Kennt sich jemand mit Möwen (Silbermöwen) aus?

Diskutiere Kennt sich jemand mit Möwen (Silbermöwen) aus? im Forum Allgemeines Vogelforum im Bereich Allgemeine Foren - Hallo, Möwen brüten hier jedes Jahr auf Dächern. Wenn die Junge (fast) soweit sind, fallen die runter und machen von da aus weiter Flugversuche...
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Nadulein

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Hallo,

Möwen brüten hier jedes Jahr auf Dächern. Wenn die Junge (fast) soweit sind, fallen die runter und machen von da aus weiter Flugversuche und werden von den Eltern gefüttert.

Ich habe leider nie wirklich darauf geachtet, wie lange das dann dauert, zumal es ja nicht immer die gleichen Möwen gewesen sein müssen, sehe jährlich zu viele :D

Gestern hat jemand eine noch gaaaaanz kleine Möwe gefunden, so eine kleine habe ich noch nie unten gesehen, denke sie ist einfach zu früh runtergefallen.

Die Eltern hatten sie unten noch gefüttert und Feinde (wie ich) angegriffen. Aaaaber eine Dame hat mir gesagt, dass wenn ich sie nicht einfange (und in PS bringe), das ihr sicherer Tot wäre.

Sie meinte, Möwen versorgen die kleinen auf den Boden nur noch 1-3 Tage. Sie würden dann schnell merken, dass sie die kleinen am Boden nicht versorgen könnnen und geben diese dann auf. Das würde aber bedeuten, das alle spätestens nach ca. drei Tagen flügge werden und selbstständig sein müssten? Also ab dem Fallen.

Also habe ich sie eingefangen und das war sehr traurig, die Eltern sind durchgedreht. :(

Letztlich war ihr Auge eh verletzt, das quillte doll raus, daher war es vielleicht nicht ganz falsch.

Ich habe noch ein Bild von ihr und zum Vergleich eines aus Google, mit der Größe, die sie normalerweise hier am Boden haben.

Danke
 

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Die kleine Möwe ist tatsächlich noch recht jung für solche Touren. Nichtsdestotrotz werden die Eltern sie am Boden weiterversorgen, wenn sie es schon getan haben.

Du kannst jetzt folgendes tun: Die Möwe morgen früh zum Tierarzt bringen, das mit dem Auge abklären lassen, und wenn es sich schnell behandeln lässt, die Möwe durch ein Dachfenster zurück auf das Dach setzen. Wenn die Behandlung schwieriger ist, zu einer Auffangstation bringen. Wenn das Auge völlig hin ist, kann es gut sein, dass der Tierarzt anbietet, die Möwe einschläfern zu lassen - das wäre in diesem Falle auch eine gute Entscheidung.

Gerade gestern habe ich genau so eine Situation gehabt: Flaumige Möwe in der Innenstadt in Innenhof gefunden. Durch ein Dachfenster konnten wir sie wieder auf das Dach bugsieren, wo auch das Geschwisterchen saß. Eine halbe Stunde später Wiedervereinigung mit den Eltern und alles bestens.
 
Danke für die Antwort.

Also ist die Aussage mit den drei Tagen Schwachsinn? Weil dann hätte ich sie da niemals weg geholt! Bzw. nur das Auge nachschauen lassen. Hatte leider keine Möglichkeit sie aufs Dach zu setzen (war nachdem ich das Auge sah eh keine Option mehr, zusätzlich die Aussage mit der dreitage Regel, das hat mich einfach verunsichert) und das ist leider nicht bei mir um die Ecke gewesen, musste da schon ein Stück fahren, war einfach verunsichert wegen der Aussage und will das fürs nächste mal wissen.

Wäre das Auge okay gewesen, hätte ich sie da auf den Boden lassen können? Auch bei der Größe? Die Eltern hätten sicher gefüttert bis sie groß ist?

Ich hab die kleine nicht mehr. Sie ist bei einer Dame die öfters und regelmäßig Vögel aufzieht. Sie geht morgen zum Tierarzt und schrieb schon, dass sie alleine und freiwillig frisst.
 
Die "Drei-Tage-Regel" ist völliger Unsinn. Es kommt auf alle möglichen Umstände an, ob weiter Gefüttert wird oder nicht, aber wenn sich nichts verändert, wird das Füttern nicht plötzlich unterlassen! Wann und wo weitergefüttert wird, ist außerdem eine Frage der Art und ob der Vogel Nestflüchter oder Nesthocker ist. Bei Möwen ist es quasi "Programm", dass die Jungvögel sich früh verstreuen, und so füttern die Altvögel auch in einiger Entfernung zum Nest (sofern sie den Jungvogel finden können). Bei Singvögeln ist es etwas anderes, die kämen in der frühen Aufzuchtphase gar nicht auf die Idee, dass Füttern sich außerhalb des Nestes abspielen könnte (später natürlich schon).

