kolkraben: vom aussterben bedroht, oder landplage? (die 2.)

Diskutiere kolkraben: vom aussterben bedroht, oder landplage? (die 2.) im Forum Artenschutz im Bereich Allgemeine Foren - da der gleichnamige thread wegen erfolgreicher störversuche einiger weniger user geschlossen wurde hier also die fortsetzung. ich hoffe doch das...
Hallo zusammen! :)

Eigentlich meide ich diesen thread eher, sind mir zu viele emotionen hier drin! :zwinker:
Und auch wenn ich ein bisserl ne schwäche für kolkraben habe und sie wunderschön finde,
doch was die tötung bei schafen oder sonstigen tieren von kolkraben betrifft, da denke ich genau gleich wie st68.
Man muss diese riesenvögel nur mal beobachten und wenn die wirklich hunger haben möchte ich ihnen nicht alleine irgendwo im nirgendwo begegnen! 8o
Tiere funktionieren instinktiv, vor allem wenn es um den überelbenstrieb geht.
Heisst, wenn ein kolkrabe wirklich hunger hat, dann sitzt er sicher nicht irgendwo auf einem bäumchen, nahe einer schafherde und wartet, bis mal eins davon gnädigerweise stirbt.
Das macht eh kein kadaverfresser, weder der geier, noch die hyäne noch sonst was. Wenn die hunger haben essen sie auch halbtote oder einfach verletzte tiere.
Sogar wir menschen entwickeln uns zu kanibalen, wenn es der überlebenstrieb verlangt.
Damit will ich nur nahelegen, wie schnell es beim überleben, beim instinkt keine grenzen mehr gibt.


Lieber gruss v. Paty und Co.! :)
 
was mir vorschwebt, ist das es endlich mit diesen verharmolsenden berichten und "gutachten" aufhört
Dann hör' auf zu jammern, st68, und lade einen dieser "Gutachter" zu Dir ein.
das war damals, in den zeiten in denen die rabenplage noch nicht so ausgeprägt war
Mit der nunmehr klargestellten Verlustzahl scheint doch eine einzige Hundeattacke mindestens so viel Schaden anzurichten wie alle Kolkraben zusammen - oder auf welche Zahlen kommst Du da in einem vergleichbaren Zeitraum ?
warum bauen gesetzgeber und vogelfreunde auf solche analogien, indem von dieser verjährten kurzuntersuchung durch Prof. Dr. Wallschläger auf alle anderen kolkrabenbestände in deutschland geschlossen wird?
Mangels anderer Beobachtungen, hast Du das immer noch nicht verstanden. Woran soll sich der Gesetzgeber denn halten - an "Analogieschlüsse" ? Die sind wohl schon zu oft schief gegangen.
vor gericht würde ich gerne so behandelt werden wie die kolkraben durch die tier- und artenschützer in diesem forum.
Davon würde ich Dir dringend abraten, da sich ja mancher Jäger auch als Artenschützer unter Einsatz der Schusswaffe versteht. Wenigstens Dich schützt davor das Grundgesetz.
Wenn die hunger haben essen sie auch halbtote oder einfach verletzte tiere.
Aber darum geht es doch gerade, Paty. Eine Beteiligung an der Tötung nach Vorschädigung habe ich doch gar nicht bestritten, allerdings hätte ich auch da gerne gewußt, wie genau diese aussah. Deshalb hake ich doch zum Ärgernis einiger Leute hier ständig nach, ob diese Tiere wirklich komplett gesund waren und ohne Beteiligung anderer Faktoren (und immer ohne Zeugen) von Kolkraben attackiert wurden. Dafür spräche bisher nur das "Ausschlußprinzip". Nicht einmal für einen Rückenlieger kann dies jemand durch Augenzeugenbericht bestätigen. Und das reicht offenbar nicht nur mir als (wissenschaftlicher) Nachweis nicht aus.
Und noch etwas spricht gegen die "Kannibalismustheorie", Paty: gemäß einer vergleichenden Untersuchung verschiedener Biotope ist der Vermehrungserfolg an Mülldeponien am geringsten. Weder erschließen sich die Tiere also offenbar in ausreichendem Maße zusätzliche Futterquellen (anderer Arten, die es dort auch gibt) noch ein ganz neues "Beutespektrum". Damit schließe ich zwar nicht aus, daß sich eine Kolkrabengruppe auf eine Schafherde "eingeschossen" hat, bei der immer etwas an- oder abfällt, aber doch, daß sie plötzlich ein sensationell artuntypisches und bislang völlig unentdecktes Verhalten zeigen.

