Beitrag zu Beitrag #411 v. 06.01.06 v. Dagmar
Hallo Dagmar,
Hallo @all,
Dagmar schrieb:
Einem Tier, das am Straßenrand liegt, ist aber nicht unbedingt anzusehen, ob es behindert bleiben wird. Und die Kompetenz, dies zu erkennen, selbst bei genauerem Hinsehen möchte ich glatt vielen hier absprechen. Mich eingenommen. Ich habe schon Wildvögel in Pflege gehabt, die die meisten Tierärzte sofort eingeschläfdert hätten, die aber dann doch wieder freiheitstauglich wurden. Manchmal braucht es einfach Zeit.
Und diese Freiheitstauglichkeit Deiner ehemaligen Patienten kannst Du durch Langzeitbeobachtungen belegen??
Ich habe da Zweifel ...............
Dagmar schrieb:
Jon schrieb:
Zitat:
Aber ich werde den Teufel tun und einem Tier eine meiner Infusionen anlegen.
Warum nicht??? Infusionen werden bei unseren Pfleglingen bei Bedarf (und manchmal ist es lebensrettend und oft bringt es sehr viel) regelmäßig durchgeführt.
Ja, aber nicht mit Infusionen eines KTW/RTW, die sind ausschliesslich für Patienten der Gattung Homo sapiens vorgesehen. Und da sie mir ja nicht gehören, habe ich diese gesetzlich vorgegebene Einsatzbeschränkung zu erfüllen.
Dagmar schrieb:
Zitat:
Ein erblindeter oder tauber Mensch hat die Hilfsmittel und das geistige Potential, sich trotz des Handicaps zu orientieren, zu arbeiten, zu bilden usw.. Er wird nie selbst autofahren oder eine Sonate beschreiben können, aber er kann sich in der Gesellschaft bewegen und auch behaupten.
Das kann ein behindertes Tier durchaus auch! Hängt von der Behinderung und dem Tier ab.
Zitat:
Was macht ein blinder Wildvogel im Wald oder ein taubes Reh?? Wie wird ein querschnittsgelähmter Fuchs wohl zurechtkommen?? Denen reicht keiner den Flügel, Huf oder Pfote und sagt:"Moment, ich helfe dir."
Du wählst Extrembeispiele. Es gibt Tiere, die mit einer Behinderung durchaus frei leben können. Z.B. einbeinige Rabenkrähe, die seit Jahren ihr Revier erfolgreich verteidigt.
Ich wählte diese Beispiele, da Du das behinderte Tier unmittelbar mit behinderten Menschen verglichen hast. Das in Einzelfällen einbeinige Vögel und auch dreibeinige Füchse ohne menschliche Hilfe am Leben bleiben bestreite ich ja nicht.
Dagmar schrieb:
Es gibt Tiere, die ohne menschliche Hilfe nicht überleben können, ähnlich wie bei manchen behinderten Menschen.
Wo ist der Untertschied???
Der Mensch kann fast jede Behinderung kompensieren, das Tier nur in leichteren Fällen.
Dagmar schrieb:
Zitat:
Das ist toll Dagmar! Ich würde mein Lebtag nicht auf die Idee kommen, ein totes Tier z.B. vom Kudamm/Berlin oder einer X-beliebigen Autobahn herunterzuholen.
Danke für Dein Lob! Im übrigen sprach ich von Straße, nicht jede ist eine Autobahn oder der Kudamm. Und selbst da, ist anhalten möglich. Muß man halt mal ein bichen mutig sein.
Immerhin kommt es dann in den Nachrichten, wenn ein derart törichter Mensch einen Unfall verursacht oder gar über den Haufen gefahren wird ....... Von dem Unfallrisiko für unbeteiligte AutofahrerInnen ganz zu schweigen.
Dagmar schrieb:
Zitat:
Der arme Mensch, der mal auf Deine Hilfe angewiesen ist .......
Du scheinst den thread nicht richtig gelesen zu haben, ich redete von einem toten Menschen. Der benötigt in der regel nicht der Hilfe.
Na, dann bin ich ja beruhigt ...... Obwohl ich mir nicht zutrauen würde, einen herumliegenden Menschen zweifelsfrei als tot zu betrachten, trotz versorgungsmedizinischer Qualifikation.
Dagmar schrieb:
Zitat:
Was meinste, was dem Polizisten passiert, der wg. einer toten Taube so ein Galama machen würde??