Aber gut zu wissen, dass die Möwe gut untergebracht ist.
 
Danke dir!

Schade. Die Dame würde in der Vogelgruppe als Möwenexpertin vorgestellt. Die einzige im Norden und es sei Erfahrung durch Beobachtung. Ich sagte ihr, dass ich die Eltern sonst auch länger versorgen sehe, aber sie bestand darauf, bevor das mit dem Auge war. Icb habe da nie einen kompetenten Ansprechpartner und jedes Jahr diverse fragen und Probleme mit deren Brut weil ich nicht weiß was richtig und was falsch ist. Amsel und Co. Experten gibt es wie Sand am Meer, aber Möwen, nö.

Sie wird übrigens eventuell blind auf dem Auge bleiben laut TÄ. Ist die nächste Frage, kann sie so wild leben? Außerdem, wie wildert man Möwen aus? Die Dame wo sie jetzt ist, ist da auch nicht so kundig. Letztes Jahr hatte sie mehrere und die im Garten, irgendwann sind alle einfach weg. Aber eine einzelne so junge?

Es ist zum verzweifeln!
 
Äh, also nur eine Möwenexpertin in Norddeutschland - "Die einzige im Norden und es sei Erfahrung durch Beobachtung" - das ist nicht nur Unfug, das ist das Allerletzte. An der Nord- und Ostseeküste gibt es so einige Leute, die an Möwen forschen, sie beringen, Kolonien managen etc. Ich kenne niemanden, der "Profi" in der Möwenaufzucht ist, aber das ist auch kein Hexenwerk.

Wie ich schon schrieb - blind auf einem Auge und ohne Anschluss zu Altvögeln hat die Möwe draußen keine Chance.
 
Also nicht als einzige Experten in Deutschland, sondern eben in dieser Gruppe. Die Gruppe ist toll, nur hat keiner da wirklich Erfahrung mit Möwen, sondern nur die Vögel, die es überall gibt.

Hast du eine Anlaufstelle für mich? Nähe Oldenburg. Ich wäre auch bereit, etwas weiter zu fahren.

Das mit dem Auge wollen wir erstmal abwarten.

Eine Bekannte von der Pflegestelle hat auch vier Möwen, die nicht mehr fliegen könnnen. Die Leben bei ihr, wäre das eine Option? Wenn das leben da dann Lebenswert ist und sie die aufnehmen könnte und will.

Also brauch sie zwingend jetzt sozial Kontakt? Oder könnt man sie wenn sie flügge wird bei anderen Möwen "aussetzen" (sofern das Auge okay ist) und sie schaut sich das ab?
 
Also die Dame aus dem Norden hat auf keinen Fall Unrecht.
Es kommt jetzt nur darauf an, wo sie gebrütet haben.
1.Es gibt Silbermöwen, die brüten in Kolonien am Boden ! ZB. in Industriebrachen, in den Dünen oder am Wasser.
2.Die meisten Stadtmöwen jedoch brüten auf den Dächern !
Möwenküken sind Platzhocker und halten sich immer in unmittelbarer Nahe des Nestes auf.
Sie verlassen im Fall 1 den Brutplatz oder in Fall 2 das Dach dann auch immer nur flugfertig.
Wenn sie aus irgendeinem Grund früher auf Abwege kommen, werden sie
im Fall 1 fast immer weiter von den Eltern beschützt und versorgt.
Im Fall 2 verteidigen die Eltern sie noch ein zwei Tage und versorgen sie vielleicht auch noch einen Tag.
Dann geben sie das Jungtier auf, weil sie es besonders nachts nicht vor Fressfeinden schützen können.
Diese Möwenküken sind immer in Not und müssen entweder zurück auf das Dach oder gesichert werden!
Ansonsten haben sie definitiv keine Überlebenschance.
Liebe Grüße von dem seit 25 Jahren Möwen päppelnden und beobachtenden Lamberti ;-)
 
Also die Dame aus dem Norden hat auf keinen Fall Unrecht.
Es kommt jetzt nur darauf an, wo sie gebrütet haben.
1.Es gibt Silbermöwen, die brüten in Kolonien am Boden ! ZB. in Industriebrachen, in den Dünen oder am Wasser.
2.Die meisten Stadtmöwen jedoch brüten auf den Dächern !
Möwenküken sind Platzhocker und halten sich immer in unmittelbarer Nahe des Nestes auf.
Sie verlassen im Fall 1 den Brutplatz oder in Fall 2 das Dach dann auch immer nur flugfertig.
Wenn sie aus irgendeinem Grund früher auf Abwege kommen, werden sie
im Fall 1 fast immer weiter von den Eltern beschützt und versorgt.
Im Fall 2 verteidigen die Eltern sie noch ein zwei Tage und versorgen sie vielleicht auch noch einen Tag.
Dann geben sie das Jungtier auf, weil sie es besonders nachts nicht vor Fressfeinden schützen können.