Die Frage, die sich wohl nicht nur der zu Entschädigungszahlungen aufgeforderte Gesetzgeber stellen würde, wäre auch, wie man denn die Fälle in der Praxis differenzieren soll ? Zum Beispiel also das Lamm, das bereits in der Nacht tot war. Oder wäre jemand, der dies wie st68 ehrlich angibt, dann 'mal wieder der Dumme ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Fressen und gefressen werden.

Wildtiere können nur dann Überleben wenn es Futter gibt.
Dort wo es kein Futter gibt, weil der Mensch den Lebensraum von Flora u Fauna einschränkt, erkennen die Tiere neue Nahrungsquellen.
Und wenn es nun Schafe sind....:nene:
Ich kann mir nicht vorstellen, das ein CC(Corvus Corax) Schafe tötet.
Rabenvögel sind zwar aus meiner Sicht sowas wie "Raubvögel", aber die Raben waren nunmal als erste da.
Und wenn ich in ihren Lebensraum, in ihr Revier eindringe, muß ich halt mit Verlusten rechnen.
Ich hoffe das ich bei uns im Müncher Großraum bald wieder CC sehe.
Ist schon sehr lange her, das ich welche sehen durfte.:(
 
Vogelklappe schrieb:
Dann hör' auf zu jammern, st68, und lade einen dieser "Gutachter" zu Dir ein.
wieviel wochen setzt sich so ein gutachter hinter einen busch um auf eine aussagekräftige kolkrabenatacke zu warten?

Vogelklappe schrieb:
Mit der nunmehr klargestellten Verlustzahl scheint doch eine einzige Hundeattacke mindestens so viel Schaden anzurichten wie alle Kolkraben zusammen - oder auf welche Zahlen kommst Du da in einem vergleichbaren Zeitraum ?
diese eine hundeatacke hat in etwa so viel (finanziellen)verlust eingebracht wie die kolkraben (bis jetzt in normalen jahren) in einem ganzen winter schaffen. allerdings sind die verluste durch kolkraben, vordergründig gesehn, nicht ganz so verherend, weil die sich doch eher über die lämmer und nicht über altschafe her machen. und bis jetzt hatte ich in meinem ganzen leben noch keinen einzigen fall von wildernden hunden in meiner schafherde, mit irgendwelchen schäden zu beklagen.

Vogelklappe schrieb:
Mangels anderer Beobachtungen, hast Du das immer noch nicht verstanden. Woran soll sich der Gesetzgeber denn halten - an "Analogieschlüsse" ? Die sind wohl schon zu oft schief gegangen.
also verstehe ich das jetzt so, das sich der gesetzgeber die analogieschlüsse heraus sucht, die der garde an der macht befindlichen regierung meißten wählerstimmen einbringen, oder das wenigste geld kosten.

Vogelklappe schrieb:
Davon würde ich Dir dringend abraten, da sich ja mancher Jäger auch als Artenschützer unter Einsatz der Schusswaffe versteht. Wenigstens Dich schützt davor das Grundgesetz.
"lieber ein ende mit schrecken, als ein schrecken ohne ende" sag ich dazu nur...
und kommentare über das grundgesetz verkneife ich mir hier auch besser.

Vogelklappe schrieb:
Deshalb hake ich doch zum Ärgernis einiger Leute hier ständig nach, ob diese Tiere wirklich komplett gesund waren und ohne Beteiligung anderer Faktoren (und immer ohne Zeugen) von Kolkraben attackiert wurden. Dafür spräche bisher nur das "Ausschlußprinzip". Nicht einmal für einen Rückenlieger kann dies jemand durch Augenzeugenbericht bestätigen. Und das reicht offenbar nicht nur mir als (wissenschaftlicher) Nachweis nicht aus.
zum Xten mal: die rückenlieger sind alle komplett gesund. der beteiligte andere faktor ist nur ihr etwas zu runder bauch (trächtigkeit), der sie am aufstehn hindert. zeugen gibts genug: schäfer, jäger und passanten. wobei letztere nie begreifen was da abgeht und dafür den schäfer verteufeln. genauso siehts mit den attacken auf gesunde lämmer aus. bei lämmern reicht der faktor der körperlichen/geistigen unterlegenheit aus, um sie zu potenziellen opfern der kolkraben zu machen.
wie soll ein augenzeugenbericht aussehn, dem du, vogelklappe, glauben schenken würdest?

