Kanarie krank ?

Diskutiere Kanarie krank ? im Forum Vogelkrankheiten im Bereich Allgemeine Foren - Also ich hab' da gleich zwei Fragen: Seit 10 Tagen habe ich einen neuen Jungkanarie, der schläft auch mal öfters ganz kurz am Tage und plustert...
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Anke

Guest
Also ich hab' da gleich zwei Fragen:
Seit 10 Tagen habe ich einen neuen Jungkanarie, der schläft auch
mal öfters ganz kurz am Tage und plustert sich gerne auf. Da ich ansonsten nichts außergewöhnliches erkennen konnte, habe ich erst mal beim Tierarzt angerufen und ihm das geschildert. Der meinte das junge Vögel öfters schlafen und das es normal sei.
Aufplustern könnte spielerisch sein, aber auch ein Anzeichen für eine Infektion. Ich solle ihn beobachten und auf Durchfall, sowie
auf Ausfluß an Augen und Nase achten. Wie gesagt, ansonsten ist nichts zu sehen. Da es aber immer heißt, daß man so früh wie möglich zum TA gehen soll, bin ich jetzt schon verunsichert.
Was meint Ihr sollte ich tun ?

Das zweite Problem:
Ein anderer, älterer Kanarie hat offensichtlich verfrühte Mauser,
ihm fehlen inzwischen fast alle Schwanzfedern. Habe mal gehört, dass die Mauser auch mal früher eintreten kann und, dass das mit den Hormonen zusammenhängt, was man evtl. auch vom Tierarzt behandeln lassen sollte. Nun ist so ein Gang zum TA ja
ein großer Stress für den Vogel und gerade den sollte man auch
wieder vermeiden. Was kann ich tun ?

Viele Grüße
Anke
 
Hallo Anke

Mit dem Jungvogel würde ich noch nichts unternehmen.
Ich denke schon daß der TA richtig liegt.
Auch meine großen Papa´s pennen tagsüber mal gerne ein wenig.

Der ältere hat eventuell auch einen leichten Mineralienmangel. Ist nichts ungewöhnliches, da kommt vor.
Du könntest mit Korvimin unterstützend etwas erreichen.
Das dauert allerdings etwas, das geht nicht von heute auf morgen.
 
Hallo Alfred,
erst mal Danke für die Antwort. Was ist Kormimin (oder wie man
es schreibt), und wo bekomme ich das her ?
Zu dem Jungvogel ist mir bestenfalls noch eingefallen, dass ich dem TA mal eine Kotprobe bringen könnte, damit man den mal
untersucht. Aber da geht's ja dann schon weiter: Auf was sollte
ich den Kot untersuchen lassen ? Das Einzigste was mir aufgefallen ist wäre, dass wenn er viel Kolbenhirse futtert, dass die Schalen der Hirse im Kot vorhanden sind. Aber der Kot ist fest, ich habe keine Ahnung ob das beim Verzehr der Hirse normal ist ?!

Lieben Gruß
Anke
 
Hallo Anke

Korvimin bekommst Du beim Tierarzt und nur bei dem.
Das ist ein Vitamin- Mineralstoffgemisch in Pulverform, wird eine Messerspitze von übers Futter gestreut.
Dem Tierarzt von Jungvogel nur eine Kotprobe zu bringen macht wenig Sinn.
Wenn Du krank bist reicht Deinem Arzt so etwas auch nicht aus. ;)
Die von Dir beschriebenen Futteranteile im Kot machen mich allerdings sehr stutzig.
Das darf nicht sein. Bist Du sicher daß es sich nur um Spelzen handelt? Die werden eigentlich nicht mitgeschluckt.
Sollten es Körner sein so ist ein Tierarztbesuch sogar dringend erforderlich. Es könnte sich dabei um etwas sehr ernsthaftes handeln. Muß nicht sein, ist jedoch durchaus im Rahmen des möglichen.
Dazu nimmst Du auch eine Kotprobe mit den unverdauten Futteranteilen mit, das ist wichtig. Den Vogel allerdings auch damit der TA sich den Ernährungszustand und das allgemeinbefinden selber anschauen kann.
 
