Jagd

Diskutiere Jagd im Forum Vogelschutz im Bereich Allgemeine Foren - Hallo zusammen, bitte jetzt nicht direkt losschreien, ich eröffne dieses Thema nicht, um zu provozieren. Es interessiert mich wirklich, wie...
Elch schrieb:
Wie gemein, die armen Jäger. Ich glaube kaum, dass sie von den Erträgen ihrer Jagd allein satt werden!


Stimmt Elch, deswegen sieht man sie auch das ein oder andere Mal bei Aldi, Edeka und Co. mit einem rollbaren Einkaufskorb durch die Gänge schleichen und essbare, sowie nichtessbare Dinge dahineinlegen :D
 
St 68:ist ein tier ín europa mehr wert, als ein kind in afrika?
tamborie: Ja ist es, hat Sie ja ganz klar ausgedrückt.
Und von dem Futter für Deine Hunde könnte man kein Kind in Afrika ernähren ? Mach’ Dir doch nichts vor, tamborie.
und zeigt das dann nicht, das ihr das leben einer krähe in deutschland mehr wert beimesst, wie einem kinderleben in afrika?
Vor meiner Haustür, namentlich im eigenen Garten, kann ich viel mehr bewirken als in Afrika mit seinen strukturellen Problemen, die zu Hunger, Kriegen und Krankheiten führen. Und weiß im Gegensatz zu einem anonymen Spender genau, wofür mein Geld verwendet wird. Entweder engagiere ich mich wirklich für eine Sache, dann organisiere ich das selbst und so, dass etwas dabei herauskommt, oder überlasse es anderen, die das besser können. Deren Arbeit ist für die Menschen sicher wichtiger als meine, aber der Mensch ist die einzige Art, die sich selbst in einem Umfang helfen kann, wie es auch getan wird.
Und da ich zur Zeit nicht ständig nach Afrika fliegen kann und die Wohnsituation es hergibt, sind es eben Vögel. Hat man nun einmal angefangen mit einer Vogelklappe, stellt man erst den enormen Bedarf fest, und dann ist die Frage, ab wann man Leute abweist. Oder eben weiterorganisiert. Jeder sollte nur das Engagement annehmen, das er auch leisten kann.

Aus Deinem Zitat, Dagmar:
Ich setze meine Energien nicht für Menschen ein, weil ich mit Menschen nicht zurecht komme, sozial, emotional und global betrachtet.
Das kann nicht hinhauen. Als Vogelstation hat man es ständig mit hochgradig emotionalisierten Menschen zu tun, die oft auch soziale Probleme haben. Die zum Teil heulen, wenn sie einen Vogel abgeben, aber deren Egoismus wenigstens nicht gesiegt hat. Die zehnmal nachfragen, ob es ihrem Schützling auch gut geht, aber sich bei einem Vogel mit Knochenbrüchen nicht einmal erkundigt haben, ob er beim Tierarzt auch ein Schmerzmittel bekommen hat.
Wie dem auch sei, Dagmar, letztlich kommt es darauf an, wie Du handelst und nicht, was Du schreibst. Und da kommen wir doch in wenigstens einem Bereich auf einen Nenner.
Dann sind wir beide uns ja endlich einig!
Das waren wir schon bei der letzten Diskussion.
die verelendung hat damit zu tun, dass sie kein artgerechtes futter in den städten finden(körner, sämereien) und nun auf abfälle vom menschen angewiesen sind, die sie krank machen.
Sie verelenden, weil sie zu standorttreu sind, um vor die Stadt auf Felder zu fliegen. Auch das ist, wie das ganzjährige Brutverhalten, angezüchtet. Nein, st68, sie sind meist nicht fett, sondern fehlernährt und ggf. aufgeplustert. Leicht festzustellen bei den 150, die so im Jahr bei mir durchlaufen. Und Fütterungsverbote bringen aus dem von südwind genannten Grund keine Bestandsreduktion, das beweist jede Stadt mit betreuten Taubenschlägen (Aachen, Augsburg, Erlangen, Esslingen, ...). Übrigens sind Stadttauben auch rechtlich als verwilderte Haustiere eingestuft, Moni. Weiteres könnt Ihr besser im Stadttaubenforum nachlesen.
artgerechte nahrung gibt es in der natur immerwieder.
Aber auch im Nutzwald und auf den Äckern und Feldern, wo ja jetzt schon - bei Bejagung - Wildschaden reklamiert wird.
eine verelendung gibt es somit bei wildtieren nicht, da sie nur sovielenachkommen produzieren, wie es das nahrungsangebot hergibt.
Aber natürlich nicht vorausschauend, sondern in Form brutaler Auslese, wenn nach erfolgter Reproduktion bei gutem Nahrungsangebot im Folgejahr zu wenig da ist.
Deshalb ist das Argument von Jon October nicht ganz von der Hand zu weisen:
Die Selbstregulation beim Schalenwild würde durch Nahrungsmangel und Sozialstress herbeigeführt werden, was insgesamt einer Verelendung der Population gleichkäme.
Es sei denn, man gibt in der Folge Waldflächen und Felder an das Wild ab. Ist das realistisch ?
das zufüttern der jäger sollte unterlassen werden
Das ist ja in einigen Regionen aus gutem Grund explizit den Jägern bereits verboten, weil es offenbar an Einsicht ökologischer Zusammenhänge fehlte.
 
