??? Kastration ???

Diskutiere ??? Kastration ??? im Forum Graupapageien im Bereich Papageien - Hallo, ich wollte da mal eine Frage loswerden, die mich als absoluten Laien in der Vogelanatomie bloßstellt. Sie ist zwar absolut allgemein, aber...
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Edi

Guest
Hallo,
ich wollte da mal eine Frage loswerden, die mich als absoluten Laien in der Vogelanatomie bloßstellt. Sie ist zwar absolut allgemein, aber ich dachte mir schreib sie einfach mal ins Graupapageien-Forum.
Vorab muß ich sagen, ich habe bis jetzt noch keine Papagien (nur Wellensittiche) aber spiele mit dem Gedanken mir welche anzuschaffen.
Nun habe ich mich schon sehr belesen sowohl in Büchern wie auch im Internet. Dabei bin ich immer wieder auf ein Thema gestoßen.
" Verhaltensänderung der Papageien im geschlechtsreifen Alter " (gegenüber Artgenossen z.B. bei Vergesellschaftung, wie auch dem Menschen)
Dabei kam mir der Gedanke, das sich eine Kastration z.B. bei Katzen, Hunden, Pferden usw. oft recht positiv auf deren Verhalten auswirken kann.
Ich habe aber nirgends etwas zu diesem Thema gefunden. Ich weiß nicht einmal ob so etwas bei Vögeln überhaupt möglich ist.
Vielleicht hätte ich ja besser in der Schule aufpassen sollen ??? (naja andererseits kann man ja auch nicht alles wissen)

Ich bin sicher das mir jemand einen kurzen Einblick in die Vogelanatomie geben kann !!!


Ich bedanke mich schon mal im vorraus !!!

Tschüß EDI
 
Hallo Edi,

habe selber Graupapageien und habe mich bislang nicht mit diesem Thema beschäftigt. Auch kann ich Dir nicht sagen ob es überhaupt möglich ist oder den gewünschten Effekt bringt, sofern mann sich überhaupt einen wünschen kann.

Es gibt ein sehr gutes Buch über Graupapageien von Werner Lantermann. Es ist im vergangegenen Jahr erschienen. Wenn Du es noch nicht kennst solltest Du es unbedingt zu Deiner nächsten Lektüre machen. In diesem Buch findest sehr viel über die natürlichen Verhaltensweisen der GP und die entsprechenden Haltungsbedingungen, die zum Beispiel aussagen, daß man GP IMMER paarweise halten soll. Die von Dir genannte Aggressivität von einzeln gehaltenen Vögeln könnte mann bereits als Verhaltenstörung interpretieren. Auch dazu kann ich Dir ein äuserst wertvolles Buch von Werner Lantermann "Verhaltensstörungen bei Papageien" empfehlen. Allerdings muß man sich für dieses Buch etwas mehr Zeit nehmen das es sehr wissenschaftlich verfasst ist.

Um zu Deinem Gedanken der Kastration zurück zu kommen, wenn Du GP halten möchtest ohne "ausversehen" zu züchten, kann ich Dir auch raten zwei gleichgeschlechtliche Tiere zu verpaaren. Am besten tust Du das wenn Du gleich Zwei Jungvögel miteinander vergesellschaftest. Da ist das Risiko einer Disharmonie auch nicht so groß.
Aber bitte nich Kastrieren, denn wenn Du erst einmal ein Paar hast, wirst Du merken, wieviel Freude es Dir bereiten kann, die Vögel bei Ihrem gemeinsamen "Spiel" zu beobachten.

viele Grüße

Michael B.
 
Hallo Michael,
erstmal vielen Dank für deine Antwort.
Ich muß da noch etwas klar stellen, um nicht mißverstanden zu werden.
Ich habe nicht vor irgendwelche Tiere zu kastrieren. Find ich selbst auch nicht besonders toll. Auch suche ich nicht eine bequemen Weg mir die Haltung der Papageien zu erleichtern.
Mir kam der Gedanke als ich das Verhalten des Katers meiner Nachbarin vor und nach der Kastration beobachtete. Darauf hin bemerkte ich, das ich darüber bei Vögeln, egal welcher Art, noch nichts gehört bzw. gelesen hatte.
Also bitte nicht mißverstehen.
Übrigens finde ich das Buch von Werner Lantermann "Graupapageien" wirklich super. Das andere über Verhaltensstörungen kenne ich noch nicht. Aber danke für deinen Tip !!!