Vogelklappe schrieb:
Und noch etwas spricht gegen die "Kannibalismustheorie", Paty: gemäß einer vergleichenden Untersuchung verschiedener Biotope ist der Vermehrungserfolg an Mülldeponien am geringsten.
diese tatsache, die ich nicht mal abstreiten will, kann man aber auch als eindeutigen beweis für die kanibalismustheorie ansehn. oder es liegt einfach daran, das aus weitem umkreis alle jungvögel bis zur familiengründung erst mal auf mülldeponien leben. und in diesem übervölkerten lebensraum kann/will kein rabe junge groß ziehn.
(vergleich: mensch + großstadt = streß&hektik = wenig kinder)

Vogelklappe schrieb:
Damit schließe ich zwar nicht aus, daß sich eine Kolkrabengruppe auf eine Schafherde "eingeschossen" hat, ... aber doch, daß sie plötzlich ein sensationell artuntypisches und bislang völlig unentdecktes Verhalten zeigen.
wer hat das nur erfunden daß dieses verhalten so "sensationell artuntypisch und bislang völlig unentdeckt" sein soll? es gibt seltsamerweise immer noch menschen die das schon immer gewußt haben, und sogar tagtäglich erleben und somit nie auf den gedanken kommen würden das abzustreiten.
welcher mensch (vor 150 oder mehr jahren) macht sich die mühe einer tierart nachzustellen oder sie ausrotten zu wollen, wenn von dieser tierart keinerlei schäden zu befürchten wären? vor allem dann, wenn man diese tiere nicht mal essen, oder sonstwie anderweitig verwerten kann. ich denke mal damals hatten die menschen sicher was besseres zu tun.

Vogelklappe schrieb:
Die Frage, die sich wohl nicht nur der zu Entschädigungszahlungen aufgeforderte Gesetzgeber stellen würde, wäre auch, wie man denn die Fälle in der Praxis differenzieren soll ? Zum Beispiel also das Lamm, das bereits in der Nacht tot war. Oder wäre jemand, der dies wie st68 ehrlich angibt, dann 'mal wieder der Dumme ?
gute und berechtigte frage. und wohl auch ein grund warum mit solcher vehemenz abgestritten wird, dass es überhaupt schäden durch kolkraben in der landwirtschaft gibt.
 
raptor49 schrieb:
Ich kann mir nicht vorstellen, das ein CC(Corvus Corax) Schafe tötet.
da gibts leider viele von, die sich das nicht vorstellen können (wollen). und die meißten von diesen leuten haben noch nicht mal einen raben in natura, und schon gar nicht IN der natur gesehn.

raptor49 schrieb:
Rabenvögel sind zwar aus meiner Sicht sowas wie "Raubvögel", aber die Raben waren nunmal als erste da.
Und wenn ich in ihren Lebensraum, in ihr Revier eindringe, muß ich halt mit Verlusten rechnen.
wieder ein schwerer fall von "deutschland zurück zur wildnis"? wie wärs damit im großraum münchen anzufangen? und nicht da wo die menschen noch die meißte natur in die neuzeit hinüber gerettet haben und jetzt noch dafür bestraft werden, weil die menschen die keine natur mehr vor der eigenen haustür haben (wollen), ihr schlechtes gewissen darüber woanders bereinigen wollen.
 
wieviel wochen setzt sich so ein gutachter hinter einen busch um auf eine aussagekräftige kolkrabenatacke zu warten?
Alle wie viel Wochen kommt denn das nun effektiv vor ? Bisher entstand der Eindruck, es wäre so häufig ? Wenn es eher selten vorkommt, ist es auch keine zuverlässige Nahrungsquelle für die Kolkraben, sprich’, aus dem Grund sind sie dann nicht in der Nähe.
wie soll ein augenzeugenbericht aussehn, dem du, vogelklappe, glauben schenken würdest?
So wie das von Dir beschriebene Scenario (ein Kolkrabe geht als erster an einen ansonsten gesunden Rückenlieger), was Du aber bisher selbst nie gesehen hast.

Das Ergebnis einer Untersuchung zu der von Hoki gestellten Frage ist gerade veröffentlicht worden:

Elmar Schlich, Professor für Prozesstechnik in Lebensmittelbetrieben an der Uni Gießen
„... es stimmt einfach nicht, dass regional erzeugte Lebensmittel beim Energieverbrauch generell besser sind. ... Weniger die Länge der Transportwege bestimmt die Energiebilanz als vielmehr die Dimension der Betriebe. ...Je größer die Betriebe, desto günstiger die Energiebilanz.

