kolkraben: vom aussterben bedroht, oder landplage? (die 2.)

Diskutiere kolkraben: vom aussterben bedroht, oder landplage? (die 2.) im Forum Artenschutz im Bereich Allgemeine Foren - da der gleichnamige thread wegen erfolgreicher störversuche einiger weniger user geschlossen wurde hier also die fortsetzung. ich hoffe doch das...
Bei genauerem Nachfragen wurde
nur noch von einem einzigen Schäfer (C)
daran festgehalten, daß gesunde Lämmer
durch Kolkraben getötet wurden.
„WER IN FREIER LANDSCHAFT PRODUZIERT,
MUSS DIE DAMIT VERBUNDENEN UNTERNEHMERISCHEN RISIKEN SELBER TRAGEN
UND SEIN EIGENTUM IN GEEIGNETER WEISE SCHÜTZEN.“
(ZITIERT NACH WIESNER U. KÜHN 1995)
klingt doch recht einleuchtend.

meiner meinung nach ist der schäfer nicht das opfer, sondern der täter.:+klugsche
 
südwind schrieb:
klingt doch recht einleuchtend.

meiner meinung nach ist der schäfer nicht das opfer, sondern der täter
genau diese antwort hab ich von dir erwartet....
welcher tat habe ich mich denn, deiner meinung nach, schuldig gemacht?

seltsamerweise kam von den studieerstellern nicht einer auf die idee, dass auch an anderen ursachen etwas geändert werden könnte. kein wort fiel über natürlich oder unnatürlich hohe bestände der kolkraben im osten (ganz im gegensatz su den westlichen bundesländern). es wurde einzig und allein auf das ergebnis hin gearbeitet, das NUR die schäfer ihre produktion umstellen müssen (ob das nun geht, oder nicht), um ja keinen zweifel an der richtigkeit der kolkrabenzucht in freiher landschaft aufkommen zu lassen.

ich will jetzt auch nicht schon wieder die ungenügenden beobachtungszeiträume und schlußfolgerungen zerpflücken, hab ich ja schon weiter vorne gemacht. besonders helle haben sich die beteiligten schäfer sicher auch nicht angestellt. was aber vieleicht auch an den studienbetreibern gelegen haben könnte. wer weiß schon wie die miteinander umgegangen sind....

und zum oberlandesgerichtsurteil: hätte mich wirklich interessiert, in welchem genauen zusammenhang dieses urteil gefällt wurde. wenn man das wortwörtlich nimmt, ist demnach jeder der viehaltung in der freien landschaft betreibt praktisch vogelfrei und hat nie anspruch auf schadensersatz, egal welcher schaden, durch wen auch immer, ihm entstanden ist. er hätte dann eben sein hab und gut hinter schloß und riegel halten müssen.

auf nimmer wiedersehn, artgerechte tierhaltung, auf grünen wiesen, in der sonne und an frischer luft...

die frage ist da aber: WAS sind die "damit verbundenen unternehmerischen riesiken"? unwetter, oder andere naturkatastrophen? zählen da alle möglichen wildernden wildtiere dazu, oder auch wildernde haustiere? muß sich der betroffene landwirt immer mit jedweder neu eingebürgerten, oder sicht übermäßig stark (durch menschliches zutun) vermehrten tierart abfinden? und muß er in jedem fall seine produktion mit beliebig hohen kosten, aus seinem eigenen vermögen den veränderten bedingungen anpassen? bedingungen, die willkürlich von eingen wenigen eifferern im namen der natur durchgezogen werden.
 
st68 schrieb:
muß mich hier wohl revidieren. scheinbar können sich die kolkraben und möven durchaus auch von kompostierten abfällen ernähren. auch wenn sie ne weile dafür brauchten. aber not macht eben erfinderisch, vor allem die raben. also nix mit der spürbaren verringerung der kolkrabenbestände durch die abschaffung von unkompostierten organischen abfällen.

hier klicken um das mal zu sehn.

pah...schön wenn ich bei uns sowas mal sehen würde...nix...null...bei uns gibts wenn überhaupt im jahr genau zwei raben zu sehen...:(
 
sunnymami schrieb:
pah...schön wenn ich bei uns sowas mal sehen würde...nix...null...bei uns gibts wenn überhaupt im jahr genau zwei raben zu sehen...:(
ich hoffe doch, das du daraus nicht schlußfolgerst, dass deshalb die kolkraben in ostvorpommern noch mehr vermehren müssen. denn davon wirds bei dir noch lange nicht mehr davon geben.

sollte sich übrigens jeder mal fragen, warum bei ihm (wo natur- und tierschutz ja soooo groß geschrieben wird) keine kolkraben zu finden sind, dafür aber im osten vom osten (wo ja angeblich alles ausgerottet wurde/wird) um so mehr...

