Jungvogel gefunden ( = Buchfink)

[Syli]

Hallo,

gestern Abend hat mein Hund auf der Balkonterasse einen kleinen Vogel gefunden (ist aber nicht ran gegangen). Ich hab ihn einfach erst einmal dagelassen und die Balkontür zugemacht,
Leider hat er um 23:30 Uhr immer noch ganz schrecklich laut gerufen, obwohl es schon dunkel war. Einen Altvogel habe ich vorher nicht beobachten können. Der Kleine flatterte ziemlich viel auf dem Balkon herum und da ich dann auch Angst bekommen habe dass er doch noch runter fällt (2. Stock) und die Nachbarn viele Katzen haben, hab ich ihn reingeholt.
Laut Foto-Identifizierung per Handy bei unserer Oma müsste es ein Buchfink sein. Sie gab mir den Tipp ihm gekochtes Ei mit Quark zu geben. Das hat er gierig angenommen und gab dann die Nacht über Ruhe.
Heute Morgen habe ich Beoperlen besorgt (und auch schon eingeweicht verfüttert). Heimchen habe ich auch bekommen, aktuell sind die im Kühlschrank, leider leben sie. Was mache ich mit denen? Der Verkäufer meinte einfach mit einer Pinzette füttern aber ich hab was von blachieren und einfrieren gehört? Da trau ich mich also noch nicht ran..
Der Vogel hat schon viele Federn und wie oben schon beschrieben flattert er auch aber mehr hüfend als fliegend, Gestern war es hier sehr stürmisch vielleicht wurde er dabei erfasst? Er frisst aber nicht selbstständig und sperrt sein Mäulchen auf. Am Hals hat er eine kahle Stelle, die sieht auch ein wenig geschwollen aus. Kann ich damit zum Tierarzt? Muß ich damit zum Tierarzt und wie sieht das mit Parasiten aus?
Wie oft und welche Menge muß ich ihn denn füttern?

Entschuldigt die vielen Fragen, ich hab echt null Plan.
Foto reich ich nach!

 

[Syli]

 

[wolfguwe]

Hallo,

Mit Buchfink liegst du schon richtig, wenn das Bild auch ein wenig die Farbe verändert, ist aber nur ein Verdacht.
Hier findest Du alle Informationen: Wildvogelhilfe.org - Aufzucht von Jungvögeln - Einleitung

Wenn Du ihn nicht mehr raussetzen kannst, wäre er am Besten in einer Auffangstation aufgehoben.
Die kahle Stelle, falls Du die auf den Bildern sichtbare Stelle meinst, ist der gefüllte Kropf nach der Fütterung und völlig normal.
Heimchen ohne Hinterbeine kopfüber verfüttern, aber wie gesagt, am Besten ist er in einer Auffangstation aufgehoben.
Parasiten, da mache dir erstmal keine Gedanken!

Fütterung von 6 Uhr bis 22 Uhr alle 2 Stunden

 

[Syli]

Hallo woldguwe, danke für deine Antwort.

Ich hab den Vogel vorhin mit auf die Dachterasse zum Füttern genommen, dachte ein wenig Sonne tut ganz gut. Dabei ist er dann tatsächlich davon geflogen! Jetzt hockt er unweit vom Balkon auf einem Ast in der Sonne und ist ganz still. Ich hoffe die Eltern finden ihn dort, gestern war er anscheinend noch zu schwach um da hinzukommen?
Ich behalte ihn einfach mal im Auge, drück ihm die DAumen und überlege in der Zeit, was wir nun mit den vielen, krabbelnden HEimchen im Kühlschrank machen.

 

[astrid]

Hallo Syli
Kein Quark, kein Ei, keine Beoperlen verfüttern. Die Heimchen stellst Du in der Box in der sie sind, in die Gefriertruhe und holst zu jeder Fütterung 5-8 heraus, brichst die Hinterbeine ab, überbrühst sie mit kochendem Wasser und verfütterst sie, wenn sie nur noch handwarm sind.

Die Insektenkost muss um weitere erweitert werden um Fliegen, Motten, Weberknechte, Eintagsfliegen. Grashüpfer, Steppengrillen, Buffalows, Pinkies. Drohnenbrut (Imker). Mit denen, außer mit frisch gefangenen wie z. B. Fliegen, Blattläusen, Grashüpfern, gehst Du genauso um, wie mit den Heimchen.