Huhu,

@Jon

Und diese Freiheitstauglichkeit Deiner ehemaligen Patienten kannst Du durch Langzeitbeobachtungen belegen??
Ich habe da Zweifel ...............

Zweifel sind gesund!!!
Ich kann für viele meiner "Patienten" belegen, dass sie in Freiheit noch leben. Das ist aber auch gar nicht relevant für mich. Es geht um Hilfestellung und nicht um "Kosten-Nutzen"-Denken.

Ja, aber nicht mit Infusionen eines KTW/RTW, die sind ausschliesslich für Patienten der Gattung Homo sapiens vorgesehen. Und da sie mir ja nicht gehören, habe ich diese gesetzlich vorgegebene Einsatzbeschränkung zu erfüllen.
Wo ist das Problem? Nimm doch andere!

Ich wählte diese Beispiele, da Du das behinderte Tier unmittelbar mit behinderten Menschen verglichen hast.
Genau. Und, macht das Leben um jeden Preis beim Menschen Sinn? Es gibt so einige Behinderungen/Krankheiten, mit denen ich nicht weiterleben wollen würde.

Von dem Unfallrisiko für unbeteiligte AutofahrerInnen ganz zu schweigen.
Und wieder geht es nur um den Menschen...

Na, dann bin ich ja beruhigt ...... Obwohl ich mir nicht zutrauen würde, einen herumliegenden Menschen zweifelsfrei als tot zu betrachten, trotz versorgungsmedizinischer Qualifikation.
Und bei einem Tier???

...2. würde mich echt interessieren, aus welchen Beweggründen sich dieser Kripobeamte für die zwei vergifteten Tauben interessierte???
Reicht Dir ein Gesetz als Beweggrund? (BNATschG) ?

Du bist faszinierend, Dagmar. Nach einer Aussage von mir weisst Du schon, woher ich mein ganzes Wissen beziehe! Toll .......
Na hör mal, Du hast doch selber gesagt, wo Du diesen Unsinn aufgeschnappt hast!

Ach, bei toten Tieren paragraphentreu, aber `ne verletzte Ente im Zweifel rechtswidrig aneignen?!!
Das kann man sehen, wie man mag.

Na ja, so einen Kadaver von der Strasse zu pflücken gibt u. U. schmutzige Finger und könnte muffeln....
Ich meinte mit Wilderei, dass ich durchaus tote Tiere am Straßenrand auflese, um sie zu verfüttern. Da haben wir uns gründlich mißverstanden.

Qualifizierte Auffangstationen sind aber recht dünn gesät und deren Kapazität oft schon völlig ausgereizt. Die Alternative?? Sieht schwach aus, oder?!!
Hast Du recht! Deshalb ist es ja auch so wichtig, die wenigen guten Stationen, die es gibt, zu unterstützen.

@ St68:
da gibts in fast allen städten solche menschen, die es als ihre lebensaufgabe ansehn ihr ganzes vermögen dem "wohl" der armen armen tiere (möglichst der tauben) zu widmen. nicht umsonst ist in manchen stadten das füttern von tauben mit drastischen strafen belegt.
übrigens gibts bei mir hier in der stadt so gut wie gar keine tauben.
Informier Dich doch bitte mal über Tauben, die Problematik und erfolgreiche Integrationsmaßnahmen. Du scheinst hierüber nicht viel Ahnung zu haben.
Scheinst in einer trostlosen Stadt zu leben!

