Jungen Mauersegler aufgesammelt - und nun?

Diskutiere Jungen Mauersegler aufgesammelt - und nun? im Forum Pflege und Aufzucht im Bereich Wildvögel - Hallo zusammen, gestern habe ich mitten auf der Straße einen jungen Mauersegler gefunden. "Mensch, laß mich sitzen" ging also leider nicht...
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Lovie3

Guest
Hallo zusammen,

gestern habe ich mitten auf der Straße einen jungen Mauersegler gefunden. "Mensch, laß mich sitzen" ging also leider nicht, denn erstens kommen Mauersegler ja nicht so einfach vom Boden wieder weg und zweitens fuhren da überall Autos...

Folglich sitzt der Kleine, er ist voll befiedert, aber am Hals und Flügeln stecken manche Federn noch in den Kielen, nun bei mir. Momentan in einer Schachtel, habe überlegt, ihm einen Käfig und Äste zur Verfügung zu stellen, aber weiß nicht, ob das das richtige ist...

Gestern abend haben wir in zwei ein halb Stunden gerade mal fünf zermatschte Fliegen in seinen Schnabel bekommen. Zusätzlich gebe ich ihm mit der Pipette Traubenzuckerlösung ein, die er schön annimmt. Mit den Fliegen hab ich aber wirklich Probleme, er spuckt sie ca. 12mal aus, bis er endlich schluckt.
Jetz hab ich mir Hipp Hähnchenzubereitung gekauft und das mit Wasser verdünnt und per Pipette angeboten. Die Hälfte geht natürlich daneben, aber im allgemeinen kann man sagen, dass er davon auf jeden Fall mehr hat als von den Fliegen.
Mit den Schwingen ist alles in Ordnung, fliegen könnte er also. Wenn ich ihn auf der Hand langsam auf und ab bewege, spreizt er sie auch und versucht zu flattern.

Der Kot ist eher matschig, also innen ein schwarzer Kleks, außen weiß, wies sein soll, aber da liegt so ne komische leicht grünliche Schleimschicht drauf, echt widerlich und bestimmt nicht gesund... Der TA meint, das kommt davon, dass er halt nicht genug zu fressen bekommen hat die letzte Zeit. Wer weiß, wie lange er schon auf dem Boden rumgekrochen ist.
Die Augen sind klar, aber allgemein ist er sehr sehr ruhig. Er piept nicht, bettelt nicht und tappelt auch kaum in seiner Schachtel rum. Die Pipette erkennt er aber glaub ich schon, jedenfalls dreht er sich nicht mehr weg, wenn ich damit ankomme und zwei oder dreimal hat er auch schon den Schnabel aufgemacht... Allerdings sind zweimal von hundert mal nicht unbedingt viel.


Soweit die Fakten, jetzt zu meinen Fragen:

Füttere ich soweit richtig?
Was könnte ich sonst noch füttern (mit den Fliegen versuchen wirs natürlich immer wieder)?
Traubenzuckerlösung abwechselnd mit Wasser ok?
In welchen Abständen füttert man so einen Vogel? (einen Welli zum Beispiel ja erst, wenn der Kropf wieder leer ist)
Ich gehe davon aus, dass er in dem Alter nachts keine Fütterung mehr braucht, ist das richtig?
Ich habe Schwierigkeiten, den Kropf zu fühlen, welche Menge ist denn in etwa angebracht?
Und wohin mit dem Kleinen, wenn er wieder bei Kräften ist?
Damit kein falscher Eindruck entsteht, mir ist natürlich klar, dass man so einen Vogel nicht behalten kann! Deswegen möchte ich eigentlich auch die Fehlprägung die bei Handfütterung entstehen kann vermeiden, aber hab ich da überhaupt eine Chance?
Eigentlich wollte ich ihn ins Tierheim bringen, in der Hoffnung, die würden sich fachlich kompetenter darum kümmern, aber die haben sich glatt geweigert, weil sie meinten, ich würde mich wohl besser auskennen, als ich ihnen erzählt hab, was ich schon alles in die Wege geleitet hab... *Frechheit*

LG

Bitte helft mir...
 
