Hallo Paposche,
herzlich Willkommen hier bei den Langflügelfans
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Das was du derzeit erlebst ist bei Papageien sehr oft zu beobachten, insbesondere auch bei Einzeltieren.
Viele suchen sich einfach mit der Zeit eine Lieblingsperson raus, welche meist auch mehr darf wie andere. Diese Person ist auch nicht immer unbedingt die Person, welche den Vogel verpflegt und meist umsorgt, sondern wird einfach nach den persönlichen Vorlieben des Vogels ausgewählt.
Man kann zwar versuchen, den Vogel mit Leckerchen zu bestechen und sich trotzdem viel mit ihm zu beschäftigen, aber erzwingen kann man leider nichts und muss die Vorlieben des Vogels daher auch akzeptieren
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Manchmal ist es auch besser, den Vogel einfach mal eine Zeit lang zu ignorieren und ihn von sich aus Kontakt aufnehmen zu lassen
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Bei uns ist es auch so, dass ich bei unseren Papageien mehr darf, wie der Rest der Familie, obwohl mein Mann und meine Tochter sie immer liebevoll behandelt haben.
Nur meine Graupapageihenne geht eigentlich zu jedem hin und lässt sich auch kraulen, auch oft bei Fremden. Da steckt man einfach nicht drin und es ist sicher auch teils charakterabhängig, wie weit sich ein Vogel auch für mehrere Leute öffnet oder nicht.
So wie ich nun erst mal rauslese, scheint ihr nur den einen Mohren zu haben, oder ?
Wenn dem so ist, würde ich euch ebenfalls raten, so schnell wie möglich einen zweiten jungen Mohrenkopf vom Gegengeschlecht dazuzunehmen.
Problem ist halt wirklich, dass sich gerade
Handaufzuchten besonders schnell einen Menschen aus der Familie notgedrungen als Ersatzpartner auswählen, wenn kein entsprechendes Partnertier vorhanden ist.
Für solche Vögel sind oft andere Menschen Konkurenten um den geliebten Menschen, sodass Familienmitglieder den Unmut des Vogels auch zu spüren bekommen können, wenn sie sich dieser Person oder dem Tier nähern. Das kann dann zu ernsthaften Übergriffen und Bissen gegen die anderen Familienmitgliedern oder Besuchern führen :(.
Es kann sich auch so entwickeln, dass sogar die Bezugsperson mit Bissen abgestraft wird, wenn sie sich anderen Familienmitgliedern oder Besuchern zuwendet, weil sie in den Augen des Vogel quasi fremdgeht
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Verpaarten Papageien reagieren dagegen meist gelassener, da sie ihren arteigenen Partner ja rund um die Uhr direkt neben sich haben und sie sehen daher ihre Menschen mehr als zusätzliche "Schwarmmitglieder" an, um die man nicht kämpfen muss.
Wenn man einen Papagei zu lange unter Menschen allein belässt, schadet das seinem innerartlichem Sozialverhalten, woraus sich Verhaltensstörungen entwickeln können.
Wird ein Vogel zu lange solo gehalten, wird ein später dazu kommender Zweitvogel oft auch als Nebenbuhler um die Bezugsperson angesehen, was dann ebenfalls zu Reibereien unter den Tieren führen kann und eine Annäherung der beiden Tiere meist nicht ganz so einfach macht. Auch aus diesem Grund am besten so schnell wir möglich einen zweiten dazu holen.
Wichtig beim Verpaaren der Tieren ist aber auch, dass man die Vögel auch Vögel sein lässt, sie viel unter sich belässt und sie nicht zu sehr betüddelt, um die Fehlprägung durch die
Handaufzucht nicht noch mehr zu fördern. Ansonsten wird eine Verpaarung mit einem Artgenossen oft erschwert, da die Tiere quasi zwischen den Stühlen (Mensch/andere Vogel) stehen.
Bei so jungen Vögeln wie eurem ist es in der Regel aber noch recht einfach, sie mit einem anderen Vogel zu verpaaren.
hat bei mir gelegentlich in meine Hand gezwickt wenn ich ihn aus seinem Käfig gehoben bzw. von der Tür genommen habe, doch mittlerweile ist es so schlimm das er meine Hand regelrecht wegbeißt
Der eigene Käfig wird von den meisten Papageien als Revier angesehen und auch jenachdem entsprechend verteidigt. Dies liegt in der Natur der Papageien, die auch in freier Wildbahn ihre Bruthöhle samt Partner inkl. evtl. vorhandenen Küken gegen Eindringlinge verteidigen.
Aus diesem Grund ist es oft besser abzuwarten, bis der Vogel selbst aus den Käfig steigt und ihn nicht einfach rauszuholen, wenn man merkt dass der Vogel sich dagegen sträubt
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Wir möchten ja auch nicht, das jemand bei uns klingelt und uns vor die eigene Tür schickt, obwohl wir gerade vielleicht noch etwas anderes daheim vorhaben
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