@Almut:
Liebe Almut, mein Beitrag zu meinen psychosozialen Problemen war ironisch gemeint.

Lieben Gruß,
Dagmar
 
Dagmar schrieb:
Huhu,

Ich kann für viele meiner "Patienten" belegen, dass sie in Freiheit noch leben. Das ist aber auch gar nicht relevant für mich. Es geht um Hilfestellung und nicht um "Kosten-Nutzen"-Denken.

Hallo

Da sollte aber oberste Relevanz haben, denn nur so lässt sich doch die Effektivität der Hilfsmaßnahmen wirklich belegen?
Dabei gehts doch sowieso gar nicht um Kosten und Nutzen (sonst könnte man es auch ganz lassen) sondern um das einzelne Tier?

Es macht zum Beispiel nicht den geringsten Sinn, mit großem Aufwand liebevoll junge Turmfalken handaufzuziehen und sie dann einfach edelmütig aber total unvorbereitet in die Freiheit zu entlassen, wo sie dann wenige Tage später verhungern, weil sowohl die richtige Flugmuskulatur, als auch die Jagderfahrung fehlen und es keine realistische Möglichkeit gibt, eine vorhandene gewohnte Futterquelle noch einige Zeit weiter aufzusuchen.
Wenn man sich da nicht wirklich intensiv mit beschäftigt, dann ist
a) alles umsonst gewesen
und
b) hat man dem Tier noch zusätzliche Leiden bereitet, die mit wenig Aufwand und etwas mehr Knowhow vermeidbar wären.

Es gibt natürlich auch genug Fälle, bei denen wirklich jede Hilfe zu spät kommt. Das ist etwas anderes.
Aber man kann oft mit wenig Mitteln, aber gesundem Menschenverstand mehr erreichen, wenn man eben nicht nur von heute auf morgen denkt, sondern auch, was mit dem betreffenden Tier dann weiter passiert.

Jedes andere Päppeln wäre doch nur reiner Selbstzweck zur Gewissensberuhigung und würde dem Tier überhaupt nicht wirklich, oder nur für ein paar Tage "helfen".

Aus diesem Grund wäre ich mal für eine Beringungspflicht der ausgewilderten Vögel bei Auffangstationen, einfach, dass man auf breiterer Front auch mal auswertbare Rückmeldungen bekommt.

Außer bei den Storchen oder halt sehr seltenen Vogelarten und vielleicht noch staatlichen Vogelwarten, kenn ich aber niemand, der das regelmäßig macht. Schade eigentlich, oder? Besonders teuer wäre das nicht, wenn mans mal mit vielen teuren, aber weniger sinnvollen Maßnahmen vergleicht und es könnte auch wertvolle Aufschlüsse über die vorhergegangenen Pflege-und Wiederauswilderungsmaßnahmen geben, denn beringte Vögel werden doch recht häufig, auch von Laien gemeldet, so sie denn nur eine erkennbare Tel. o.Ä. vorfinden.

Viele Grüße, Waschi
 
Zwischen dem, was ich schreibe und meinen Handlungen besteht wenig Unterschied.
Ich meinte Deine Antwort, Dagmar:
Almut, wenn ich jemals in die Situation käme, zu entscheiden zwischen Hilfe für den Menschen und Hilfe für das Tier...Ich kann es Dir nicht beantworten.
Die Situation würde die Antwort bringen. Ich würde entscheiden. Wahrscheinlich nicht gedankengesteuert und was meine Gefühle sagen würden, auch hier muß ich passen.
Deine Entscheidung im Ernstfall zählt.

Hallo Waschi, apropos Greifvögel: hast Du 'mal gefragt, in wie vielen Päppelfällen der Augenhintergrund untersucht wird ? Netzhautablösung ist eine häufige Traumafolge. Auch wenn der Vogel in Gefangenschaft in Ordnung scheint, ist er draußen damit verloren.

