm sagen, kenne mich da nicht aus. Wenn er zu dünn wäre, hätte der TA sicher was dazu gesagt.
 
Meine anderen Nymphen sind alle recht wohlgenährt bzw. von kräftiger Statur. Nur das andere Männchen ist auch zierlich, etwa so um 105-110 Gramm rum, aber es hat nicht so ein vorstehendes Brustbein, es ist ganz "flach" an der Brust.

Ich mache mir eigentlich keine wirklichen Sorgen, weil mein Lutino ja frißt, balzt und umhertobt und keinerlei Anzeichen von Schwäche zeigt, und ich dachte eher, er wäre vielleicht rachitisch und es hätte was mit seiner Atem-Anomalie zu tun. Aber vielleicht gibt es auch unterschiedliche Körperbau-Formen bei Vögeln?
Ich selbst habe z.B. auch sehr spitz vorspringende obere Rippen, die ich von meiner Mutter geerbt, aber noch nie bei anderen Menschen so gesehen habe, und ich finde, es sieht seltsam aus...aber ich bin ja auch gesund ;)
 
Hallo rainraven,

also, DIE Spezialistin bin ich auch nicht. Aber soweit ich weiß, sieht man bei einem Wurmbefall nicht unbedingt Würmer im Kot. Ausgeschieden werden m. E. eh nur tote Würmer.
Dafür werden aber jede Menge Eier mit dem Kot ausgeschieden, mit denen sich wiederum die anderen Tiere anstecken können. Vorausgesetzt, sie kommen mit dem Kot in Berührung.

Ob bei Deinem Nymphi ein Wurmbefall vorliegt kann ich nicht sagen. Eine entsprechende Untersuchung kann der TA anhand einer Kotprobe machen. Deinen Vogel musst Du dafür nicht unbedingt mitnehmen, hauptsache Du bist Dir sicher, dass das Häufchen von ihm stammt ;) . Wichtig wäre vielleicht, dass Du vorher abklärst, ob eventuell die Kotprobe in einem bestimmten Behältnis aufbewahrt werden muss. (Soweit ich weiß, ist das nicht von Nöten, aber fragen schadet ja nicht.)

Normalerweise sollten Züchter ihren Bestand schon regelmäßig auf Wurmbefall überprüfen, gerade, wenn sie eine Außenvoliere haben. Wahrscheinlich hat das Dein Züchter auch getan. Aber vielleicht lag zwischen Untersuchung (ohne Befund) und dem Kauf des Vogels genug Zeit, dass sich der Kleine doch mit Würmern infiziert haben könnte.

Zusätzliche Symptome zum Wurmbefall wären übrigens ein struppiges, stumpfes Gefieder. Im fortgeschrittenen Stadium kommt noch Müdigkeit, Mattheit und Aufplustern hinzu.

Klar, möglich ist auch, dass Dein Nymphi einfach nur zu den schmächtigeren Vertretern seiner Art gehört.

Wenn Du Dir sicher sein möchtest, würde ich noch mal zum TA gehen. (Wurmuntersuchungen sind auch nicht ganz so teuer.)

Viel Glück mit dem Kleinen

Sabine
 
Ich beobachte ihn jetzt und schaue, ob er ab- oder zunimmt. Ein krankes Erscheinungsbild hat er ganz und gar nicht. Zur Zeit sind alle meine Vögel ab und zu etwas plusterig und zerzaust, weil sie wie blöd mausern (ich hab das ganze Zimmer voll Federn). Aber apathisch oder außergewöhnlich müde ist mein Lutino nicht. Er rennt den ganzen Tag hinter der Henne her und balzt und singt ziemlich aufdringlich...:D

Kotproben und das passende Gefäß wären kein Problem. Ich hab noch so Proben-Röhrchen aus dem Labor, wo ich gearbeitet habe.

Als ich den Vogel bekam, war er 14 Wochen alt und stammt aus einer Halb-Außenvoliere eines Züchters, der mir als vertrauenswürdig und verläßlich bekannt ist. Alle, die Tiere von ihm haben, sind bisher sehr zufrieden gewesen. Ich habe den Vogel gleich nach seiner Ankunft hier von einem Tierarzt untersuchen lassen, damit er meine alten Vögel nicht mit irgendwas ansteckt. Da wurde er zwar hauptsächlich auf seine Atemwege hin untersucht, aber ich denke, bei Abstrichen und mikroskopischen Untersuchungen wären Wurmeier auch aufgefallen, oder der Arzt hätte Unterernährung festgestellt. (hat mir am Telefon aber nur gesagt, daß er der lebhafteste und lauteste Vogel in der Quarantänestation war, da er drei Tage beim Arzt blieb wegen dem Röntgen)...:)
 
Hallo rainraven,

Wurmbefall äußert sich auch nur ab einer gewissen Stärke sichtbar. D. h., wenn er apathisch wäre, wäre es auch schon höchste Zeit zum Tierarzt zu fahren.