Ich als "Papageilaie" möchte da noch was anderes ansprechen.
Ist das mit den Verhaltensstörungen bei Papageien wirklich ein so großes Problem ? Gibt es denn auch noch glückliche Papageien ? Sie sind doch nun schon sehr lange Zeit als "Heim-u. Haustiere in Menschenobhut ! Andere Tiere wie Hunde und Katzen ohne Artgenossen binden sich doch auch sehr stark an den Menschen ohne gleich Verhaltensauffällig zu werden.
Ich kann nicht glauben, das jeder "Einzelpapagei" dem die entsprechede Aufmerksamkeit gewidmet wird unglücklich ist und mit aller Macht einen artgerechten Partner braucht. Damit möchte ich aber keineswegs gleich sämtliche Tierschützer auf den Plan rufen, mir ist natürlich klar frei nach Stefan Luft "ein Papagei ist kein Papagei".

Vielen Dank nochmal an Michael und vielleicht hat ja noch jemand eine Meinung zu diesen Thema.

Ich würde mich freuen ...

Tschüß EDI
 
Hallo Edi
Eine Kastration oder Sterilisation ist prinzipiell möglich. Diese muß allerdings unter Vollnarkose gemacht werden, was durchaus lebensgefährlich für den Vogel ist. Gute Tierärzte lehnen solche Operationen ohne vernünftigen Grund ab!! Finde ich absolut richtig. Denn das Tierschutzgesetz sagt eindeutig, daß es verboten ist, ohne vernünftigen Grund einem Tier Gewebeteile oder Organe zu entnehmen oder zu zerstören.
Insofern hat sich Deine Frage schon erledigt.
Übrigens, möchtest Du kastriert werden?? Garantiert nicht. Also, laß bitte die Geier, wie sie sind. Mit deren Marotten muß man leben. Das ist ähnlich wie in der Ehe ;)
Gruß Alfred

Dass hat sich überschnitten mit Deinem letzten Posting.
Vorige Woche habe ich bei einem Kunden wieder so einen armen Grauen gesehen. Einzelhaltung. Rupfer seit der Geschlechtsreife. Ich hätte kotzen können. Regt mich heute noch auf, verdammt. Daß man so was nicht abstellen kann...
[Geändert von Alfred Klein am 21-04-2001 um 22:34]
 
Hallo Alfred,
ich bedanke mich für deinen Beitrag und möchte dir gleich versichern das ich natürlich unter keinen Umständen kastriert werden will (schon allein der Gedanke ...) !!!
Nun gut jetzt weiß ich aber das es möglich ist. Was das aber für Auswirkungen auf die Vögel hat weist du aber wohl auch nicht ?
Du sprichst davon das man mit den Marotten der Geier leben muß. Andererseits schreibst du von dem traurigen Schicksal eines Papageien. Ich denke mal das man Verhaltensstörungen nicht mehr unter dem Begriff "Marotten" führen kann.
Ist da nicht ein kleiner chirurgischer Eingriff (soweit er irgend etwas bewirken bzw. im Vorfeld schon vermeiden kann) für ein erfülltes Vogelleben akzeptabel ? Ich weiß, jetzt wirst du sagen, erfülltes Vogelleben ohne Sex ? Aber ich denke man sollte die Vor-u. Nachteile immer sorgfälltig gegeneinander abwägen. Ich sage das natürlich immer noch mit dem Hintergedanken: "Ob es wirklich positive Auswirkungen auf das Fehlverhalten hat?" Denn es ist nicht zu bestreiten das die meisten "Wanderpokale" in den Tageszeitungen gerade das kritische geschlechtsreife Alter erreicht haben.
Andererseits möchte ich da noch anmerken: Hat ein Mensch der nicht mehr kann, auch keinen Spaß mehr an Leben ?