Der NaBu ist meines Wissens davon abgekommen, die kleinen Singvögel zu beringen, weil der Rücklauf gleich Null ist. Ob das daran liegt, daß sie niemand findet oder sich keiner die Mühe macht, sie zu melden, ist dahingestellt. Eine Krankenschwester in Berlin, die ebenfalls päppelt, beringt aus Überzeugung nicht. Sie hat schon zu viele böse Verletzungen aufgrund der Ringe gesehen, gerade bei Amseln, die ja oft bodennah in Hecken unterwegs sind. Die Metallringe können im Winter vereisen und damit das Bein, etc. Ich habe letztes Jahr alle Vögel beringt, dabei habe ich festgestellt, daß in vielen Fällen die ausgewiesene Ringgröße der BNA-Ringe nicht zum Vogelfuß passen. Bei Mauerseglern paßten sie überhaupt nicht, und die sind ja nun wirklich auf ihre kurzen Beine angewiesen. Rückmeldung war bisher eine, und in dem Fall wurde ich direkt angerufen; über den BNA hätte man da wohl auch nicht recherchiert.

Außerdem ist die Verlustrate bei Jungvögeln draußen bis 70 %, glaubst Du, der Mensch schneidet da besser ab ? Anfänglich - wegen der medizinischen Versorgung - bestimmt, aber mittelfristig ? Entweder man macht es für das einzelne Tier oder es ergibt keinen Sinn. Eben die Art von Erfolgsdefinition, die ich mir in meiner Signatur zu eigen gemacht habe: "If only one life..."
 
Vogelklappe schrieb:
Hallo Waschi, apropos Greifvögel: hast Du 'mal gefragt, in wie vielen Päppelfällen der Augenhintergrund untersucht wird ? Netzhautablösung ist eine häufige Traumafolge. Auch wenn der Vogel in Gefangenschaft in Ordnung scheint, ist er draußen damit verloren.

Hallo
Ja, das Problem, dass Blindheiten, nach Unfällen oft einfach übersehen werden, ist mir auch gut bekannt. Besonders häufig ist mir das bei Eulen aufgefallen, muss aber nichts heißen.


Ich habe letztes Jahr alle Vögel beringt, dabei habe ich festgestellt, daß in vielen Fällen die ausgewiesene Ringgröße der BNA-Ringe nicht zum Vogelfuß passen.

Mit BNA Ringen gibts wohl häufiger mal Schwierigkeiten, auch weil die Ringnummer nach wenigen Jahren kaum noch lesbar ist. Aber, dass sind doch sowieso geschlossene Ringe?. Was spricht gegen einfache Farbringkennzeichnung mit Tel. der Station? (ähnlich wie bei Taubenzüchtern, es gibt sogar Ringe, die im Notfall aufgehen) So ließe sich z.B. in manchen Fällen sogar per Fernglas feststellen, ob ein in Stationsnähe kreisender Bussard auch wirklich der ist, der letzte Woche ausgewildert wurde, oder ein tot gefundener, verhungerter Turmfalke vom Nachbarfeld wirklich ein Stationsvogel war, der vor wenigen Tagen erst raus kam.

Außerdem ist die Verlustrate bei Jungvögeln draußen bis 70 %, glaubst Du, der Mensch schneidet da besser ab ? Anfänglich - wegen der medizinischen Versorgung - bestimmt, aber mittelfristig ? Entweder man macht es für das einzelne Tier oder es ergibt keinen Sinn. Eben die Art von Erfolgsdefinition, die ich mir in meiner Signatur zu eigen gemacht habe: "If only one life..."

Ja, das ist mir absolut klar und ich seh das auch so. Aber manche Dinge müssen nicht passieren. Man könnte durch die Kennzeichnung evtl. endlich beweisen, dass manche Auswilderungsmethoden einfach nicht taugen und den Vögeln schaden und dass, obwohl sie oftmals sogar einfach und mit wirklich geringstem Kostenaufwand zu ändern wären.
(z.B. Adoptionsmöglichkeiten erstmal intensiv abklopfen, bevor man überhaupt handaufzieht, mit Wildflugkästen bei den Ästlingen arbeiten und sie gar nicht erst in Volieren reinstecken, usw.)
Zu natürlichen Verlusten, z.B. durch Habicht, Sperber usw. kommt es dann immer noch genug.
Das ist auch ein Problem, warum sich viele nicht davon überzeugen lassen, dass die Wildflugmethode für junge Turmfalken und viele andere Vögel die chanchenreichste ist, weil man es da eben oft direkt mitbekommt, wenn der Habicht mal dort einen wegfängt, wie es an Naturhorsten auch passiert.