übrigens könnten die "genau zwei raben" ja auch das genaue natürlich entstandene maß sein. denn wenn du wirklich KOLKraben meinst, und nicht krähen (gibt ja auch leute die da gar keinen unterschied kennen), dann ist ein brütendes paar sehr darauf bedacht andere artgenossen so weit wie möglich zu vertreiben. und wenn in deiner gegend nicht so ein wildwuchs auf mülldeponioen betrieben wurde, könnte es ja auch sein, das diese aberwitzig hohe anzahl von jungesellen gar nicht erst entstanden sind.
schließlich gebe ich auch immer wieder gerne zu, dass nicht die einzelnen fest eingebürgerten stammpaare das problem sind, sonden immer nur die in massen auftretenden jungesellentrupps.
 
Zuletzt bearbeitet:
besonders helle haben sich die beteiligten schäfer sicher auch nicht angestellt.
wie darf ich dich mit dieser aussage verstehen?
was aber vieleicht auch an den studienbetreibern gelegen haben könnte. wer weiß schon wie die miteinander umgegangen sind....
du schreibst unklare vermutungen, womit ich einfach nichts anfangen kann.8o
 
südwind schrieb:
wie darf ich dich mit dieser aussage verstehen?
wenn die über einen längeren zeitraum die möglichlkeit gehabt hatten, KOSTENLOS lämmer untersuchen zu lassen, hätten sie doch wohl welche besorgen können. zur not auch aus ostvorpommern. aber da ich erst vor ein paar monaten erfahren habe, das solch eine untersuchung vor 10 jahren stattgefunden hat, hatte wohl keiner ein interesse an einer breiten öffentlichkeitsarbeit, weder betreiber der studie, noch die untersuchten betriebe.

südwind schrieb:
du schreibst unklare vermutungen, womit ich einfach nichts anfangen kann.
du selbst müßtest doch genau wissen wie so eine menschliche antipatie jede fruchtbare diskusion und erfahrungsaustausch zerstören kann. nimm doch als beispiel diese unzähligen streitfohren, die immer wieder geschlossen werden müssen.

"schäfer C" ist sich nun mal sicher, das die kolkraben einen großteil seiner lämmer in jedem jahr töten. und nun kommen irgendwelche leute zu ihm, mit der vorgefertigten meinung das das alles böswillige verläumdungen seinerseits sind. und drehn untersuchungsergebnisse so hin, das er das alles mit absicht provoziert. z.B. der satz in dem ihm unterstellt wird, das er extra viele lämmer verenden lassen würde, damit er die als hundefutter verwerten kann. oder das er sich der massen von kolkraben nicht anders zu erwehren wußte, wie eine ablenkfütterung zu machen, wird so hingestellt, als wenn ohne diese ablenkfütterung keine kolkraben da wären.
da verwundert es gar nicht mehr, das er keinen sinn in weiterer zusammenarbeit sieht und die sache sausen läßt. ärger hat er sicher auch so genug...

man kann nun mal in einem jahr und dann auch noch in nur ein paar stunden beobachtungszeit KEINE abschließenden urteile über das verhalten von kolkraben in schafherden fällen. und ich vermisse in dieser veröffentlichung jeden hinweiß auf das unterschiedliche verhalten von jungesellentrups und festen brutpaaren. genauso habe ich noch nirgendwo eine zahl gefunden, die angibt, wieviele jungesellen in einer natürlichen umgebung leben würden, wenn sich diese NICHT AUF DEPONIEN durchfressen würden. hab mal irgendwo gelesen, dass es in historischen aufzeichnungen keinerlei hinweise gibt, dass solche massen von kolkraben lebten, wie sie das heute tun.
 
st68 schrieb:
ich hoffe doch, das du daraus nicht schlußfolgerst, dass deshalb die kolkraben in ostvorpommern noch mehr vermehren müssen. denn davon wirds bei dir noch lange nicht mehr davon geben.

sollte sich übrigens jeder mal fragen, warum bei ihm (wo natur- und tierschutz ja soooo groß geschrieben wird) keine kolkraben zu finden sind, dafür aber im osten vom osten (wo ja angeblich alles ausgerottet wurde/wird) um so mehr...

übrigens könnten die "genau zwei raben" ja auch das genaue natürlich entstandene maß sein. denn wenn du wirklich KOLKraben meinst, und nicht krähen (gibt ja auch leute die da gar keinen unterschied kennen), dann ist ein brütendes paar sehr darauf bedacht andere artgenossen so weit wie möglich zu vertreiben. und wenn in deiner gegend nicht so ein wildwuchs auf mülldeponioen betrieben wurde, könnte es ja auch sein, das diese aberwitzig hohe anzahl von jungesellen gar nicht erst entstanden sind.
schließlich gebe ich auch immer wieder gerne zu, dass nicht die einzelnen fest eingebürgerten stammpaare das problem sind, sonden immer nur die in massen auftretenden jungesellentrupps.[/QUOTE
st68 schrieb:
sowieso nicht...und ja, ich kann sehr wohl unterscheiden, es sind kolkraben...krähen haben wir schon mehrere...mir gehen hier bei uns die kolkraben ab...finde diese tiere faszinierend...auch wenn sie für manch jemanden probleme darstellen...;)
 
wo sind sie nur???

kann mir jemand von den gut informierten fachleuten hier im forum, eine seriöse quelle zu den bestandsentwicklungen von kolkraben seit dem letzten winter geben? nach meinen eigenbeobachtungen und eigenschätzungen sind mindestens 80% aller kolkraben verschwunden. oder gar verhungert? muß wohl wirklich an den geänderten abfallentsorgungsgesetzen liegen.

sollten es nämlich wirklich so viel weniger geworden sein, könnte ich es im nächsten winter ja mal wieder wagen meine schafe und lämmer frische luft schnuppern zu lassen.

