Kinder verknoten Schwan den Hals

Diskutiere Kinder verknoten Schwan den Hals im Forum Allgemeines Vogelforum im Bereich Allgemeine Foren - Bei uns in der Nähe ist diese Vogelpflegestation, was da manchmal für Fälle reinkommen, verschlägt einem die Sprache. Dies hier war gestern bei...
Hi,

wie gesagt es wird immer schlimmer mit den jugendlichen. Jeder darf alles machen und niemand schert sich darum es sind ja nur tiere!

Lg
Antonio
 
Lieber Antonio97, ich danke Dir sehr für Deinen Bericht der aus der Sicht der "jüngeren" Generation geschrieben ist. Es ist schön zu lesen dass es bei Euch in Italien doch anscheinend in manchen Dingen gerechter zugeht als hier und es zeigt dass es auch junge Menschen gibt die Respekt vor den Eltern und auch vor anderen Lebewesen haben. Deine Eltern können stolz auf Dich sein! Es wäre schön wenn die Erwachsenen mehr Einfluss auf die Kinder haben könnten, leider werden die Kinder heutzutage meiner Meinung nach viel zu sehr sich selbst überlassen.

Liebe Debby, Kinder sollen Schlitzohren sein, die sollen auch mal Blödsinn machen aber wie Du schreibst, die Erwachsenen müssen den Kindern den Weg zeigen und als Vorbild dienen und ich denke, man sollte als Erwachsener nicht ALLES durchgehen lassen, meiner Meinung nach müssen Kinder doch Grenzen kennenlernen sonst ist der Schritt vom Tierquäler zum Intensivtäter, wie Sigrid schrieb, nicht weit. Vielen Dank auch für Deine Einschätzung der Dinge die mir zeigt, dass wir hier doch nicht allein sind mit unseren Meinungen!

Hallo

Ich erlebe es immer wieder das Eltern ihre Kinder in Schutz nehmen, egal was sie gemacht haben.
Die Aussagen : Mein Kind macht dies sicher nicht, nein-mein Kind war sicher nicht dabei, dies ist sicher eine Verwechslung, ach so sind Kinder einfach usw.

Kinder merken sich dies. Oft sagen es die Eltern noch VOR den Kindern.
Es ist ein Freipass für die Kids !

Früher wenn man in der Schule Blödsinn gemacht hat und zuhause haben dies die Eltern erfahren - gab es zuhause auch gleich noch Haue !
Heutzutage kann ein Lehrer nicht einmal etwas sagen. Die Eltern glauben es nicht ! (meine Schwester ist Lehrerin).

Gerade vor kurzem war Elternabend. Die Lehrerin hat erzählt dass viele Kinder momentan zu wenig fleissig sind.
Komisch, alle Eltern ausser ich wollten dies nicht bestätigen. Es lernen alle top, alle sind wie immer anständig und machen manchmal noch mehr Hausaufgaben.
Ich dachte ich bin im falschen Film !
Sind die alle Blind, wollen die alle nicht merken was läuft oder sind sie vielleicht...hmm...blöd ?

Grenzen müssen klar gesetzt werden. Gibt es keine Grenzen artet es aus. Wie im Bericht !!!

Liebe Grüsse MCGraupi
 
Ich bin froh, dass meine Kinder inzwischen erwachsen sind. Ich wollte heute keine Kinder mehr haben, die Gesellschaft hat sich sehr zum negativen verändert. Mir tun diese Kinder von Herzen leid, dass sie zu emotionalen Krüppeln gemacht wurden und es übers Herz bringen, Schwächere und Tiere so zu misshandeln. Ich finde das sehr, sehr schlimm. Für die Kinder und die Tiere. Was hat sie schlimmes bewogen, so etwas zu tun? Wie schlimm muss es in ihnen aussehen? Diese Kinder brauchen Hilfe und keine Prügel !