Wenn man sie einfach rauswirft und ein bisschen Futter auf irgendein Dach legt (Das reicht nicht!!! bei den meisten Greifvögeln und Eulen geht das schief, nur in ganz wenigen Fällen klappt das)bekommt man halt kaum mit, wer das frißt (oft dann einfach Marder oder Ratten und jeder freut sich, Hach unser Eulchen war wieder da!)
und wenn die betreffenden Vögel erstmal irgendwo in Panik weggesaust sind,sieht man auch nicht, wenn sie dann eben elend verhungern. Man sieht das nicht, freut sich über die gute Tat und alles ist "wunderbar" gelaufen.

Viele Grüße, Waschi
 
Dagmar schrieb:
Zweifel sind gesund!!!
Ich kann für viele meiner "Patienten" belegen, dass sie in Freiheit noch leben. Das ist aber auch gar nicht relevant für mich. Es geht um Hilfestellung und nicht um "Kosten-Nutzen"-Denken.

Zum "Kosten-Nutzen" haben Waschi und Vogelklappe schon Statements abgegeben, denen ich nix hinzuzufügen habe. Und wenn der Erfolg Deiner Päppelaktionen sich in vielen Fällen bestätigt, freut mich das. Sowohl für das betroffene Tier als auch für Dich, Dagmar.

Dagmar schrieb:
Wo ist das Problem? Nimm doch andere!

Warum sollte ich bei verunfallten Tieren Infusionen anlegen??
In den wenigen Fällen, wo ein verletztes (angefahren oder im Stacheldraht hängengeblieben) Kleintier = (Vögel wie Möwe / Eichelhäher / Amseln / Sperling / Schleiereule), Eichhörnchen, Katzen, Hund, Jungfuchs) von mir quasi gefunden wurde, habe ich es zum Tierarzt gebracht, der die Tiere dann entweder zusammenflickte oder auch einschläferte. Bei grösseren Tieren = (1 x Reh, 1 x Schaf) habe ich die Polizei angerufen, beim Tier gewartet, es ggf. an den Strassenrand verbracht und dann den Polizisten das weitere Vorgehen überlassen. Das Reh war definitiv tot, das Schaf "nur" angefahren. Im letzteren Fall liess sich nachvollziehen, welcher Wanderschäfer dort unterwegs war, der hat das Tier dann abgeholt.

Dagmar schrieb:
Genau. Und, macht das Leben um jeden Preis beim Menschen Sinn? Es gibt so einige Behinderungen/Krankheiten, mit denen ich nicht weiterleben wollen würde.

Müssig, das im Rahmen dieses Threads auszudiskutieren ..........

Dagmar schrieb:
Und wieder geht es nur um den Menschen...

Genau Dagmar, denn wenn ich z.B. auf der Autobahn einen Unfall verursache, weil ich ein totes oder verletztes Tier von der Bahn holen will, wird wohl kein Richter dieser Welt meine noble Gesinnung honorieren und keine Versicherung willig zahlen. Das würde in letzter Konsequenz bedeuten, dass ich mein Leben ruiniert hätte. Und das wegen eines geplätteten Bussards oder Fuchses? Nie nicht!!!

Dagmar schrieb:
Reicht Dir ein Gesetz als Beweggrund? (BNATschG)?

Geht das ein bisschen detaillierter? Zumindestens auf Deine 2 Tauben bezogen?!

Dagmar schrieb:
Na hör mal, Du hast doch selber gesagt, wo Du diesen Unsinn aufgeschnappt hast!

Das dieser Gedanke bzgl. der Hirnentwicklung beim Menschen "nur" eine These ist, die bisher noch nicht zweifelsfrei nachgewiesen und belegt ist, das habe ich erwähnt. Trotzdem klingt sie für mich recht plausibel.
Wenn Du sie in Bausch und Bogen als Unsinn bezeichnest, wie sieht denn dann Deine Vorstellung aus? Woher weisst Du, dass das Unsinn ist?? Hast Du Dich auch nur mal im Ansatz mit der Menschwerdung beschäftigt??

Dagmar schrieb:
Ich meinte mit Wilderei, dass ich durchaus tote Tiere am Straßenrand auflese, um sie zu verfüttern. Da haben wir uns gründlich mißverstanden.

Na dann .......:beifall:

Dagmar schrieb:
Hast Du recht! Deshalb ist es ja auch so wichtig, die wenigen guten Stationen, die es gibt, zu unterstützen.


