keine Milben sondern Falken

Diskutiere keine Milben sondern Falken im Forum Motten, Milben und Co. im Bereich Allgemeine Foren - Ich habe ein Turmfalkenproblem. Unter meinem Dach nistet seit Jahrzehnten eine Kolonie Mauersegler und jetzt hat sich ein Turmfalkenpaar...
klumpki

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Vogelgouvernante
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Ich habe ein Turmfalkenproblem. Unter meinem Dach nistet seit Jahrzehnten eine Kolonie Mauersegler und jetzt hat sich ein Turmfalkenpaar spezialisiert, diese Vögel gezielt zu jagen.

Der Terzel patrouilliert in einem sehr langsamen Flug ums Haus und seine Dame versucht sich als Ansitzjägerin vom Dach aus. Sie hatten schon Erfolge und werden immer besser.

Beute sind die anfliegenden Mauersegleraltvögel, die es nicht gleich mit einem Schwung in die Nisthöhle unter den Dachsparren schaffen und so in kurz in der luft verharren, ehe sie rückwärts wieder pfeilschnell abzischen. Die Küken können von einem Altvogel nur sehr schwer bis gar nicht aufgezogen werden und werden dann als fliegengewichtige Hungerhaken auf den Boden abspringen. Wenn sie Glück haben finde ich sie.... aber die Nachbarskatzen patroullieren auch8(

Jetzt meine Frage: gibt es Abwehr-CD s gegen Turmfalken? z.B. einen aufgenommenen Todessschrei? Oder Jagdrufe von Uhu oder sonstigem was einem Turmfalken Angst machen könnte?

Wenn ich einen von den Falken sehe, dann verscheuche ich ihn natürlich, aber ich bin 8-10 h außer Haus. Nützt also auch nur wenig.
 
Wenn ich einen von den Falken sehe, dann verscheuche ich ihn natürlich, aber ich bin 8-10 h außer Haus. Nützt also auch nur wenig.

Klumpki ich kann dich verstehen, ehrlich. Dasselbe Gefühl hatte ich als die Spatzen ihre Jungen hatten und die Mauersegler kamen, bei mir Ende Mai.
Da hat MICH dann die Wut über die Mauersegler gepackt, als ich sah wie sie versuchten die Spatzen zu verdrängen mitsamt den Jungen in den Nestern 8(
Ich glaube wir können da gar nichts machen :traurig:, nur zusehen.
Wie es so schön heißt, das ist Lauf der Dinge, auch die Falken werden ihrerseits ihre Widersacher haben :+klugsche
Denn mit Netzen, wie meine Spatzen, kommen Mauersegler gar nicht klar...
 
Hallo Monika,
ich dachte bislang Du bist ein Tierfreundin.
Jetzt also Turmfalkenvertreiberin (sind auch Tiere/Vögel).
Gruß
Dermichi
 
Ev. hilft eine kleine Ablenkfütterung. Also Mäuse so dargeboten, dass sie für die Turmfalken noch einfacher zu erbeuten sind als die Segler.
 
Aber auch Mäuse sind Tiere, ich weiß echt nicht, was Ihr da vorhabt...
 
so ist es aber, Dermichi: fressen und gefressen werden, ein Falke ist nun mal kein Vegetarier.
 
ja, ist mir durchaus bekannt, aber, freilebenden Falken lebende (oder tote) Mäuse anzubieten, damit sie die armen Mauersegler in Ruhe lassen, ist doch schon sehr abenteuerlich...
 
Da es sich um keine Schädlinge handelt fällt es auch mir schwer den richtigen Tipp zu geben weil es auch nicht zur Ausbildung gehört. Vogelabwehr kommt nicht in Frage weil -egal für wen- zu gefährlich. Cd`s o.ä gibt es wenigstens im professionellen Bereich nicht. Ultraschall funktioniert nicht. Schalldruck könnte helfen, ist ab er teuer und ob es für die Schwalbenjungen ungefährlich ist, ist ebenfalls nicht bewiesen.

Eric`s Tipp scheint mir zZt. der Sinnvollste und kommt der Natur am nächsten.

Vielleicht würden Schwalbennistkästen eine Lösung sein um für den Fall der Fälle wenigstens die Jungen am Rausfallen zu hindern und somit das Leben zu retten?

Oder einfach nur der Natur ihren Lauf lassen.


MfG
 
Tja mit der Natur ihren Lauf lassen habe ich gerade in dieser Situation meine Schwierigkeiten. Zwei Turmfalken nutzen eine recht große Mauerseglerkolonie als Speisekammer, sie haben sicher auch Küken im Nest und brauchen demenstsprechend viel Nahrung. Ich rede nicht von ein paar jungen Mauerseglern die natürlicherweise auf der Strecke bleiben, sondern von einer eventuellen Auslöschung der Kolonie.

Hier sind ca.
20 Brutpaare also 40 Altvögel
mindestens 20 einjährige nicht geschlechtsreife Nistplatzsucher für die nächste Saison, die werden auch erbeutet bei ihren Anflügen
mindestens 40 Küken, wenn jedes Seglerpaar 2 hat (oft haben sie auch drei)

Das heisst wir reden von mindestens 100 Tieren dieser schützenswerten Art.
Wenn die Altsegler getötet werden, stirbt ein großteil der Jungen, da fallen die vielleicht 10 die ich aufziehe nicht mehr ins Gewicht. Diese Kolonie ist die einzige in unserem Ort, wenn sie weg ist gibt es hier keine Mauersegler mehr.