P.S. von allen anderen greifvogelarten sind aber irgendwie deutlich mehr zu sehn (sogar ein paar die ich vorher noch nie gesehn hab). ob das die winterlichen osteuropaflüchtlinge sind, die zu faul zum rückflug waren und gleich hier geblieben sind?
 
« Zahme Vögel singen von der Freiheit, wilde Vögel fliegen. »

hi st68 (hast Du noch immer keinen normalen Vornamen?),

interessanter Beitrag, vor allem mit zwei superb konträren Standpunkten! :~ Wenn ich mir die Bilder
aber von den getöteten Schafen anschaue, verstehe ich die Wut der betroffenen Schaffhalter, zumal
und insbesondere wenn sie in einer betroffenen Region wie st68 leben. Das erste was mir dazu einfiel,
war ebenfalls das Defizit des unterbrochenen Prädatoren-Kreislaufs, also der Mangel an natürlichen
Fressfeinden gegenüber dem Kolkraben. Wobei ich gerade mal auf www.kolkraben.de geschaut
habe, wo für Hessen anno 1999 lediglich ein Bestand von 110 Brutpaaren ausgewiesen wird.
Was eigentlich insgesamt gesehen nicht viel ist - wieviele Schafe stehen denen gegenüber?
Oder anders gefragt, was für gangbare Lösungsansätze gibt es denn, um diesen "Problemraben"
wie sie auf den Foto's von st68 zu sehen sind, in adäquater Weise zu begegnen? Ich möchte
aber darum bitten, definitiv von einer polemischen Diskussion abzusehen! :+klugsche :+klugsche

Herzlichen Gruss
Christian
 
...nach meinen eigenbeobachtungen und eigenschätzungen sind mindestens 80% aller kolkraben verschwunden. oder gar verhungert? muß wohl wirklich an den geänderten abfallentsorgungsgesetzen liegen.
Habe ich Dir das nicht vorhergesagt, st68 ? Und wurde hier (nicht von Dir) ausgelacht dafür ? Weißt Du, was ich an Dir schätze ? Daß Du die Fakten nicht "verdrehst", damit Deine Annahmen stimmen.

@ Chris-XX: st68 hat nie selbst gesehen, daß Kolkraben (allein) ein Schaf getötet haben, es sei denn, daß hätte sich zwischenzeitig geändert ? Die Schußfolgerungen fanden immer erst zu einem Zeitpunkt statt, als das Schaf bereits mit Verletzungen vorgefunden wurde, per Ausschlußthese sozusagen.
 
chris-XX schrieb:
Das erste was mir dazu einfiel, war ebenfalls das Defizit des unterbrochenen Prädatoren-Kreislaufs, also der Mangel an natürlichen Fressfeinden gegenüber dem Kolkraben.
da wär ich mal an genauen informationen interessiert, wer denn diese fressfeinde der kolkraben gewesen waren. ich bin der meinung das sich kolkrabenbestände (schon immer) am vorhandenen nahrungs- und brutplatzangebot reguliert hatten. nur leider wird nirgendwo in berichten und texten auf diese sache ingegangen.

chris-XX schrieb:
Oder anders gefragt, was für gangbare Lösungsansätze gibt es denn, um diesen "Problemraben" wie sie auf den Foto's von st68 zu sehen sind, in adäquater Weise zu begegnen?
offensichtlich nur durch aushungern. zwar ein sehr qualvoller tod, aber durchaus im sinne der rabenfreunde, die ja den schnellen tod durch bejagung in jedem fall verurteilen und deshalb ablehnen.
außerdem sind die problemraben nicht die brütenden einzelnen paare, sondern immer die umherziehenden jungesellentrupps, die meiner meinung nach, nur durch das unnatürliche durchfüttern auf mülldeponien diese abnormalen größen erreichen konnten. ohne dieses zusatzfutter wär die sterblichkeit unter den jungtieren sicher um einiges höher.

bleibt also nur der nächste winter abzuwarten...