Wie sieht denn Deine konkrete Unterstützung aus?

südwind schrieb:
nein, glaub ich nicht. artgerechte nahrung gibt es in der natur immerwieder. eine verelendung gibt es somit bei wildtieren nicht, da sie nur sovielenachkommen produzieren, wie es das nahrungsangebot hergibt. das zufüttern der jäger sollte unterlassen werden.

Hallo Südwind,

Du schreibst, GLAUBE ich nicht. Kannst Du Deinen Glauben auch belegen??

Unsere grüne Landschaft besteht zu mind. 90% aus landwirtschaftlicher Nutzfläche (Grünland, Ackerland und Nutzwald), das hat mit Natur oft nicht mehr viel zu tun. Erst einmal würden sich die Wildtiere sehr stark vermehren, was u.a. auch vermehrte Schutzmassnahmen z.B. an stark befahrenen Strassen und Bahntrassen notwendig machen würde. Da zudem kein Landwirt unwidersprochen Wildschäden über ein gewisses Mass tolerieren kann, würden Nutzflächen entweder durch Umzäunung geschützt werden - damit würden sie aus dem Nahrungs- und Lebensraumangebot für Wildtiere wegfallen oder der Landwirt fordert zusätzliche Ausgleichszahlungen an. Sowohl die Schutzmassnahmen für unsere automobile Infrastruktur als auch die Ausgleichszahlungen müssten aus Steuern finanziert werden. Wer ist im Ernstfall wirklich dazu bereit??? Ich nicht!!!!

Und das mit der nicht stattfindenen Verelendung ist nicht Dein Ernst, oder?!! Beschäftige Dich mal mit Populationsdynamik, bevor Du solch "niedlichen" Annahmen verbreitest.

südwind schrieb:
.somit müssten auch keine tierschützer eingreifen und päppeln..

Du wärst vermutlich unter den Ersten, die genau das fordern würde, wenn es soweit käme .......

südwind schrieb:
auch diese schlussfolgerung entspricht nicht den tatsachen.
stadttauben vermehren sich ganzjährig. auch halbverhungert brüten sie. nochmehr sogar. das hat mit ihrer züchtung zu tun. sie stammen von entflogenen rassetauben und ausgesetzten brieftauben ab, die so gezüchtet werden, dass sie mehrmals im jahr brüten.
die verelendung hat damit zu tun, dass sie kein artgerechtes futter in den städten finden(körner, sämereien) und nun auf abfälle vom menschen angewiesen sind, die sie krank machen.

Das die Stadttauben als verwilderte Haustiere einige Verhaltensänderungen zum Wildtier zeigt, ist mir klar. Und das der Mangel an artgerechter Nahrung bestehende Gesundheitsprobleme verstärkt auch.
Trotzdem gelten auch für die Stadttauben die Regeln der Populationsdynamik. Ich hätte auch die Schwäne auf der Hamburger Alster als Beispiel aufführen können.

Gruß

Jon
 
jan schreibt:,
Hallo Südwind,

Du schreibst, GLAUBE ich nicht. Kannst Du Deinen Glauben auch belegen??
muss man einen glauben belegen können? entweder man glaubt oder man glaubt nicht. ist ja immer eine individuelle angelegenheit. du schreibst ja auch ohne zu belegen. (SOLL KEIN VORWURF SEIN; NUR EINE FESTSTELLUNG.)es sind deine persönlichen ansichten, erfahrungen. und dinge, die du mal gelesen hast und dir glaubwürdig erscheinen. es würde ja auch nichts bringen, wenn ich hier etwas belegen würde. auch das kann man als unglaubwürdig darstellen. ich hoffe aber, dass wir uns jetzt nicht in glaubensfragen verzetteln.


Und das mit der nicht stattfindenen Verelendung ist nicht Dein Ernst, oder?!! Beschäftige Dich mal mit Populationsdynamik, bevor Du solch "niedlichen" Annahmen verbreitest.

