Kleine Taube

[Ice]

Nach langer Zeit mal wieder ein was von Schiddi und mir.....
Ja, er ist noch immer da aber ich suche ein neues Heim für ihn, auch wenn es schwer fällt.
Ich wohne in einer Mietwohnung und Schiddi auf dem Balkon (wie eine Voliere). Morgens und Abends darf er sich auch im Wohnzimmer mal breit machen und das tut er im wahrsten Sinn des Wortes. Kein anderer, außer mir, wird geduldet, Schiddi attackiert Besuch und Familie und verscheucht sie. Auf dem Balkon ruft er ständig, was ja sehr laut und eintönig ist, folglich warte ich nur noch auf die ersten Beschwerden. Die Katzen müssen ständig ausgesperrt werden und tun mir schon richtig leid. Das läßt sich aber alles irgendwie regeln bis auf die "Lärmbelästigung". Am WE und Feiertags hol ich ihn z. Z. schon um 6.00 in der Früh rein damit die Nachbarn ihre Ruhe haben, drinnen wird weiter geschlafen (ist dunkler). Dauerzustand ist das nicht....
In der Vogelpflege-und Rettungsstation, wo sie ihn nehmen würden, ist zur Zeit kein einziger Vogel, er wäre völlig allein in einer großen Flugvoliere. Die Leiterin fand das auch net so gut. Wenn, dann soll er ja auch Artgenossen kennen lernen und von ihnen noch was lernen. Er kann und kennt ja nichts! Dieser Platz ist also für den absoluten Notfall gedacht, oder sehe ich das falsch und ihm würde das garnichts ausmachen?
Schiddi ist völlig auf mich fixiert, da wird sich aufrecht hingestellt, gaaaanz groß gemacht und dann macht er seine Diener mit dem allerschönsten HUHU! Ist das ein Balzverhalten oder begrüßt er mich? Dann wiederum, Kopf runter, Schwanz hoch, Flügelzittern (wie beim betteln) und HUHU....in einer Tour.....HUHU, das macht er auch wenn er bei mir in der Hand "liegt" (wie in einem Nest), was bedeutet das denn? Wird er das ganze Jahr über so intensiv rufen bis er einen Partner hat? Was kann ich tun???
Leicht ist er übrigens immer noch, ca. 180 gr.

 

[Sina]

Hi,

schön, von Euch beiden zu hören. Auch, wenn der Anlass für Dich sicher kein angenehmer ist.

Schiddi war voll flugfähig, oder? Es sollte dann auch darauf hingearbeitet werden, dass er später wieder in die Freiheit kommt. (Sofern er seine Zutraulichkeit ablegen wird.)

Sein Verhalten erinnert schon stark an Balzen. Er sieht Dich wahrscheinlich als Partnerin an, will Dich mit seinem kurzen, leiseren "Huhu" begleitet mit Flügelzittern in sein Nest locken. Im Frühling ist das Verhalten verstärkt zu beobachten, den Rest des Jahres ist es zwar auch noch vorhanden, aber nicht mehr so dominant. (Meine "huhu"en jetzt teilweise schon um 5.00 Uhr morgens...)

Ich könnte Dir gerne anbieten, Schiddi zu übernehmen. Nur bezöge sich das lediglich auf den Versuch, Schiddi zu "resozialisieren". Auswildern könnte ich ihn nicht, da es bei uns unmittelbar keine Türkentauben gibt. Vielleicht hat jemand anderes die Möglichkeit oder kennt eine entsprechend gute (!) Stelle.

Ihn alleine in eine Voliere zu geben, würde nach meinem Empfinden nicht viel Sinn machen. Er hat ja dann keinen Artgenossen, von dem er sich ein normales Verhalten abschauen könnte.

Liebe Grüße, Sabine

 

[Ice]

Bei mir hat sich evtl. noch was ergeben, mal abwarten. Ganz hier in der Nähe, wäre zu schön wenns klappt, auf einem "Erlebnis-Bauernhof", fast wie ein kleiner Tierpark. Drückt uns mal die Daumen.