Äusserungen wie: Die gehören auch an die Wand geklatscht oder den Hals umgedreht, zeigt in welche Richtung es in unserer Gesellschaft geht. Gewalt ist noch nie ein guter Ratgeber gewesen. Meine Kinder wurden nie geohrfeigt und trotzdem haben sie sich zu anständigen Menschen mit einem Herz für Tiere entwickelt ! Ich habe oft den Hintern voll bekommen und weiss, wie erniedrigend sowas ist - und das es ÜBERHAUPT KEIN Erziehungsmittel ist. Im Gegenteil, KInder sollten niemals Angst vor ihren Eltern haben. Es gibt heutzutage so viele schlimme Dinge, die unseren Kindern widerfahren können. Missbrauch, Erpressung, Prügel, Hänselei, Mobbing - an wenn wenn nicht die Eltern sollen sie sich denn wenden ? Können sie das nicht, dann suchen sie ein Ventil. Und das geht zu Lasten der Schwächeren und Tiere. Und das sollte uns zu denken geben. Wo sind sie denn heute ? Die Jugendhäuser ? Die Abenteuerspielplätze ? Also ich hatte es als Kind richtig gut. Jeden Nachmittag gab es für uns Jugendliche Möglichkeiten. Bastelkurse, Ausflüge, hier hob sich auch besonders die katholische Kirche hervor, die viele Angebote hatte. Also ich hatte eine tolle Kindheit. Unbeschwert, wir waren viel unterwegs, konnten uns so richtig verausgaben. Und unsere Jugendlichen heute ? Die hängen in der Regel dumm ab, lungern rum, und jammern, weil sie keine Perspektive im Leben sehen. Ich wiederhole mich gern, bin ich froh, keine Kinder bzw. Jugendliche mehr zu haben.

Die Gesellschaft steckt im Wandel - Anstatt wie früher mit den Kindern in den Wald spazieren zu gehen, ihnen die Natur zu zeigen, hockt doch die Jugend von heute vorm Computer oder spielt mit seinem Handy. Die meisten jungen Leute von heute kennen nicht mal die Heimischen Vögel oder sonstige Tierarten. Die Familie tritt immer mehr in den Hintergrund, die Kinder sind sich immer mehr selbst überlassen. Wie bitte sollen sie respektvoll mit Tieren umgehen, wenn sie es nicht vorgelebt bekommen ? Den Eltern den schwarzen Peter zuschieben, das ist ja einfach.

Jeder, der regelmässig Billigfleisch kauft, ist übrigens in meinen Augen genauso ein Tierquäler wie diese Jugendlichen. Er nimmt das Leid der Tiere billigend und wissendlich in Kauf und mit ebenso wenig schlechtem Gewissen.
 
Liebe Freunde,

auch ich lehne - eigentlich - Gewalt und Prügel in der Erziehung grundsätzlich ab, weil Worte normalerweise mehr erreichen.

Wenn ich aber dann lesen muss, das so einem wunderschönen Geschöpf wie einem Schwan der Hals verknotet wurde, dann kocht auch mir die Galle über und dann geht auch mir mal ganz gepflegt der Gaul durch - wie pervers ist das denn bitte? Und nur, um auf youtube cool zu sein - da kann ich nicht so viel essen, wie ich kotzen mag, auch wenn ich mich jetzt unbeliebt mache.
 
Ich sage es nur ungern, aber früher war es auch nicht besser. Als ich ein Kind/Jugendliche war, wurde ich von einer Gruppe Jungen schikaniert. Also, mehr als das. Sie haben mir täglich aufgelauert, mich verprügelt, mir Sylvesterböller hinter her geschmissen, mich mit Steinen beworfen. Der Gipfel war - es ging einige Jahre - als wir älter waren, hat mir einer einen Faustschlag mitten ins Gesicht versetzt.....danach habe ich die kompletten Sommerferien in der Wohnung verbracht, vor Angst.