Dazu Kolbenhirse und eine gute, vielseitige Waldvogelmischung mit Spitzsaat, Perilla, Leinsaat, Negersaat, Japanhirse, Haferkerne, Hanf, Zichorie, Nachtkerze, Salatsamen, Blaumohn, Rübsen.
Biete ihm Rispen/ Blütenstände von Wildkräutern an, Brennesselsamen, Spitzwegerich, Sauerampfer, Gänsefuß, Knäulgras, Schafschwingel, Weidelgras, Vogelmiere - die Natur ist im Moment voll davon.

Zermansche die Saaten mit Fenchel- oder Kümmeltee, forme Kügelchen und füttere ihn damit, hänge ihm aber auch schon Rispen und Kolbenhirse in den Käfig, er wird sie spielerisch durch den Schnabel ziehen oder daran herumknibbeln.

Das Verhältnis zwischen tierlicher und pflanzlicher Kost liegt in dem Alter noch bei 50:50 und verändert sich im Laufe der kommenden Wochen auf 10:90.



Der Vogel braucht Korvimin ZVT und Heilerde zur Unterstützung der Verdauung.

 

[Syli]

Der Piepmatz ist wieder da.
Er saß ungefähr eine Stunde still auf dem Baum, dann fing er an zu rufen. Da ich nichts machen konnte und hoffte dass die Eltern vielleicht doch noch kommen, bin ich mit dem Hund länger unterwegs gewesen. Als ich wieder kam hab ich ihn immer noch gehört und bin deshalb auf den Balkon um nachzusehen. Kaum hat er mich gesehen, kam er schon angeflogen - er hat drei Anläufe gebraucht um die Dachterasse zu treffen.Ich hatte ihn nur dreimal gefüttert, sind die so schnell geprägt?! Er saß jetzt sicher 4,5 h Stunden im Baum und ich nehme mal an die Eltern sind nicht gekommen.

Er hat sofort die Heimchen bekommen wie von Astrid beschrieben und nun ruht er wieder in der Kiste in der er auch übernachtet hat.Der wird sicher k.o. sein.
Er wiegt übrigens 18 gr.

Zu der Auffangstation
Es gibt hier in der Nähe leider nur welche für Greifvögel, Rabentiere, Mauersegler etc. Die nächste für Singvögel ist einiges weg, da hab ich trotzdem versucht anzurufen aber noch niemanden erreicht.(Ist eine Privatperson)

Kann mir jemand sagen wie alt er ungefähr sein wird? Auf der verlinkten Seite bezieht sich die Fütterungsempfehlung auch auf das Alter. Ich kann das leider gar nicht einschätzen. Kurze Strecken kann er anscheinend schon gut fliegen.
Theoretisch kann er auch hier bleiben, ich hab derzeit Urlaub und der Vogel ist ja schon größer.
Heute Abend ist er umgezogen in einen größeteres Provisorium, falls er bleibt kann ich den Balkon auch "umrüsten", der hat ca 20 m2 und das Dach ist 3,60 Meter hoch. Die Seitenwände müsste ich dann dicht machen. Von da aus kann man ihn sicher auch gut auswildern.
Wir versuchen morgen noch andere Insekten und dasKorvimin in Zoohandlungen zu bekommen, das was wir fangen wird als Abwechslung nicht reichen, Heilerde haben wir da, wieviel denn davon? Morgen abend treff ich mich auch mit einer Kräuterfrau zum Gassigehen die mir die benannten Pflanzen zeigen will. Ich wohn in einem Landschaftsschutzgebiet, eigentlich ist das "Pflücken" ja nicht erlaubt *Seufz*

sry für die Textflut, aber das ist schon ein wenig aufregend.
Ach ja, gekackelt hat er, nicht viel (heute mittag war viel, aber das hab ich vergessen zu fotografieren)

 

[Syli]

 

[Sowi]

Hallo Syli,
der ist praktisch fast fertig - da fehlen höchstens noch ein bis zwei Tage - also ca 2 Wochen. Wenn er das Nest verlässt, wird er von den Eltern noch bis zu ebenfalls rund zwei Wochen zugefüttert.
Sind die Farben auf den Fotos naturgetreu oder verändert?
Irgendwie ist er für einen Buchfinken ganz schön grün finde ich?