Also das was ich erkennen konnte, sieht halt aus wie die Schalen
von der Kolbenhirse. Doch vielleicht ist es ja wirklich das Beste, wenn ich mit ihm zum TA gehe, damit der sich ein Bild von der Sache machen kann. Wenn es was Ernstes ist, hoffe ich nur, dass
es nicht antseckend ist. Ich habe den Jungvogel zwar noch in einem seperatem Käfig, aber er steht halt neben der Voliere.
Werde Weiteres berichten !
Gruß Anke
 
Hallo Alfred,
ich war heute mit dem Kleinen beim TA ! Was sich dort abgespielt
hatte, halte ich, nachdem ich Dank dieses Forums nun besser
informiert bin, für inkompetent ! Ich kann mir schon denken was
Du mir raten wirst, nämlich einen anderen TA aufzusuchen, aber
ich will es trotzdem mal erzählen und bitte sag' mir doch, was Du
davon hälst:
Nun, die Symptome hatte ich ja beschrieben; Vogel plustert sich auf, sonst ist alles normal bis auf die "Körnchen ?" im Kot.
Ich sagte dem TA, dass ich den Verdacht habe, dass der Vogel die Nahrung nicht richtig verwertet und, dass eine Erkrankung des Magen-Darm-Traktes vorliegen könnte, bzw. des Kropfes.
Ich schlug ihm vor einen Abstrich von der Kloake und vom Kropf
ins Labor zu schicken. Er hat aber nur den Kropf und den Bauch
des Vogels abgetastet und sich die Kloake besehen und meinte, dass sich alles normal anfühlen würde. Das was an Kot im Käfig
lag, hat er auch als normal diagnostiziert, weil es fest und nicht
nach Durchfall aussieht. Dann hat er dem Vogel noch eine Spritze (Schockprohpylaxe) verpasst und ihn wieder in den Käfig gesetzt. Ich:"Was ist mit der Kotprobe für's Labor ?" Er: "Auf was sollte
man den Kot denn untersuchen"? Ich:"Keine Ahnung, ich bin doch kein Tierarzt!" Er:" In Frage kämen Parasiten, Pilze, Bakterien, Viren: " Ich: "Parsiten hat er nicht, er schläft die ganze Nacht auf einer Stelle! " 0l
Vermutlich Anfangsstadium einer bakteriellen Infektion, das würde
man am Aufplustern erkennen !:? :? :?
Daraufhin hat er mich mit einem Antibiotika nach Hause geschickt.
Es ist dasselbe Medikament, das ich auch für den Kanarie mit der
Sinusitis bekommen habe; damals ist der Infekt optisch verschwunden, aber nach einer Woche wieder um so stärker auf-
geflammt. Es heißt "Friesomycin", das ist ein Pulver und wird in einerm Viertel- Liter Wasser aufgelöst und übers Trinkwasser gegeben. In einer Woche will er den Vogel wiedersehen,- Ich
frage mich, was er da gucken will, denn ober er sich in einer Woche immer noch aufplustert, kann ich ja selbst erkennen 8( !
Was hälst Du davon und würdest Du ihm das Antibiatika auf diese
Verdachtsdiagnose geben ???
Zu den Körnchen im Kot meinte er, dass der Vogel vielleicht aus
Spaß soviel Hirse frißt und nicht alles verdauen kann ! Ist das nicht
der Hammer ?
Gruß Anke
 
Ist das nicht der Hammer
Das kannst Du ruhigen Gewissens ganz groß schreiben und laut sagen.
Hier habe ich etwas über das Antibiotikum bei http://www.wildvogelhilfe.org/gesundheit/medikamente.html#Frisomycin gefunden.
Frisomycin
Dies ist ein wasserlösliches mildes Antibiotikum, das alle Vögel sehr gut vertragen. Besonders wirksam ist es gegen bakteriellen Infektionen der Atemwege und Lungen sowie des Magen-Darm-Kanals. Auch gegen Lähme von Jungtieren, Salmonelleninfektionen, Schnupfen und Ornithose ist dieses Antibiotikum hilfreich.