Ich habe Jahre niemanden davon berichtet. Diese Übergriffe wurden häufig von Nachbarn, Passanten etc. beobachtet: es ist nie etwas passiert. Ich wurde bespuckt, beschimpft usw. usw. Ich habe das unserem Familienhelfer erzählt. Der meinte, sichtlich hilflos, vielleicht wäre ja einer der Jungen in mich verliebt. Das war die einzige Aussage, die je ein Erwachsener dazu getätigt hat. Ich solle den Jungen doch aus dem Weg gehen.....tja, dann hab ich halt die Wohnung nicht mehr verlassen. Der Schulweg war wie ein Spießrutenlauf.

Und Ihr im VF seit die ersten, die das nach so vielen Jahren von mir erfahren.

Ich habe den Namen von einem Typen heraus gefunden und es arbeitet seit Monaten in mir, den Knaben anzuschreiben und zu fragen, was das damals sollte....
 
Das ist ein sehr persönlicher Post. Es tut mir sehr leid, was Du in Deiner KIndheit erfahren musstest. Es tut mir aber auch leid, dass Deine Eltern von alledem nichts merkten. Das muss sehr schlimm für Dich gewesen sein. Auch das Du Dich nicht an Deine Eltern wenden konntest. Mir tut Dein Post gerade richtig weh.
 
Dank Assi TV -und Kulturbereicherer verkommt diese Gesellschaft immer mehr zu einem Müllhaufen. Wer in diese Gesellschaft noch Kinder in die Welt setzt, ist nicht zu beneiden.
 
Also dann erlaube ich mir mal zusammen zu fassen, eben so wie ich das verstanden habe:

die Jugendlichen Täter selbst sind unschuldig, sondern vielmehr bedauernswert
Den Eltern den schwarzen Peter zuschieben, das ist ja einfach.
die Eltern selbst sind auch in keinster Weise für das grausige Handeln ihrer Kinder verantwortlich.
Die Lehrer natürlich auch nicht.

Doch wir wollen die Verantwortung schliesslich nicht hin- und herschieben, haben wir doch die gefunden, die teilweise dafür verantwortlich sind. Sind es doch eben jene, die nicht weg schauen, die s'Maul aufmachen, selbst auf das Risiko hin, eine auf selbiges drauf gehauen zu bekommen. Oder sind all jene verantwortlich, die keinem Tier (und Mensch) etwas zu Leide tun, nur eben das Pech haben, dass ihre Geduld und ihr Verständnis irgendwann mal zur Neige gehen, und ihnen dann mal (verbal) die Pferde durch gehen.

Tja, und mit dem Billigfleisch ist das auch so eine Sache. Dazu möchte ich schreiben, dass sich nicht jede Familie Biofleisch aus artgerechter Tierhaltung leisten kann. Trotzdem müssen hungrige Mäuler gestopft werden. Wobei auch ich selbst der Meinung bin, dass nicht unbedingt täglich Fleisch aufm Teller sein muss, um gesund satt zu werden.

Wem ich mich anschliessen möchte, ist Mr. Bond. Nicht mit den Kulturbereichern (wer immer das sein mag) sondern in Bezug auf die Unterhaltungsindustrie. Und da sehe ich die Verantwortung nicht nur bei Sendern wie z.B. RTL2, PRO7 usw. sondern klage sogar übern grossen Teich, nach Hollywood. Ganz übles Pflaster, welches durch ihre "Unterhaltung" so genannte Botschaften sogar in unser Unterbewusstsein einschleust. Oder - wer ist denn in Action immer der Böse ? Genau, die Russen. Und wenn's sie nicht sind, dann sind's die Chinesen oder die Muslime. Was bin ich froh, dass unser Fernseher seit Jahren "off" ist. Wie hat mich das oftmals genervt, kaum dass die Glotze lief, haben sich die Leute (Familienmitglieder, Kollegen, Mitschüler usw.) angeschrien, betrogen und beschissen. Das sind dann auch immer die coolen.