Tschüß EDI
 
Hallo Edi
Meine Meinung ist, daß beim Eintreten der Geschlechtsreife beim Vogel dieser einen Partnervogel haben muß. Das hat, so denke ich, nichts mit Sex zu tun, sondern es ist das Verlangen nach einem artgleichen Wesen. Wie das zusammenhängt, kann ich auch nicht logisch erklären. Jedenfalls können "Kinder", gleich welcher Gattung, offensichtlich auch unter Umständen erwachsen werden, welche ein adultes Lebewesen nicht erträgt. Eventuell ein Mittel zur Arterhaltung. Wie auch ein Mensch irgendwann das Elternhaus verläßt, um sein Leben selbst zu gestalten, so handeln offensichtlich auch Tiere. Das ist wie ein Naturgesetz. Dann brauchen sie einen Partner. Unter diesem Gesichtspunkt bringt eine Kastration wohl nichts. Die Verhaltensstörungen werden trotzdem eintreten. Zudem können durch eine Kastration hormonstörungen hervorgerufen werden, welche das Leben des Vogels verkürzen können. Diverse Hormone schützen auch gegen Krebs. Insgesamt, so denke ich, bringt eine Kastration mehr Nachteile als Vorteile. Beim Menschen hats natürlich den Vorteil, daß man sich nicht über den Ehepartner ärgert, wenn der mal wieder Kopfschmerzen vorschützt :)
Gruß Alfred
 
Hallöchen
Möchte mich der Meinung von Alfred anschliesen.Ich glaube
nicht das durch eine Kastration eine Verhaltensstörung beim
G.P. ausgeschlossen werden kann.Auch halte ich nichts von
Einzelhaltung.Der Graupapagei ist ein Schwarmvogel der in
der freien Natur zu hunderten von Papas zusammen lebt.Als
Einzelvogel gehalten schließt er sich zwar den Menschen an
aber nur um seine Bedürfnisse einigermaßen zu befriedigen.
Ein Mensch ersetzt niemals den Partner.Wenn der Papa in die
Geschlechtsreife kommt versucht er seinen Menschen zu füttern Er wird schnell merken das der Finger kein Schmabel
ist Er wird auch Unterschiede beim kraulen feststellen.
Und ein Papagei will immer zusammen mit seinem Patner sein
Das heißt der Mensch muß fast 10 Std mit seinem Papagei
verbringen und das schafft niemand.Und so entstehen dann
langsam die Verhaltensstörungen die den grauen zum Rupfer
oder Schreier und dann zum Wanderpokal werden lassen.Ich
habe schon viel Elend unter den Grauen sehen müssen.Ich
kann wirklich nur jedem dazu raten Immer Zwei PAPAGEIEN
Gruß Rosita
 
Hallo Alfred,
eine interessante Ansicht hast du da. Von der Seite hab ich das noch gar nicht gesehen. Man weiß halt immer noch zu wenig von den sozialen Gepflogenheiten der Papageien. Hierbei möchte ich nochmal betonen, das ich nicht der Meinung bin ein Allheilmittel für Federrupfer ect. auf der Spur zu sein.
Übrigens ist mir gestern eingefallen das ich doch schon mal was von kastriertem Federvieh gehört habe. Dabei handelt es sich um ein sogenannten "Kapaun". Dabei soll es sich um einen kastrierter männlicher Hühnervogel handeln und dieser soll unter Feinschmeckern besonders beliebt sein. Wie du merkst weiß ich darüber auch nichts genaueres. Ich überlege nur warum die sich solche arbeit machen ? Nur des Geschmackes wegen ? Naja vieleicht ist es ja an dieser Stelle ein wenig taktlos über "gutschmeckendes" Geflügel zu reden, aber ich wollte es halt mal ansprechen.