Unabhängig davon:
Zur Unterbringung und "Restauswilderung" ( der Anfang ist ja schon gemacht ) findest Du hier vielleicht ein paar Anregungen.

LG
Sowi

 

[Syli]

Die Farbe ist verfälscht, ich hab hier noch ein Foto im Tageslicht, da sieht man ihn besser.
Mittlerweile denke ich auch, dass ich ihn hier lasse. DAs ist eine sehr schöne Vogelgegend - hintermBalkon ist ein riesiger mehrere Hektar großer Waldfriedhof und auf der anderen Seite Felder und Wälder. Es gibt hier viele Vögel. Wir besorgen morgen noch weiteres, abwechslungsreiches Insektenfutter und Waldvogelkörner für später. Bei der morgendlichen Hunderunde kann ich auch anfangen Wildkräuter/pflanzen zu pflücken, ein paar wenige kenne ich ja.
Sobald er selbstständig was aufnimmt zieht er auf den Balkon um, im Moment sind die Nächte allerdings noch recht kalt. Ich hoffe wir bekommen das aktuelle Vogelersatz-Käfigmonstrum durch die Tür, das Terrarium ist 2 Meter hoch , aber was anderes hatte ich jetzt auf die Schnelle nicht da und er sitzt ja lieber auf einem Ast als im Nest. Den Balkon hat er ja nun zweimal gefunden, er ist überdacht und wenn ich ihn jetzt immer in dem Kasten fütter und dort in ein paar Tagen die Futterschälchen drin stehen lernt er das ja als Futterstelle kennen.

Er nimmt leider noch nichts selbstständig auf. Ist das ok wenn ich ihn hier nicht fliegen lasse und er das erst in ein paar Tagen wieder draußen kann? Da er ja jetzt zwei Tage nicht soviel zu fressen bekommen hat, will ich ihn ungern wieder raus lassen (auch wenn er wieder kam), weil ich ja nicht wie ein Altvogel zu ihm in den Baum zum Füttern kann. Und hier in der Wohnung fliegen lassen finde ich nicht so ideal, da ist das Verletzungsrisiko ja doch gegeben..oder wäre das besser ihn hier ein paar Mal am Tag raus zu lassen? Der Raum ist ca 24 m2 groß.
Alle zwei Stunden 8 kleine Heimchen ist wirklich ok? Er ist ganz schön am betteln und zwitschern, andererseits wird er natürlich auch ausgehungert sein. Ich seh zu dass ich ihn heute möglichst lange im 2-Stunden Rhythmus noch weiter fütter und mir morgen ganz früh den Wecker stellen.

K

 

[Sowi]

Hallo Syli,
das klingt doch alles gut
Du kannst ihn ruhig im Raum fliegen lassen - Du musst nur das Fenster und eventuelle Spiegel abhängen, damit er sie erkennen kann.
Außerdem, wenn Du Schränke hast, wo er hinter fallen könnte, ein zur Rolle gedrehtes Handtuch auf den Spalt legen und kein stehendes Wasser (Feudeleimer, Spüle) in glattwandigen Gefässen stehen lassen.
Dein Kleiner braucht auf jeden Fall eine "Badewanne" sprich ein kleines Vogelbad: flache Schale mit Wasser, wo er bequem drin stehen, aber auch planschen kann.
Alle 2 Std. acht Heimchen finde ich auch wenig.
Das ist m.E. okay, wenn ein Vogel ausgehungert ist, um ihn langsam wieder anzufüttern.
Das sollte sich aber mengenmässig dann langsam steigern auf ein Mass, wo er "satt" wird.

LG
Sowi

 

[Syli]

