Bei wirklich "wilden" und ängstlichen Agas wird es bestimmt einige Zeit dauern bis der Ast auch nur in die Nähe des Vogels gelangt ohne Panik auszulösen. Aber mit viel Geduld und Haltevermögen des Astes in deiner Hand steht der Zähmung nichts im Wege. Wie heißt ein Sprichwort so passend "Versuch macht klug", also versuch's. Auch die nicht wegzudenkende
Kolbenhirse hilft bei der Zähmung, aber ich persönlich habe mir schon mehrfach lahme Arme und einen steifen Rücken dabei geholt, ständig Hirse in den Käfig zu halten für nichts und wieder nichts und noch doof angeguckt werden von den Geiern. Bis ich mich entschlossen habe auch ängstliche Geier lieb zu haben.
Der Küken zuliebe mußte ich damals die
Handaufzucht versuchen, ohne zu wissen wie und womit. Die Eltern der damals drei Küken fingen in der 3.Woche nach dem Schlüpfen der Küken damit an, die Kleinen zu mißhandeln und wollten sie nicht mehr füttern. Ein Küken hat diese Mißachtung nicht überlebt, bevor ich überhaupt wußte was da passiert im Kasten. Die anderen beiden habe ich sofort den Eltern weggenommen. Ein Kleines sah besonders schlimm aus: Beide Augen verklebt, daß ich dachte der Kleine wird nie wieder sehen können, das Köpfchen voller Blutergüsse blau lila gefärbt und gerupft, gerupft auch an anderen Stellen. Das Rupfen an sich scheint bei einigen Eltern ja "üblich" zu sein, aber nicht diese Mißhandlungen. Das zweite Küken sah nicht ganz soo schlimm aus, hatte aber auch etwas abbekommen. Lucky Bird habe ich das erste genannt, weil es nicht nur überlebt hat, sondern weil mein Mitleid mit ihm größer war als die Furcht, daß er in meiner Hand an den Folgen sterben könnte und ich ihn/beide fütterte. Die beiden sind also nicht aus einer Laune heraus von mir aufgezogen worden, es hatte gute Gründe. Beide sind nun noch immer zutraulich und lassen sich knuddeln und wenn ich sie nicht knuddeln würde, würden sie sich selbst in meine Hand am liebsten vergraben. Ich habe beide in einer Sechsergemeinschaft im Wohnzimmer untergebracht (mit ihren Eltern und den älteren Geschwistern die ganz normal gezogen wurden). Es haben sich unter den Geschwistern neue Paare gebildet, (die ich aber nicht brüten lasse) und alle benehmen sich ganz "normal" anderen Vögeln gegenüber, was auch nicht selbstverständlich ist bei
Handaufzuchten oder?
Von einem anderen Paar Rosen habe meine dritte
Handaufzucht. Auch hier waren es zu Anfang drei Küken, auch die drei wurden nach ein paar Wochen nicht mehr gefüttert was das älteste und kräftigste komischer Weise nicht überlebte (das dritte starb bereits viel früher an plötzlichem Kükentod als noch gefüttert wurde). Auch hier wurde angefangen zu rupfen (wofür mir bis heute keiner,den ich gefragt habe eine Erklärung abgeben konnte, warum) und auch hier habe ich aus Mitleid das letzte Küken noch ca.2 Wochen gefüttert. Nachdem es flügge war hatte ich das Glück von einem anderen Züchter ein etwa gleichaltes Rosenküken zu bekommen, welches sich mit "Goldie" (weil er gelb ist) super gut versteht. Goldie ist nicht mehr zahm und kommt nicht mal mehr auf die Hand. (Es sei denn ich muß ihn einfangen, dann lässt er es sich gefallen, muß aber nicht sein, denke ich)
UUUpppss, ist das viel geworden (grins), wollte gar nicht so viel schreiben.
Besser ich hör jetzt auf.
Grüße Ines