Kann ich so nicht bestätigen.
An der Kieler Uni brüten hunderte Lach- und Sturmmöwen auf dem Dach der mehrstöckigen Unibibliothek. Gerade gestern war ich dort und um das Gebäude herum laufen, sitzen und liegen überall Jungvögel herum, teilweise schon fast flügge und teilweise noch ohne sichtbares Großgefieder. Das ist jedes Jahr so, teilweise sitzen sie 300 Meter entfernt - gefüttert werden sie trotzdem, die setzt auch keiner zurück oder sammelt sie ein.

Aber du schriebst ja schon, dass die Eltern die Jungvögel dennoch aufgeben können, weil sie sie besonders nachts nicht vor Fressfeinden schützen können. Ich denke, das passiert eben dann, wenn ein Fressfeind offensichtlich in der Nähe ist (Katze, Fuchs, Marder...) und die Altvögel die Situation so einschätzen, dass der Jungvogel verloren ist. Aber ohne eine sichtbare Gefahrenquelle wird weitergefüttert. Die Möwen zählen ja nicht die Tage und sagen sich "so, nach Dreien ist aber Schluss!" ;)
 
Möwe ist nicht gleich Möwe.
Ich denke, es geht hier in dem Beitrag um Silbermöwen :) ?
Sturm - und Lachmöwen haben ein etwas anderes Brutverhalten .
Man muss jedoch egal bei welcher Möwenart immer die Umstände und Gegebenheiten genau unter die Lupe nehmen .
!!! Auf jeden Fall wird ein Silbermöwenküken, dass auf einem Dach in der Stadt geschlüpft ist, und aus welchen Umständen auch immer nun am Boden auf Hinterhöfen, Parkplätzen, zwischen Autos oder an Hauswänden oder Ecken sitzt, 1000%tig nicht dauerhaft von den Eltern versorgt.
Spätestens am dritten Tag geben es die Eltern auf!!!
 
Danke für eure Antworten. Ich beobachte allerdings auch, dass sie länger versorgt werden, auch am Boden (nur eben sind sie da schon größer) Allerdings hilft mir das bezüglich der Auswilderung nicht weiter :-(

Ich weiß nicht wie ihr Schicksal sein wird, ihr geht es soweit gut. Allerdings hat sie keinen möwenkontakz und bleibt eventuell blind auf dem Auge.

Wie wird es ihr so ergehen? Brauch sie denn jetzt zwingend Möwenkontakt? Könnte im Tierheim Anfragen ob da Jungmöwen abgegben worden sind und wenn möglich und erwünscht diese zur Pflegestelle bringen.

Zurück in Freiheit (mit einem Auge) möglich?
 
Ps: Dass sie so jung nicht bis zum fliegen am Boden versorgt werden hab ich nun verstanden :-) aufs Dach war nicht möglich und die war ja eh verletzt. Trotzdem arme Mutti.
 
Danke für eure Antworten. Ich beobachte allerdings auch, dass sie länger versorgt werden, auch am Boden (nur eben sind sie da schon größer) Allerdings hilft mir das bezüglich der Auswilderung nicht weiter :-(

Ich weiß nicht wie ihr Schicksal sein wird, ihr geht es soweit gut. Allerdings hat sie keinen möwenkontakz und bleibt eventuell blind auf dem Auge.

Wie wird es ihr so ergehen? Brauch sie denn jetzt zwingend Möwenkontakt? Könnte im Tierheim Anfragen ob da Jungmöwen abgegben worden sind und wenn möglich und erwünscht diese zur Pflegestelle bringen.

Zurück in Freiheit (mit einem Auge) möglich?
 
Mit nur einem Auge kann man eine Möwe nicht auswildern.
Wie ist denn deine Postleitzahl ?
Habt ihr möglicherweise einen Vogelpark, wo du mal anfragen könntest ? Oder einen Tierpark, der sie übernehmen könnte ?
Die arme !
 
Sie hat jetzt schon mal Gesellschaft. Wie es der Zufall will wurde noch eine Jungmöwe angegeben. Hatte eine leichte kopfverletzung, aber nichts gravierendes und sie ist schon weiter.

Nur wie lernen die beiden "Möwe" sein..
 
Leider kenne ich niemanden :-(

Wir sind in 26382 Wilhelmshaven. Ich würde mich auch anbieten weiter zu fahren.
 
Thema: Kennt sich jemand mit Möwen (Silbermöwen) aus?

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