Dieser verrückte kleine Vogel liegt gerade in meiner Hand als wenn er auf einem Nest sitzt und brütet, Hauptsache er kann bei mir sein dann ist er zufrieden.......man das wird noch schwer wenn er gehen muss......ich glaub für uns beide

 

[Lapalomatriste]

I don't think it is wise to try to let him socialise with his own kind.
What happened to Schiddi is called "imprent" and it is for life.
Schissi recognises humans as doves.
I have a feral pigeon who acts like this since 16 years, there was never a way I could convince him to go and live with the pigeons. He would be terrified and did not eat or drink.
My advice is:
Don't give yourself or Schiddi a heartbreak, just keep him.
Just my humble opinion .
Myriam, pigeon rescue Lapalomatriste, Belgium

 

[webgirl87]

Hallo Ice,

gerade eben hab ich deine geschichte verfolgt.
es gibt doch noch immer wieder menschen die so einer kleinen taube helfen.
obwol so ein kleiner racker zeit und nerfen kostet
ich möchte dich nachhinein dafür loben wie gut du das geschafft hast. es ist nicht leicht eine kleine taube groß zu ziehn. und das du das bei deiner ersten zu gut hinbekommen hast finde ich fantastisch.
ich hoffe du kannst deinen kleinen täuber irgentwo in einen wildpark bringen wo er vor feinden sicher ist. wenn tauben so zahm sind was bei so einer aufzucht unvermeidbar ist haben sie es in der natur später nicht so einfach.
es wäre schön wenn er ein plätzchen in einem wildpark bekommen könnte und dann auch eine täubin hätte.

alles gute für euch

lg, jasmin

 

[Kasimir_RH]

Hallo, Ice,

habe gerade Deine Geschichte gelesen und fühle mich an meinen Kasimir erinnert. Ist eine urwüchsige Taube von der schwäbischen Alb, sicher noch so halb Felsentaube ...
Kam auch ganz jung zu uns, Bein war gelähmt und angebrochen. Fressen war aber nie ein Problem.
Nach etwa 4 - 5 Monaten (auch sie blieb über den Winter ...) ging es mit Gurren, Kopfnicken usw. los. Als netter Mensch lässt man sich von der Liebe der Tiere anstecken, krault, streichelt.
Na ja, just zu meinem 40. Geburtstag lag plötzlich ein Ei im Käfig. Wobei der Käfig eigentlich nur Fressplatz ist, ansonsten ist die Wohnung der Tummelplatz. Kasimir wurde mir seinerseits von der Tierärztin auch als Männchen verkauft - und heisst deshalb heute noch so!
Was soll ich sagen: Das Ganze war 2002. Heute ist die Taube immer noch da, runde 100 Eier sind zwischenzeitlich gelegt (!!). Klassischer Fall von Fehlprägung. An Auswildern ist nicht zu denken. Das wird nach über einem halben Jahr und dem geschilderten Verhalten bei Dir möglicherweise nicht mehr anders sein. Gerade Wildtauben sind in der Natur einem hohem Verfolgungsdruck durch Beutegreifer aller Art ausgesetzt; wer da nicht das nötige "Rüstzeug" in seiner Jugend mitbekommen hat, ist rasch Futter für andere. Rund 80% bis 90% überleben schon natürlicherweise das erste Jahr nicht. Das zur Chance einer Auswilderung.
Bleibt also der Zoo, ein Wildpark oder jemand mit einem passenden Gegenstück.
Oder behalt das Tier.
Ich war anfangs überhaupt nicht begeistert, aber ich habe noch nie ein so anpassungsfähiges (Vogel)Tier wie diese Taube erlebt. Das Zusammenleben klappt bestens, der Vogel fliegt frei in der Wohnung und hat überhaupt keine Neigung, z.B. durch ein Fenster zu entwischen. Der Schlafplatz ist ein hochstehendes Regal, ansonsten hat sie ein kleines Katzenhaus (sic!) als Brutunterkunft.
Sie macht keinen unglücklichen Eindruck, im Gegenteil. Mit Erwidern des Kopfnickens und "Gurrens" kann man sogar regelrecht mit ihr kommunizieren ...
Der Versuch schon vor längerer Zeit, einen männlichen Partner dazu zu gesellen, war ein Desaster. Das Tier musste zurückgegeben werden. Sie hat halt mich "geheiratet" (Tauben sind lebenslang monogam).
Durch das Aufstellen von einigen Anflugmöglichkeiten (z.B. Pflastersteine) und die eine oder andere Sitzgelegenheit lässt sich der Aufenthaltsort ganz gut steuern (und damit auch der Ort der sonstigen "Hinterlassenschaften").
Stubenrein wird man sie allerdings kaum bekommen, auch wenn es prinzipiell möglich sein sollte (Bruthaus und Schlafplatz bleiben vollkommen verschont!).
Sicher ist das nicht die Idealvorstellung "tierschutzgerechten Verhaltens". Aber wenn man mal eine Richtung eingeschlagen hat, ist eine Korrektur schwierig. Wahrscheinlich hast Du auch viel zu lange zwangsgefüttert (war bei mir nie nötig), das hat die Prägung verstärkt.

