chris-XX schrieb:
nach meinem Verständnis bei uns nur zwei oder drei Greifvögelspezies in Betracht: Steinadler, Habicht oder Wanderfalke.
steinadler haben wir hier nicht, nur den seeadler, und der geht den marodierenden jungesellentrupps (meißtens) aus dem weg. habicht und wanderfalke halte ich den kolkraben für körperlich weit unterlegen, erst recht wenn die raben in größeren gruppen auftreten. außerdem habe ich hier auf meiner sommerweide immer mehrere habichte, ein jährlich erfolgreich brütendes falkenpaar und auch wieder ein fest angesiedeltes kolkrabenpaar. allesamt in friedlicher koexistenz (wobei die kolkraben doch immer die heimlichen könige sind, wenns dann doch mal zu streit kommen sollte).
chris-XX schrieb:
Theoretisch gehe ich davon aus, aber ohne das jetzt näher zu wissen (!!!!), dass ich als Schaffhalter eigentlich vom Staat für konkret erlittene Schäden an meinem Eigentum, entschädigt werden müsste/sollte (?).
das wäre deine naive rechtsvorstellung, der ich auch mal nachgehangen habe.
dazu müßte aber erst mal ein schaden nachgewiesen werden, und alle rabensachverständigen (von denen es recht viele giebt) müßten diesen schaden dann auch noch zugeben. dummerweise glauben diese studierten menschen immer nur das was in ihren verstaubten lehrbüchern steht und halten es für unnötig dieses in regelmäßigen abständen in der natur zu überprüfen. die letzten feduntersuchungen sind schließlich über 10 jahre alt und lassen sich allesamt als befangen und verfälscht, von seiten der untersucher zugunsten der kolkraben, abtun.
also gibts auch keine entschädigung. entschädigungen werden nach jagdrecht auch immer nur für bestimmte tiergruppen gezahlt (z.B. schalenwild). kolkraben zählen da nirgends zu. und da sich um kolkraben auch keine gesellschaften wie die für wölfe oder bären kümmern, bleibt ein geschädigter eben auf seinem schaden sitzen.
chris-XX schrieb:
Vielleicht stand es schon weiter vorne im Beitrag (?), aber wie hoch ist denn die Quote der getöteten Schafe?
das stand schon mal da: kolkraben holten sich immer einen anteil an lämmern, den ich zähneknirschend hinnahm. im vorletzten winter dann der "supergau" von ca. 50% verlust unter den lämmern, durch kolkraben und ca. 10(? müßt ich jetz selber noch mal nachschlagen) getöteten altschafen. (in den vorjahren gabs höchstens mal einzelne angepickte, aber nie ernsthaft verletzte altschafe) diesen winter nur ein paar lämmchen und wegen flucht vor dem winter in einen stall dann keinerlei verluste durch die kolkraben mehr. finanzieller vorteil durch den stallaufenthalt natürlich auch gleich null, wegen den zusätzlichen kosten.
chris-XX schrieb:
schließlich ist es doch gerade hier bei uns usus, das sowohl Bestandsschutz und Sicherung von Arbeitsplätzen noch vor dem Naturschutz kommen ...
aber doch nicht wenns NUR um die existenz von EINem kleinen landwirt geht. auf die eine wählerstimme kann jede partei getrost verzichten.
Vogelklappe schrieb:
Du erwähnst hier nicht mehr die "Rückenlieger", die aus dieser Lage selbst nicht mehr herauskommen und sozusagen nicht den Normalfall dessen darstellen, was Kolkraben sonst auf einer Weide vorfinden, stehende Schafe.
ich muß sie ja nicht in jedem eintrag wiederholen. auf jeden fall wird ja immer wieder zur verteidigung der kolkraben und als beweis, das kolkraben nicht schuld am tod meiner schafe sind, angeführt, das kolkraben NIE an lebende schafe gehn würden. ob mit, oder ohne vorschädigungen. und mindestens das habe ich doch hoffentlich anhand meiner bilder widerlegen können (zumindest bei menschen die ein klein wenif flexibilität in ihrem denkvermögen besitzen).
außerdem sind die rückenlieger nur die traurige spitze des eisbergs. das wirkliche problem sind ja die lämmerverluste. und selbst die werden überall abgestritten. und lämmer können aufrecht stehn und sogar wegrennen und kolkraben setzen ihnen trotzdem erfolgreich hinterher.
Vogelklappe schrieb:
Für mich sind weiterhin vorherige Verletzungen nicht ausgeschlossen, auf die Kolkraben gehen, nachdem Blut da ist.
...
Wie wurde ausgeschlossen, daß die nicht die Erstattacke auf einen Rückenlieger fliegen ?
dann bist du mir aber immer noch die information schuldig, welches tier ein schaf so verletzt, wie auf den bildern zu sehn ist. raubsäuger scheiden aus und seeadler machen andere wunden (wie auf meinen bildern zu sehn).
noch mal: es geht vorrangig um verletzungen an genitalien und ausgehackte augen und herausgerissene zungen/lippen. also bevorzugt auf die gedärme und kaum aufs fleisch. und in einigen fällen wo das schaf noch zu zappelig ist, in den rücken "geschabte" löcher.