Das hat der wohl auf Verdacht verordnet.
Es ist ein mildes Mittel, das bedeutet daß mögliche schwere Erreger nicht erfaßt werden.
Übers Trinkwasser macht es meist wenig Sinn da Du nicht feststellen oder kontrollieren kannst wieviel der Vogel davon trinkt.
Ob der schon mal was von Baytril gehört hat? Anscheinend nur wenig. Das wirkt zum Teil auch gegen Pilzerkrankungen.
Ich will ehrlich sein, ich denke beim unverdauten Futter an GLS bzw. Megabakterien.
Dagegen hilft das mit ziemlicher Sicherheit nicht.
Schaden wird es allerdings auch nicht wenn Du die Behandlung zumindest so lange durchziehst bis Du zu einem kompetenten TA kommst.
Ich bin der Meinung daß durch den Feiertag so langsam die Zeit knapp werden kann.
Daher diese Meinung.
Habe das nur dazu geschrieben damit mich keiner in der Luft zerreißt. :D
 
...Du meinst also, dass ich ihm das Zeug geben soll, bis ich zu einem anderen TA komme ?
Hmm ! (Nur mal am Rande bemerkt, Friesomicyn hat er mir als
stark wirksames Antibiotika verkauft !!!) 8( 8( 8(
Zu den Megabakterien; wenn es welche sein sollten:
1. gibt es dagegen überhaupt ein wirksames Medikament ?
2. sind diese Bakterien auf die anderen Vögel übertragbar?
( Vogel ist im seperatem Käfig, aber neben der Voliere ) !
Gruß Anke
 
Neuer Stand der Dinge:
Ich habe nun aus der Tierarztliste eine vogelkundige Tierärztin ausgesucht, sie heißt Doris Dühr, ist in Böchingen und dort für Freitag einen Termin vereinbart !
Was meinst Du, soll ich jetzt mit dem Friesomycin machen, geben oder lieber bis Freitag warten ?
 
Nee, wenn Du so schnell einen Termin bekommst laß es mal weg.

Bei der Doris Dühr solltest Du in guten Händen sein, die ist sehr bekannt. Sie hat ja schon ein paar Bücher veröffentlicht, z.B. "Notfallhilfe für Papageien und Sittiche".
Bin sehr gespannt was die sagt.

Zu Megabakterien.
Ja, die kann man inzwischen auch bekämpfen. Wenn sie rechtzeitig erkannt werden ist das kein so großes Problem mehr.
Ansteckend wohl in der Hauptsache über Kot und gegenseitiges füttern.
Sollte bei Dir also keine Schwierigkeiten geben.
 
Danke Alfred,
überhaupt "Danke", dass es dieses Forum gibt ! Information ist halt doch die halbe Miete. Im Nachhinein habe ich den Verdacht, dass meine Kanariendame das Opfer inkompetenter Behandlungen gewesen ist. Sie hatte Sinusitis, und ich denke,
dass es gar nicht soweit hätte kommen müssen, wenn man sie
von Anfang an richtig behandelt hätte. Die Krankheit hat sich erst mal über einen Zeitraum von 8 Wochen ausgebreitet, bis ich dann
zu einem anderem Tierarzt bin, der hat mir auch dieses Friesomycin verordnet. Wenn das ein so leichtes Antibiotika ist
wundert es mich nicht, dass der Infekt danach erst so richtig zugeschlagen hat und das hat sie dann ins Grab gerafft.
Ich habe ähnliches auch schon mit meiner Katze erlebt, da bin
ich von Tierarzt zu Tierarzt gerannt, jeder war ratlos und hat mir
einen anderen Mist erzählt. Bei den Menschenärzten ist es wahr-
scheinlich nicht viel anders. Das ist traurig !
Wenn die Tierärtze keine Ahnung von Vogelkrankheiten haben, sollten sie die Leute auch darauf hinweisen, dann geht man doch gleich woanders hin. Die 25,- Euro von heute hätte ich mir auch
sparen können und für das Tier ist es eine unnötige Tortour,- von dem Zeitverlust den ich jetzt in Kauf nehmen muss, ganz zu schweigen. Ich bin gerade richtig ärgerlich, kommt mir doch die
Sache mit der Sinusitus gerade wiede hoch ...!
Viele liebe Grüße
Anke
 