Vorteil Neuseeland: Etwa 20.000 km legt eine Lammkeule von Down Under per Schiff und Lkw zurück, bevor sie beim deutschen Konsumenten auf dem Teller liegt. Dennoch wird für die Produktion und den Transport eines Kilos Neuseeland-Lamm nur ein Drittel der Energie benötigt wie für Lammfleisch aus regionaler Produktion. Der Grund ist einfach: Die Schafe leben in riesigen Herden ganzjährig im Freien. Einmal im Jahr werden die Tiere zusammengetrieben und 30 km zum Schlachthof transportiert, der direkt am Hafen liegt. Dort wird das Fleisch portioniert, tiefgefroren und nach Hamburg verschifft. Das erfordert insgesamt wenig Energie...

Anders in Deutschland: Hier werden die Schafe oft noch gehütet. Aber der Schäfer ist nicht mehr Tag und Nacht mit seinen Tieren unterwegs. Fährt er morgens mit seinem Opel Corsa 5 km zur Arbeit und abends wieder zurück, dann schlägt sich das natürlich in der Energiebilanz nieder, berichtet Schlich. Wenn die Tiere dann noch Kraftfutter erhalten und den Winter im beheizten Stall verbringen, sieht es mit der Energiebilanz schnell düster aus. Auch wenn ein Schlachthof beheizt wird, damit die Arbeiter nicht frieren, müssen wir das mit einrechnen, berichtet der Wissenschaftler. ... Neben dem günstigen Klima schlägt in Übersee stets ein anderer Faktor entscheidend zu Buche: die schiere Größe der Farmen und Anbaubetriebe. Erst wenn ein Rinderzüchter mehr als 100 Tonnen Fleisch im Jahr herstellt, kann er seine Produktions- und Transportmittel wirklich effizient nutzen, erläutert Schlich. Deshalb seien die vielen Klein- und Kleinstbetriebe in Deutschland trotz kurzer Wege bei der Energiebilanz oft hoffnungslos unterlegen.


Zitiert aus Focus 43/2005; Artikel „Übersee spart Energie“ von Till Behrend, Seite 122/124.

Vielleicht gehörst Du aus diesen Gründen ohnehin schon zu einer aussterbenden Spezies, st68, der durch Entschädigungen wegen Greifvögeln (wieso beantragst Du denn für die keine, die unterliegen doch auch häufig dem Jagdrecht ?), Kolkraben oder Hunden sowieso nicht mehr zu retten ist ? Eine ganz andere Frage ist natürlich, ob das Fleisch bei uns wirklich so billig sein muß oder ob es für die Menschen nicht besser wäre, generell weniger davon zu essen.
 
Vogelklappe schrieb:
Alle wie viel Wochen kommt denn das nun effektiv vor ? Bisher entstand der Eindruck, es wäre so häufig ? Wenn es eher selten vorkommt, ist es auch keine zuverlässige Nahrungsquelle für die Kolkraben, sprich’, aus dem Grund sind sie dann nicht in der Nähe.
rechne mal die im letzten winter getöteten 10 altschafe auf 4 monate hoch (oder runter). dann weißt du wie oft so was bis jetzt vorgekommen ist. außerdem habe ich scheinbar nicht klar genug erklärt, das dieses problem fast ausschließlich auftritt, wenn schafe in meiner herde ablammen, da die kolkraben es hauptsächlich auf die lämmer abgesehn haben. die rückenlieger sind da nur ein willkommener "beifang". und ob zuverlässig oder nicht, eine nahrungsquelle die begeistert genutzt wird ist es auf jeden fall.
und auch wenn südwind immer gerne anders argumentiert, aber ich habe meine produktion umgestellt. ich habe für diesen winter die lammzeit ausfallen lassen, damit nicht alles als rabenfutter drauf geht. und nehme damit in kauf ein 3/4 jahr völlig ohne einnahmen dazustehn (obwohl meine kasse jetzt schon leer ist), was mir unterm strich ganz sicher auch keinen vorteil verschaffen wird.

Vogelklappe schrieb:
So wie das von Dir beschriebene Scenario (ein Kolkrabe geht als erster an einen ansonsten gesunden Rückenlieger), was Du aber bisher selbst nie gesehen hast.
aus beobachtungen nicht nur in dieser winterweidensaison weiß ich das die kolkraben schon nach ein paar stunden jedes tote/kranke/auffällige schaf ausfindig gemacht haben und "bearbeiten". habe gestern gefilmt wie ein kolkrabe meine schafherde absucht und jedes einzelne tier das ihm vor den schnabel kommt attakiert, bis es vor ihm flüchtet (ich meine NICHT bei seite GEHEN, sondern wegRENNEN). die anderen raben streiften in der näheren umgebung rum. was würde dieser rabe, und die anderen, mit einem schaf anstellen das nicht flüchten kann?

dem Elmar Schlich kann ich nur zustimmen. allerdings habe ich noch niemals einen schäfer erlebt der seinen stall beheizen kann, oder sich das leisten könnte.

