Kampfadler

Diskutiere Kampfadler im Forum Greifvögel und Eulen im Bereich Wildvögel - Hallo Greifvogelfreunde, Vorweg muss ich sagen, nein ich kenne mich im der Praxis nicht mit Greifvögeln aus, ja ich habe vor in drei Jahren die...
Du hast natürlich absolut recht: natürlich ist es fraglich. Aber ob sich die Frage nach der Sinnhaftigkeit für jeden überhaupt stellt?

Ich vergleiche das mal mit der Faszination eines Sportwagens. Selbstverständlich weiss jeder, dass ein Ferrari oder Lamborghini zu unbequem, zu teuer und zu laut ist. Ein Kinderwagen oder ein Kasten Bier passt auch nicht rein. Aber schadet dass der Faszination oder vor allem den Absatzzahlen? Wo eine Leidenschaft ist, da findet sich auch ein Markt und es finden sich Wege diese Leidenschaft zu realisieren.

Unter dem Gesichtspunkt der praktischen Falknerei gibt es auch für mich keinen Grund arktische Falken in Arabien oder afrikanische Adler in Mitteleuropa zu fliegen. Und auch ich bedaure natürlich den Preis, der oft dafür gezahlt werden muss.
 
Oh , ich kann die Faszination natürlich völlig nachvollziehen und teile sie ja auch!

Aber um beim Vergleich mit den Sprortwagen zu bleiben, wenn ich nur kurvige Kies Strassen in meiner Gegend habe, ist dann halt der Ferrari doch nur ein Traum und praktisch sinnlos. Am richtigen Ort aber, klar, warum nicht.

Von daher für mich: Wenn einer den Platz, die Möglichkeiten und das Knowhow hat, soll er doch fliegen was er will.
Wenns dem Vogel, der Art, selber nicht zuträglich ist, Klima nicht passt, Platz nicht da ist etc , dann halt eben nicht.

Es muss ja auch jeder für sich herausfinden,: was für ein Vogel passt zu mir. Rein vom Wesen her, dann von der Gegend, vom Beutewild, Gewicht, Stärke,....
Aber da brauchts halt manchmal ein Zeitchen, bis man das realistischer abschätzt und der "wow das muss ich haben" Effekt nicht mehr so überwiegt.
Klar hab auch ich so meine Wunschträume und jedem der seine verwirklichen kann , seis gegönnt.
Aber generell ist es bei den Greifen wie auch sonst oft: Nur die Grösse und Stärke allein, ist nicht alles :D
 
muss ich ebenso zustimmen aus rein praktischem denken gibt es kaum argumente für exoten
anderer seits brauch ich zum jagen auch keinen Vogel

wenn also das Kulturgut Falknerei gehütet wird sollten wir doch auch dem ein oder anderem exotischen Vogel nicht abgeneigt sein.
denn auch der gute Friedrich hat nicht nur mit Wanderfalken gejagt.

mfg
 
Huhu Eric,

genau wegen socher Bedenken wie du sie hast informiert sich der Threadersteller ja hier vorher.

Tja wenn man das alles mal weiterspinnt...viele Haustiere waren irgendwann mal Exoten....man nehme als Beispiel die ganzen Papageien und Sittiche....

Und wie du schon sagst, so lange man Platz und die passende Umgebung hat bzw. für einen Beizvogel das passende Wild- so lange ist doch alles okay.
Ich meine es gibt auch Halter einheimischer Arten die halten die weiß Gott schlechter als mancher Exotenhalter, völlig egal ob es jetzt um Beizvögel oder Haustiere geht.

Klar ist es immer irgenwie logischer und vielelicht auch für das Tier besser es da zu halten wo das Klima passt...aber viele Tiere können sich unserem Klima ja auch anpassen, und wenn sie dann schon in der zichsten Generation gezüchtet wurden, ist das Klima ja meist nicht mehr das größte Problem.
 
Bei dieser ganzen Diskussion wird stets vergessen, daß wir im Fokus der Öffentlichkeit stehen. Insbesondere diverse selbsternannte Naturschützer beobachten die Falknerei mit Argusaugen.

Eine zunehmende "Exotifizierung" wird mit Sicherheit interessiert verfolgt, denn das ist eine Steilvorlage für dieses Klientel. Wir rechtfertigen uns mit Tradition und natürlicher Jagdart und laufen dann mit Arten auf, die es bei uns gar nicht gibt.