Vogelklappe schrieb:
st68 hat nie selbst gesehen, daß Kolkraben (allein) ein Schaf getötet haben, es sei denn, daß hätte sich zwischenzeitig geändert ? Die Schußfolgerungen fanden immer erst zu einem Zeitpunkt statt, als das Schaf bereits mit Verletzungen vorgefunden wurde, per Ausschlußthese sozusagen.
ich gebe zu, das meine bilder nicht mit denen eines heinz sielmann konkurieren können, aber ein bißchen ist doch darauf zu sehn:

http://photos1.blogger.com/blogger/1092/1505/1600/vom_kolkraben_angefressen_06.jpg

http://photos1.blogger.com/blogger/1092/1505/1600/vom_kolkraben_angefressen_07.jpg

http://photos1.blogger.com/blogger/1092/1505/1600/vom_kolkraben_angefressen_09.jpg

http://photos1.blogger.com/blogger/1092/1505/1600/vom_kolkraben_angefressen_10.jpg

http://photos1.blogger.com/blogger/1092/1505/1600/vom_kolkraben_angefressen_12.jpg

ich weiß, solche bilder wären auch vor gericht kein eindeutiger beweiß. ich hätte anfangen müssen zu filmen, BEVOR das schaf sich hingelegt hätte und bevor der erste rabe auf dem bild wäre, und hätter erst aufhören dürfen zu filmen, NACHDEM das schaf verendet wäre.

noch mal zur erinnerung, damit keiner wieder den ganzen thread durcharbeiten muß: es gibt hier keine anderen raubtiere die schafe angreifen und an after und augen anfangen löcher in das schaf zu hacken. und ominöse krankheiten die nur auftreten, wenn kolkrabenschwärme in eine schafherde einfallen sind mir auch nicht bekannt. natürlich lasse ich mich bei guten argumenten auch vom gegenteil überzeugen.

eh einer jammert das das alles wieder von vorne los geht:
st68 schrieb:
kann mir jemand von den gut informierten fachleuten hier im forum, eine seriöse quelle zu den bestandsentwicklungen von kolkraben seit dem letzten winter geben?
 
Interessenskollision von Naturschutz vs. Eigentumsschutz

Guten Morgen st68 (hast Du noch immer keinen normalen Vornamen?),

als natürliche Feinde des Kolkraben kommen/kamen nach meinem Verständnis bei uns nur
zwei oder drei Greifvögelspezies in Betracht: Steinadler, Habicht oder Wanderfalke. Da der
Steinadler im Bereich Ostpommern nur "recht" selten anzutreffen ist, scheidet er somit aus.
Bei Habicht und Wanderfalke beschränke ich meine Sicht zudem auf die grösseren Weibchen.
Da der Wanderfalke aber selbst eine im Bestand, zumindest in Deutschland, vielleicht heute
keine mehr unmittelbar bedrohte Tierart darstellt, ist er doch keineswegs als häufig zu bezeichnen.
Frühere baumbrütende Exemplare sind gerade im Norden nahezu komplett von der Bildfläche
verschwunden - leider. Die Gründe dafür sind oder waren auch vielfältig. :( :(

Worüber ich mir über Nacht Gedanken gemacht habe, wie würde ich als betroffener Schafhalter
reagieren? Schließlich handelt es sich um mein Eigentum, dass einen Schaden durch "wildernde"
"Problemraben" nimmt. Nach dem deutschen Gesetz ist Eigentum aber geschützt. Dem stehen
jetzt die ebenfalls geschützten schwarzen Gesellen gegenüber. Theoretisch gehe ich davon aus,
aber ohne das jetzt näher zu wissen (!!!!), dass ich als Schaffhalter eigentlich vom Staat für konkret
erlittene Schäden an meinem Eigentum, entschädigt werden müsste/sollte (?). Wenn das der Fall
ist, sollte ich mit diesen Verlusten leben können, auch wenn die Bilder von gewilderten toten Schafen
kein schöner Anblick sind und ganz sicher schmerzen. Vom Leiden der Tier mal ganz abgesehen. :k

Vielleicht stand es schon weiter vorne im Beitrag (?), aber wie hoch ist denn die Quote der getöteten
Schafe? Selbstverständlich ist es auch ein Unterschied, ob Vögel nur auf dem Rücken der Schafe
landen um sich mit etwas Nestwolle auszustatten oder sich während der Lämmerzeit über die
Geburtenreste hermachen - aber die Bilder von den "gelöcherten" Schafen sprechen eine andere
Sprache! Ich glaube, wenn ich einen Raben (oder einen "Problembären") antreffen würde, der
sich an meinem Eigentum vergeht, dann würde ich wahrscheinlich im Rahmen - ich möchte mal
sagen - von "Notwehr" entsprechende Maßnahmen ergreifen und es ggf. auch auf eine rechtliche
Auseinandersetzung ankommen lassen - schließlich ist es doch gerade hier bei uns usus, das
sowohl Bestandsschutz und Sicherung von Arbeitsplätzen noch vor dem Naturschutz kommen ...

Herzlichen Gruss
Christian
 
st68 schrieb:
P.S. von allen anderen greifvogelarten sind aber irgendwie deutlich mehr zu sehn (sogar ein paar die ich vorher noch nie gesehn hab). ob das die winterlichen osteuropaflüchtlinge sind, die zu faul zum rückflug waren und gleich hier geblieben sind?
Ist sehr gut möglich. Mit den Krähen ist es bei uns genauso. Nach dem langen Winter haben die einfach keine Lust mehr gehabt wieder nach Osten abzuhauen.
 