Vogelklappe schrieb:
Vielleicht gehörst Du aus diesen Gründen ohnehin schon zu einer aussterbenden Spezies, st68, der durch Entschädigungen wegen Greifvögeln (wieso beantragst Du denn für die keine, die unterliegen doch auch häufig dem Jagdrecht ?), Kolkraben oder Hunden sowieso nicht mehr zu retten ist ? Eine ganz andere Frage ist natürlich, ob das Fleisch bei uns wirklich so billig sein muß oder ob es für die Menschen nicht besser wäre, generell weniger davon zu essen.
zu dieser spezies gehöre ich ganz offensichtlich. aber welche spezies ist schon freiwillig ausgestorben? außerdem gibts seltsamerweise massenhaft naturschützer die diese spezies (zu der ich gehöre) krampfhaft am leben halten wollen, aber nur, solange es klein- und kleinstbetriebe bleiben.
ich kann keine entschädigung wegen schäden durch greifvögel beantragen, weil es keine nachweisbaren schäden gibt. viel leichter sind da die schäden durch kolkraben nachzuweisen, weil es diese gibt.

der preis von lammfleisch in deutschland wird vor allem vom weltmarkt bestimmt. und nirgendwo sonst haben kunden so viel geld in der tasche wie in deutschland. also muß es wohl so billig sein. die hauptabnehmer von lammfleisch sind in deutschland auch nicht die deutschen kunden.
außerdem gibts da so einige völker auf der erde, die in ihrem land kaum ackerbau betreiben können, wenn sie damit keine ökologische umweltkatastrophe anrichten wollen (z.B. aralsee der austrochnet, weil der ackerbau in der umgebung alles wasser verbraucht und die vorherige steppe, auf der seit jahrhunderten erfolgreich viehzucht betrieben wurde, versandet und zu wüste wird. ich glaub in kalifornien treibens die amerikanischen farmer auch nicht anders und lassen kaum einen tropfen wasser bis an die mündung des colorados durch). es kann doch nichts falsches dabei sein, in gegenden wo keine andere nutzung möglich oder vertretbar ist, viehzucht zu betreiben.
kann es sich die menschheit (global gesehn) überhaupt leisten so viel land nicht als nahrungsquelle zu nutzen?
 
st68 schrieb:
habe gestern gefilmt wie ein kolkrabe meine schafherde absucht und jedes einzelne tier das ihm vor den schnabel kommt attakiert, bis es vor ihm flüchtet (ich meine NICHT bei seite GEHEN, sondern wegRENNEN). die anderen raben streiften in der näheren umgebung rum. was würde dieser rabe, und die anderen, mit einem schaf anstellen das nicht flüchten kann?

hier die passenden bilder dazu. zwar keine besondere qualität, aber immerhin...

http://raben-schaden-a.blogspot.com/
 
hallo st68,
es gab keine verletzten schafe. das geht ja nun ganz eindeutig aus der fotodoku hervor, wie du selbst auch bestätigst. was vielleicht passieren könnte, in zukunft, gilt bei behörden nicht als beweis.

über angriffe auf rückenlieger wundert sich niemand mehr. dass tiere, die sich nicht wehren können, beutegreifern auffallen und als nahrungsquelle gesehen werden in der natur, ist völlig normal.

wie gedenkst du deine schafe in der freien natur zu schützen? mir tun die schafe leid, wenn sie so schutzlos ausgeliefert sind.

aber auch die raben tun mir leid, wenn sie für ihr natürliches verhalten gehasst und verfolgt werden.
 
doch kein märchen mehr?

vor kurzem noch war hier, wie in anderen rabenfreundlichen berichten, zu lesen, das das was auf meinen neuesten bildern zu sehn ist, völlig unmöglich ist, und nur "watschelnde zeitungsenten", märchen, lügen, oder fantasiebilder von rabenhassenden jägern und landwirten ist.