Hallo Anke
überhaupt "Danke", dass es dieses Forum gibt
Da bin ich der falsche. Das ist Patrick schuld. :D
Mal im Ernst.
Ohne dieses Forum hätte ich auch schon verzweifeln können.
Es ist nicht nur die Info, auch daß da Leute sind die einen aufrichten wenn man richtig die Nase voll hat ist wichtig.
Also, ich kann mich Deinem Dank nur anschließen.
 
Lieber Alfred,
ich komme gerade von der Doris Dühr in Böchingen.
Sie hatte über das Mikroskop die Megabakterien identifiziert
und sie hat mir keine Hoffnungen gemacht. Sie meinte, dass
man die Sache mit Antibiotika und Vitaminen hinauszögern
könnte aber, dass der Vogel IMMER alleine bleiben müsste.
Sie hat von Fällen bei Wellensittichen berichtet, wo die
Bakterien im Kot nach der Bahandlung nicht mehr zu finden
waren und die Vögel dann trotzdem eingegangen sind. Sie
hat gesagt, dass der Kleine schon ziemlich abgemagert sei
und, dass er immer Hunger hätte obwohl er den ganzen Tag
frißt. Sie meinte, dass er bestenfalls noch ein bis zwei Wochen
überleben könnte, bei Behandlung noch ein bisschen länger
aber, dass es aussichtslos wäre. Auf Grund dessen und weil,
er stets alleine bleiben müßte habe ich mich schweren Herzens
entschlossen, den Vogel von der Frau Dühr einschläfern zu
lassen. Obwohl ich den Vogel erst zwei Wochen hatte, ist mir
das sehr schwer gefallen, aber wir waren beide der Ansicht,
dass es die richtige Entscheidung gewesen ist.
Ich versäumte sie zu fragen, ob das GLS eine häufige Krank-
heit bei den Vögeln ist. Weißt Du vielleicht etwas darüber ?
Ansonsten hoffe ich, dass sich die anderen nicht über Staub
oder sowas angesteckt haben...!
Viele Grüße
Anke
 
Hallo Anke

Jetzt bin ich aber mehr als erstaunt.
Warum sagte die daß Megabakterien immer tödlich wirken?
Wie kommt die darauf?
Meine TÄ ist der Meinung daß es riskant sei, man jedoch trotzdem heilen kann.
Auch daß die Megabakterien nicht völlig zu vernichten seien ist mir neu.
Da müßten hier schon einige Sittiche von der Stange gefallen sein.
Hatte diese Megabakterien vergangenes Jahr auch im Bestand.
Leider waren diese nur über eine Laboranalyse festzustellen.
Diese dauerte eine Woche, die Wellis haben nicht so lange durchgehalten.
Die anderen, zwei Nymphen und ein Sittich, waren in der gleichen Voliere. Die sind alle gesund, denen fehlt nichts. Wurden mit AB´s behandelt, einer hats nur knapp geschafft, aber es ist nichts zurückgeblieben.

In Deinem Fall hatte Frau Dühr in einer Richtung schon recht.
Sind die Megabakterien im Kot unter dem Mikroskop nachweisbar ist es zu spät. Dann hilft keine Behandlung mehr, der Vogel ist regelrecht verseucht.
Dahingehend war auch Deine Entscheidung richtig.

Jetzt solltest Du um die anderen zu schützen alles desinfizieren.
Sitzstangen wegwerfen, Sand erneuern, Gitter, Futternäpfe, Spielzeug, einfach alles desinfizieren.
Und mach Die keinen Kopf, hier haben die anderen es auch ohne Schaden geschafft, so sehr gefährlich ist es anscheinend auch wieder nicht.

