Kanarienvogel mit tumorartigem Höcker

[impalala]

Hallo liebes Forum, ich hab da mal eine Frage.
Vor einiger Zeit fiel mir an meinem Vogel ein langsam wachsendes Gebilde unter seinem Gefieder auf dem Rücken auf. Es wuchs bis zu einer Größe von 2x1 cm herran, war hautfarben und hatte kleine helle, eiderfarbene ovale kreise an seiner Aussenfläche. Das Gebilde war ziemlich hart und ließ sich allerdings leicht mit der Haut bewegen. Nach einigen Wochen wuchs es seitlich und wurde strohfarben. Eines Tages sah ich, wie mein Vogel an diesem Gebilde knabberte und es fiel ab und hinterließ ein 5 mm grosses Loch auf seinem Rücken, welches allerdings wieder gut zugewachsen ist. Das Gebilde schaute ich mir näher an. Es war immernoch sehr fest. Wenn man es allerdings ankratzte, zerfiel es wie ganz feiner Holzstaub. Mein Vogel hat keine Probleme und ist quitschfidel. Hat vieleicht jemand eine Ahnung was das gewesen sein könnte. ich habe bis heute keine Erklärung dafür gefunden ?

Vielen Dank im Vorraus
Impalala

 

[Paulaner]

Hört sich nach einer Federbalgzyste an.

 

[Passi]

hat mein schrotti auch,sollen Federbalgzysten sein,die fallen von selber ab,kommen allerdings wieder,näheres weis ich auch nicht so genau,aber sie scheinen ihn nicht zu stören,er fliegt ganz normal und ist fit.lg

 

[NetterHahn02]

Ja genau,bei sowas kann man nicht viel machen,einfach wachsen und fallen lassen.viele kanarien haben sowas oder bekommen es,sieht nicht schön aus.
Man sagt man hat falsche Partner (Gefiedermässig) zusammengekreuzt,vielleicht sind noch andere Ursachen dafür verantwortlich.

 

[Kleini]

Hallo,

das sind eindeutig Federbalgzysten, in Züchterkreisen auch Lumps genannt. Das hat nichts mit Tumoren zu tun und ist auch nicht bösartig. Es sind ganz einfach Federn, die aus welchem Grund auch immer nicht durch die Haut stossen konnten und deshalb unter der Haut weiterwachsen. Sie sind meist ein eindeutiges Hinweis auf zu lange und zu weiche Federn. Dies kommt meistens von falscher Verpaarung, z.B. schimmel x schimmel, oder Vögel mit langer Federn untereinander. Verpaarungen hinsichtlich der Gefiederstruktur sollten immer ausgleichend erfolgen.
Es gibt bei unseren Kanarien einige Rassen und Farben, die zu diesen Federbalgzysten neigen wenn man einfach drauflos verpaart.
Mit der Zeit öffnen sich diese Lumps und trocknen ein, oft ist es aber ach so, daß die Zyste erst von einem Tierarzt geöffnet werden muß um auszutrocknen. Lumps aus Schwanz- und Schwungfedern belasten den Vogel sicherlich beim fliegen und drücken eventuell auch auf die Kloake. Federbalgzysten sollte man im Auge behalten und bei Notwendigkeit frühzeitig öffnen lassen, nicht hoffen, daß sie von selbst abfällt.

Ernährungsbedingt können auch Lumps entstehen, wenn z.B. in der Mauserzeit nicht genügend Aminosäuren für einen vernünftigen Federaufbau zur Verfügung stehen. Entsprechende Aminosäuren kräftigen die Feder und fördern deren Wachstum und die Mauser.
LG

 

[NetterHahn02]

Sorry,Ich habe mir die Sache unterschäzt.
Danke Volker für dein hilfsreiches posting,dass der Lumps in manchen Situationen geöffnet werden muss ,wusste ich nicht,man kann nie auslernen.
Gibt es ein Anzeichen (Zeitraum zum Bsp)wie man es erkennt?dass der Lumps geöffnet werden muss.

 

[Kleini]

Am Flügel mache ich das meist wenn die Feder ausgewachsen ist und der Lumps nicht mehr wächst. Vorausgesetzt der Vogel hat keine Probleme beim Fliegen. Am Schwanz kommt es drauf an wieviel Federn da unter der Haut wachsen und wie schief der Schwanz gedrückt wird. Ist das arg schief sollte man einschreiten. Das ist alles Erfahrungssache, das kann man hier nicht erklären. Die medizinische Seite habe ich bei meiner Arbeit im Tierheim und in der Tierartzpraxis gelernt.

Bitte niemals selbst machen, es gehört einiges an Erfahrung dazu. Nicht den Knubbel sofort raus nehmen. Dadurch, daß die Haut über dem Knubbel leicht geritzt wird trocknet das Innere aus und kann nach einiger Zeit entfernt werden, oder es fällt von selbst ab. Nimmt man die verwchsene Feder direkt raus oder ritzt zu früh, kann der Vogel verbluten. Niemals den offenen Lumps abziehen, auch dadurch kann ein Vogel verbluten wenn der Lumps noch nicht "reif" ist. Also Finger weg von Lumps, entweder zum TA oder zu einem damit erfahrenen Züchter.

So eine richtiger Lumps am Schwanz kann schon mal 1 Gramm wiegen, umgerechnet hätten wir einen ca 4 kg schweren Knubbel am... Pöppes ;-)

LG