Katzen an die Leine

Diskutiere Katzen an die Leine im Forum Vogelschutz im Bereich Allgemeine Foren - Jawoll, so ist es Recht :beifall: Auch Vögel haben ein Recht auf Schutz, unabhängig ob es sich um grosse Populationen oder gefährdete Arten...
Bei dieser 3-stelligen Millionensumme sind "nur" (ist natürlich nicht abwertend) die Vögel gezählt.
Andere Tierarten wie Reptilien und Amphibien erleiden ebenso Verluste durch jagende Katzen.

Ferner sind Katzen nicht nur während der Brut- und Aufzuchtzeit eine Gefahr für die Vögel, sondern auch im Winter am Futterhäuschen. Man kann die Katzenspuren ja ganz gut im Schnee erkennen.
 
Das ist ein sehr interessanter Artikel, danke dafür!

Im Artikel verlinkt ist u.a. ein aufschlussreiches Interview mit Rechtsprofessor Arie Trouwborst aus dem Jahr 2022. Bei Interese am Thema: unbedingt lesen!

PS:

Ich selber habe natürlich auch Probleme mit den Nachbarskatzen, die ihre Beute (zumeist allerdings Mäuse) regelmäßig sogar hier im Hof quälen und die Reste liegen lassen. Allein in den letzten Wochen: Hausrotschwanz und Meise und erst gestern morgen noch ein Grünfink, von dem ich eine Flügelhälfte fand.

Die Meisen machen mir sowieso Sorgen. Von ursprünglich ungefähr 10+ Blau- und Kohlmeisen sind nach der Brut von Mitte April bis Mitte Mai nur noch etwa zwei sichtbar. Mitte Mai konnte ich ein paarmal beobachten, wie Meisen ihre Ästlinge fütterten, doch nun sind die meisten inklusive Nachwuchs seit über einen Monat verschwunden. Mehr als zwei fliegen hier wohl nicht mehr durch die Gärten.

Die Mauser wird wohl nicht der Grund sein, da sie erst im Hochsommer zu erwarten ist, nicht im Juni / Juli, also in der Zeit einer zweiten Brutperiode.

Andere mögliche Gründe:

- die Meisenkrankheit, was besonders schlimm wäre, da Mitte Mai gerade die Küken flügge waren,

- totale Änderung des Fressverhaltens: keine Nüsse mehr, sondern nur noch Naturkost außerhalb des Siedlungsraums, was merkwürdig wäre, denn in den vergangenen Jahren hatte ich nie so eine Meisenflaute,

- zwecks Zweitbrut wurden alte Brutplätze verlassen und neue in weiter Ferne aufgesucht,

- Tod und/oder Vertreibung durch Katzen.

Falls die Meisen doch noch mal zurückkommen sollten, werde ich diesen Beitrag aktualisieren.
 
Ich glaube, da machst Du Dir etwas zu viel Sorgen. Es ist ganz normal, dass die jungen Meisen sich "in alle Winde" verstreuen. Sofort nach dem Ausfliegen führen die Eltern ihre Jungen weiter weg, immer an einen anderen Ort, sie bleiben nie lange, um keine Feinde anzulocken bzw. die Feinde zu irritieren. Bei uns sind auch über 10 Blau- und Kohlmeisenkinder ausgeflogen. Nun sind diese erwachsen und man hört ihr typisches Betteln nicht mehr, bekommt daher auch nicht unbedingt mit, wer da ist.
Es kommen auch immer wieder andere Meisenfamilien vorbei, wo genau zu hören ist, ob es gerade frisch ausgeflogene sind oder schon etwas ältere Junge. Es sind immer wieder andere Familien. Sie ziehen einfach umher und wir kriegen es nicht immer mit :0-
 
Hoffentlich hast du recht.

Allerdings gab es hier vor dem Brutende noch ungefähr 10+ erwachsene Meisen. Nach dem Flüggewerden der Küken hätten es zumindest für ein paar Tage ein paar Dutzend mehr sein müssen, bevor die Altvögel sie, wie du sagst, in die Welt hinausgeführt hätten.

Aber wie gesagt, hoffentlich hast du recht, und fast sämtliche Meisen sind auf der Stelle z.B. in Waldgebiete abgewandert, weil's aufgrund des milden Winters dort jetzt vielleicht mehr Nahrung gibt als in früheren Jahren.

:0-
 
Bei uns scheint es genügend Nahrung zu geben :zwinker:
Heute morgen gegen 10 haben sich wohl alle zum Frühstück verabredet. Ich bin vom Fenster nicht mehr losgekommen: 20-30 sichtbare, bestimmt noch viel mehr unsichtbare Vögel tummelten sich am Futterplatz, im Kirschbaum, an der Vogeltränke, in den Büschen:freude: Es waren mehrere Vogelfamilien alle zusammen da, Kohlmeisen, Blaumeisen, Spatzen an den Kirschen und Amseln, die in der Vogeltränke badeten. Ein fröhliches Gefiepe und Gequietsche, Geflattere, Spielen - eine so schöne Party hab ich selten gesehen. Und dann als Krönung hüpfte ein Hausrotschwanzkind - bestimmt eines von unseren :D - direkt vor meinen Augen aus der Weinrebe heraus mit einer langen, weißen Made im Schnabel und erschlug ihre Mahlzeit auf dem Holzbalken, um sie dann genüßlich zu verspeisen :beifall:
 
Das scheint nun Kult geworden zu sein bei uns. Jeden Morgen gegen 10 Uhr ist Treffpunkt. Leider für ein Handybild zu weit weg, aber ich versuchs mal.
 