Hallo zusammen,

ich will mal weiter berichten

nach der ersten Begeisterung stellt sich ein wenig Frust ein.Es ist viel schwieriger als gedacht das Futter zu besorgen.Die örtlichen Tierhandlungen haben nicht wirklich noch andere Insekten oder Futter, weshalb eine Freundin so nett war für mich in der Stadt zu gucken. Ich wollte nicht selber gehen, weil das mehr als zwei Stunden gedauert hätte.
Ich hab ihr eine Liste der hier und auf der WildvogelSeite genannten Dinge mitgegeben.
Die gute Nachricht ist, dass ich jetzt neben den Heimlingen auch Buffalowürmer habe. Obwohl ich meiner Freundin mehrmals gesagt habe, dass ich nichts anderes haben will als das was auf meiner Liste ist, hat sie ein Aufzuchtfutter mitgebracht das für Nestlinge, Ästlinge ausgeschrieben ist (Fettfutter für Vögel bzw. Alleinfuttermittel für insektenfressende Vögel) und das ihr die Verkäuferin als "genau das richtige" angelobt hat. Handaufzuchtfutter oder Waldvogelmischungen hatten sie nicht.
Das angebliche Superfood ist absoluter Mist. Ich bereue es aufgemacht zu haben, um mal reinzugcuken. Das Zeug hätt ich nicht mal meinen Barschen gegeben. Es sind (natürlich) Trockeninsekten, dazu reichlich Sojafett, aber die MAsse lässt sich kaum identifizieren und welche Insekten genau drin sind steht nicht drin. Ich konnte ein paar Mehlwürmer erkennen, aber generell schienen das mehr "Insektenhülsen" also die schlecht verdauliche Chitinpanzerung zu sein, als.. irgendwie ein ganzes Insekt.

Soll ich das trotzdem geben? Es wären ja eine Abweschlung zu den Proteinen, mit dem Heimchen und Buffalo hab ich ja noch nicht soviel Auswahl.

Ich fütter mittlerweile im 80- min - Takt und dann ca 12 Heimchen + 3-4 Buffalos + 1-2 mal ein Gemisch aus Beoperlen und den gesammelten Samen. Für letzteres hab ich das Rezept von der verlinkten Vogelnotseite, statt Handaufzuchtfutter musste ich bisher aber die gesammelten Samen nehmen. Der Vogel ist jetzt viel ruhiger geworden und flattert nicht merh ständig aufgeregt herum. Zu den Mahlzeiten dagegen ist er munterer und viel aufgeweckter. ICh denke das passt so *hoff*

Seit heute nimmt er den Wildstrauß etwas an und zippelt da mal dran herum. Noch nicht viel, aber ich hoffe es kommt mehr. Bei der Fütterung setze ich ihn jetzt auch immer auf die gesammelten Samen, manchmal pickt er unten so rum und er hat jetzt schon zweimal was aufgenommen.

Ich hab übrigens einen Heidenrespekt vor Vogeleltern bekommen und jeden, der ein ganzes Nest (noch jüngerer) Küken aufzieht. Ich hätte nie gedacht, dass das soviel Arbeit ist. Wenn ich die Vorbereitungen für das Futter abziehe und die Zeit die das Füttern selbst dauert bzw. die Beaufsichtigung seines "Ausgangs" den er jedes Mal dabei hat - hab ich nur noch einen Radius von knapp einer Stunde, in der ich mal "was machen" kann. Das schränkt enorm ein und ich bin froh, wenn er selbstständiger frisst *lach*

Hier noch zwei Fotos:
Einmal die Samen (ich hoffe die sind ok? BNevor ich sie mörser pack ich das Grünzeug drumherum noch weg) und dann der Nimmersatt neben seinem Strauss:


PS: Gebadet hat er schon! Danke für den Tipp!

 

[Sowi]

Hallo Syli,
das Handaufzuchtfutter würde ich nicht anbieten.
Das klingt nach sehr viel Dreck (wie meistens :( ) und Mehlwürmer sind das Allerletzte, was man Jungtieren geben sollte - sie nützen nicht nur nichts, sondern beeinträchtigen die Entwicklung auch noch höchst negativ.

enn er jetzt anfängt, selbst zu picken, dann kannst Du eine flache, etwas grössere Schale mit Erde hinstellen (Gartenerde, Kies etc.) und dort nicht nur Deine Wildpflanzensträusse auslegen, sondern auch Sämereien ausstreuen, die Futterinsekten dort füttern - also wenn Du mit der Pinzette anbietest, mal fallen lassen, wieder aufnehmen etc. - damit er anfängt, die Inskten auch vom Boden zu nehmen und Du kannst heimische Früchte (Erdbeeren, Johannisbeeren, Kirschen, Heidelbeeren, etc. mit hinlegen, damit er daran auch picken kann.
Außerdem kannst Du draußen Spinnen fangen und Spinnen mit verfüttern.
LG
Sowi

