Kakadus: Handaufzucht

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Ursula

Guest
Wer hat schon mal einen Papagei mit der Hand aufgezogen ?

Leider wurde ich gezwungen meinen Weißhaubenkakadu mit 40 Tagen aus dem Kasten zu nehmen und muß nun Hand anlegen.

Jetzt würden mich natürlich Erfahrungen intressieren:

Wie viel Futter wird aufgenommen ?
Wie oft wird gefüttert ?
Wann ist die Zeit, daß die Kleinen nicht mehr so gut fressen ?

usw. usw.

Hat hier jemand Aufzeichnungen ?
 
Hallo Ursula,

>Wie viel Futter wird aufgenommen ?

bei einem Alter von 40 Tagen würde ich 8-10
Teelöffel füttern.
Der Kropf soll sich aber auf keinen Fall hart anfühlen!
Ich kann Dir leider keine ml-Angaben machen weil ich
nicht mit einer Spritze füttere.

>Wie oft wird gefüttert ?

In diesem Alter reicht 3x aus, wenn Dir "langweilig" sein
sollte kannst Du natürlich auch noch 4x füttern.

>Wann ist die Zeit, daß die Kleinen nicht mehr so gut fressen ?

Das ist von Vogel zu Vogel verschieden. Einer fängt schon
mit ca. 11 Wochen an "rumzusauen", ein anderer läßt sich füttern bis zur Geschlechtsreife :-)
Einzelvögel werden meistens später futterfest weil
kein anderer Vogel etwas wegschnappen kann.
Oft treibt der Neid die kleinen Räuber mehr ans Futter
als der Hunger.

Wichtig ist vor allem, dass Du nicht zu "leicht verdaulich" fütterst. Die ganzen käuflichen Aufzuchtfutter sind an sich nicht schlecht nur wird der Drüsenmagen so gut wie nicht
beansprucht. Stellt man später auf "feste" Nahrung um kann
das zu Problemen führen.
Ich mische deswegen ab der zweiten Woche grob gemahlene Sonnenblumenkerne und gesch. Speisehirse bei.

Tschau

PAUL
 
blöde Frage

das füttern mit dem Löffel kann ich mir gar nicht vorstellen.
Fressen die Küken dabei den Löffel leer oder muß ich den Löffel in den Schnabel leeren ?

Mit der Einwegspritze ist es ja einfach,
wenn der Schnabel geöffnet wird einfach abdrücken und den Schnabel füllen.
Allerdings ist hier schon der Nachteil, daß einfach keine größeren Stücke gefüttert werden können.
 
Hallo Ursula,

ich hab dafür einen normalen Teelöffel an den Seiten
etwas hochgebogen (Schraubstock).
Den Futterbrei mache ich so, dass er gerade noch vom
Löffel läuft. Durch das betteln (schütteln) der Babys
rutscht dann der Brei in den Schnabel und wird, wie das auch
bei den Alten der Fall wäre, einfach geschluckt.
Das klappt ohne Probleme!

Tschau

PAUL
 
Hallo Ursula,
das Wichtigste wurde ja schon von Paul geschrieben und nun geht es an das Probieren. Ich füttere, wenn es schon sein muß, zu erst mit der Spritze ( größeres Kaliber, so das die erwähnten gröberen Bestanteile durch gehen)
Dabei gebe ich den gut warmen Futterbrei nur in den Schnabelwinkel, so das eine selbsttätige Aufnahme durch
den Vogel erfolgt. Bitte nicht zwangsweise den Kropf füllen. Wenn er gelernt hat , das Futter zu schlucken
versuche ch mit dem Löffel den Futterbrei zu reichen. Den Brei in den Schnabel füllen, später fressen sie den Brei vom Löffel herunter, dauert dann etwas länger, aber hat den Vorteil das nach und nach der Brei dicker werden kann. Dadurch gewöhnen sie sich schneller an festes Futter.
Die Frage wann" selbstständig" hat Paul auch beantwortet. Individuell ist es ganz verschieden, wann der Vogel Futterfest wird. Ich unterstütze dies mit gut abgespülter Kolbenhirse, die ich dann in den Käfig hänge. Durch spielerisches herum knabbern werden Körner aufgenommen und nach und nach wird der Kolben aufgefressen. Dies dauert, aber es klappt. Normal ist dabei nichts. Ich hatte schon Vögel, da kam man mit dem Löffel kaum nach und gab es auch welche, wo eine Fütterung eine halbe Stunde dauerte Hier immer darauf achten, das der Futterbrei warm bleibt.
Viel Erfolg !
Werner
 
Hallo Ursula,


Wie viel Futter wird aufgenommen ?