Die Zucht und Verwendung von Hybridfalken wurde zumindest in Deutschland inzwischen untersagt (mit Übergangsregelung), weil es irgendwann mal zu bunt getrieben wurde.

Die Vermischung der einzelnen Herküfte und Lokalvariationen wird längst kritisch beäugt. Der Einsatz von Exoten dürfte bestimmt auch nicht auf größeres Verständnis stoßen.

VG
Pere ;)
 
Ich weiß nicht , mit welcher Begründung wir ausländische Arten nicht falknerisch halten oder fliegen sollen. Es werden ja auch nicht nur deutsche Hunderassen zur Jagd verwendet und auch nicht nur deutsche Pferderassen und so weiter.
Ausserdem habe ich den Vorwurf, ausländische Arten zu fliegen immer nur aus internen Kreisen gehört, die Naturschützer haben ganz andere Probleme mit uns ;)
 
Ich weiß nicht , mit welcher Begründung wir ausländische Arten nicht falknerisch halten oder fliegen sollen. Es werden ja auch nicht nur deutsche Hunderassen zur Jagd verwendet und auch nicht nur deutsche Pferderassen und so weiter.
Ausserdem habe ich den Vorwurf, ausländische Arten zu fliegen immer nur aus internen Kreisen gehört, die Naturschützer haben ganz andere Probleme mit uns ;)

Seh ich genauso - "mein Deutscher Jagdhund, mein deutsches Auto, mein deutscher Vogel"....:k
Manchmal muten die Gedankengänge von so Manchem an als kämen sie direkt aus den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts. :nene:
Die Tatsache, dass wir in der Beizvogelwahl so eingeschränkt sind, so dass wir bespielsweise den Sperber nicht mehr fliegen dürfen, haben wir denjenigen aus den eigenen Reihen zu verdanken, die bei der Erstellung der Bundeswildschutzverordnung den eigenen Spielraum geopfert haben.
Die Verwendung verschiedenster Beizvögel bzw. deren Rassen ist mitunter auch durch das Hybridverbot provoziert .

Und meiner Meinung nach, ist die Verwendung verschiedener Greifvogelarten - also nicht nur Wander, Steinadler und Habicht - in der Falknerei eine Bereicherung und zeugt von deren Vielfalt.
 
Hallo,

ich muß Buteo beistimmen. Wieso nicht ausländische Greife einsetzen, bei anderen Tierarten stellen wir uns auch nicht so an.
Die meisten verbote die wir Falkner momentan in Deutschland haben begründen auf eigenen Stellungnahmen und Verzichten wieso den jetzt damit weitermachen und uns alles nehmen lassen!?
Das mit den Hybridfalken ist doch nach hinten losgegangen - woher kommen auf einmal die vielen großen Saker in den verschiedensten Farben?
gehe jetzt nicht weiter darauf ein aber jeder der sich bisschen auskennt weiß was ich meine!!!!
Immer wieder auf das traditionelle hinzuweisen und dabei alles andere aufzugeben macht für mich wenig bis keinen Sinn!!
Ich sehe bei allen Öffentlichkeitsarbeiten nie das Problem der ausländische Greife bei den Zuschauern, eher wird gesagt das im Ausland damit gejagt wird warum nicht hier!? Diese Denkweise kommt wohl eher aus eigenen Reihen und gerade das kann ich überhaupt nicht verstehen!
Gruß
Marco
 
Dem normal Zuschauer oder einfach normal Greifvogelfan , ist es egal welche Greifvögel eingesetzt werden. Hauptsache es ist was Grosses. Da wird dann regelmässig nach Weisskopfseeadler gefragt oder eben Kampfadler etc. Mir einem "popeligen" Sperber macht man halt keinen Eindruck.
Da kommen dann schon Sprüche wie: Also in einer "richtigen" Falknerei, da haben wir gesehen, wie Gaukler geflogen wurden und Schreiseeadler, da war ein Kondor und ein "standartmässig dazugehörender" Weisskopfseeadler. Ist ja ganz nett , ihr Falke, aber so eine richtige Falknerei mit Geiern und grossen Adlern ist halt doch was anderes.

Aus ornithologischer Sicht, siehts da wieder ein bisschen anders aus. Da stossen all die Exoten die überall gehalten werden und abgehauen sind auf Ablehnung. Mönchsittiche, Mandarinenten, Nilgänse, Warzenenten, .......Bei jeder Beobachtung eines speziellen Greifs, muss man zuerst mal nachsehen ob es denn wirklich ein Wildvogel ist. Bei vielen ist kaum noch ersichtlich, was es denn sein soll.