Hallo st68,

Du erwähnst hier nicht mehr die "Rückenlieger", die aus dieser Lage selbst nicht mehr herauskommen und sozusagen nicht den Normalfall dessen darstellen, was Kolkraben sonst auf einer Weide vorfinden, stehende Schafe. Für mich sind weiterhin vorherige Verletzungen nicht ausgeschlossen, auf die Kolkraben gehen, nachdem Blut da ist. Bekomme error-Meldungen bei einigen Links zu den Fotos, aber Du hattest doch auch welche, auf denen Seeadler zu seheh waren ? Wie wurde ausgeschlossen, daß die nicht die Erstattacke auf einen Rückenlieger fliegen ?

@ Chris-XX: beim Tier heißt es "Notstand" und das auch nur, wenn ein Mensch akut in Gefahr ist. Du willst doch hier nicht zur "Selbstjustiz" aufrufen ? Wie gesagt, der Schlüssel lag bei den offenen Mülldeponien, an denen u.a. Kolkraben in Massen angezogen wurden, mit sehr hoher Nachwuchssterblichkeit übrigens. Und um das zu beheben, hätte man nicht warten müssen, bis 'mal wieder das EU-Recht Deutschland via neuer TA-Siedlungsabfall erst Mitte letzten Jahres dazu zwingt. Ein früher vorhandenes Brutpaar war nie ein Problem bei den Schafen, wie st68, schon 'mal bestätigt hat.
 
« Verständnis durch vollumfängliches Begreifen »

hallo Almut,

danke für den Notstand's Hinweis. Nein, ich will ganz sicher nicht zur Selbstjustiz aufrufen.
Aber was ist, wenn ein Schäfer derart von "Problemraben" drangsaliert wird und es für ihn
ganz konkret um die nackte Existenz geht? Die Mühlen der Bürokratie mahlen nun mal
langsam! Wie soll ein Schäfer bitte schön, sich denn in der Vielzahl von Gesetzen und
Verordnungen zu recht finden, um einen (wahrscheinlich berechtigten) Schadensersatz-
anspruch zu erlangen? Ist oder wären denn nicht die offenen Mülldeponien zu besserem
Tierschutz (wie Du zutreffend bzgl. Nachwuchsmortalität schreibst) verpflichtet, bzw. im
Umkehrschluss als "Förderer" der widernatürlichen Populationszunahme zu vorbeugenden
Schutz- und/oder Reparationsleistungen zu verpflichten?

Fakt aber ist: Wir haben es in diesem "besonderen" Fall mit dem Aufeinandertreffen von
zwei nicht unbedingt natürlichen Problemen zu tun. Zum einen übermässiges Auftreten von
"Problemraben" - zum anderen deren natürliche Lebensraumdezimierung von in übergrossen
Mengen auftretenden domestizierten Nutztieren. Da ist es nun mal so wie überall, wo's um's
Geld geht, hört der Spass eben definitiv mal auf! 8(

Herzlichen Gruss
Christian
 
in dieser diskusion bin ich neu.
ich habe mir #1 durchgelesen und schaute mir die fotos von der kolkrabenattake http://raben-schaden-a.blogspot.com/ an.
mehr erst mal nicht, da das thema schon 26 seiten lang ist (ich bitte um verständnis!).

ich habe versucht mir die bilder so sachlich/neutral wie möglich anzuschauen. dabei fiel mir auf, dass der kolkrabe mit einem weißen fellbüschel wegflog.

dabei stellten sich mir zwei fragen:

kann es sein, dass diese fotos im frühjahr gemacht wurden und die kolkraben ursprünglich nur an der wolle als nistmaterial interessiert waren?

und das beim heftigen zupfen naturgemäß es zu einigen leicht blutenen stellen gekommen ist, rabenvögel können schließlich mit ihrem schnabel ordentlich zuhauen, dass habe ich schon einige male bei verletzten saatkrähen in meinen händen erlebt.
und die haut ist ja an einigen stellen, bauchbereich, auch bei schafen recht dünn - ich habe gerade erst gestern wieder eines in der hand gehabt, es war von einem wildernen husky getötet worden.
diese blutenen stellen könnten die raben dann als "energiequelle" entdeckt haben?

st68, es scheint mir, als ob die kolkrabenpopulation in deiner gegend es wirklich erlernt/gelernt hat, dass sie schafe als nahrungsquelle nutzen können. und das ist wirklich ein problem! kann man das nicht auch mit herdenschutzhunden abwenden?

grüße floyd
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
chris-XX schrieb:
nach meinem Verständnis bei uns nur zwei oder drei Greifvögelspezies in Betracht: Steinadler, Habicht oder Wanderfalke.
steinadler haben wir hier nicht, nur den seeadler, und der geht den marodierenden jungesellentrupps (meißtens) aus dem weg. habicht und wanderfalke halte ich den kolkraben für körperlich weit unterlegen, erst recht wenn die raben in größeren gruppen auftreten. außerdem habe ich hier auf meiner sommerweide immer mehrere habichte, ein jährlich erfolgreich brütendes falkenpaar und auch wieder ein fest angesiedeltes kolkrabenpaar. allesamt in friedlicher koexistenz (wobei die kolkraben doch immer die heimlichen könige sind, wenns dann doch mal zu streit kommen sollte).