 

[Syli]

Bei dem einen Zuppeln an einem Kraut blieb es leider, Matze hat null Bock auf selber picken und lässt lieber in Schnabel stopfen.
Neuerdings hat er da auch noch die Angewohnheiten einfach mal mitten im Füttern los zu fliegen und sich irgendwo hin zu setzen - natürlich mit Riesengeschrei dass ich ihn dann dort füttern soll. Will ich ihn dann zurück holen, fliegt er einfach schnell wieder weg - so wirklich zahm ist er nicht (was ja auch eigentlich ganz gut ist), was aber dann dazu führt dass ich manchmal eine Ewigkeit brauche, bis ich ihn wieder habe

Ich hab deswegen einen Futterbaum gebaut (Hahaha mit weiblichem Handwerksgeschick, ein Wunder das das noch nicht zusammen gekracht ist). Er soll jetzt einfach lernen, dass es nur dort Futter gibt, egal wie viel er sonst wo rumschreit und krakeelt. Ich kann ihm später ja auch nicht die Bäume hinterher klettern.
Das Teil kommt dann - wenn er denn irgendwann mal selbstständig futtert - auf den Balkon, wo ich dann noch zufüttern kann.

.Vielen lieben Dank für die ganzen Tipps und Links, ich hole mir da ganz viele Ideen

 

[Syli]

Sooo Nachtrag.

Tadaaaaa.. es pickt ! Endlich! , da hat sich der Futterbaum ja schon gelohnt

 

[Sowi]

Super!

 

[Syli]

Sodele.. ich will auch mal wieder einen Status abgeben

Der Kleine weigert sich selbstständig zu fressen, sperrt aber auch nicht mehr so gut. Er hat jetzt die Futterbox die später auch nach draußen auf den Vogelbaum soll. Darin setz ich ihn immer ab, zeig ihm dann sein Futter und nach einigen Animationen pickt er dann auch, aber nur während ich daneben sitze
Ich weiger mich jetzt einfach ihn komplett zu füttern - da er ja auch immer wieder wegfliegt, rumschimpft und ich ihn wieder einfangen muß, dauert das Füttern auch immer ewig. Ich glaube der Vogel würde vor dem vollen Fressnapf verhungern *Augenroll*
Ab Dienstag muß ich wieder arbeiten - zum Glück nur Nachtschicht, ich bin also tagsüber da- würde dann aber natürlich gerne schlafen. Ich hoffe wir bekommen das bis dahin noch ein wenig besser hin. Ab Nachmittag hab ich jemanden der ihn bis in den Abend füttert und zur Not muß ich mir den Wecker stellen und aufstehen.
Ich hatte ihn einmal wieder raus gelassen -mit demEffekt dass er 5 Stunden in der Akazie saß, ein wenig an den Samen rumzippelte und nach zwei Stunden das Schimpfen und Betteln anfingaber nicht zurück geflogen kam. Letztendlich hab ich ihn dann vom Nachbarbalkon gepflückt. Das wiederhol ich erst wieder, wenn er selbstständig seine Futterbox anfliegt.

Es ist wirklich erstaunlich wie unselbstständig so ein kleiner Vogel ist obwohl er schon so "fertig" aussieht und super fliegt

 

[Syli]

Ich hab zum Glück die Nachtschicht hinter mir. Einmal musste ichjeweils aufstehen und doch etwas nachfüttern, das Piepsen hat mich dann geweckt. Er durfte dann eine Stunde rumfliegen und dann musste er wieder bis zum Nachmittag warten.
Die Heimchen frisst er gar nicht mehr. Nachdem ich die armen Tiere in der Gefriertruhe getötet, dann abgebrüht und ihm hin gestellt hatte, durfte ich sie nach kurzer Zeit wieder entsorgen. Ungefähr 2-3 mal am Tag fütter ich nun noch (aber nicht viel), aber selbst da konnte ich sie ihm nicht mehr "unterjubeln", er guckt ganz genau was da in seinen Schnabel soll.