Also, hier bei uns gibt es bei der Kriminalpolizei einen Beamten, der hauptsächlich für Tierschutzfälle zuständig ist. Und er hat schon zwei Beamte zu uns geschickt, um eine tote Taube abholen zu lassen, weil Vergiftung durch den Menschen nicht ausgeschlöossen werden konnte.
Und dem passiert nix!
Tja, 1. meinte ich den "normalen" Streifenpolizisten und 2. würde mich echt interessieren, aus welchen Beweggründen sich dieser Kripobeamte für die zwei vergifteten Tauben interessierte???
Dagmar schrieb:
Zitat:
Haarsträubend sind Deine Ansichten, Dagmar. Ich kann diese Theorie mit dem Fleischkonsum nicht belegen, da ich diese Theorie "nur" in einer Doku im TV gesehen habe ...
Hmmmm, lies doch lieber mal ein Gutes Buch anstatt Deine Meinung über das Fernsehen zu bilden.
Du bist faszinierend, Dagmar. Nach einer Aussage von mir weisst Du schon, woher ich mein ganzes Wissen beziehe! Toll .......
Dagmar schrieb:
Zitat:
...da sehe ich sie ja wieder, die Wertigkeit und das bei der lieben Dagmar ..... Tz Tz Tz, dann sollte sie auch konsequenterweise überfahrene Tiere einsacken, um damit ihre FLEISCHFRESSER zu füttern.
Manchmal könte man bei der lieben Dagmar tatsächlich den Verdacht der Wilderei hegen!
Ach, bei toten Tieren paragraphentreu, aber `ne verletzte Ente im Zweifel rechtswidrig aneignen?!!
Na ja, so einen Kadaver von der Strasse zu pflücken gibt u. U. schmutzige Finger und könnte muffeln.
Du solltest Dich dann aber mit der schönen Tatsache motivieren, dass durch das Verfüttern dieser überfahrenen Tiere schon weniger Hühner, Rinder, usw. für Deine Pfleglinge sterben müssten. Ist doch auch was wert und der Unfalltod war - so gesehen - nicht ganz umsonst. Oder? Und platte Igel, Hasen, usw. wird Dir der Jagdpächter sicherlich gerne überlassen .......
Dagmar schrieb:
Zitat:
Dem wäre noch hinzuzufügen, dass ein Mensch diese "gesellschaftliche Isolation" des Tieres für ein Wildtier nicht im geringsten auch nur halbwertig ausgleichen kann. Auch bei bester Pflege nicht.
Da gebe ich Dir völlig recht. Und deshalb gibt es ja Auffangstationen, in denen gehandicappte Tiere unter Artgenossen gehalten werden.
Qualifizierte Auffangstationen sind aber recht dünn gesät und deren Kapazität oft schon völlig ausgereizt. Die Alternative?? Sieht schwach aus, oder?!!
Ganz allgemein, auch auf die Gefahr hin, dass ich damit etwas zum X-ten mal wiederhole. Einen sich durch natürliche Faktoren selbst regulierenden Bestand bei Schalenwild wird es in unserer zersiedelten, intensiv genutzten Kulturlandschaft nicht geben. Die Beispiele aus der Schweiz und den Niederlanden zeigen das, wenn man nur gewillt ist, etwas genauer hinzuschauen, schon sehr deutlich!!!
Um landwirtschaftliche Nutzflächen vor der Nahrungskonkurrenz des Schalenwilds zu schützen wären Umzäunungen nötig. Wer setzt die Zäune, pflegt sie und vor allem, wer zahlt den Aufwand? Letztenendes wohl der Konsument! Aber macht man ja gern, dient ja einem guten Zweck ......
Die Selbstregulation beim Schalenwild würde durch Nahrungsmangel und Sozialstress herbeigeführt werden, was insgesamt einer Verelendung der Population gleichkäme. Das würde dann in Gegenzug wieder Tierschützer auf den Plan rufen, die Päppelaktionen durchführen und Zufütterung verlangen .....
Und alle, die jetzt schreien, das kannst Du doch nicht wissen, das müsste man halt ausprobieren, denen empfehle ich ein bereits existierendes Problem quasi vor der Haustür mal kritisch unter die Lupe zu nehmen.
Ich meine die verwilderten Stadttauben!! Je grösser die Bestände, umso bescheidener ist i.d.R. der Gesundheits- und Ernährungszustand der Tiere. Und dabei werden diese ja oft noch zugefüttert.
Gruß
Jon