Bei uns scheint es genügend Nahrung zu geben :zwinker:
Heute morgen gegen 10 haben sich wohl alle zum Frühstück verabredet. Ich bin vom Fenster nicht mehr losgekommen: 20-30 sichtbare, bestimmt noch viel mehr unsichtbare Vögel tummelten sich am Futterplatz, im Kirschbaum, an der Vogeltränke, in den Büschen:freude: Es waren mehrere Vogelfamilien alle zusammen da, Kohlmeisen, Blaumeisen, Spatzen an den Kirschen und Amseln, die in der Vogeltränke badeten. Ein fröhliches Gefiepe und Gequietsche, Geflattere, Spielen - eine so schöne Party hab ich selten gesehen. Und dann als Krönung hüpfte ein Hausrotschwanzkind - bestimmt eines von unseren :D - direkt vor meinen Augen aus der Weinrebe heraus mit einer langen, weißen Made im Schnabel und erschlug ihre Mahlzeit auf dem Holzbalken, um sie dann genüßlich zu verspeisen :beifall:
Prima, das klingt ja nach dem prallen Leben.

Hätte ich hier auch gerne. Die Meisenschar, die während der Brutzeit noch da war, ist noch nicht wieder aufgetaucht. Gestern konnte ich immerhin vier Meisen zählen, eine Kohl- und drei Blaumeisen. Na ja…

Aber wenigstens haben Specht, Elster und Grünfink ihren Nachwuchs in der letzten Zeit mal mitgebracht und ihm gezeigt, wo's den Imbiss und Wasser gibt. Vor allem die Grünfinken, die erst seit Mitte Mai das Futter ansteuern, inhalieren im Moment die Sonnenblumenkerne, und gestern habe ich, ebenfalls an den Sonnenblumenkernen, zum ersten Mal einen Stieglitz gesehen. Das war erfreulich, denn ich hätte nicht gedacht, dass man den für einen Spender begeistern kann, wenn man keine Nigersaat oder – noch besser – Distelsamen anbietet.

Leider wurde der Optimismus dann heute gegen 18 Uhr wieder gegen die Wand gefahren, denn zwei der Nachbarskatzen stürzten sich auf eine Heckenbraunellenhenne, die vielleicht gerade in der zweiten Brutzeit war. Ich war sofort da, um sie den Katzen wegzunehmen.. Keine sichtbaren Wunden, kein Blut, aber auch keine Atmung. Brachte sie dann mit etwas Wasser in der Werkzeugkammer unter. Wird wohl tot sein. Wenn's bis morgen kein Wunder gibt, wird sie beerdigt.

Ab und zu überlege ich, mal genau festzuhalten, wen die Katzen alles zu Katzenspielzeug erklären, doch viel Sinn hätte das nicht, da ich ja nur das mitbekomme, was hier im Garten oder höchstens direkt hinterm Zaun geschieht. Man lebt in einem undurchsichtigen Goldfischglas, während der Großteil der Katzenreviere (auch für Katzenhalter) unsichtbar bleibt.

Zum Glück scheint es noch keine Angriffe auf Futterstellen gegeben zu haben, aber überall sonst, auf Wiesen und in Hecken, Büschen und Bäumen, jagen die Katzen alles, was kleiner ist als eine Katze. Vor zwei Jahren gab es hier z.B. auch mal kleine, nachtaktive Erdkröten, nicht größer als ein Daumennagel. Die gab es aber bestimmt nicht lang…
 
Meisen-Update: Nach eineinhalb Monaten endlich wieder mindestens zehn Exemplare vor Ort, Alt- und Jungvögel. Um kurz vor neun zum Frühstück. Also eher keine Blaumeisenkrankheit hier. Juhuu! :beifall:
 
Auch juchhu :beifall: Die waren vielleicht bei Dir auch etwas vorsichtig wegen den Katzen. Aber sonst: Specht und Grünfink mit Nachwuchs habe ich bei uns noch nicht gesehen, siehste, jeder hat was Erfreuliches zu Besuch :0-

Die Blaumeisenkrankheit hat dieses Jahr bei uns nicht zugeschlagen. Aber letztes Jahr. Das war schlimm. Scheint überstanden, und zum Glück hat sich der Blaumeisenbestand hier nicht merklich verändert :zustimm:

Aber nochmal zum Thema des Threads: Habe gestern eine Vogeldoku gesehen, schon eine ältere von 2015 "Singvögel in Not". Wer sie in der Mediathek anschauen möchte: sehr informativ, aber wirklich auch sehr, sehr traurig. Und sie macht wütend. Zehn Jahre ist das her und geändert hat sich bis heute - leider nicht viel.

Die Singvogelzahlen gehen weiter zurück und gäbe es nicht die verschiedenen, kleinen Vogelschutzgruppen in den einzelnen Ländern, sähe es noch viel schlimmer aus. Der Doku nach zu urteilen ist Todesursache der Vögel Nr. 1:
Millionen der invasiven Art Katze, die Millionen von Vögeln töten :traurig:
Auf Platz 2 sind die Gefahren auf dem Vogelzug. An den Rastplätzen lauert Mensch ihnen auf, um sie zu essen :+kotz:Dann die Lebensraumzerstörungen: Städte wachsen, Natur muss weichen. Viele Vögel finden keine Rastplätze mehr, wo im Jahr zuvor noch welche waren.
Und unsere Glashäuser. An zwei Hochhäusern in der USA fanden sich jeden Morgen Hunderte von toten, gegen die Scheiben geflogenen Vögeln.
Es waren so viele Dinge und Gefahren, dass ich mir gar nicht alle merken konnte und wollte. Hat gereicht für eine schlechte Nacht. Das, was dort im Großen gezeigt wurde, erlebe ich im Kleinen überall um mich herum. Der Mensch ist überragend im Jammern - aber im Ignorieren weltklasse.
 
Thema: Katzen an die Leine
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