Kommunikation zwischen Arten

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Elentari

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Hallo!

Rund um meine Wohnung gibt es einige höhere Häuser, die von Krähen, Elstern, Turmfalken und Tauben genutzt werden.
Einige meiner Vögel haben einen freien Blick in eine Gartenanlage mit hohen Bäumen, sie sehen auch viel vom Himmel.
Es fliegen oft Vögel zwischen den hohen Häusern hin und her.

Mir ist schon früher aufgefallen ist, dass die Gouldamadinen beim Anblick eines Turmfalken (auch bei Möven, bei denen ist es noch ärger, nicht bei Tauben) rasant zu Boden fliegen und dort stocksteif verharren.
Die Zebrafinken ebenso.

Was mich erstaunt hat, ist, dass beide Arten die jeweils anderen Warnrufe verstehen und darauf reagieren.
Das ging von Anfang an, sie verstehen sozusagen ein "Wort" einer Fremdsprache.

Liegt es daran, dass sie in der Natur teilweise im selben Lebensraum vorkommen?

Es scheint bei den Warnrufe der Zebrafinken auch einen Aspekt zu geben, den ich nicht hören kann, denn die Reaktion kommt nur dann, wenn vorm Falken gewarnt wird. Wenn die Zebrafinkeneltern die JV vor mir warnen, gibt es keine Reaktion der Gouldamadinen.

LG
 
Das hat mit dem Hören von Warnrufen weiter nichts zu tun. Alle Vögel erkennen an der Silhuette eines anderen Vogels ob er gefährlich ist, da brauchen sie keine Warnrufe für.
 
Ja Elentari, das habe ich in den letzten Jahrzehnten bei den Vögeln in den AV's auch schon bemerkt.
Beim Warnruf der Sperlinge bei der Annäherung einer Elster (ist verantwortlich für den Tod von 50% aller ausgeflogener JV in den ersten 5 Tagen) reagieren die Volierenvögel gelassen. Beim Warnruf für den Sperber flitzen die Sperlinge in die Büsche und geben keinen Mucks mehr von sich...Amseln verharren wie erstarrt unter den Büschen und Volierenvögel zeigen das gleiche Verhalten, was sich aber leider ändert, wenn der Sperber die Volieren direkt anfliegt.... dann ist totale Panik angesagt. Ich beziehe mich darauf, das die Volierenvögel die "Besagten" nicht sehen können, weil sie sich außerhalb ihres Blickfelds befinden.
Ergo darf sicher angenommen, das sie (Volierenvögel) die Warnrufe der Wildvögel erkennen/lernen und zuordnen können.
Gruß


 
Hallo!
Ich schließe mich Gast20000 zu 100% an. Auch in überdachten Volieren verhalten sich bei Warnrufen der Vögel von draußen Volierenvögel wie beschrieben. Sie suchen panisch Deckung, verharren stocksteif und warten ab, bis Katze, Greifvogel oder allgemein Gefahr wieder aufgehoben ist. Jungvögel, die diese Warnrufe erst mal deuten und erlernen müssen, schaffen oft nicht rechtzeitig den Schutz in die Deckung oder ins sichere Gebüsch und werden zur leichten Beute. Da kleben dann Federn am Draht und tote oder verletzte, unerfahrene Vögel liegen innen davor, wenn die Maschenweite zu groß gewählt oder zur Sicherheit nicht doppelt verdrahtet wurde. Gerade in den ersten Tagen als Ästling ist die Gefahr groß.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das hat mit dem Hören von Warnrufen weiter nichts zu tun. Alle Vögel erkennen an der Silhuette eines anderen Vogels ob er gefährlich ist, da brauchen sie keine Warnrufe für.

Klar. Ich wollte das noch präzisieren, dass eben können eben nicht alle Vögel denselben Ausschnitt vom Himmel sehen können.
Die sind in zwei Räumen und die Überschneidung, was sie sehen können ist nicht so groß. Gegenseitig sehen sie sich sowieso nicht.
Diein Quarantäne sehen den betreffenden Himmelsausschnitt gar nicht.

Tatsache ist, sie fliehen auf den Boden in die letzte Ecke, egal wer warnt.
Wenn aber ein Zebrafink seine JV vor mir warnt, reagiert niemand. Akustisch klingt beides gleich.

Jetzt frag ich mich natürlich, wie kann eine Gouldamadine aus Innenhaltung auf einen Warnruf eines Zebrafinken reagieren, wenn sie weder ihn sieht, noch den Falken?
 
Ja nun, auch Vögel können Fremdsprachen, ich sehe es ja an meinen Geiern. Sind ja auch teils unterschiedliche Arten und verständigen sich untereinander. Und auch mit mir. Wenn ich z.B. zu meinem Mister sage: "Mister, hopp rein" geht er in sein Domizil. Wenn ich zu ihm nur sage "Hopp" - keine Reaktion. Ist nur ein Beispiel von vielen, manches liegt auch an der Art zu sprechen, am Tonfall. Und genau letzteres dürfte unter den Vögeln halt Artübergreifend sein.
Wenn aber ein Zebrafink seine JV vor mir warnt, reagiert niemand. Akustisch klingt beides gleich.
Ich könnte wetten daß es einen Unterschied gibt, vielleicht etwas das Du nicht unterscheiden kannst. Schließlich ist das menschliche Hörvermögen ebenso wie das Sehen nicht gerade umwerfend wenn man bedenkt was Tiere da alles können.
 
Hallo Elentari,

vermutlich wirst Du den feinen Unterschied gar nicht hören, die dann das verschiedene Verhalten hervorruft.
Dass Vögel auch auf Warnrufe anderer Arten reagieren, ist schon lange bekannt. Auch dass die Rufe je nach Feind-Art (Boden- oder Luftgefahr) sehr unterschiedlich sind. Achte mal draußen auf einen sehr hohen, ziehenden Warnton - da herrscht dann Totenstille in den Büschen, weil auch Spatzen etc. auf die Warntöne der Amseln und Grasmücken reagieren.

MfG,
Steffi
 
Das lernt man schon in der Volksschule :

Der EICHELHÄHER ist der Wächter des Waldes.
Wenn er schreit, ist "Gefahr in Verzug". Das verstehen ALLE Vögel und auch die Säugetiere.
 
Thema: Kommunikation zwischen Arten

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