hausgemachte probleme der jäger oder nicht?
Ohne Fütterung wären also die Bestände geringer als beim derzeitigen Management.
Es ist fraglich, ob gesetzliche Regelungen (vgl. z.B. LJAGDG BA-WÜ, 1996; LJAGDGDVO
BA-WÜ, 2002) die Fütterung ausreichend steuern können. Die oftmals im Widerspruch zur
gesetzlichen Regelung durchgeführte Fütterung von Sauen (vgl. ELLIGER ET AL., 2001; NABU,
2002) zeigt, dass die Schlupflöcher im Paragraphendschungel groß und Kontrollen in der Praxis
schwierig bzw. zeit- und kostenintensiv sind.
Die Jäger selbst sollten ihrer Verantwortung gerecht werden und sehr sorgfältig prüfen, ob
Ablenkfütterungen und Kirrungen generell sinnvoll sind. Die Notzeitfütterung von Wildtieren
ist aus wildbiologischer Sicht ein ohnehin fragwürdiges Unterfangen. Insbesondere wenn die
Ablenkfütterung und Kirrung nicht die gewünschten positiven Effekte haben, sondern ungewollt
die ohnehin hohe Schwarzwilddichte weiter ansteigen lassen, sind diese Managementinstrumente
abzulehnen
http://www.fh-rottenburg.de/aktuelles/artikel/Hahn.pdf

Du wärst vermutlich unter den Ersten, die genau das fordern würde, wenn es soweit käme
vermutungen deinerseits, völlig aus dem zusammenhang gerissen.

Trotzdem gelten auch für die Stadttauben die Regeln der Populationsdynamik. Ich hätte auch die Schwäne auf der Hamburger Alster als Beispiel aufführen können.

Gruß

Jon
nein, weil es keine wildtiere sind, sondern ausgesetzte haustiere.
 
südwind schrieb:
nein, weil es keine wildtiere sind, sondern ausgesetzte haustiere.
Definitiv falsch!
Niemand hat Tauben ausgesetzt sondern diese sind entweder entflogen oder haben den Heimweg nicht geschafft.
Dies aber liebe Südwind passierte vor hunderten von Jahren, wielange willst Du die Taube noch als Haustier den Leuten verkaufen? Oder gar den Menschen verantwortlich machen?
Der Dingo war auch einst ein Haustier und es gibt unzählige weitere Arten die mittlerweile als Wildtiere in der Natur leben.
Er aber konnte sich in der Natur behaupten weil er verwilderte, der Taube aber habt ihr dazu jede Chance genommen mit der unsinnigen Fütterei!
Hier noch von einem Haustier zu sprechen halte ich für gewagt.
Hätte dieses elendverstärkende Fütterung nie stattgefunden, hätten wir dieses Problem seit Jahren nicht mehr.
Dies Problem existiert weil es die sogenannten Taubenschützer gibt.

Tam
 
dass es deine ureigenste meinung ist, über stadttauben, lieber tamborie, wissen wir zur genüge. über die stadttauben findet man genügend infos im stadttaubenforum.
 
Moni schrieb:
:D Die Infos im Stadttaubenforum sind natürlich auch alle irgendwie ein wenig subjektiv :D
hab da auch grad mal reingekuckt. da gibts auch die erschreckendsten auffassungen. z.B. die tierlieben venezianer, die auf extra ständen taubenfutter verkaufen, damit auch alle tauben satt werden und deutsche touristen ihren pflegetrieb ausleben können, natürlich völlig selbstlos.
 
südwind schrieb:
dass es deine ureigenste meinung ist, über stadttauben, lieber tamborie, wissen wir zur genüge. über die stadttauben findet man genügend infos im stadttaubenforum.
Ich denke, dass die Stadttaubenbestände seit hunderte von Jahren verwildert sind ist keine Meinung sondern eine Tatsache.
Auch ist die Vorgangsweise der Natur eine Tatsache, kann eine Art sich nicht in der Natur behaupten stirbt sie zwangsläufig aus.
Nicht so die Tauben, diese werden künstlich am Leben erhalten von Taubenliebhabern oder aber durch den Unrat in einer Stadt.
Gäbe es beide Faktoren nicht, würden sie ergo verwildern und auch aufs Land zu Futtersuche gehen oder aber eben aussterben.
Diese beiden Dinge lässt die Natur zu, alles andere ist Machwerk des Menschen.
Hier von einem Haustier zu sprechen ist schon ziemlich weit hergeholt und selbst wenn es einige Gemeinden tun so erscheint es sehr, sehr unsinnig.
Der Halsbandsittich selber ist auch ein entflogenes Haustier, nur seine Anpassung hat ihn überleben lassen.
Eine natürliche Selektion bei den Haustauben würden diese zwangsläufig zu Wildtieren machen, oder wie gesagt würde das Aussterben bedeuten.
Das die Domestikation keine große Rolle spielt haben Tiere wie der Dingo anschaulich bewiesen.