chris-XX schrieb:
Theoretisch gehe ich davon aus, aber ohne das jetzt näher zu wissen (!!!!), dass ich als Schaffhalter eigentlich vom Staat für konkret erlittene Schäden an meinem Eigentum, entschädigt werden müsste/sollte (?).
das wäre deine naive rechtsvorstellung, der ich auch mal nachgehangen habe.
dazu müßte aber erst mal ein schaden nachgewiesen werden, und alle rabensachverständigen (von denen es recht viele giebt) müßten diesen schaden dann auch noch zugeben. dummerweise glauben diese studierten menschen immer nur das was in ihren verstaubten lehrbüchern steht und halten es für unnötig dieses in regelmäßigen abständen in der natur zu überprüfen. die letzten feduntersuchungen sind schließlich über 10 jahre alt und lassen sich allesamt als befangen und verfälscht, von seiten der untersucher zugunsten der kolkraben, abtun.
also gibts auch keine entschädigung. entschädigungen werden nach jagdrecht auch immer nur für bestimmte tiergruppen gezahlt (z.B. schalenwild). kolkraben zählen da nirgends zu. und da sich um kolkraben auch keine gesellschaften wie die für wölfe oder bären kümmern, bleibt ein geschädigter eben auf seinem schaden sitzen.

chris-XX schrieb:
Vielleicht stand es schon weiter vorne im Beitrag (?), aber wie hoch ist denn die Quote der getöteten Schafe?
das stand schon mal da: kolkraben holten sich immer einen anteil an lämmern, den ich zähneknirschend hinnahm. im vorletzten winter dann der "supergau" von ca. 50% verlust unter den lämmern, durch kolkraben und ca. 10(? müßt ich jetz selber noch mal nachschlagen) getöteten altschafen. (in den vorjahren gabs höchstens mal einzelne angepickte, aber nie ernsthaft verletzte altschafe) diesen winter nur ein paar lämmchen und wegen flucht vor dem winter in einen stall dann keinerlei verluste durch die kolkraben mehr. finanzieller vorteil durch den stallaufenthalt natürlich auch gleich null, wegen den zusätzlichen kosten.

chris-XX schrieb:
schließlich ist es doch gerade hier bei uns usus, das sowohl Bestandsschutz und Sicherung von Arbeitsplätzen noch vor dem Naturschutz kommen ...
aber doch nicht wenns NUR um die existenz von EINem kleinen landwirt geht. auf die eine wählerstimme kann jede partei getrost verzichten.

Vogelklappe schrieb:
Du erwähnst hier nicht mehr die "Rückenlieger", die aus dieser Lage selbst nicht mehr herauskommen und sozusagen nicht den Normalfall dessen darstellen, was Kolkraben sonst auf einer Weide vorfinden, stehende Schafe.
ich muß sie ja nicht in jedem eintrag wiederholen. auf jeden fall wird ja immer wieder zur verteidigung der kolkraben und als beweis, das kolkraben nicht schuld am tod meiner schafe sind, angeführt, das kolkraben NIE an lebende schafe gehn würden. ob mit, oder ohne vorschädigungen. und mindestens das habe ich doch hoffentlich anhand meiner bilder widerlegen können (zumindest bei menschen die ein klein wenif flexibilität in ihrem denkvermögen besitzen).
außerdem sind die rückenlieger nur die traurige spitze des eisbergs. das wirkliche problem sind ja die lämmerverluste. und selbst die werden überall abgestritten. und lämmer können aufrecht stehn und sogar wegrennen und kolkraben setzen ihnen trotzdem erfolgreich hinterher.

Vogelklappe schrieb:
Für mich sind weiterhin vorherige Verletzungen nicht ausgeschlossen, auf die Kolkraben gehen, nachdem Blut da ist.
...
Wie wurde ausgeschlossen, daß die nicht die Erstattacke auf einen Rückenlieger fliegen ?
dann bist du mir aber immer noch die information schuldig, welches tier ein schaf so verletzt, wie auf den bildern zu sehn ist. raubsäuger scheiden aus und seeadler machen andere wunden (wie auf meinen bildern zu sehn).
noch mal: es geht vorrangig um verletzungen an genitalien und ausgehackte augen und herausgerissene zungen/lippen. also bevorzugt auf die gedärme und kaum aufs fleisch. und in einigen fällen wo das schaf noch zu zappelig ist, in den rücken "geschabte" löcher.
(könnte man auch ironischerweise als schlüssellochchirurgie bezeichnen)

Vogelklappe schrieb:
Bekomme error-Meldungen bei einigen Links zu den Fotos, aber Du hattest doch auch welche, auf denen Seeadler zu seheh waren ?
wenn du die ersten in diesem thread meinst, dann sind die wegen umbau meines blogs tod. aber immer noch da, weil die bilder verschoben wurde. wär sonst alles zu groß und für modemnutzer unmöglich anzuschaun.

hier die startseite:
http://raben-schaden.blogspot.com/

und da der einzige fall wo seeadler beteiligt waren:
http://raben-schaden-f.blogspot.com/

Vogelklappe schrieb:
Wie gesagt, der Schlüssel lag bei den offenen Mülldeponien, an denen u.a. Kolkraben in Massen angezogen wurden, mit sehr hoher Nachwuchssterblichkeit übrigens.
ich würde nicht behaupten, das kolkraben hier dierekt auf/an den deponien gebrütet hatten. aber die flügge gewordenen jungraben hatten sich den jungesellentrupps auf den deponien angeschlossen, wo sich ihre überlebenschancen, gegenüber einem leben in unberührter natur, sicher dratisch erhöht hatten. also gingen die jungvogelverluste gegen null und der bestand explodierte in den letzten 10 bis 15 jahren.

