junge Elster bei uns im Kamin

[hugo]

Hallo Leute

folgendes ist mir heute passiert:

Meine Muter meinte bei uns aus dem Kamin würde ein Vogel piepsen (ich habe erstmal gesagt das sie ein Vogel hat) und als ich nachgeguckt habe war dort wirklich einer. Ich habe ihn dann gefangen. Meine Mutter hat rumtelefoniert um Infos zu bekommen was wir nun mit dem Tier machen sollen. Mehr als den Vogel abzuduschen - war durch seien Aufenthalt im Kamin ja voller Ruß - ist dabei aber nicht raus gekommen. Nach dem Abduschen haben wir vermutet, das es noch ein Jungvogel ist, weil er noch etwas Flaum hatte. Da der Vogel aber schon recht groß war und direkt neben unserem Haus Elstern nisten lag die Vermutung nah, das dies ihr Jungtier ist. Das haben die Elterntiere auch bestätigt, indem sie ständig kreischend nach ihrem Jungen ausschau hielten.

Nachdem das Jungtier abgeduscht war, konnte es aber nicht richtig fliegen - vermute einfach mal es ist noch nicht so weit. Es ist einfach bei uns in eine Sitzecke gehüpft und dort sitzen geblieben. Als unser Hund die Elster dort entdeckt hat, konnte ich ihn gerade noch daran hindern zu ihr zu kommen. Deswegen habe ich mir nun einen Käfig besorgt. Außerdem habe ich im Internet gelesen, man sollte jungen Elstern in Milch eingeweichtes Brötchen geben, da sie viel Calcium brauchen. Das habe ich dann auch getan und das Jungtier mag es auch echt gerne. Ich habe auch schon Insektenfutter aus der Zoohandlung probiert, frisch gefangene Regenwürmer und Ei. Das wird alles aber nicht so gut angenommen.

Nun bin ich mit der Lage etwas überfordert. Was ist das Beste? Soll ich den Vogel einfach aussetzen und sehen was passiert? Schließlich muss es ja schon flügge gewesen sein, weil es sonst ja nicht bei uns Kamin gewesen wäre. Außerdem suchen seine Eltern ja nach ihm.
Andererseits habe ich Angst, das dem kleinen etwas passiert. In unserer Nachbarschaft gibt es jede Menge Hunde und Katzen. Die Eltern finden es vielleicht auch gar nicht, weil es sich immer bei uns in der Sitzecke oder im Kaminholz versteckt. Nachher verhungert es noch. Außerdem könnte es ja auch sein, das die Eltern sich gar nicht mehr um ihr Junges kümmern, weil ich es angefasst habe.

Nun sitzt es auf jeden Fall sicher im Käfig und ich fütter es zwischendurch.

Kann mir jemand Rat geben?

 

[klumpki]

Unbedingt morgen versuchen, Eltern und Kind zu vereinen.

Setze das Elsterchen auf einen Baum in der Nähe und beobachte von Fern: Achtung Elstern sind sehr scheu.
Im besten Fall kommen die Eltern und versorgen ihr Kind.
Das Anfassen macht nix, die Vögel riechen nicht gut.

Viel Glück

 

[hugo]

Vielen Danke für die schnelle Antwort. Ich werde es morgen dann versuchen. Hoffe die Eltern such dann noch nach ihrem Kind.
Eine Frage interessiert mich noch: Muss ich das Jungtier in der Nacht füttern? Es ist wie gesagt nicht mehr so sehr klein und anscheinend schon flügge.

 

[klumpki]

Nein, nachts nicht mehr, abends noch eine MZ (Insektenfutter) ca. 22.Uhr und dann erst wieder ab sechs Uhr morgens.

 

[hugo]

Ok, thx für die Info

 

[Drea]

Und bitte keine Brotbröcken (Salz, Zucker) und Milch schon gar nicht. Auch keine Regenwürmer (überträgt Parasiten).
Wie Klumpki schreibt, unbedingt den Vogel mit den Eltern vereinen.
Hoffe sehr, daß es klappt. Drücke die Daumen!
LG Drea

 

[hugo]

Also folgendes ist passiert:
Heute morgen war ich schon mal sehr erleichtert zu hören, das die Eltern ihr Junges immer noch suchen.
Ich habe nochmal versucht dem Jungtier etwas von dieser Insektennahrung zu geben, aber es hat nichts angenommen. Meine Mutter hat mir aber auf einem Zettel geschrieben, dass sie den Vogel gefüttert hat.
Ich habe ihn dann sofort aus dem Käfig genommen. Das war gar nicht so leicht, weil er von einer Ecke in die andere gesprungen ist. Gestern war es kein großes Problem das Tier selbst im freien zu fangen. Also es schien mir gut erholt von seiner Tour durch den Schornstein bis fast in unseren Ofen
Ich habe ihn dann auf einen kleinen Kirschbaum hinten bei uns im Garten gesetzt und mich selber auf eine Bank vor dem Haus.
Der Jungvogel ist im Baum von einen Ast auf den nächsten gehüpft. Schließlich ist er abgesprungen und in Richtung Maisfeld direkt hinter unserem Garten gesegelt. Ob er dort auch gelandet ist weiß ich nicht, da meine Sicht behindert wurde. Vermuten tue ich es aber stark, da er schon über dem Feld war (sind nur 3m vom Baum bis dort) und sich bis dahin nur heruntergleiten lies. Ich habe etwas gewartet, aber bis jetzt suchen die Eltern ihn immer noch.
Ich habe aber wohl auch kaum eine Chance ihn dort wiederzufinden und es erneut zu probieren. Könnte es aber wohl mal versuchen.

 

[hugo]

Ich bin gerade mal an den Rand des Maisfeldes gegangen (es ist nicht so einfach dort hinzukommen, weil unser Garten durch eine Dicke Hecke von dem Feld getrennt wird). Sehen kann ich den Vogel allerdings nicht.
Als ich losgegangen bin, um an das Feld zu kommen, haben die Eltern noch nach ihm gesucht. Mittlerweile sind sie still. Das kann wohl 3 Sachen bedeuten:
1) Sie machen Pause - das haben sie gestern auch öfters gemacht
2) Sie haben aufgegeben - sie haben auch immer weniger nach ihm gerufen.
3) Sie haben ihn gefunden
Ich hoffe mal das es das dritte ist.

 

[klumpki]

Wenn Du das Vögelchen erst gestern gefunden hast und ihn heute schon wieder rausgelassen hast, er schon fliegen kann und die Eltern in der Nähe waren, dann ist mit Sicherheit Nr. 3 eingetreten.

In der Natur verweilt ein Ästling niemals nur an einem Ort und die Eltern finden ihn immer wieder. Elstern sind scheu und die Fütterung geschieht oft heimlich.

Rabenvögel sind sehr intelligent, und in diesem Zeitintervall klappt sogar noch eine Familienzusammenführung mit Finken, die den Elstern wahrlich nicht das Wasser reichen können

 

[hugo]

Ich bin froh das zu hören Naja, richtig fliegen konnte der kleine zwar noch nicht (er ist immer nur einen halben Meter Hoch gekommen oder so), aber so munter wie der heute war, denke ich schon das er es bald höher schafft
Vielen Dank für die Hilfe, die ich hier bekommen habe. Ohne die wüsste ich wahrscheinlich immer noch nicht was ich tuen soll.