Wünsche Dir und Deinen Geierlein alles gute.
 
Hallo Alfred,
die Sache ist mir heute noch den ganzen Tag durch den Kopf
gegangen. Immer wieder habe ich mich gefragt, ob das wirklich nötig war, oder ob ich es nicht doch hätte versuchen sollen.
Aber weißt Du, der Vogel hätte immer alleine bleiben müssen.
Sie hatte mir sogar geraten, den Käfig nicht neben der Voliere
zu plazieren. Das arme Ding hätte nicht mal mit den anderen
fliegen dürfen, dabei ist er doch immer gleich zu den anderen.
Die sind aber (Gott sei Dank) immer von ihm weg. Ich kann nur
hoffen, dass nicht der dümmste Zufall passierte nämlich, dass
einer der anderen mit einem kleinem Kothaufen im Zimmer in
Berührung kam. Jedenfalls dachte ich mir, dass so ein einsames
Leben doch nicht lebenswert ist. Vielleicht hätte ich es nicht
getan, wenn er noch einen Kumpel gehabt, oder sowieso schon
bei den anderen gewesen wäre. Dann hätte ich gedacht; okay,
die Wahrscheinlichkeit, dass es jetzt eh alle haben ist groß, versuchen wir was möglich ist, um ihm noch ein paar schöne Jahre zu schenken. Aber so...! Wäre natürlich dumm, wenn's
die anderen nun auch schon hätten. Aber ich sag's ja immer:
Man weiß nie genau, ob man es wirklich richtig macht !
Hinzu kommt, dass ich erst vor Kurzem erlebt habe, wie meine
Kanariendame eingegangen ist, sowas ist nicht schön. Ich habe
daneben gestanden, und konnte gar nichts mehr tun, so schnell
ist es gegangen. Damals hieß es auch, warten bis es ihr schlechter geht. Wann weiß man denn, wie es ihnen wirklich geht?
Den Käfig und alle Plastikteile habe ich über Nacht in eine Lauge
mit Sagrotan gelegt, alles andere habe ich in den Müll geworfen.
Meinst Du, dass ich auch die Voliere der anderen Kanaries voll-
ständig desinfizieren sollte ? Die Sitzstangen in der Voliere
wechsle ich sowieso ständig aus, das sind Naturäste. Ich weiß
ja nicht, wie sich diese Killerpilzbakterie wirklich überträgt.
Der Vogel wurde in einer Zoohandlung erworben. Theoretisch
ist doch jetzt der ganze Bestand dort verseucht, oder nicht ?
Wenn die z.B. alle Volieren mit der selben Bürste reinigen, dann
könnten die Bakterien doch auch in andere Gehege gelangen.
Vielleicht überträgt es sich auch nicht so leicht, Frau Dühr meinte
auch über Kot und gegenseitiges füttern. Andererseits scheint
man auch nicht allzuviel darüber zu wissen. Der Zoohändler
hat noch nie was von GLS gehört, ich habe den Vogel ja sowieso von jemandem geschenkt bekommen. Ich war heute dort um
denen das zu melden, da wollten sie mir einen anderen mit nach
Hause geben.
Viele Grüße
Anke
 