Aber so wie Du Deinen Lutino beschreibst, scheint er ja wirklich topfit zu sein. Vielleicht ist er ja durch die ganze Balzerei so "vom Fleisch gefallen". ;)

Das der Züchter zuverlässig und gut ist, heißt ja nicht, dass er nicht doch versehentlich ein krankes Tier im Bestand hat/hatte. Ist ja nichts tragisches, kann ja jedem passieren. Selbst in der perfektesten Voliere läßt es sich wohl kaum vermeiden, dass nicht doch mal ein Tier krank wird.

Wie gesagt, wenn Du einen Wurmbefall definitiv ausschließen möchtest, würde ich eine Kotprobe zum TA bringen.

viele Grüße

Sabine
 
Sina schrieb:
Wie gesagt, wenn Du einen Wurmbefall definitiv ausschließen möchtest, würde ich eine Kotprobe zum TA bringen.
Ja, aber "eine Kotprobe" nützt nicht viel. Die Gefahr falsch-negativer Ergebnisse ist sehr groß. Am besten eine Sammelkotprobe über mehrere Tage.
LG
Thomas
 
wird dann der Kot nicht "alt" oder trocken und unverwendbar? :?
 
Ich hab eben mit meiner Tierärztin telefoniert und sie meint, nach meiner Schilderung seines regen Verhaltens kann es nichts Akutes sein.Würmer schließt sie aus, da sie den Vogel im Herbst ja untersucht hat, und ich sollte ihn jetzt mal zwei Wochen ang regelmäßig wiegen. 90 Gramm wären nicht viel, aber auch nicht besorgniserregned. Nur, wenn er abnimmt, sollte ich vorbeikommen.
 
Hallo rainraven,

das hört sich doch gut an - freut mich!

Hallo Thomas,

inwiefern kann denn nur eine Kotprobe zu einem falsch-negativen Egebnis führen? Würde mich freuen, wenn Du mir das (rein interessehalber für mich) kurz erklären könntest. :)
Vielen Dank schon mal.

Viele Grüße

Sabine
 
Hallo Rainraven,
das Problem mit den Atemwegen kann auch an einer zu geringen Luftfeuchtigkeit liegen, in der Regel sollten 50% bis 70% reichen. Wobei da natürlich der Mittelweg am Besten ist, also 60%. Bei zu geringer Luftfeuchtigkeit mausern unsere Wellis z.B. nicht gerade wenig. Wir haben so eine Luftfeuchtigkeit von 55% bis 65%. Beim Menschen ist es ja auch so, das man Schwierigkeiten bekommt wenn die Luftfeuchtigkeit zu gering ist, z.B. im Winter durch die Heizungsluft (Nachts bekommt man z.B. einen trockenen Hals oder die Nasenlöcher sind zu). Vielleicht kann so das Problem mit dem Atmen behoben werden.
Zu dem Thema das der kleine zu Dünn ist kann ich mir vorstellen, da es sich um einen Lutino handelt, das er überzüchtet ist und somit wahrscheinlich von Natur aus schmächtiger ist als die Anderen. Dies muß aber nicht klinisch sein.
 
Hallo Pam,

als wir noch nicht wußten, was der Kleine hat (Atemwege), riet mir die Tierärztin, ihn inhalieren (Kamillendampf oder nur heißes Wasser aus einer Schüssel) zu lassen. Da wurde es aber eher noch schlimmer und er hörte sich ganz verschnupft an und wich auch der feuchten Luft aus.

Ansonsten, so trocken ist es bei uns nicht. Wir haben (besonders im Winter) eher das Problem von zuviel Feuchtigkiet in der Luft/und morgens an den Fenstern...

Ich habe vom selben Züchter auch noch eine riesige lutinogeperlte Henne, die zwar neurotisch scheu, aber sonst gesund ist. :) Aber es kann schon sein, da er nicht viele Hähne in lutino hatte (im Gegensatz zu Weibchen), daß er mir sozusagen einen nicht so tollen männlichen Vogel gab, auf den er am ehesten verzichten kann und ihn nhct für die Zucht braucht, weil er schmächtig ist...
 
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