kohlmeisen ästling aus katzenfängen gerettet, nun ist der Fuß verstaucht

Diskutiere kohlmeisen ästling aus katzenfängen gerettet, nun ist der Fuß verstaucht im Forum Pflege und Aufzucht im Bereich Wildvögel - Liebe Vogelkundige ich brauche bitte euren Rat! Ich habe auch diverse ältere Threads zum Thema Kohlmeisenästlinge gelesen, und stelle nun fest...
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Mit Hund und Katze ist es so ne Sache. Ähnlich wie bei den befiederten Kollegen hier, sind sie für viele Menschen ein Kinder-Partner-Ersatz und/oder einfach nur ein Haustier was man sehr gern hat. Das eigentliche Problem ist ja immer die Sache mit der Verantwortung dafür.

Da ich des Öfteren in der Feldflur unterwegs bin, hab ich (mal wieder) ganz höflich diverse Spaziergänger mit ihren un-angeleinten Hunden darauf hingewiesen, dass seit dem 1.März Leinenpflicht in Feld und Wald herrscht. Bei einigen kommt als anzunehmende Tierfreunde (sollte man ja meinen, da sie ja auch einen Hund besitzen) die ihnen erklärte Einsicht sofort und sie denken dann auch an die Wildtiere. Andere dagegen pöbeln sofort rum.

Ähnlich mit den Katzenhaltern, es fehlt oft das "über den eigenen Tellerrand hinaus denken". Sie selbst mögen keine "Katzenhasser", erwarten Toleranz und Akzeptanz, die fängt aber genau da an, wo ich auch anderen Geschöpfen und die, die sie vertreten wollen (sie schützen) dasselbe zugestehe. Man kann auch beides sein, verantwortungsvoller Hunde- und Katzenhalter aber auch ein Freund der übrigen Tiere. Problem ist einfach ein mangelndes Verantwortungsgefühl und schlichtweg Unwissen bzw. Desinteresse an allem anderen.
 
Ähnlich mit den Katzenhaltern, es fehlt oft das "über den eigenen Tellerrand hinaus denken". Sie selbst mögen keine "Katzenhasser", erwarten Toleranz und Akzeptanz, die fängt aber genau da an, wo ich auch anderen Geschöpfen und die, die sie vertreten wollen (sie schützen) dasselbe zugestehe. Man kann auch beides sein, verantwortungsvoller Hunde- und Katzenhalter aber auch ein Freund der übrigen Tiere. Problem ist einfach ein mangelndes Verantwortungsgefühl und schlichtweg Unwissen bzw. Desinteresse an allem anderen.

An dieser Stelle meine 100%ige Zustimmung. Besser kann man die Problematik nicht zusammenfassen.
 
Da kann man mal einige Tage nicht online sein und muss dann wieder so einen Thread finden. ;)

Wen es SO extrem stört, dass nicht an Auffangstationen verwiesen wird, der kann das gerne selbst tun! ;) Man arbeitet ja hier irgendwie im Team, so dass Kritik durchaus konstruktiv sein darf, aber nicht nur einseitig sein sollte. Und wen jemand etwas vergessen hat, dann darf man das gerne ergänzen!

Die Seite der Wildvogelhilfe ist bereits verlinkt. Ich sehe es eigentlich nicht ein, nun jede einzelne Seite von dort hier zu verlinken und oben festzumachen - das wird unübersichtlich.



Und ich bitte noch mal: über den Sinn des Aufpäppelns dürfen gerne verschiedene Meinungen herrschen. Aber die Bemühungen der Vogelfinder sollten hier nicht in Frage gestellt werden, sofern sie denn ernsthaft und tiergerecht sind. :)
Natürlich ist eine Auswilderung bei ALLEN gefundenen Wildtieren - ob sie in Stationen kommen (und ich kenne einige ziemlich miese Stationen, wo es für das Tier deutlich besser wäre, wenn es in Privathänden geblieben wäre) oder nicht - fraglich. Es ist immer nur eine zweite Chance, auf die sie vorbereitet werden können. Niemand kann ein Tier so fit machen, dass es sein biologisches Alter auf jeden Fall erreicht.

Und bitte keine unvollständigen Maßnahmen-Kataloge einstellen! Man muss bei gefundenen Ästlingen schon ein wenig differenzieren, ob sie tatsächlich "nur" Ästling sind oder doch Hilfe benötigen.
 
Und ich bitte noch mal: über den Sinn des Aufpäppelns dürfen gerne verschiedene Meinungen herrschen. Aber die Bemühungen der Vogelfinder sollten hier nicht in Frage gestellt werden, sofern sie denn ernsthaft und tiergerecht sind.

