Junge Taube gefunden. Ich hoffe, es ist auch wirklich eine..

[HerrJürgen]

Guten Tag,
ich habe vor ca. 2 Wochen eine junge Taube gefunden, mitgenommen und bisher recht erfolgreich gehalten.
Sie hat, bis auf die ersten 2 Tage, von beginn an Taubenfutter angenommen, dass ich nach Empfehlung mit ein wenig Vit B12 angereichert habe. Sie sollte nun and die 4 Wochen alt sein. Nun würd ich sie gerne auswildern, müsste jedoch wissen, um was für eine Art es sich handelt, wovon, wie ich mir angelesen habe,schließlich auch die Art der Auswilderung abhinge. Ich verfüge über einen Kleingarten, indem ich auch eine kleine Voliere aufstellen könnte.
Sie macht auch langsam den Eindruck, mehr zu wollen, als aus dem Fenster zu starren. Sie ist sehr aktiv, frisst viel, trinkt viel und scheidet viel aus.
Es wäre sehr nett, wenn mit jemand sagen könnte, um was für einen Vogel es sich handelt. Für Tipps zur Auswilderung wäre ich natürlich ebenso dankbar.
Beste Grüße

 

[Selymi]

Ist eine Ringeltaube, also keine Haustaube, sondern ein wildes Täubchen.

 

[HerrJürgen]

Danke schonmal.

 

[HerrJürgen]

Wenn irgendwer im Raum Frankfurt über eine Auswilderungsvoliere verfügt und sich ihrer annehmen will, bring ich sie gern vorbei. Sie alleine aufzuziehen ist sicher nicht die beste Option. UNser Tierheim hat keine und Auffangstationen iin der Nähe gibt es auch keine, die sich um Tauben kömmern.

 

[astrid]

Du kannst das Täubchen bei Dir im Garten auswildern, die ist schon groß und kann die letzten Tage auch noch ohne Artgenossen auskommen. Wenn Du eine mardersichere Voli errichten kannst, in der sich die Taube akklimatisieren und wieder an die Naturgeräusche und -bedingungen gewöhnen kann, wäre es optimal für das Tier. Wenn sie selbständig ausreichend Nahrung aufnimmt und scheu gegenüber Mensch und Haustier ist, könnte sie in 7-10 Tagen ausgewildert werden.

Wiege das Ringelchen bitte einmal, geht das nicht ohne Gegenwehr, stecke sie kurz in einen Stoffbeutel und ziehe das Gewicht des Beutels hinterher wieder ab.

Das Tierchen sieht prima aus. Die Fundumstände waren wie? Verletzungen hat die Taube nicht, die noch behandelt werden oder abheilen müssen?

LG astrid

 

[HerrJürgen]

Hey Astrid,
danke schon mal für die ausführliche Antwort. Und ja, ich denke Maschendraht, Dachlatten und ein Wellblechdach sollten Mardersicher sein. Die Voliere hat an die 2x3m auf 1,7m Höhe. Ich hoffe, das reicht der Flugmuskulatur.. Ich sollte das ganze wahrscheinlich mit Gehwegplatten gegen Untergraben sichern und an der Seite was anbringen, was das Erklettern erschwert. Ich werd die Ausflugklappe und eine Futterstelle (für die Zeit nach der Auswilderung) oben anbringen. Sie wird von Tag zu Tag nervöser, schön, dass sie bald raus kann. Keine uneingeschränkt Freude, wenn man die Abschussquote kennt, aber die Chance hat sie sich verdient Danke also und ich poste das Gewicht, sobald ich sie auf die Waage bekommen hab.
Achso, ich hab sie hier in Frankfurt in der Stadt in der Nähe einiger Platanen gefunden. Ich hab noch eine ganze Zeit gewartet, aber sie wäre mit einiger Wahrscheinlichkeit einfach auf die Straße gelaufen, oder weggetreten worden. Frankfurter sind keine ausgewiesenen Taubenfreunde.
Verletzt ist sie nicht, soweit ich das beurteilen kann. Fliegt, schimpft und putzt sich ausgiebigst.

Gruß,
Torsten

 

[Selymi]

Nana, es gibt auch Tauben liebende Frankfurter :-)

 

[astrid]

Hallo Torsten,
hört sich alles sehr gut an! Ja, Platten gegen Untergraben sind wichtig und die Maschenweite ist zusätzlich entscheidend. Sie sollte nicht mehr als 0,8 cm betragen, um ein Eindringen von kleinen Räubern zu verhindern. Auch die Dicke des Drahtes ist wichtig, manche von den Nagern durchbeißen dünnen Maschendraht durchaus.

Die Volierengröße ist für Aufbau und Training der Flugmuskulatur ausreichend.

Ja, sie hat absolut eine Chance verdient, sehr sehr schön, dass Du Dich des Täubchens angenommen hast!

LG astrid

 

[HerrJürgen]

Hi,
also sie ist jetzt seit Freitag im Garten. Sie scheint sich soweit auch recht wohl zu fühlen. Piept stark und schlägt mit den Flügeln, wenn man kommt. Ich hoffe, sie hat sich nicht schon zu sehr an uns gewöhnt.. Auf dem Boden der Voliere liegt Sand, über den wir das Futter ein wenig verstreut haben. Außerdem gibt es noch Futter und Wasser jeweils Tonschalen. Ich hab das Gefühl, sie ist zu viel Sand mit, die Ausscheidungen sind wesentlich heller als zuvor. Sollte ich da intervenieren oder sie weiter im Sand nach dem Futter suchen lassen? Des weiteren werde ich wohl morgen mal eine geschütztes Ausflugloch mit separater Futterstelle vorbereiten. Nächste Woche, wenn sie nicht drastisch abnimmt, wirds dann wohl soweit sein.

 

[astrid]

Hallo Torsten
Du musst dem Täubchen Grit anbieten, das benötigt es als Verdauungshilfe. Hat die Taube kein Grit, frißt sie vermutlich ersatzweise Sand. Auch kannst Du ihr Eicheln sammeln und anbieten, dazu einige Töpfe Kräuter in die Voli stellen, wie z. B. Petersilie, Oregano, Zitronenmelisse; Maiskolben geöffnet, Klee, Kohlsorten, Holunder, Blaubeeren.

Die Taube sollte bei Dir noch so viel wie möglich an natürlicher Nahrung kennenlernen, die sie dann in der Natur selber finden muss. Besonders die Eicheln sind wichtig, sie sind ein Powerfutter, mit dem das Ringelchen sich Winterspeck anfressen kann.

Solange die Taube Babypiepsen von sich gibt und mit den Flügelchen klappert, wenn sie Dich sieht, ist sie noch nicht auszuwildern, braucht noch ein wenig mehr Zeit zum Abnabeln. Deinerseits musst Du Dich zu diesem Zweck fern halten, abgesehen von Zeiten des Futter bringens und Säuberns der Voli.

LG astrid