Ich habe endlich einen tollen Pflegeplatz gefunden. Hat lange gedauert, den zu finden. Ich muss 2,5 h hin fahren, ist aber super, riesige Voliere mit anderen Jungkrähen und ich bekomme bis zur Freilassung und ggf. darüber hinaus (es wird dort auch danach erstmal weiter gefüttert) Updates, wie es ihr ergeht.
Die Facebookgruppen für Raben und Krähenvögel und Wildvogelhilfe waren hierbei enorm hilfreich!
Der Plan mit der Freilassung vor Ort hätte klappen können, wenn nicht die Revier-Krähenpaare hier ihr Gebiet hätten verteidigen wollen. Wenn wir etwa am Park mit dem Jungkrähentrupp wohnen würden, dann hätte es funktionieren können.
So aber hätten die Revierkrähen unsere entweder vertrieben oder zerhackt. Beides wäre für sie, die noch zu jung ist, um völlig selbstständig zu sein, vermutlich nicht gut ausgegangen.
Es war sehr zeitraubend immer wieder in der Umgebung nach der Krähe Ausschau zu halten, die Bäume abzuklappern, zu horchen, ob irgendwo Bettelrufe zu hören sind, um ihr den Weg zurück zum Futterteller zu weisen - das wäre natürlich einfacher geworden, wenn die Revierkrähen sie nicht ständig vertrieben hätten.
Und sie bettelt immer noch alle Ringeltauben, Stadttauben, Elstern und Krähen an, die sie sieht. Ich habe erfahren, dass das normales Sozialverhalten ist, Jungvögel füttern sich auch untereinander, es geht nicht nur um Hunger oder die Elternvögel, es geht auch um soziale Interaktion - und die funktioniert so eben nur mit anderen wohlgesinnten Krähen.
Das Krähenpäppeln geht ins Geld, wenn man es richtig machen will, diverse lebende Futterinsekten, gefrorene Mäuse, Korvimin, Sepia usw. kauft. Krähen fressen richtig viel. Und sie kacken enorm viel. Und ich meine enorm viel. Unser Balkon musste pausenlos grundgereinigt werden.
Wenn ihr euer Fundtier an eine gute private Stelle gebt, lasst eine großzügige Spende da, um die Leute, die ehrenamtlich ihre Zeit und ihr Geld für die Tiere geben, zu unterstützen. Vielleicht kann man bis zu Auswilderung - oder darüber hinaus - über regelmäßige Unterstützung wie den regelmäßigen Kauf von Frostmäusen o.ä. für die Stelle nachdenken.
Gebt euer Tier nicht unbesehen an irgendwelche Privatleute, da es auch Personen gibt, die "zahme Raben" im Netz verkaufen und die Tiere so schlimmstenfalls im Papageienkäfig in Einzel-/Wohnungshaltung landen könnten. Seht euch die Pflegestelle an, fragt in den entsprechenden Foren und Gruppen, welche Erfahrungen dort mit genau dieser Pflegestelle gemacht wurden.
Viele Grüße an alle Krähenfreunde!