Ich bin bisher genauso wie Paul verfahren. Ich würde dir raten, nicht an bestimmten Mengenangaben, sondern viel eher am Kropf des Vogels die Futtermenge festzumachen. Immer soviel füttern, das der Kropf voll, aber nie prall gefüllt ist. Wenn du zuviel fütterst kann es passieren, das der Brei beim kleinsten Druck auf den Kropf wieder hochkommt. Falls du noch recht unsicher sein solltest, würde ich dir raten, eher öfters und dafür in kleineren Mengen zu füttern.


Wie oft wird gefüttert ?

Auch hier würde ich mich "an den Kropf" halten. Bevor nachgefüttert wird, sollte der Brei fast vollständig verbraucht sein. Mindestens einmal am Tag muss sich der Kropf vollständig entleeren.


Wann ist die Zeit, daß die Kleinen nicht mehr so gut fressen ?

Mit Kakadu-Erfahrung kann ich hier nicht dienen, jedoch weiss ich dass soetwas von Vogel zu Vogel sehr unterschiedlich lange dauern kann. Ich auch die Erfahrung gemacht, dass Einzelvögel um vieles länger brauchen können. Mein Pauli (Blaustirnamazone, Handaufzucht ab der 4. Woche,- "Notfall-Aufzucht") gehörte zu diesen "Spätzündern". Zum Glück hatte er aber doch soetwas wie "Vorbilder",- meine Venezuela-Amazonen, mit denen er von Klein an oft Kontakt hatte.

Zur Fütterung: Ich habe bei jungen Küken (oder bei kleinen Arten wie den Wellensittichen, die ich handaufziehen musste) immer eine Spritze verwendet. Erst mit fortgeschrittenem Alter bin ich dann auf den Löffel umgestiegen. Die Ränder des Löffels sollte man "zurechtbiegen", sodass eine Art "Schaufelchen" entsteht. Es gehört aber einiges an Übung dazu, den Brei dann in den Schnabel und nicht auf das Federkleid des Kükens zu verteilen. ;)

Wünsche dir und dem Kleinen viel Glück!
 
Danke

Danke an alle für die Tip´s
Gestern hat es etwas groberes Futter vom Löffel gegeben.
War gar nicht so schwer und er hat alles aufgefuttert.

Heute Morgen wollte er wieder nicht so gern fressen und mit dem Löffel wurde er doch etwas vom Futterbrei "überschüttet", naja ganz so schlimm wars nicht.
Aber wir mußten ihn schon putzen.
Wir - meine Schäferhündin muß da mit machen, die findet Baby einfach toll.

Vielleicht wechsle ich lieber ab, mal Löffel mal Spritze, bis er vom Löffel runterfrisst.
Die Spritze halte ich ja auch nur an den Schnabel und wenn er zu betteln beginn, lasse ich das Futter in den Schnabel.
Die Trefferquote ist allerdings besser.

Tschüß Ursl
 
Hallo Ursula,

ich hab noch was vergessen.

Wenn man große Arten (Aras oder gr. Kakadus) immer nur
von der einen Seite füttert kann es vorkommen, dass der
Oberschnabel auch einseitig wächst.
Wenn Du von vorne fütterst ist das egal - geht aber meitens
nicht. Beim seitlichen Füttern ist es wichtig, etwas abzuwechseln, also mal von links und dann wieder von rechts.

Tschau

PAUL
 
alle klar

aber die Seite wechselt automatisch.
Eimal sitzt er so und dann wieder andersherum.
Trotzdem Danke, an so was hätte ich überhaupt nicht gedacht.
 
Thema: Kakadus: Handaufzucht
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