übrigens stammen alle mir bekannten felduntersuchungen über kolkraben auch aus dieser zeit von vor 15 jahren.

daher auch immer wieder meine frage nach bestandszahlen und bestandsentwicklungen in den letzten jahren, vor allem auch in den verschiedenen regionen deustchlands. worauf ich nicht mal ansatzweise eine antwort bekommen habe. weder von kolkrabenbeführwortern, noch von gegenern.
und solange zu diesem wichtigen punkt keinerlei informationen preis gegeben werden (können), halte ich den grundsätzlichen schutz der kolkraben in GANZ deutschland für groben unfug der mehr schaden als nutzen macht.

auch zur NATÜRLICHEN größe von jungesellentrupps der kolkraben, ohne zutun des menschen, habe ich noch nirgends informationen gefunden, außer das es die jetzt auftretenden riesigen ansammlungen früher nie gegeben hat.

chris-XX schrieb:
Wie soll ein Schäfer bitte schön, sich denn in der Vielzahl von Gesetzen und
Verordnungen zu recht finden, um einen (wahrscheinlich berechtigten) Schadensersatz-
anspruch zu erlangen?
um schadensersatzansprücher von schäfer von vorn herein abzuschmettern gibts extra gerichtsurteile und felduntersuchungen wie die im folgenden link, auf den ich hier ab eintrag 242 schon mal näher eingegangen bin.

http://www.luis-bb.de/n/nundl/1995/heft4/S14_18.pdf

chris-XX schrieb:
zum anderen deren natürliche Lebensraumdezimierung von in übergrossen Mengen auftretenden domestizierten Nutztieren.
da solltest du dir vielleicht mal zahlen über den erschreckenden rückgang der nutztierbestände auf dem gebiet der ehemaligen DDR besorgen. wenn man sich die mal zu gemüte führt, wird einem erst so richtig bewußt, warum hier im osten solche kolkraben- und andere wildtierbestände möglich geworden sind. ganz im gegensatz zum westteil unserer republik, wo die überschlauen naturaktivisten sitzen, die zu wissen meinen, wie man artenschutz betreiben muß (natürlich nicht vor der eigenen haustür).

floyd schrieb:
kann es sein, dass diese fotos im frühjahr gemacht wurden und die kolkraben ursprünglich nur an der wolle als nistmaterial interessiert waren?
die bilder von den kolkrabenattacken sind vom letzten herbst, alle anderen bilder sind im winter gemacht worden (also scheidet auch insekten oder würmersuche in schafnähe aus). außerdem sind das alles keine brütenden paare, sondern jungesellen, die keine nester bauen. kolkraben beim wolle zum nestbau rupfen hab ich auch schon beobachtet und das geht immer völlig unblutig ab, denn so fest sitzt die wolle nicht und den schafen gefällts meißtens. wenn der rabe das rupfen zu heftig treibt, wird er auch nicht viel wolle abbekommen, weil dann das schaf nicht still halten würde (kolkraben sind schon schlaue tierchen...).

floyd schrieb:
st68, es scheint mir, als ob die kolkrabenpopulation in deiner gegend es wirklich erlernt/gelernt hat, dass sie schafe als nahrungsquelle nutzen können.
so schauts wohl leider aus.

floyd schrieb:
ich habe mir #1 durchgelesen und schaute mir die fotos von der kolkrabenattake http://raben-schaden-a.blogspot.com/ an. mehr erst mal nicht, da das thema schon 26 seiten lang ist (ich bitte um verständnis!).
na dann empfehle ich mal weiter zu lesen, da steht auch so einiges über herdenschutzhunde drin...
 
Ein Problemtier ist ein Tier, dessen Verhalten ein Problem für Menschen ist.

hi st68 (hast Du noch immer keinen normalen Vornamen?),

tja, da steckst Du wohl wirklich in einem echten Schlamassel! Wobei ich dann doch noch mal
auf meine vorstehenden Postings dahin gehend zurück komme: Wenn "Problembär" Bruno
einem Menschen zu nahe gekommen wäre, dann wäre wohl statt Notstand auch die Definition
Notwehr angemessen. Bei "Problemraben" die über Schafe herfallen wären wir zwar wieder
beim mangelnden Eigentumsschutz und könnten bestenfalls von Notstand sprechen. Bei
einem Angriff der schwarzen Gesellen auf einen Menschen wär's aber wohl wieder NOTWEHR.

