Junger Spatz Augenproblem

[liane68]

Hallo Vogelfreunde,

vielleicht kann mir jemand einen Rat geben.

am 07.07.18 fand ich in unserem Garten einen kleinen Sperling. Er muss zu diesem Zeitpunkt ca. 5-6 Tage alt gewesen sein. Er war noch fast nackt, nur an den Flügeln waren ein paar winzige Kiele. Dank dieses Forums haben wir ihn so gut wie möglich unter gebracht und auch das richtige Futter besorgt. Er entwickelte sich sehr gut, war immer munter und hat auch ein gutes Federkleid bekommen. Am 15.07.18 hat er seinen Karton verlassen und ist in unsere große Zimmerpflanze umgezogen. Fliegen klappte nach einer Weile auch. Ich habe ihn, sobald er aus dem Karton war, an Körner und Samen versucht zu gewöhnen (gekaufte Wildvogelmischung und alles, was ich an Samenständen auf den Wiesen so finde). Aber so recht will er an Pflanzenkost nicht ran. Er scheint das Entspelzen auch nicht so richtig zu packen. Kleine Hirsekörner oder Sonnenblumenkerne ohne Schale nimmt er, aber einen Hirsekolben oder größere, härtere Körner mag er nicht.

Seit dem 29.07.18 ist er draußen im Garten, er hat dort auch Anschluss an wilde Spatzen gefunden und ich hoffte, dass er sich von ihnen ein bisschen was abschaut. Aber er bettelt nach wie vor alle zwei bis vier Stunden nach Futter und dann am liebsten nach Insekten, obwohl wir ihm in seinem Lieblingsbaum einen Schale mit Körnern und eine mit Wasser befestigt haben.

So, nun zu dem noch ernsteren Problem. Von Anfang an waren seine Augen nie so weit auf, wie bei anderen Vögeln. Gestern waren wir ab Mittag unterwegs und waren erst sehr spät zurück. Im Dunkeln zeigt er sich natürlich nicht. Heute früh kam er dann und wollte wieder etwas haben. Dabei habe ich gesehen, dass seine Augen heute extrem klein waren. Ich habe versucht, Fotos zu machen, leider sind sie unscharf, aber ein bisschen kann man es erkennen. Hier in der Nähe gibt es keinen Tierarzt, der sich besonders gut mit Vögeln auskennt. Habt ihr vielleicht einen Rat, was ich machen könnte? Ach so, seine Sehleistung scheint nicht beeinträchtigt zu sein. Die Bindehaut ist auch nicht rot und die Augenlider sind normal grau.

Viele Grüße
Liane

 

[liane68]

Ich habe nochmal ein besseres Bild gemacht.

 

[liane68]

 

[Gast 20000]

Auge eines gesunden Haussperlings Augapfel mit Pupille:

" google.com/search?q=Sperling+Kopfstudie+%2BFoto&tbm=isch&source=iu&ictx=1&fir=95mGR5q-rKxGzM%253A%252CXI_d8XwbC1n3PM%252C_&usg=AFrqEzfvzs1SldG7Ytft_te1sFARsaADYg& "sa=X&ved=2ahUKEwi35Yf_sc7cAhXCZVAKHUKTAjsQ9QEwAHoECAMQBA#imgrc=95mGR5q-rKxGzM:

Bei den gezeigten Fotos des/der Fragestellers/in ist nur noch die Pupille sichtbar.
Der Rest ist zugewachsen.
Es darf spekuliert werden was denn während der Aufzucht passierte?
Grüße

 

[liane68]

Wenn man die Augenpartie des letzten Bildes vergrößert, kann man kleine Pünktchen auf dem Lid erkennen. Könnten das Parasiten sein?

 

[liane68]

Wie ich oben schon schrieb, waren die Augen erst nicht so doll zu, so extrem ist es erst in der einen Nacht passiert.

 

[Sammyspapa]

Damit wirst du um einen Besuch beim vogelkundigen TA nicht drumrum kommen. Das sieht ja total komisch aus, fast wie ein Chamäleonauge.
Ab zum vogelkundigenTa damit.

 

[Ingo]

Das kann auch durch eine Konjunktivitis bedingt sein. Akut, oder die Folge einer nicht adäquat therapierten....wie gesagt, da muss ein vogelkundiger Tierarzt drauf schauen

 

[liane68]

Wir waren gestern in unserer Tierklinik. Sie sind die einzigen, die in einigermaßen erreichbarer Nähe zu finden sind, die sich auch mit der Behandlung von Vögeln befassen. Der Tierarzt meinte, dass es weder Parasiten sind, noch eine Bindehautentzündung. Er sagte, dass sich die Lider beim Öffnen der Augen nicht richtig zurück gezogen haben. Er könnte versuchen, die Lider operativ zu weiten, aber das kann natürlich mit Komplikationen verbunden sein. Er meinte, solange er damit gut klar kommt, würde er daran lieber nichts machen. Wir haben noch ein paar Augentropfen zum Befeuchten mitbekommen in der Hoffnung, dass sich eventuelle Verklebungen lösen, aber wahrscheinlich wird sich dadurch nichts ändern.

 

[astrid]

Ich würde gar nichts machen. Der Vogel ist nicht beeinträchtigt, er lebt bereits draußen, hat Kontakt mit Artgenossen. Ihr habt ihn gut aufgezogen, er sieht, was das Gefieder betrifft, sehr gut aus, er ist voll flugfähig. Mit dem Abnabeln hapert es etwas, aber das sollte sich im Laufe der Zeit und immer geringeren Gaben von Hand geben.

Richte einen Futterplatz für die Wildvögel ein, an dem es neben einer Waldvogelmischung mit kleinen Körnern, in die Du zusätzlich zarte Haferflocken mischt, auch lebende Mehlwürmer gibt. Die Mehlwürmer gibst Du direkt mit in die Körner-/Flockenmischung, die Vögel picken sie sich heraus. Die Würmer entweichen nicht aus der Schale, weil sie selbst sich von Haferflocken ernähren.

Harte Körner kann Dein Schützling noch nicht entspelzen, deshalb solltest Du solche mit einem Nudelholz, ersatzweise mit einer Flasche, mehrmals überrollen, um sie aufzuknacken.

An der Futterstelle bitte auch Gefäße mit Trinkwasser aufstellen, auch ein großer Blumenuntersetzer mit einem etwa faustgroßen Stein in der Mitte als Badeschale ist sicher willkommen.