Anhang:

Hab mich über die Wildvogelhilfe schlau gemacht - Weiter unten ist ja noch ein mauerseglerthread ;)

soweit war also erst mal alles ok, wie ich das sehe - rein instinktmäßig hab ich sogar den Schnabel richtig geöffnet und die Fliegen zwangsgefüttert. Den Tipp mit dem Finger über die Kehle zu streichen hab ich nicht gekannt, werd ich gleich mal ausprobieren.

Also dann - nix mit Hipp, her mit den Fliegen...

Und lt. Wildvogelhilfe soll ja eine Fehlprägung kein Problem sein...

Trotzdem, wem noch was einfällt - immer her damit!

LG
 
hallo lovie3,
hast du den link schon?

http://www.swift.mynetcologne.de/home.htm

(hoffe hab das jetzt richtig gemacht)

hatte auch einen kleinen mauersegler(mehlschwalbe), aber nur ganz kurz, da ich ihn nihcht gefüttert bekam!
ist jetzt zur aufzucht in einer vogelpraxis.
über den kehle streichen, kann man da den reiz auslösen den schnabel zu öffnen?interessiert mich jetzt.


heimchen sollen ja eine gute ernährung für mauersegler sein.
hatte gelesen alle 2 stunden was füttern.

ich wünsch dir viel glück,
fand es beim spatzen mal viel einfacher, als mit der schwalbe.
was hast du denn für ein mauersegler?

lg
 
Hallo,
das Kehlestreicheln löst den Schluckreflex aus, leider öffnet es nicht den Schnabel.
Das ist aber bei
www.wildvogelhilfe.de
genau beschrieben.
Liebe Grüße
Ingrid
 
hallo,
Mauersegler füttern ist wirklich schwierig. Kenne einen Tierartzt gut der jedes Jahr Vögel großzieh. Unter Anderen auch Mauersegler. Es gibt eine Auffang station in NRW, die jedes Jahr Hunderte von Mauerseglern großzieht. Wenn du willst kann ich mich dazu noch mal schlau machen.
Gruß nero
 
Update:

Das Füttern gestaltet sich mittlerweile recht unkompliziert, ich hatte eine ernsthafte Unterhaltung mit dem Piepmatz.

Wenn ich jetzt mit einer noch lebendigen Fliege an seinem Schnabel rumwedel schnappt er in 50% aller Fälle danach und schluckt auch.
Ansonsten mach ich ihm halt den Schnabel mit dem Fingernagel auf, schieb die Spitze von meinem kleinen Finger dazwischen, sodass er nicht gleich wieder zumachen kann und schieb mit der anderen Hand die Pinzette mit Fliege dahin, wo sie hingehört.
Heimchen konnte ich leider nicht auftreiben, aber da wir einen Kuhstall gegenüber haben, sind Fliegen GSD kein Problem. Mit dem Wasser wars ja noch nie ein Problem.
Momentan haben wir also erst mal alles im Grünen Bereich. Nur gegen die Milben müssen wir unbedingt was machen, wenn ich die biester krabbeln sehe, dann juckts ja mich schon überall.

Was auch komisch ist:
Wenn er so dasitzt kippt er immer wieder nach vorne, fängt sich aber dann wieder, bevor der Schnabel den Boden berührt.
Und er betreibt keine Gefiederpflege...

LG
 
Hallo,

Gestern hab ich Heimchen aufgetrieben und ich muss ganz ehrlich sein, mit den fliegen wars einfacher... Die Heimchen sind zu groß, um sie schnell in den Schnabel zu befördern, also muss ich sie teilen *uäh*

Trotz allem funzt es immer noch recht gut, ich füttere von Morgens um neun bis abends um neun alle drei Stunden zehn mittelgroße Heimchen und zwei Pipetten Wasser.
gegen die Milben hab ich aus was unternommen, nach der ersten Behandlung hat er auch angefangen, sich zu putzen, allerdings nicht lang.

Der Kot ist seit gestern prima, und wir gehen zweimal täglich raus an die frische Luft und versuchen, ob er nicht in die freiheit will. Aber immer klammert er sich fest (obwohl ich die Hand ganz ruhig halte) und drückt sich in die Beuge... also wohl noch nix.

Drückt mir weiter die Daumen, dass alles gut geht.

LG
 
Thema: Jungen Mauersegler aufgesammelt - und nun?

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