Tam
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
tamborie schrieb:
Der Halsbandsittich selber ist auch ein entflogenes Haustier, nur seine Anpassung hat ihn überleben lassen.
Tam

Hallo

Mir kam auch grad das Beispiel Sittiche in den Sinn und die Frage, wie es um die Anpassung der dort brütenden, nicht ursprünglich heimischen Papageien im Wiesbadener Stadtpark wohl ohne die exzessiven Winterfütterungen bestellt wäre, die dort stattfinden?

Viele Grüße, Waschi
 
Waschi schrieb:
Mir kam auch grad das Beispiel Sittiche in den Sinn und die Frage, wie es um die Anpassung der dort brütenden, nicht ursprünglich heimischen Papageien im Wiesbadener Stadtpark wohl ohne die exzessiven Winterfütterungen bestellt wäre, die dort stattfinden?
Es ist ja leider so, dass in Parks und auch auf Friedhöfen eine übermäßige Fütterung stattfindet, ich denke schon das ansonsten eine nicht unerhebliche Anzahl der Halsbandsittiche den Winter nicht überstehen würde.
Trotzdem kann man von einer Anpassung (zumindest in Düsseldorf) sprechen, da die Population sich nicht mehr auf die Parks beschränkt, sondern sie in mehreren Stadtteilen anzutreffen sind, wo die Fütterung nicht so exzessiv durchgeführt wird.
Auch bei den Stadttauben lässt sich sehr schön erkennen, dass dort wo wenig gefüttert wird bzw. die Menschen dort noch ein gesundes Verhältnis zur Natur haben die Populationen sehr klein sind bzw. gar nicht existent sind.
So kann man zum Beispiel selbst in Düsseldorf an den Ortsrandlagen Tauben auf den Äckern sehen, hier füttert aber auch niemand wie es in Citys der Fall ist.

Tam
 
tamborie schrieb:
Auch bei den Stadttauben lässt sich sehr schön erkennen, dass dort wo wenig gefüttert wird bzw. die Menschen dort noch ein gesundes Verhältnis zur Natur haben die Populationen sehr klein sind bzw. gar nicht existent sind.
und manch eine hier im forum nennt so was dann eine "sehr trostlose stadt".
 
Der wirklich Grund für die wenigen Stadttauben im Düsseldorfer Stadtgebiet:
http://tonhalle-duesseldorf.de/presse/pld/d2004/d2004_08/d2004_08_12/p15857.shtml
Taubenfreunde, die sich erfolgreich gegen die weitere Verelendung eingesetzt haben (eine davon ist auch hier im Forum angemeldet) und nicht etwa schlicht unterlassene Fütterung. In welcher Stadt hat das als einzige Maßnahme zu dauerhafter Bestandsabnahme geführt ? Es gibt keine tierschutzkonforme Alternative zu kontrollierter Fütterung verbunden mit artgerechter Ansiedlung und Bestandskontrolle, die funktioniert (wie in Düsseldorf).

Der verbleibende Grad der Domestikation als Zuchtmerkmal hängt nicht von der Dauer einer "Verwilderung" ab, genauso wenig wie umgekehrt, so daß jedes völlig undomestizierte Wildtier bei Handaufzucht auch auf den Menschen fehlgeprägt werden kann. Entscheidend sind die Unterschiede genetischer Merkmale, auf die bei den Vorfahren der Stadttaube gezielt selektiert wurde.
Hätte dieses elendverstärkende Fütterung nie stattgefunden, hätten wir dieses Problem seit Jahren nicht mehr. Dies Problem existiert weil es die sogenannten Taubenschützer gibt.
Das ist doch nur wieder polemisch, tam. Schau' Dir doch die Städte mit ausschließlichem Fütterungsverbbot an, die lösen doch damit keine Taubenprobleme.
Eine natürliche Selektion bei den Haustauben würden diese zwangsläufig zu Wildtieren machen, oder wie gesagt würde das Aussterben bedeuten.
Das Einwandern sogar von echten (undomestizierten) Wildtieren in die Städte kam doch gerade in diesem Thread zur Sprache ? Die Wald- und Feldbewohner kommen vermehrt in die Städte und ausgerechnet die steinaffine Stattaube würde aufs Feld ausweichen ? Sag' 'mal, tam, merkst Du's eigentlich noch ?
 
Thema: Jagd

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