Die Buffalo Würmer, Fliegen etc. nimmt er ab und an noch ganz gerne. Da habe ich es es auch schon mit lebendigen Tieren versucht. Aber auch das nimmt ab, er scheint Körnerfutter mittlerweile zu bevorzugen. Da ich da die Menge schlecht kontrollieren kann wurde er heute gewogen: Pummelige 23gr - ich denke ich muss mir keine Sorgen machen

Heute ist das Wetter sehr schön, weshalb ich ihm wieder draußen Freiflug gönnen wollte. Die letzten Male ist er ja schnurstracks in den Baum und es war jedes Mal Theater, bis er ausgehungert wieder da war. Deswegen hatte er ja knapp eine Woche Stubenarrest.

Das kleine Monster wollte aber nicht. Ich bin mit ihm sogar auf den Balkon gegangen, aber so schnell konnte ich gar nicht gucken wie er wieder in der Wohnung war und sogar in seinem Käfig saß. Eigentlich hätte ich damit rechnen müssen, Töchterchen redet auch schon seit zwei Jahren davon ausziehen zu wollen.. und hockt auch noch hier
Vielleicht mag er ja heute Nachmittag raus oder eben einen anderen Tag , ich lass jetzt einfach immer die Fensterfront auf.

Ich biete ihm verschiedene Gräser, Samen (Brennessel etc) und Liebstöckel an. Das pflück ich immer frisch auf der Hunderunde. Zusätzlich habe ich noch ein Wildvogelfutter, das er leider eindeutig mehr frisst. Kennt ihr ein Gutes das ich vielleicht Online bestellen kann? Oder ist das nicht so wichtig, welches ich da gebe?

 

[Syli]

PS: Er hat sich passend zu seiner Pubertät eine Rockfrisur zugelegt. Da er nicht badet, wird er nun "zwangsgeduscht" - das Besprühen mittels Flasche findet er aber klasse

 

[Karin G.]

in dem Alter hat unser damals aufgezogener Buchfink bereits Wellensittichfutter genommen
und "Haare hochstellen" machte er auch

mal nach dem alten Thema gesucht: klick

 

[astrid]

Hallo Syli
Tote Insekten werden auch nicht gefressen. Du musst Deinen Schützling animieren, selbständig Lebendfutter zu jagen, denn das muss er nach Auswilderung können.

Dazu musst Du flugunfähige Fliegen (online) anbieten, d. h. aussetzen in seinem Käfig, damit er durch die Bewegung der Fliegen, die herumkrabbeln, gereizt wird, sie zu erbeuten.

Kleine und mittelgroße Heimchen und Steppengrillen stellst Du vor geplanter Fütterung 30 Minuten in der Box lebend in den Kühlschrank, dadurch werden sie träge. Dann entnimmst Du 2 oder 3 und gibst sie in den Käfig so, dass der Vogel sieht, was Du machst und machst ihn gegebenenfalls aufmerksam, sollten sich die Futtertiere noch nicht bewegen. Mit steigender Körpertemperatur werden die Heimchen/ Grillen mobiler und sollten dadurch auch das Interesse des Vogels wecken.
Nach Fütterung des Vogels stellst Du die Grillen/ Heimchen wieder in Raumtemperatur und versorgst sie gut mit Löwenzahnblüten, Salat, der mit Wasser befeuchtet ist, denn diese Tiere müssen auch trinken, Gräsern, Gurke, Petersilie etc., damit die Futtertiere hochwertig für den Vogel sind.

Du kannst einen untertassegroßen Blumenuntersetzer mit Haferflocken befüllen und in diese lebende Mehlwürmer geben. Die Mehlwürmer ernähren sich von Haferflocken und bleiben deshalb in dem Untersetzer. Das Gekrabbel der Mehlwürmer wird die Aufmerksamkeit des Vogels wecken und er wird nach den sich bewegenden Würmern picken.

Du musst sehr vorsichtig sein mit dem Verfüttern lebender Buffalows, wenn Dir da welche entwischen und die entwickeln sich zu Käfern, dann hast Du einen meldepflichtigen Schädlingsbefall in Deiner Bude.

Ich würde dem Ästling niemals Freiflug in der Natur gewähren, wenn er noch nicht in der Lage ist, sich selbständig zu ernähren. Es muss ihm nur ein Elster oder ein Eichhörnchen einen Schreck einjagen und er fliegt panisch irgendwohin, von wo er nicht zurückfindet, dann ist er verloren. Oder es fängt ihn jemand ein, der ihn den Rest seines Lebens in einem Vogelkäfig in der Wohnung hält.