Herzlichen Gruss
Christian - Problemlöser bei der VF-Task Force! 8)
 
st68 schrieb:
na dann empfehle ich mal weiter zu lesen, da steht auch so einiges über herdenschutzhunde drin...

laß mich bitte nicht dumm sterben! :traurig: ich bitte um einen kurzen hinweis, warum es nicht möglich ist.

ich befinde mich hier im ausnahmezustand - die tour de france läuft!!! da habe ich schwierigkeiten mir 26 seiten zu gemüte zu führen. das würde ich ja sonst ohne weiters machen... :)

grüße floyd
 
floyd schrieb:
ich bitte um einen kurzen hinweis, warum es nicht möglich ist.
natürlich ist es möglich.

ich hatte schon absolute rabenhasser unter meinen hütehunden. die hatten erfolgreich jeden kolkraben von ihrem futtereimer vertrieben. leider war das noch zu DDR-zeiten in der LPG. und damals hab ich auch geglaubt das kolkraben nie was tun... taten sie damals ja auch nicht, den jungesellenschwärme waren damals noch völlig unbekannt. auch wenn die alten immer schlecht über diese vögel geredet haben (wo die wohl dieses wissen her hatten?).

für die unwissenden: man kann keinen hütehund als herdenschutzhund einsetzen.

bei allen gegenargumenten ist die kostenfrage ja auch eine der wichtigsten.
ich nehme mal an das du (@floyd) ein züchter oder zumindest ein fan solcher hunde bist? was kosten 2 hunde einer leistungsfähigen herdenschutzhundrasse?

hier noch ein link:

http://www.herdenschutzzentrum.ch/probleme_loesungen.htm

der zeigt das auch ausgewiesene experten für herdenschutzhunde mit problemen zu kämpfen haben. und probleme (oder weitere riesiken) kann ich mir echt nicht mehr leisten. ein fehlgeleiteter herdenschutzhund in der herde und ich wäre ruiniert.
so wie mir ein armenischer asylbewerber erzählte, das sein nachbar, dessen junger kaukasischer hirtenhund mal spaß haben wollte, binnen minuten 350 schafe verloren hatte. und gegen so was wird in deutschland keine versicherung helfen.

von mir aus einem andern forum (damit ich nicht alles doppelt schreiben muß) schrieb:
dazu wäre sicher gut zu wissen, daß jeder hund auf ein und die selbe situation an einem andern tag anders reagiert. der eine mensch ist ihm sympatisch und erscheint ihm ungefährlich, der andere mensch kuckt ihm zu schief und wird als bedrohung angesehn... soll es demnach ne zwangsausbildung für wanderer geben, damit sie mit herdenschutzhunden umzugehn lernen?

noch, und wohl auch in zukunft, ist hierzulande der hundehalter dafür verantwortlich, das sein hund keinen schaden machen kann. und nicht der passant dafür, das er nicht zu schaden kommt. einbrecher können den hausbesitzer den sie beklauen wollten, erfolgreich auf schmerzensgeld verklagen, wenn sie vom wachhund beim einbruch gebissen wurden (alles schon vorgekommen).

früher als ich noch in lohn und brot stand hab ich jeden tag schafe gehütet. weide war das naherholungszentrum der nächstgelegenen stadt. jeder der vorbei kam wollte meinen hund knuddeln und der hund wollte geknuddelt werden (muß wohl an seiner optik gelegen haben). andere hunde wurden grundsätzlich freudig schwanzwedelnd begrüßt. schließlich ist der hund so groß geworden und kannte es nicht anders. ermahnte ich den hund, sich um andere menschen nicht zu kümmern, wurde ich von den leuten ermahnt doch etwas gefühlvoller zum hund zu sein.
jedenfalls war er am tage so. aber nachts wurde er schnell das genaue gegenteil (schäfer gehn ja auch gerne nachts hüten). da war alles was ihm im dunkel nicht geheuer vorkam eine riesen bedrohung und wurde ausgebellt. auch am tage gabs solche situationen. angler mit großen regenschirmen... ein pärchen beim kabbeln auf der wiese... eine im busch verfangene große tüte...
gab auch mal einen menschen mit einer ausgewachsenen hundephobie. der kam zu mir über die wiese gestapft, völlig arglos. hunde gehn genauso arglos auf ihn zu um zu kucken wer da wohl kommt. mensch kriegt angst und fängt an zu fuchteln, hunde fühlen sich angegriffen und toben bellend um ihn rum....

so weit so gut, hab ja auch immer nur händelbare hunde unter aufsicht laufen. aber nun stelle man sich das ganze mit unbeaufsichtigten 50kilo-hunden vor, die nur zur verteidigung ihrer herde auf der welt sind (und die lizenz zum beißen haben). vom ahnungslosen wanderer höchstens von einem 1 meter hohen elektronetz getrennt.

nene... so was geht nur in osteuropa und mittelasien gut, wo es noch ein gutes stück anarchie und das uralte recht des stärkeren giebt (und vor allem da, wo kein mensch das land des anderen als allgemeingut betrachtet und ungefragt auf der weide eines schäfers rum läuft). aber nicht in deutschland wo jeder der einen furz zuviel gelassen hat in grund und boden verklagt wird.
 
Thema: kolkraben: vom aussterben bedroht, oder landplage? (die 2.)

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