Die Gutmütigen sind die Deppen, und sollte ihnen dann mal die Hutschnur platzen, dann sind SIE die Bösen, nicht die Gewalttätigen. Ist doch alles sooo einfach.

Noch etwas.... wer weiss, wie viele Tiere gequält werden, während wir hier schreiben. Wie viel Schmerz und Todesangst ihnen gerade jetzt in diesem Moment zugefügt wird. Aber wir müssen ja für alles und jeden Verständnis haben. Tut mir leid, doch dieses Verständnis ist was mich betrifft aufgebraucht.
 
...aber früher war es auch nicht besser.
Da kann ich nur zustimmen, Sigrid, aufgrund ähnlicher Erlebnisse; ist aber auch schon bei Albert Schweitzer (und die Tiere) nachzulesen. http://suite101.de/article/albert-schweitzer-und-die-tiere-a52922

Er hat mich mit aller Widersprüchlichkeit und Grenzfragen geprägt; heute gehe ich mit Jungvögeln in Schulklassen und vermittele genau das, und kann sagen: die Kids sind nicht alle so schlecht. Je früher man anfängt, desto beeindruckender sind sie sogar. Inzwischen gibt es ein paar, die selbst Erwachsene belehren - und beschämt haben. Übrigens kann jeder, ausnahmslos jeder, der hier mitliest, das gleche tun, anstatt die Rohheit der "Gesellschaft" zu bejammern, deren Bestandteil er ist; die Lehrer sind sogar dankbar dafür. Und der TV hat einen AUS-KNOPF.
 
Es wäre schön wenn die Erwachsenen mehr Einfluss auf die Kinder haben könnten,
leider werden die Kinder heutzutage meiner Meinung nach viel zu sehr sich selbst überlassen.
Das ist aber nicht erst seit heute ein gesellschaftliches Problem,wenn Vater und Mutter ganztägig arbeiten,
abends müde und abgeschlafft nach Hause kommen, ist da nicht mehr viel Zeit, wie auch immer auf die Kinder erzieherisch einzuwirken!

So bleiben halt die Kinder, schon ab frühem Morgen(über 40% der Schulkinder bekommen in München kein Frühstück im Elternhaus) sich selbst überlassen, was sie dann tagsüber zu solch grausamen Streichen führt!
Michael
 
Und Ihr im VF seit die ersten, die das nach so vielen Jahren von mir erfahren. ....

Hallo Sigrid
das ist 1 zu 1 auch meine Geschichte, obwohl ich eine Junge war!
Wir hätten vor einigen Jahren "unser"50-jähriges Klassentreffen gehabt, bin nicht erschienen,.
....allzusehr waren mir die Greuel während der Schulzeit noch in Erinnerung!
Ich fühle mit dir!
Michael
 
Das ist aber nicht erst seit heute ein gesellschaftliches Problem,wenn Vater und Mutter ganztägig arbeiten,
abends müde und abgeschlafft nach Hause kommen, ist da nicht mehr viel Zeit, wie auch immer auf die Kinder erzieherisch einzuwirken!

So bleiben halt die Kinder, schon ab frühem Morgen(über 40% der Schulkinder bekommen in München kein Frühstück im Elternhaus) sich selbst überlassen, was sie dann tagsüber zu solch grausamen Streichen führt!
Michael

Dem widerspreche ich aber energisch! Auch berufstätige Eltern sind sehr wohl in der Lage, ihre Kinder so zu erziehen, dass sie sich nicht zu Tierquälern entwickeln! Dagegen kenne ich genügend Beispiele, dass Kinder, deren Eltern NICHT arbeiten gehen, sich leider oft nicht gerade zu wünschenswerten Mitgliedern der Gesellschaft entwickeln. Meine Söhne hatten auch eine vollzeitarbeitende und Alleinerziehende Mutter, und trotzdem sind es tolle, sehr einfühlsame, sensible und hochintelligente Menschen geworden
 
Tja, leider gibt es das heutzutage immer mehr, dass beide Elternteile eben arbeiten müssen. Sicherlich kann man aber daran nicht festmachen was aus den Kindern wird! Zumal in den Schulen und Kindergärten sicherlich teilweise mehr vermittelt wird, auch oder vor allem an Sozialkompetenz, als es manche Eltern selbst können.
 