jetz gibts endlich mal bilder (auch das vollständige video, das ich leider nicht kostenlos ins netz stellen konnte), und schon heißt es, das kolkraben zu den beutegreifern zählen (warum denn nicht mehr zu den singvögeln?), dieses verhalten völlig normal wäre und der schäfer schuld ist, wenn seine schafe diesen beutegreifern zum opfer fallen.
wann soll ein schäfer denn seinem lebensunterhalt noch nachgehn dürfen? schafe gehören nun mal unter freihen himmel auf die weide, wo sie zwangsläufig mit diesen beutegreifenden kolkraben in berührung kommen. seltsamerweise hab ich noch nie einen echten beutegreifer (raubvogel oder raubsäuger) meinen schafen, oder lämmern, nachstellen sehn.

und ich erklär es noch mal für die die es nicht sehn wollen:
das auf den bildern http://raben-schaden-a.blogspot.com/ ist das allerste anfangsstadium und zeigt das kolkraben durchaus gesunde schafe angreifen, ohne das diese krank sind, oder ablammen, nachgeburten oder neugeborene/kranke lämmer herumliegen. was danach passieren kann habe ich auf anderen bildern http://raben-schaden.blogspot.com/ schon gezeigt.
was passiert wenn ein kolkrabe solche attacken auf ein halbwüchsiges oder nur ein paar wochen altes lamm ausübt kann sich der werte leser selber ausmahlen. die bilder dazu werde ich wohl leider auch noch nachliefern können.
 
Warum?

Hallo

habe jetzt nicht die ganzen Beiträge in diesem Thread gelesen, da es soviel war. Ich wollte nur kurz etwas dazu sagen;

es ist wohl so, das Kolkraben anfangen andere Tierarten anzugreifen.

Warum?

Weil die Kolkraben hunger haben?

Es scheinen andere Beutetiere zu fehlen, die der Kolkrabe ansonsten erbeutet, die denke ich mal, auch leichter zu erbeuten wären als z.B Schafe.

warum?

Andere Beutetiere sind vom Menschen vertrieben worden, Lebensraum der anderen Beutetiere wurden und werden vom Menschen zerstört. Somit werden die Beutetiere der Kolkraben weniger und der Hunger der Kolkraben natürlich immer größer. Auch haben sie keine Freßfeinde wie größere Greifvögel (Eulen, Adler etc.-die gibts hier in Deutschland durch fehlendem Lebensraum auch nicht mehr) , die die Kolkraben im Zaum halten würden.

Wie könnt Ihr Euch sonst das Verhalten der Raben erklären?

Nur weil der Mensch so massiv in die Natur eingreift wird es teilweise so sein, das wir in der Natur Dinge beobachten können, die wir uns nicht erklären können. Dinge, die so nicht in unseren Büchern stehen. Es wird immer etwas geben, was der Mensch neu durchdenken muß, neu lernen muß. Nicht alles bleibt auf dem Stand der Dinge von heute stehen. Die Natur ist etwas lebendiges, das arbeitet und sich immer wieder neu formatiert. Die Evolution kann man nicht aufhalten.
Die Natur ist durch den Menschen nicht mehr in der Lage, das Gleichgewicht der Lebewesen auf der Erde von allein zu halten. Teilweise muß der Mensch eingreifen.
Deswegen auch die Überpopulation der Kolkraben, die keine Freßfeinde haben, die keine Beutetiere mehr finden, die dann auf andere Tiere übergreifen.
Der Bestand muß dann eben durch den Menschen wieder kontrolliert werden, damit das Gleichgewicht gehalten wird und nicht andere Tiere wiederum gefährdet werden.
Die Vögel, die keine Freßfeinde haben, die bei den Menschen genug Futter finden (durch den ganzen Müll, was der Mensch in laufe der Zeit produziert) werden sich so vermehren können, das der Mensch eingreifen und einen kontrollierten Abschuß starten muß. Auch Ratten und Tauben vermehren sich durch das fehlen von Freßfeinden so stark.

Ich finde es traurig, das es soweit kommen mußte, das der Mensch in die Natur eingreifen muß (und z.B Kolkraben kontrolliert abschießen muß) um ein Gleichgewicht in der Natur zu halten.
Überlegt doch alle mal, warum.

Liebe Grüße von Kia
 
Wie könnt Ihr Euch sonst das Verhalten der Raben erklären?

ganz einfach.
raben sind obortunisten und wo nahrungskonzentration besteht, und ihnen in der natur auf dem präsentierteller angeboten wird, z.b. durch nachlässigkeit der menschen, werden sie sich die nahrungsquelle erschliessen. das ist absolut natürlich. deswegen muss man raben nicht durch jäger erschiessen lassen, sondern es sollten vorkehrungen getroffen werden, wie z.b.: "eine schafherde besser zu schützen lernen".