Tschüß EDI
 
Hallo Rosita,
ich möchte dir noch schnelle ein paar Zeilen schreiben. Also ich habe in keinster Weise vor mir einen einzelnen Papagei zu halten. Das oben von mir angeführte Argument bezieht sich lediglich auf die Tatsache das man doch immer gleich einen Einzelvogel als verhaltensgestört einstuft. Ein Vogelhalter der einen Einzelvogel hält traut sich doch schon gar nicht mehr über seine Erlebnisse mit dem Tier zu berichten, ohne gleich angeprangert zu werden. Selbst das Sprechen wird doch heute schon als Verhaltensstörung eingestuft. (geht mir persönlich irgendwie zu weit) Natürlich kann ein Mensch niemals ein Ersatz für einen Partnervogel sein und ich bin auf keinen Fall ein Freund von Einzelhaltung. Und trotzdem bin ich der Meinung das ein einzelner Papagei mit engen Menschenkontakt auch seine Freude am Leben haben kann.

Jetzt möchte ich aber nochmal einen Aufruf an alle Leser meines Beitrages richten:
Kennt jemand irgendwelche Literatur in dem über Kastrationversuch von Papageien berichtet wurde ?
Das Thema hat mich jetzt doch gepackt und ich muß da jetzt mehr in Erfahrung bringen .
(geht bei mir nur ums Prinzip [der Ehreiz halt])

Tschüß EDI
 
bei mir war das mal aktuell

hallo Edi,
mein Weibchen hatte Legenot und eine schwere OP.
Wir haben dann über kastration geredet.
Denn bei jedem Ei das Leben des Vogels riskieren, wollte ich auf keinen Fall.
Am Schluß bin ich aber mit meinem TA darauf gekommen, daß die Kastration beim Vogel noch nicht richtig "augeforscht" ist und sich die für und wieder noch nicht zufriedenstellend auswerten lassen.

Bei mir hat sich das Thema mit der erfolgereichen Eiablage erledigt und bleicht hoffentlich auch erledigt.

Wobei ich bei Hund und Katze auf alle Fälle für Kastrieren bin.

Tschüß
Ursl
 
Moin moin!

Na, will noch mal kurz meine Meinung zum Besten geben:
Die Argumente für eine Kastration /Sterilisation zumindest bei den Katzen liegen für mich nicht darin, das dadurch das Tier besser an den Menschen und an die Bedingungen an die Haltung in Menschenhand "angepaßt" wird (rein unter diesem Aspekt würde ich die Kastration/Sterilisation von Katzen ebenso ablehnen wie die von Papageien), sondern darin, die wiederum von Menschen verursachte Überpopulation der Katzen einzudämmen, auch, um weitergehende ökologische Probleme bspw. durch Verwilderung zu vermeiden.
Ein solches Argument für die Kastration/Sterilisation gibt es bei Papageien eigentlich nicht: hier ginge es tatsächlich nur darum, den Vogel an den Menschen anzupassen. Kastration/Sterilisation wäre lediglich ein weiteres Mittel, einen Papageien für die Haltung in Menschenhand geeigneter zu machen statt zu versuchen, die Haltung an die Bedürfnisses des Papageien anzupassen - und dazu gehört für mich nun einmal auch die Paarhaltung.

Durchaus möglich, das auch ein einzeln gehaltener Papagei seine Freude am Leben haben. Zumindest aber gibt es Papageien, bei denen durch die Haltungsfehler in der Vergangenheit eine Verpaarung nicht möglich ist. Es wäre ein verlockender Gedanke, diesen vielleicht durch eine Kastration/Sterilisation zu "helfen" (vorausgesetzt, das wäre tatsächlich der Fall. Ein Sonderfall stellt natürlich die medizinische Indikation dar), damit sie glücklicher bei den Menschen leben könnten. Und dennoch: hier steht man einem ähnlichen Dilemma gegenüber wie bei den Mitleidskäufen von Wildfängen. Wenn man nämlich im Einzelfall ein solches Vorgehen zuließe, um den einzeln Vogel zu helfen, besteht die Gefahr, ungewollt eine Praxis zu unterstützen, die wider auf die wenig artgerechte Einzelhaltung von Papageien hinausliefe.

Aber: als medizinische Notlösung bspw. für Vogel, die immer wiedern Legenot haben, ist die Frage nach der Sterilisation auch für mich interessant.
 
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