Liebe Sigrid, lieber Michael,
Eure Geschichten stimmen mich sehr traurig und es stimmt, so etwas gibt es nicht erst seit gestern, auch früher, als die Mütter noch zu Hause waren, gab es solch fehlgeleitete Kinder, nur damals wurde es nicht so breitgetreten und die betroffenen Kinder, so wie z.B. Ihr beide, habt geschwiegen..... das ist schlimm..... aber aus Euch ist trotzdem was geworden und darauf könnt Ihr doppelt so stolz sein, finde ich!

Ich muss Moni und Selymi auch recht geben, sicher sind nicht immer die Eltern Schuld, obwohl die doch die ersten sein sollten, die positiven Einfluss auf ihre Kinder nehmen sollten. Wobei es heutzutage natürlich schlimmer wirkt, weil es mehr in den Medien breitgetreten wird. In den Zeiten ohne Internet hat man diese schrecklichen Dinge meist garnicht oder nur in der lokalen Tageszeitung kurz lesen können. Heute weiss man es eben aus aller Welt, wenn sowas passiert.
Ich finde auch dass den Kindern schon im Kindergarten und in den Schulen nähergebracht werden sollte, das man andere Lebewesen, egal ob Mensch oder Tier, achten soll.
Wie sagte meine Mutter früher immer: Was Du nicht willst das man Dir tu, das füge auch keinem anderen zu......
Irgendwie hat mich dieser Spruch immer begleitet und auch wenn ich heute, genau wie Owl, aus hilfloser Wut heraus mal einen Spruch ablasse wie: "Denen würd ich auch gern mal was verknoten" heisst das noch lange nicht dass ich das auch tun würde.
 
Na, hoffentlich ;). Ich frage mich aber, ehrlich gesagt, immernoch, wie das technisch möglich sein soll mit dem Knoten. Nicht dass es wichtig wäre, aber...
 
Als erstes würde mich mal interessieren, wie man einem Schwan "den Hals verknotet".
Das steht ja erst einmal nur in einem Zeitungsartikel ohne nähere Detailinformationen ...

Die Schwäne, die ich kenne, sind durchaus wehrhaft und nicht zu unterschätzen. Wenn die sich aufrichten, fauchen und mit den Flügeln schlagen ... also ich möchte mal sagen, dass man da von den heutigen computer- und smartphone-gestählten "Couch-Potatoes" nur noch ein paar Absätze um die Ecke biegen sieht!
Vielleicht war es ein Jungschwan und ein sonstwie gehandicaptes Tier, aber wie das alles praktisch vonstatten gegangen sein soll ...

Zur Gewalt und der schrecklichen Jugend.
Es passiert so wenig wie noch nie, ob Gewalttaten oder Unfälle. Gleichzeitig wird das, was noch passiert, medial immer größer herausgestellt und heischt nach Aufmerksamkeit. Früher stand ein tödlicher Verkehrsunfall in der Regionalzeitung auf Seite 3, heute ziert es die Headline von bundesweiten Blättern wie Bild + Co.
Es hat sich also in erster Linie die Wahrnehmung geändert. Den Menschen geht es mehrheitlich so gut wie nie, sie sind behütet wie nie, haben Rechte wie nie zuvor, entwickeln aber auch entsprechende Anspruchshaltungen. Wir entwickeln uns, nicht zuletzt demografisch bedingt, zu einer immer empfindlicheren Anspruchs- und Schlafwagengesellschaft. Das Schild an der Tür lautet: Bitte nicht stören - die Bewohner des Wolkenkuckucksheims belieben weiter zu ruhen.