So und wer entscheidet was tiergerecht ist und ob die "Bemühungen" gerechtfertigt sind wenn 1. der Finder nicht einmal weiß um was für eine Art es sich dabei handelt? 2. Ob es sich um Tiere der "streng geschützten Arten" handelt (Bundesartenschutzverordnung), die sind nämlich sofort den Behörden zu melden! Und DIE prüfen dann ob man weiterpflegen darf oder halt nicht. Arten die dem Jagdrecht unterliegen dürfen dagegen nur vom Jagdausübungsberechtigten aufgenommen werden, ohne Ausnahmen!

Schwupps ist eine gut gemeinte Absicht, eine "Bemühung" einen jungen aber eben nicht hilfsbedürftigen Vogel, ihn in einen Karton zu setzen und mal gucken was passiert. Momentan liest man hier und auch anderswo einfach zu viele "gut gemeinte" Experimente auf Kosten einzelner Schicksale...1-2 Tage später "ist eingegangen...war wohl doch zu schwach"...neee war halt nen Fehler ihn/sie überhaupt mitzunehmen!

Und bitte keine unvollständigen Maßnahmen-Kataloge einstellen! Man muss bei gefundenen Ästlingen schon ein wenig differenzieren, ob sie tatsächlich "nur" Ästling sind oder doch Hilfe benötigen.

"Maßnahmenkataloge" die dir unvollständig erscheinen, kannst du auch gern vervollständigen ;) Im Übrigen sind die vom NABU usw. in ähnlicher Art und Weise verfassst, nur kürzer..meist 3 Punkte: Vogel jung, Vogel alt, Vogel krank? Und diese Diffenrenzierung kann eben nicht JEDER vornehmen, drum gibt es hier ja die Fragen in einem Forum vieler, die zumindest den Weg in ein Forum gesucht haben, weil sie sich unsicher waren. Und wenn ich als Naturschutz-Student lese, dass zur angebotenen Hilfe manchmal unterschwellig zu lesen ist: 1. "Gib dem Vogel einen Namen, dann schön kuschlig einpacken, dann dieses oder jene Futter ausprobieren, und dann gucken ob man ihn nicht doch behalten kann/soll"...platzt mir ehrlich gesagt der A....!

Derzeit bringen mir Leute aus der Umgebung ständig junge "hilfsbedürftige" Vögel und die meißten bringen wir zusammen wieder dahin wo sie gefunden wurden. Nach ein wenig Wartezeit wird schnell klar, dass aus dem verwaisten Vogel plötzlich etwas anderes wird! Es sind Amseln, Drosseln und manchmal Arten wo das Aufsammeln der Federn schon strafbar wäre. Alles in Allem haben diese Leute fast alle etwas gemeinsam: Eine gute Absicht, einen Willen zum Helfen aber kein Hintergrundwissen für die Differenzierung!
 
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Und ich bitte noch mal: über den Sinn des Aufpäppelns dürfen gerne verschiedene Meinungen herrschen. Aber die Bemühungen der Vogelfinder sollten hier nicht in Frage gestellt werden, sofern sie denn ernsthaft und tiergerecht sind. :)

*Räusper*

Bundesnaturschutzgesetz - BNatSchG
§ 44 Vorschriften für besonders geschützte und bestimmte andere Tier- und Pflanzenarten

(2) Es ist ferner verboten,
1. Tiere und Pflanzen der besonders geschützten Arten in Besitz oder Gewahrsam zu nehmen, in Besitz oder Gewahrsam zu haben oder zu be- oder verarbeiten
(Besitzverbote)


"In Besitz nehmen" bedeutet eine dauerhafte Aneignung - das wäre z.B. das eigentmächtige Einbehalten eines Pflegefalls. Der nicht-dauerhafte Aufenthalt wird hier näher geregelt:


§ 45 Ausnahmen; Ermächtigung zum Erlass von Rechtsverordnungen

(5) Abweichend von den Verboten des § 44 Absatz 1 Nummer 1 sowie den Besitzverboten ist es vorbehaltlich jagdrechtlicher Vorschriften
[*] ferner zulässig, verletzte, hilflose oder kranke Tiere aufzunehmen, um sie gesund zu pflegen. Die Tiere sind unverzüglich freizulassen, sobald sie sich selbständig erhalten können. Im Übrigen sind sie an die von der für Naturschutz und Landschaftspflege zuständigen Behörde bestimmte Stelle abzugeben. Handelt es sich um Tiere der streng geschützten Arten, so hat der Besitzer die Aufnahme des Tieres der für Naturschutz und Landschaftspflege zuständigen Behörde zu melden. Diese kann die Herausgabe des aufgenommenen Tieres verlangen.