Sind Rabenvögel „blutrünstige Mörder“?
Rabenvögel sind keineswegs „blutrünstige Mörder“, sondern kümmern sich im Naturhaushalt um die Beseitigung von Aas. Deshalb kamen sie bereits im Mittelalter als Galgenvögel in Verruf. Finden sich heute Raben, Elstern oder Krähen an einem Kadaver ein, wird ihnen gleich ein Mord unterstellt.



Saatkrähen über Feld Saatkrähen überfliegen ein Feld

Kolkraben und Krähen geraten sogar immer wieder in Verdacht, Jungtiere gezielt zu töten. Dies ist aber nicht belegt. Allenfalls können Rabenvögel schwache Jungtiere belästigen und bei lebensunfähigen Jungtieren auf den Todeseintritt warten. Dauerbeobachtungen am Kolkraben belegen, dass sie keine Mörder in Schaf- und Mutterkuhherden sind. Auch hier wurde Vogelverhalten fehlinterpretiert. Die sehr lern- und anpassungsfähigen Raben erkannten, dass es bei Weidevieh Geburten eine Nachgeburt „abzuräumen“ gibt und dass Jungkälber beim Aufstehen Kot absetzen. Um an den nahrhaften Jungtierkot zu kommen, stören sie gezielt Jungtiere und provozieren deren Aufstehen. Solche interessanten Verhaltensweisen lernen Raben durch Beobachtung und Nachahmung, um attraktive Nahrungsquellen effektiv zu nutzen.

http://www.nabu.de/m05/m05_03/00520.html
 
südwind schrieb:
Dauerbeobachtungen am Kolkraben belegen, dass sie keine Mörder in Schaf- und Mutterkuhherden sind. Auch hier wurde Vogelverhalten fehlinterpretiert.
schon wieder zitierst du nur wieder texte von dritten...
welche dauerbeobachteung meinst du da? ich habe heute den NABU angeschrieben und darum gebeten mir das zu verraten. ob ich da wohl jemals ne antwort bekommen werde?

übrigens betreibe ich selbst seit vielen vielen jahren dauerbeobachtung von kolkraben in schafherden und bin seltsamerweise zu völlig gegenteiligen ergebnissen gekommen wie nabu & co...
 
Hallo südwind

auch ich meine, das Rabenvögel nicht aus Spaß andere Tiere töten. Meine Meinung ist, das Tiere töten, um zu überleben. So wie andere Lebewesen wie wir auch. Ich meine jedes Lebewesen hat hier auf der Welt seinen Platz. Jedes hat seinen Sinn. Es ist nicht umsonst von der Natur hervorgebracht worden.
Leider kann die Natur durch das massive eingreifen der Menschen das Gleichgewicht der Tiere nicht mehr von allein regeln. Ich selbst bin sehr traurig darüber, das Tiere abgeschossen werden müssen, wenn es anders nicht mehr geht. :( Ja, mich ärgert es ja sogar, das man Tiere abschießen muß, das es soweit kommen konnte. Ich bin absolut für Natur und Tiere.
Aber...
ein Beispiel mit den Ratten; viele bodenbrütende Vögel und deren Brut werden jedes Jahr aufs neue von Ratten z.B sehr bedroht. Ratten sind sehr schlaue Tiere (genauso wie die Rabenvögel). Ich mag auch Ratten, nur leider sehe ich ein, das das Gleichgewicht dadurch gefährdet ist, wenn die Ratten z.B selten gewordene Tiere in ihrem Bestand bedrohen.

Also muß sich der Mensch etwas einfallen lassen. Natürlich nicht zu lasten der Umwelt.

Eigentlich muß der Mensch einfach erstmal aufwachen und sehen was er da alles mit seiner Umwelt anrichtet.

Vielleicht hat der Mensch in der Zukunft mal die Idee die Natur und die Umwelt in der er lebt etwas besser zu schützen, damit sich das Gleichgewicht der Natur von selber regeln kann ohne das der Mensch so derart eingreifen muß und alles was evtl. an Überhand gewinnt abschießen muß.

Aber ich glaube das ist Utopie...

Liebe Grüße von Kia
 
Hallo Kia
Kia schrieb:
Aber ich glaube das ist Utopie...
Ja, oder der Mensch müßte sich selber reduzieren, entweder in der Anzahl oder im Lebensstandard --> zurück in die Steinzeit.
Wir leben nun mal nicht in einer Natur- sondern in einer Kulturlandschaft.
Kulturlandschaft = durch den Menschen geschaffen. Folglich sind auch regulierende Eingriffe des Menschen unabdingbar.
 