Eric, könnte ich Futtermäuse lebend in einer Wanne auf dem Vordach platzieren (Da sitzt das Weibchen immer direkt oben drüber?) Locken die mit ihrer Piepserei noch zusätzliche Katzen oder andere Turmfalken an?

Ich bin wirklich in Sorge. Obwohl ich die beiden Falken auch bewundere wie anpassungsfähig sie sind und sich neue Nahrungsquellen erobern. Aber zulassen kann ich das nicht einfach, der Schaden ist einfach zu groß.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ok, mein fehler. Mit der "Natur ihren Lauf lassen", wollte ich eigentlich in Fragezeichen setzen.

Übrigens: zur Funktionsweise akkustischer Abwehrmaßnahmen (falls du es von mir noch nicht gefunden haben solltest):

http://www.vogelforen.de/showthread.php?188392-M%E4use-u.-Kleinr%E4uberschreck&p=1985684#post1985684

Nr. 3 unterster Abschnitt (Folgerungen für die Anwenderpraxis)

Vielleicht weiß aus diesem Hintergrund ein Ornithologe Rat (fortgeschrittene Erkenntnisse) oder auch der Eric.

HG, Georg





HG, Georg
 
Hallo Monika,
glaubst Du wirklich, dass sich die Turmfalken von ein paar Mäusen davon abringen lassen, die Mauersegler zu fangen?
Was sagt wohl Deine Nachbarschaft dazu, wenn Du Mäuse verteilst?
Ansonsten schließe ich mit Georg an: Oder einfach nur der Natur ihren Lauf lassen.
Aber mit Ausrufezeichen nicht mit Fragezeichen.
Gruß
Dermichi
 
DerMichi,

So streng würde ich das nicht sehen mit den Mäusen. Auch Beutegreifer können faul sein und den bequemsten Weg zum Beuteschlagen suchen. Das wird wohl bei klumpki der Fall sein. Daher finde ich die Idee nicht abartig die Falken zu "füttern". Hieraus stellt sich jedoch die Frage ob Greifvögel an tote Beute gehen. Eine Frage also die uns nur unsere Falknerexperten beantworten können oder Tierpfleger....na ihr wißt was ich meine. Lebende Mäuse könnten tatsächlich ein Problem darstellen, evtl. sogar aus tierschutzrechtlicher Sicht.

Ich weiß zuwenig über Greife, wenn meine Theorie aber in die richtige Richtung zielt, dürfte Erics Vorschlag funktionieren.
Bei der Menge von Schalben (klumpki, als Großstädter hatte ich ja eine gänzlich andere Vorstellung) habe ich volles Verständnis für klumpki, der Verlust kann hoch werden und jedes einzelne Jungtier aufpeppen ist ebenfalls nicht zumutbar. Das brachte mich auf den Gedanken das die Greife evtl. "bequem" geworden sind.

HG, Georg
 
Turmfalken nehmen frische tote Mäuse schon auch an. Hinderlich beim Ganzen ist jetzt die Hitze. Da halten sich die nicht lange.
Wenn der Brutplatz der Falken bekannt ist, kann man da bereits füttern.
Greifvögel und Falken sind schon auch recht bequem wie eigentlich die meisten Beutegreifer.

Das Ganze ist auch nur eine Idee. Erfahrung damit dürfte wohl kaum jemand haben.
 
Ich kann hier der Argumentation von Dermichi eher folgen, als dem Ratschlag die Falken zu füttern.

Für mich ein Eingriff in die Natur. Problematiken der Aktion schimmern ja selbst in klumpkis Beiträgen durch.
Wäre auch mal interessant, was Eric dazu meint, was das für ein Lernerfolg für die Falken wäre und welche möglichen Folgen so etwas haben kann.

Bei allem Verständnis für den Wunsch die Kolonie zu erhalten.
Relevant für Mauersegler sind hinreichende Brutplätze und genügend Insekten.
Regionale Population sind für den Gesamtbestand irrelevant. Ich würde auch mal bezweifeln, dass tatsächlich ein Auslöschen der Kolonie wahrscheinlich ist. Selbst wenn von den einjährigen viele geschlagen werden, sollten doch auch Vögel übrigbleiben, die im Folgejahr die Brut wieder aufnehmen. Gerade für Mauersegler ist es doch auch nichts ungewöhnliches, dass in einem Jahr mal die Brut nicht durchgebracht wird.
Zudem gilt die Art nicht als gefährdet.
 
Ich habe mich entschieden nichts weiter zu tun, als die Falken weiterhin durch meine Präsenz auf dem nahen Balkon und durch Händeklatschen zu verscheuchen. Mit dem Füttern von Mäusen kann ich mich nicht anfreunden, das ist ja eher ein Anlocken und setzt für mich die falschen Signale an die Falken.

Vielen Dank allen, die sich Gedanken gemacht haben.
 
Hallo Monika,

vielleicht ist das der beste Weg.
Meine Befürchtung besteht eher darin, dass die Falken durch die Zufütterung mehr Jungvögel aufziehen könnten, als sie vielleicht sonst durchbekommen würden. Außerdem kommen sie dann vermutlich nächstes Jahr nochmals, weil sie ja lernten, dass es dort ordentlich Zufütterung gibt...
Vielleicht könnte man mit Schutznetzen arbeiten? Ich denke da an Katzenschutznetze mit vielen kleinen Einflügen, durch die die Segler zwar durchkommen, die Falken aber nicht (sind doch um einiges größer, oder?).

MfG,
Steffi
 
Thema: keine Milben sondern Falken

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