Wenn einer Saker züchten will, läuft er immer Gefahr was anderes mit hineinzuziehen. Man kann ja nicht mehr sicher sein, was da schon alles hinein gemixt wurde. Wer einen Ger kauft, muss zuerst alle Papiere aller Vorfahren durchgehen um zu sehen , obs denn nun wirklich einer ist.
Als Präparator seh ichs wieder auf einer anderen Ebene. Ein Sammler sucht einen Saker, Ger oder sonst was. Da fallen zwar Vögel an, die so aussehen, aber wenns ein Mix ist, ist es höchstens noch ein Dekostück. Kein ornithologischer Sammler will sowas.

Es geht auch nicht um deutscher Vogel, deutscher Hund etc.
Bin ja auch kein deutscher. Mir gehts mehr um europäische Vögel in Europa. Oder einfach Vögel die dieses Klima vertragen und hier auch vernünftig eingesetzt werden können.

Klar wurden auch in früheren Jahrhunderten schon weisse Ger hier eingesetzt. Lange gelebt haben sie auch damals nicht und was bei Fang und Transport schon draufging , will ich gar nicht wissen. Also nur weil das früher schon gemacht wurde, muss nicht heissen, dass es gut war.

Wie schon erwähnt, sind da ja auch Falken im Handel, die ja klar alle rein sind und Gewichte haben wie sie in der wissenschaftlichen Literatur noch nie vorgekommen sind. Ein Sakret sollte schon langsam ein Kilo haben und ein Wanderweib natürlich auch gegen 1300g oder besser mehr. Ein Habicht muss da auch mindestens ein Elternteil aus dem Norden haben. Gross muss er sein. Da fahren auch schweizer Falkner nach England und kaufen sich dort Finnen Verschnitte, um hier dann eine Zucht aufzubauen.
Was ist denn bloss an unseren hier lebenden Vögel auszusetzen?
Manchmal hat man das Gefühl , man müsse sich schon fast dafür entschuldigen Vögel einzusetzen, die hier normal so vorkommen!
Also wie gesagt, mir gefallen auch verschiedene Greife, die es anderswo gibt. Wer kann und alle Möglichkeiten hat soll von mir aus auch so etwas fliegen. Ihm seis gegönnt. Aber eine gewisse Skepsis demgegenüber habe ich trotzdem und die Mixerei, die gefällt mir halt aus Prinzip nicht.
Aber zur Beruhigung aller Hybrid Liebhaber, ich bin ja auch nicht das Mass aller Dinge.
 
Gebe euch allen irgendwie recht. Es sind doch alle Greife faszinierend - oder? Und es ist doch nett, wenn man mal was zu sehen bekommt, was nicht so häufig ist!
Im übrigen sind doch Harris und Rotschwanz auch Exoten und konnten sich etablieren durch die Überzeugung und den Enthusiasmus von charakterstarken Falknern in Zeiten als man damit rechnen mußte ausgeladen zu werden, wenn man die Absicht geäussert hat mit so einem Vogel zur Beize zu erscheinen.
Aufhören tut diese Begeisterung für mich jedoch immer dann, wenn die Gesundheit der Vögel riskiert wird. Von mir aus kann auch einer mit nem Ara Weintrauben beizen, wenn der Vogel gesund und gut aussieht.
Im übrigen habe ich festgestellt, das die großen Vögel meistens nur solange faszinieren wie sie auf der Faust stehen. Die weitaus schöneren und spektakuläreren Flüge kommen meistens von den wendigeren kleineren Vögeln - und das auch innerhalb der jeweiligen Arten.
Ich weiß von kleinen Adlerterzeln die Rehe fangen und von wirklich starken Weibern welche sich auf Kaninchen und Hasen beschränken. Die Beurteilung der Flüge bleibt jedem selber überlassen.
Fakt ist jedoch - das ein Adler egal welcher Art - nicht in Anfängerhände gehört. Und zwar nicht nach Anzahl der Falknerjahresjagdscheinen sondern nach der Erfahrung die Jemand hat. Der Themenstarter hat völlig recht erstmal klein anzufangen. Aus meiner Sicht richtet sich die Wahl des Vogels im Wesentlichen nach den "objektiv beurteilten" persönlichen Umständen - Wild, Haltungsvorraussetzungen, persönliche Fähigkeiten und Geschmack.
 
Thema: Kampfadler

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