Raven schrieb:
Wir leben nun mal nicht in einer Natur- sondern in einer Kulturlandschaft.
Kulturlandschaft = durch den Menschen geschaffen. Folglich sind auch regulierende Eingriffe des Menschen unabdingbar.
Welch wahre Worte und durch nichts zu wiederlegen. Leider fällt es einigen immer noch schwer, das zu erkennen.
Auch eine Produktionsänderung in der Landwirtschaft von Konventionell zu "BIO" kann nichts bringen, sondern bewirkt zwangsläufig, das noch mehr Agrarfläche zur Ernährung der Weltbevölkerung notwendig wird.
Selbst der Gute Ansatz von "Stillegungsflächen" in der Landwirtschaft wird immer mehr aufgeweicht, indem man jetzt auf diesen Flächen nachwachsende Rohstoffe Produziert, z.B. um mit Rapsöl Auto zu fahren.

Raven schrieb:
--> zurück in die Steinzeit
Bleibt wohl doch als die einzige Möglichkeit, wenn man auch dazu sagen muß, das auch die Steinzeitmenschen massiv in die Natur eingegriffen haben und selbst sogar bestimmte primitive Vorfahren von uns für die Ausrottung von Pflanzen und Tieren verantwortlich gewesen sind.

Südwind schrieb:
Kolkraben und Krähen geraten sogar immer wieder in Verdacht, Jungtiere gezielt zu töten. Dies ist aber nicht belegt. Allenfalls können Rabenvögel schwache Jungtiere belästigen und bei lebensunfähigen Jungtieren auf den Todeseintritt warten.
Also die Aussage ist ja wohl der Witz des Tages. Wer hat denn da schon wieder die "Rosa Brille" aufgehabt?
 
kurze zwischeninfo:

da ich diesen winter ja auf eine lammzeit verzichtet hab (bis auf 3 ungeplante ablammungen, wo 5 lämmer geboren wurde und 1 natürlich wieder opfer der raben wurde), ist auf meiner winterweide seit wochen nur ein einzelnes stammpaar zu finden. der jungesellentrupp hat sich völlig verzogen.

heute bin ich mal an der großdeponie vorbeigefahren um die lage zu peilen. und siehe da: da sitzen doch rundherum in den bäumen, mindestens 50 kolkraben. auf dem müllberg wohl noch mal so viele. kucken sehnsüchtig in die landschaft und verstehn die welt nicht mehr. die können einem schon leid tun. da werden sie jahrelang durch den winter gefüttert und habens deshalb nie gelernt allein für sich zu sorgen, und urplötzlich isses aus...

aber der schäfer (mein erzrivale und totfeind), der da in der nähe sein unwesen treibt, wird schon ein paar nothappen für sie hergeben (müssen).
 
st68 schrieb:
da werden sie jahrelang durch den winter gefüttert und habens deshalb nie gelernt allein für sich zu sorgen, und urplötzlich isses aus...
muß mich hier wohl revidieren. scheinbar können sich die kolkraben und möven durchaus auch von kompostierten abfällen ernähren. auch wenn sie ne weile dafür brauchten. aber not macht eben erfinderisch, vor allem die raben. also nix mit der spürbaren verringerung der kolkrabenbestände durch die abschaffung von unkompostierten organischen abfällen.

hier klicken um das mal zu sehn.
 
doppelt gemoppelt gewesen (und 10 zeichen muß ich schreiben...).
 
und jetzt mal richtig viel wasser auf die mühlen von südwind und ... :

http://www.luis-bb.de/n/nundl/1995/heft4/S14_18.pdf

es sind wohl dann eben doch immer nur die schäfer schuld. die wollens einfach nicht war haben, das schafe in den stall und nicht auf die weide gehören.

und sehr bedenklich finde ich das (merkwürdigerweise schon in der überschrift zitierte) urteil des oberlandgerichts schleswig-holstein. da freue ich mich doch wirklich um so mehr auf die wiederkehr von wolf, luchs und bär!

P.S. wieso fällt mir dazu wieder der überführte vergewaltiger ein, der von allerhöchstem gericht (in italien) frei gesprochen wurde, weil sein opfer ne hautenge jeans an hatte?
 
Thema: kolkraben: vom aussterben bedroht, oder landplage? (die 2.)

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