Tatsächlich ist unsere Jugend in der Summe so brav wie nie. In meinen Augen zu angepasst, wirtschaftshörig, joborientiert, funktional ausgerichtet, angepasst. Ausnahmen gibts immer, vielleicht fallen die heute einfach mehr auf.
Früher ging es weit mehr zur Sache. Das Faustrecht, unterstützt durch "Totschläger", Schlagring, Fahrradkette, Messer und vereinzelt auch mal die 9mm Parabellum - früher gang und gäbe. Wenn heute einer ein Fahrtenmesser dabei hat, ist das ein waffenrechtliches Delikt ...
Gewalt war früher viel allgegenwärtiger, auch und gerade im häuslichen Bereich, auf der Straße, im Job. Sie war aber auch funktionaler - ein weit mehr als heute legitimiertes Mittel, Ziele durchzusetzen. Auf dem Schulhof dominierte der Stärkere, zuhause der "mächtige" Vater. Die Funktionalität der Gewalt gab ihr aber ein anderes Gesicht: Man schlug den anderen nieder, wenn er aufgab oder liegenblieb, war das Ziel erreicht, und es wurde weitaus seltener nachgetreten.

Heute ist Gewalt einerseits geächtet, gleichzeitig aber hochgradig emotionalisiert. Es kommt zu Gewaltausbrüchen infolge psychischer Probleme, Minderwertigkeitsgefühle, sozialer Deprivation - und das läuft dann häufiger unkontrolliert ab: Man schlägt und tritt blind vor Wut auf ein Opfer ein, nicht um ein Ziel zu erreichen, sondern als Ventil, weil die eigene Psycho-Bilanz tiefrot im Minus steht. In der Tat stellt sich die Frage, warum diese Psycho-Bilanz bei einer hohen Zahl von Menschen so ins Negative abgleitet.

Ähnlich übrigens der Umgang mit Tieren. Früher war dieser ebenfalls funktionaler (wie in der Nutztierhaltung oft immer noch). Bei "Ungeziefer" (das konnten durchaus auch heute streng geschützte Arten wie Hamster, Raben, Reptilien aller Art sein), griff man zu Stock, Kleinkaliber oder Schrot oder später auch zur Lösung aus der Dose - BASF, Bayer + Co. machten es möglich. Kinder fingen Frösche und bliesen sie auf, sammelten massenweise Maikäfer und trieben ihren Schabernack damit. Andere hielten sich allerlei Tiere aus Wald und Flur und sammelten durchaus ihre wertvollen Erfahrungen. Klar gingen viele der Tiere mangels geeigneter Haltungsbedingungen bald ein.

Der Hund war ein vielfach eher "Gebrauchsgegenstand" (Schutz- und Wachhund), Katzen Mäusefänger auf dem Lande und keine Schmusekatzen in der Stadtwohnung.

Aber man ging damit unbekümmert bzw. eben funktional um.

Heute hat sich auch das emotionalisiert, verweichlicht.
Und wenn heute eine Taube getreten, ein Schwan traktiert, eine Katze gequält wird, dann nicht, um einfach "das Ungeziefer" loszuwerden, sondern ebenfalls, wie oben schon ausgeführt, Frust abzulassen.

Unter dem Strich passieren aber hierzulande so wenig Gewalttaten gegenüber Tieren wie nie zuvor - nur sehen wir das wiederum völlig überzeichnet. Internet + Co. tragen einen gehörigen Anteil daran.
 
Zuletzt bearbeitet:
Perfekte Analyse, dem ist nichts hinzuzufügen.
 
Als erstes würde mich mal interessieren, wie man einem Schwan "den Hals verknotet".
ich habe den Zeitungsartikel nicht gelesen (man muss sich ja nicht alles antun), aber genau der gleiche Gedanke kam mir auch beim Titel
 
Thema: Kinder verknoten Schwan den Hals

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