Keimtötende Wirkung von Silber

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Vogelklappe

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Es wurde schon des öfteren nach Erfahrungen mit „kolloidalem Silber“ bei Infekten durch Bakterien und Pilze gefragt, finde aber den letzten Thread nicht mehr. Das Prinzip wird nun immer öfter „neu entdeckt“, aber da der Wirkstoff nicht mehr patentierbar und damit für die meisten Firmen uninteressant ist, habe ich vorhergesagt, dass eine neue Entwicklung nur im Zusammenhang mit einer Applikationsform erfolgen wird, die man sich schützen lassen kann. Hier ein neues Beispiel:

Silbersocken für Diabetiker:
http://www.diabsite.de/diabetes-weblog/2006/02/02/silbersocke-fur-diabetiker/

Das vorherige war:
Silberionen zur Katheterentkeimung:
http://www.innovations-report.de/html/berichte/biowissenschaften_chemie/bericht-32707.html

An weiteren Beispielen wäre ich sehr interessiert, weil ich Silberwasser seit dem letzten Jahr erfolgreich einsetze und noch Dosierungsempfehlungen brauche.
 
Hallo Vogelklappe,
ich selbst habe keine Erfahrungen mit kolloidalem Silber, weil ich es (aus den im folgenden geschilderten Gründen) nicht anwende, aber ich hätte einige theoretische Bedenken anzumelden:
Wenn kolloidales Silber, wenn es oft behauptet wird, zuverlässig alle Keime abtötet und keine Resistenzen kennt, müßte es der Sache nach genauso schädlich wie ein Antibiotikum sein, weil es erstens nur erregerabtötend=unterdrückend wirkt und zweitens auch die "guten" Bakterien, unsere und unserer Vögel unverzichtbaren Endobionten, umbringen müßte.
Kolloidales Silber ist "naturheilkundliche" Allopathie (wie z.B. auch Umckaloabo). Es entmachtet das Immunsystem, indem es versucht, ihm die Arbeit abzunehmen. Es ist vielleicht (?) besser (?) verträglich als andere Antibiotika in Hinblick auf direkte Nebenwirkungen, aber es müßte eigentlich alle prinzipiellen Nachteile einer allopathischen Behandlung (Unterdrückung, Störung/Abtötung förderlicher Prozesse/Mikroorganismen...) haben.
Homöopathie dagegen hat gar keine direkten Nebenwirkungen (nur ggf. indirekte als Körperantwort auf eine zu starke oder in die falsche Richtung gehende Reizung, also Erstverschlimmerungen oder Prüfsymptome).
Auch wäre die Behauptung zu hinterfragen, daß kolloidales Silber keine Resistenzen erzeugt. Wie soll das denn gehen? Es ist schließlich ein Stoffwechselgift, das ein bestimmtes Enzym blockiert. Wenn das Bakterium seinen Stoffwechsel verändert und ein anderes Enzym benutzt, ist es resistent.
Meine Frage also:
Wäre das dann nicht der alte schulmedizinische Wein in neuen Schläuchen, die mit "Naturheilkunde" beschriftet sind?
Mich würde interessieren, wie Du diese grundsätzlichen Fragen siehst.
Liebe Grüße,
Thomas
 
Hallo Thomas B.,

Silber sprengt nach meinem Kenntnisstand die SH-Gruppen der Enzyme, die für eine Vermehrung von Algen, Pilzen und Bakterien obligat sind. Es gibt keine Mutation, die ohne auskommt, daher keine Resistenzen. Aus dem gleichen Grund soll man es weder prophylaktisch noch zu lange anwenden (drei Tage reichen), weil es selektiv auf schnell wachsende Keime wirkt und ansonsten, wie Du richtig bemerkst, gute Darmbakterien abtöten würde.

Silber verhält sich im Körper vermutlich wie andere Komplexbildner (Eisen, etc.) und wird erst bei hohen Überschüssen, zu denen es bei 10 ppm aber gar nicht kommt, in der Haut abgelagert.

Verwendung findet es bei mir nur als erstes oder letztes Mittel. Die Frage bei akuten, hochgradigen Infekte ist, ob für den Eintritt der Wirkung eines homöopathischen Mittels überhaupt noch Zeit ist. Denn egal wie es wirkt, beruht letzteres darauf, daß der Körper selbst die Abwehr bauen muß, während ihm Silber schneller mit einer zur Erholung ausreichenden Abtötung der aggressiven Erreger hilft, die er sonst offenbar nicht schafft.

Als Beispiel werde ich bei einer Erkältung, wenn eitriger Auswurf auftritt, nach der Anwendung eines Teelöffels Silberwasser auch die Rhinoviren schneller los (nach ca. drei Tagen versus sonst einer Woche).
 
Thema: Keimtötende Wirkung von Silber
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