* Dazu noch ein Ausflug ins Jagdrecht, das bestimmte Arten betrifft (meinerseits frei formuliert):
Der Fund von Arten, die dem Jagdrecht unterliegen, muss dem zuständigen Jagdausübungsberechtigten (Jäger) gemeldet werden. Nur dieser entscheidet darüber, was mit dem Tier passiert (und kann es auch ggf. dem Finder übergeben - zum Zwecke der Aufzucht und anschließenden Auswilderung). Eine eigenmächtige Mitnahme (auch verletzten/hilfsbedürftigen Wildes) ist immer Tatbestand der Wilderei!

Dem Jagdrecht unterliegen:
alle heimischen Greifvögel (einschließlich Falken)
Elstern, Rabenkrähen und Kolkraben
Wildtauben
Wildgänse
Wildenten
Höckerschwan
Rebhuhn
Fasan
Wachtel
Auerwild
Birkwild
Rackelwild
Haselwild
Alpenschneehuhn
Wildtruthahn
Säger
Waldschnepfe
Möwen
Haubentaucher
Graureiher
Blässhuhn


Fazit: Die eigenmächtige Aufnahme von Wildvögeln zum Zwecke der Aufzucht, die dem Naturschutzrecht unterliegen (und nur diesen), ist rechtlich legitim. Doch auch das Gesetz weißt darauf hin, dass solche Fälle eher in fachkundige Hände wie eine Auffangstation gehören.
Denn es bleibt dabei, die Aufzucht durch nicht erfahrene und nicht fachkundige Personen ist meist mit dem Tod des Fundtieres verbunden und somit unverantwortlich! Meiner Meinung nach sollte das auch so in diesem Forum kommuniziert werden - warum auf Paarhaltung und Außenvoliere in der Papageienhaltung pochen, wenn bei Wildvögeln die Aufzucht im Karton mit mäßig geeigneter Nahrung durch den Laien propagiert wird?

Ich werde mich ab jetzt aus diesem Themenbereich raushalten, denn mehr als auf das Gesetz verweisen und an die Vernunft appelieren geht nicht.
 
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...wichtigster Beitrag:

"ein nächstes Mal müsste gar nicht erst eintreten, wenn ihr eure Katze wenigstens während der Brutzeit der Vögel im Haus lassen würdet.
Vielleicht bringt euch diese schlimmer Erfahrung das durch wildernde Haustierkatzen verursachte Leid ein wenig näher und bewegt euch
zum Umdenken bei der Katzenhaltung."

DAS ist das Hauptproblem!
 
Ich werde mich ab jetzt aus diesem Themenbereich raushalten, denn mehr als auf das Gesetz verweisen und an die Vernunft appelieren geht nicht.

Bitte nicht :D ...es sind schon zu viele "gegangen". Ich hab auch ein paar PN´s bekommen, von Fachleuten, die auch mich auf "verlorenem Posten sehen" weil sie selbst diese Diksussionen durch haben: Gut gemeinter Wille gegen Ernüchterung und Fachkundigkeit.

Ich weiss auch nicht alles, kenne mich beispielsweise überhaupt nicht mit Technik aus und wenn ich wegen einem kaputten iPhone oder Rechner in einem dafür bestimmten Forum vorbeischaue, höre ich auch lieber auf den Informatiker als auf den, der einfach nur selbst ein iPhone zu Haus liegen hat.

Es muss nicht jeder ein Tierarzt, Wildbiologe, Faunistiker, Tierpfleger oder ähnliches sein um hier Tips zu geben aber Fachkundigkeit fängt da an, wo man genau von diesen aufgezählten Gruppen keine Einwände bekommt und sich damit auch ein Stück weit qualifiziert. Nicht umsonst machen diese Berufsgruppen oft langjährige Ausbildungen durch!

Ich finde diese Diskussionen hier verdammt wichtig weil sich oft Leute hier nur ein einziges mal anmelden und das nur für einen Rat den sie brauchen (weil sie einen Vogel/Vögel irgendwo gefunden haben) und da sollte schon etwas vorrausgesetzt werden wenn man denn antwortet, denn es geht hier um Lebewesen nicht um iPhone oder PC´s.
 
Vielen Dank für die Verlinkungen.

Wenn das in deiner Gemeinde funktuoniert: herzlichen Glückwunsch!!
Ich kenne leider größtenteils genau die andere Seite: keiner der offiziellen Stellen will sich mühen, fühlt sich zuständig oder kann zeitnah helfen!
alles andere lasse ich mal lieber außen vor!!!

Wie so häufig klaffen Theorie und Praxis weit auseinander.
 
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Thema: kohlmeisen ästling aus katzenfängen gerettet, nun ist der Fuß verstaucht

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