Hallo Anke

Die Sachen welche Du in Sagrotan gelegt hast kannst Du leider nicht mehr verwenden.
Im Kunststoff bleiben zu viele Reststoffe des Desinfektionsmittels zurück.
Hier mal was zur Desinfektion: http://www.vogel-infos.de/Desinfektion.html
Aber weißt Du, der Vogel hätte immer alleine bleiben müssen.
Ich denke daß die Dr. Dühr hier etwas übertreibt. Das sind keine Killerpilzbakterien, es sind behandelbare Keime. Megabakterien sind zwar noch nicht so übermäßig lange bekannt, trotzdem ist seit ca. einem Jahr bekannt um welche Art von Krankheitserregern es sich handelt.
Es sind eukariotische Zellen, ein Verbund von Zellen welche irgendwo zwischen Bakterien und Pilzen liegen.
Diese kann man durchaus bekämpfen, auch so weit daß keinerlei Gefahr für andere Vögel mehr besteht.
Wäre natürlich dumm, wenn's die anderen nun auch schon hätten
Glaube ich nicht, wie erwähnt, so extrem gefährlich sind sie wieder nicht. Du weißt inzwischen wohl daß Megabakterien auch der Auslöser für GLS sind. Es kommt immer wieder vor daß ein Vogel im Schwarm daran erkrankt, auch daran stirbt, und die anderen haben gar nichts, keine Anzeichen, keine Infektion. Hier greift auch das Immunsystem, ein gesunder, fitter Vogel wird durchaus damit fertig.
Meinst Du, dass ich auch die Voliere der anderen Kanaries vollständig desinfizieren sollte ? Ja, das erscheint mir wichtig. Das Risiko dürfte nicht allzu hoch sein, nach einer derartigen Infektion würde ich es trotzdem als dringend ratsam ansehen.

Als ich vergangenes Jahr die viele Krankheitsfälle hatte wurde ebenfalls alles mehrfach desinfiziert.
Ging übrigens ähnlich wie bei Dir zu.
Hatte einen Welli eingefangen, der flog draußen herum.
Stellte ihn noch der TÄ vor, die meinte er wäre in Ordnung.
Dann gings los.
Megabakterien, Kolibakterien, Streptokokken, alles was Du Dir vorstellen kannst.
Drei Wellis sind gestorben, alle anderen waren krank, die Amazone hat einen sehr schweren Leberschaden, wahrscheinlich nicht mehr gut zu machen.
Der Fehler lag zum Teil bei der TÄ, einen Abstrich hat sie nicht gemacht, den Fehler hat sie auch zugegeben.
Wir haben lange kämpfen müssen.
In dieser Zeit habe ich auch mehrmals alles desinfiziert. Anfangs mit Bactazol, als das zu sehr ins Geld ging mit einfachem Alkohol. Zusätzlich mit einem Dampfreiniger alles gründlichst gesäubert. Die Hitze hilft dabei sehr viel.
Also, desinfiziere bei Dir auch alles.
Ansonsten denke ich daß Du noch mal mit einem blauen Auge davongekommen bist.
Vor den Megabakterien brauchst Du Dich nicht so extrem zu fürchten, habe das bei mir ja auch in den Griff bekommen.
 
Hallo Alfred,
inzwischen bereue ich zutiefst, dass ich mich nicht vor dieser Entscheiudung nochmal mit Dir beraten habe, denn hätte ich
das alles vorher gewußt, wäre meine Entscheidung anders aus-
gefallen; ich hätte nicht so schnell aufgegeben !
Die Sagrotanlauge ist eine Badewanne voll mit Wasser und einem
Schuß voll Haushaltsreiniger von Sagrotan, also der, mit dem man
auch die Böden wischt. Auch das habe ich auf Anraten der TÄ so
gemacht. Du meinst wirklich, dass das Zeug nicht mehr zu gebrauchen ist ?
Ein entsprechendes Mittel zur Reinigung der Voliere kann ich nun
nicht mehr vor Montag erwerben. Aber ich werde sie erst einmal
mit heißem Wasser reinigen.
Ansonsten geht's mir ob der ganzen Sache gerade ziemlich
sch..... ! Ich sehe ständig diesen Vogel vor mir und bin traurig, weil ich mir nicht mehr sicher bin, ob das alles so richtig war.
Ist halt immer schwer, wenn man über Leben und Tod eines
Tieres entscheiden muss, vor allem, wenn sich hinterher raus-
stellt, dass da vermutlich mehr schwarz gemalt wurde, als es
tatsächlich ist. Vielleicht hätte eine Behandlung ja doch angeschlagen, aber Frau Dühr hat nicht einmal durchblicken lassen, dass sie zu einer solchen in diesem Fall bereit gewesen
wäre. Sie hat immer nur gesagt, dass ich ja noch 1-2 Wochen
damit warten könnte, bis der Vogel von alleine stirbt.
Liebe Grüße
Anke :(
 