(könnte man auch ironischerweise als schlüssellochchirurgie bezeichnen)
Vogelklappe schrieb:
Bekomme error-Meldungen bei einigen Links zu den Fotos, aber Du hattest doch auch welche, auf denen Seeadler zu seheh waren ?
wenn du die ersten in diesem thread meinst, dann sind die wegen umbau meines blogs tod. aber immer noch da, weil die bilder verschoben wurde. wär sonst alles zu groß und für modemnutzer unmöglich anzuschaun.
hier die startseite:
http://raben-schaden.blogspot.com/
und da der einzige fall wo seeadler beteiligt waren:
http://raben-schaden-f.blogspot.com/
Vogelklappe schrieb:
Wie gesagt, der Schlüssel lag bei den offenen Mülldeponien, an denen u.a. Kolkraben in Massen angezogen wurden, mit sehr hoher Nachwuchssterblichkeit übrigens.
ich würde nicht behaupten, das kolkraben hier dierekt auf/an den deponien gebrütet hatten. aber die flügge gewordenen jungraben hatten sich den jungesellentrupps auf den deponien angeschlossen, wo sich ihre überlebenschancen, gegenüber einem leben in unberührter natur, sicher dratisch erhöht hatten. also gingen die jungvogelverluste gegen null und der bestand explodierte in den letzten 10 bis 15 jahren.
übrigens stammen alle mir bekannten felduntersuchungen über kolkraben auch aus dieser zeit von vor 15 jahren.
daher auch immer wieder meine frage nach bestandszahlen und bestandsentwicklungen in den letzten jahren, vor allem auch in den verschiedenen regionen deustchlands. worauf ich nicht mal ansatzweise eine antwort bekommen habe. weder von kolkrabenbeführwortern, noch von gegenern.
und solange zu diesem wichtigen punkt keinerlei informationen preis gegeben werden (können), halte ich den grundsätzlichen schutz der kolkraben in GANZ deutschland für groben unfug der mehr schaden als nutzen macht.
auch zur NATÜRLICHEN größe von jungesellentrupps der kolkraben, ohne zutun des menschen, habe ich noch nirgends informationen gefunden, außer das es die jetzt auftretenden riesigen ansammlungen früher nie gegeben hat.
chris-XX schrieb:
Wie soll ein Schäfer bitte schön, sich denn in der Vielzahl von Gesetzen und
Verordnungen zu recht finden, um einen (wahrscheinlich berechtigten) Schadensersatz-
anspruch zu erlangen?
um schadensersatzansprücher von schäfer von vorn herein abzuschmettern gibts extra gerichtsurteile und felduntersuchungen wie die im folgenden link, auf den ich hier ab eintrag 242 schon mal näher eingegangen bin.
http://www.luis-bb.de/n/nundl/1995/heft4/S14_18.pdf
chris-XX schrieb:
zum anderen deren natürliche Lebensraumdezimierung von in übergrossen Mengen auftretenden domestizierten Nutztieren.
da solltest du dir vielleicht mal zahlen über den erschreckenden rückgang der nutztierbestände auf dem gebiet der ehemaligen DDR besorgen. wenn man sich die mal zu gemüte führt, wird einem erst so richtig bewußt, warum hier im osten solche kolkraben- und andere wildtierbestände möglich geworden sind. ganz im gegensatz zum westteil unserer republik, wo die überschlauen naturaktivisten sitzen, die zu wissen meinen, wie man artenschutz betreiben muß (natürlich nicht vor der eigenen haustür).
floyd schrieb:
kann es sein, dass diese fotos im frühjahr gemacht wurden und die kolkraben ursprünglich nur an der wolle als nistmaterial interessiert waren?
die bilder von den kolkrabenattacken sind vom letzten herbst, alle anderen bilder sind im winter gemacht worden (also scheidet auch insekten oder würmersuche in schafnähe aus). außerdem sind das alles keine brütenden paare, sondern jungesellen, die keine nester bauen. kolkraben beim wolle zum nestbau rupfen hab ich auch schon beobachtet und das geht immer völlig unblutig ab, denn so fest sitzt die wolle nicht und den schafen gefällts meißtens. wenn der rabe das rupfen zu heftig treibt, wird er auch nicht viel wolle abbekommen, weil dann das schaf nicht still halten würde (kolkraben sind schon schlaue tierchen...).
floyd schrieb:
st68, es scheint mir, als ob die kolkrabenpopulation in deiner gegend es wirklich erlernt/gelernt hat, dass sie schafe als nahrungsquelle nutzen können.
so schauts wohl leider aus.
floyd schrieb:
ich habe mir #1 durchgelesen und schaute mir die fotos von der kolkrabenattake
http://raben-schaden-a.blogspot.com/ an. mehr erst mal nicht, da das thema schon 26 seiten lang ist (ich bitte um verständnis!).
na dann empfehle ich mal weiter zu lesen, da steht auch so einiges über herdenschutzhunde drin...