Also, überlegs Dir. Es ist eine Entscheidung für viele Jahre, Tauben könnnen sehr alt werden (wie viele Vögel). Sollte eine Vergesellschaftung mit Gleichartigen versucht werden, dann wird es höchste Zeit ... siehe oben.

Viel Glück,

R.H.

P.S. Tauben baden gern - das sollte auch Pflichtprogramm sein. Meine springt dazu aufs Waschbecken und wartet, dass der Hahn aufgedreht wird ...

 

[Rabenfreund]

Wo lebst du Kasimir?
In Deutschland und micht nur da brauchst man für Wildtiere eine Haltegenehmigung ich hoffe du hast so eine.

 

[Ice]

Im Falle eines Falles: Wer ist für so eine Haltegenehmigung denn zuständig und wie sind da die Auflagen die erfüllt werden müssen?
Der Kasimir ist bei seinem Menschen zu Hause, was wäre z.B. wenn jemand vom Amt entscheidet das es nicht richtig ist wie der Vogel lebt und er muss "weg" ?!
Ganz ehrlich, ob sich so ein Tier bei "seinem Menschen" wohl und sicher fühlt, finde ich bald wichtiger als den Vogel krampfhaft wieder in eine "Freiheit" zu zwingen die er nicht kennt. Wellis, Papageien usw. leben eben auch nur in "Gefangenschaft" und nicht da wo sie ursprünglich hingehören. (Bitte nicht falsch verstehen)
Natürlich soll man Wildtiere wieder auswildern.....wenn es möglich ist.
Ich hoffe weiter auf die Möglichkeit meinen Schiddi hier in der Nähe SICHER unterzubringen.

Er hatte heute übrigens SEX mit meiner Hand, soviel zum Thema Partnerwahl.

 

[webgirl87]

hallo,

ich hatte auch mal ein zahmen täuber. eine handaufzucht. es war eine meiner zuchttaubenbabys das nicht mehr versorgt wurde. er war auch total auf mich geprägt. er wollte immer auf der schulter sitzen und ist mir immer geflgt. ich hab ihn dann in den schlag gewöhnt. wenn er gesehn hab das ich im haus bin dann saß er am fenster und hat auf mich gewartet. und er wollte auch ständig sex mit meinem schuh haben. manchmal auch mit einem sockenkneul.
zu anderen tauben war er nicht so nett. wenn er gebrummt und gegurrt hat und eine sich ihm nähern wollte hat er sie vertrieben. kurz vor ende seines lebens hat er aber die nicht von seiner seite weichen wollende täubin als patnerin angenommen. es war so ein bezauberndes paar.
leider hat ihn eines tages ein rauvogel getötet. heul.. sie hat noch lange nach ihm gesucht..die arme kleine.
er war so ein süßer kleiner kerl! ich find solche zahmen tauben besser als jeder wellensittich.

gruss jasmin