Ist halt immer schwer, wenn man über Leben und Tod eines Tieres entscheiden muss
Das weiß ich selber nur zu gut.
Da ich jedoch annehme daß die Megabakterien in Deinem Fall per Mikroskop festgestellt wurden war Deine Entscheidung schon richtig.
Da ist praktisch nichts mehr zu machen, der Befall ist dann zu groß. Die Medikamente sind auch nicht ohne, das schafft dann ein Vogel nicht mehr.
Also quäle Dich nicht, ich denke es war schon richtig so.

Die Entscheidung ist gefallen, auch ich weiß in manchem Fall nicht ob ich damals richtig gehandelt hatte.

Das geht glaube ich jedem so, ein Rest an Unsicherheit und Gedanken bleibt für immer.
 
Desinfektion

Das hatte ich jetzt glatt überlesen, sorry.

Das Sagrotan- Putzmittel kannst Du wohl vergessen.
Nach einem Text den ich mal aufgeschnappt habe ist das ziemlich wenig wirksam.
Ich weiß nicht ob Du den Link gelesen hast, normalerweise reicht Alkohol völlig aus.
Dieser verdunstet auch völlig so daß keine Rückstände verbleiben.
Bei Sagrotan und ähnlichem bin ich vorsichtig. Wenn das dann noch mit Putzmittel gemischt ist sogar zweimal vorsichtig. Da sind mir zu viele Zusatzstoffe drin.

Übrigens, wieso putzt Du mit Sagrotan?
In Studien wurde festgestellt daß übermäßige Keimfreiheit sogar schadet. Der Körper wird nicht mehr mit Bakterien konfrontiert und hat demzufolge auch keine Antikörper. Außerdem entstehen dadurch Allergien.
 
Hallo Anke!

Das tut mir wirklich leid mit Deinem Vogel. Aber mach Dir keine Vorwürfe, denn - auch wenn ich genauso wie Alfred an der Entscheidung der TÄ zweifel - glaube ich schon, dass Du dem Kleinen einiges erspart hast.

Also grübel nicht, das hat eh keinen Sinn und Du hast in jedem Fall nur sein bestes gewollt. Mehr kann man nicht verlangen!

Auch wegen Deinen anderen Vögeln solltest Du Dir nicht so viel Gedanken machen. Es besteht zwar eine Ansteckungsgefahr, aber so gross ist sie wirklich nicht.
Mein Welli muss z.B. mehr als 4 Jahre mit dieser Infektion gelebt haben, bis er sichtlich erkrankte. Da er immer mit anderen Nymphen und Wellis zusammengelebt hat, ist es möglich, dass alle meine Vögel (6-10) ebenfalls daran erkrankt sind. Bis jetzt ist aber nichts festzustellen. Und 4 Jahre sind ja auch schon eine gewisse Zeit. Alle Tests sind bisher negativ.

Vor ein paar Jahren wurde bei einem erkrankten Tier noch empfohlen, den ganzen Bestand zu töten. :k
Inzwischen habe ich irgendwo gelesen, dass man vermutet, dass in jedem grösseren Bestand Megabakterien unterwegs sind. Aber die meisten Vögel sind resistent oder erkranken dank gesundem Immunsystem einfach nicht, auch wenn sie die Megabakterien in sich tragen. Deshalb merkt man es meist einfach nicht.

Megabakterien werden beim Füttern und beim Fressen von Kot übertragen. Allerdings muss dieser Kot noch relativ frisch sein.

@Alfred: nach meinen Infos ist die Megabakteriose eine schubweise verlaufende, chronische Erkrankung. Also mit Heilen ist da wirklich nix. Du kannst es nur eindämmen und bis zum nächsten Schub warten (da kann man allerdings jahrelang warten).

Liebe Grüße

Chris
 
Thema: Kanarie krank ?

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