Kormoranjagd in Sachsen

Diskutiere Kormoranjagd in Sachsen im Forum Artenschutz im Bereich Allgemeine Foren - Betreff: KORMORANJAGD IN SACHSEN Datum: Wed, 27 Dec 2006 15:04:12 +0100 Von: Proact Net <proact-campaigns@online.de> An...
Ja wird sind das Volk und wollen weiterhin verdummt werden.
Tam

Sorry, aber wenn man dich so labern liest, fällt mir nur dazu ein, daß man sich da nicht mehr groß anstrengen muss.
Bleib doch einmal bei der Sache o. halte deine Finger still.
Ich finde die Diskussion interessant u. möchte nicht immer von dem Gestänkere gestört werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du hast recht tam. Wir sind das volk. Aber wieso sind unser Fisch weniger Wert wie Fisch wo es sowieso an der Pressnitz nicht giebt. An der Döllnitz war ich auch schohn mit dem Verein. da ist es nicht besser. Da giebt es kein Äche. und Die Aaale werden in den naturscchutzstromwerken kleingeschredert. es geht doch um unser Fische von den wir leben. Sind die schlechter als andere.
Ist das kein naturschutz.
Der Zander
 
Du hast recht tam. Wir sind das volk. Aber wieso sind unser Fisch weniger Wert wie Fisch wo es sowieso an der Pressnitz nicht giebt. An der Döllnitz war ich auch schohn mit dem Verein. da ist es nicht besser. Da giebt es kein Äche. und Die Aaale werden in den naturscchutzstromwerken kleingeschredert. es geht doch um unser Fische von den wir leben. Sind die schlechter als andere.
Ist das kein naturschutz.
Ich denke einmal es geht schon lange nicht mehr um Naturschutz.
Es kann auch nicht um Naturschutz gehen, wenn der Mensch dabei auf der Strecke bleibt.
Tam
 
Zander: Da giebt es kein Äche. und Die Aaale werden in den naturscchutzstromwerken kleingeschredert.
Die Äsche wurde so ins Spiel gebracht:
Levania: Dank Kormoran gibt es in Deutschland so gut wie keine Äschen mehr...
# 82 wurde Bestandsmanagement der Kormorane wegen der Äsche gerechtfertigt
Vogelklappe: Wo kommen Äschen überhaupt ortsgleich mit Kormoranen vor ? Wenn jetzt immer noch keine konkreten Flüsse oder Bäche in Sachsen genannt werden, ist der Schutz dieser Fischart schlicht nur vorgeschoben.Es geht ganz offensichtlich nicht um gefährdete Fischbestände, sondern um Nutzfischgewässer.
Wie schön, dass dies endlich klar ausgesprochen wird.
Waldkauz: Sorry Hr. Berger, nach ihrem eingangsposting hatte ich sie für sriöser eingeschätzt!
Was ist los, sind die Silvesterraketen ausgegangen ?
Waldkauz: Darf ich um Verständnis bitten, wenn ich mich nicht weiter an dieser unergiebigen Diskussion beteilige? Ich werde mich nun wieder wichtigerem zuwenden und in den nächsten Tagen meine restlichen Silvesterraketen zur Kormoranvergrämung an deren Schlaflätzen verballern
Das bringt die Sache doch auf den Punkt:
Berger: Man sollte das Problem (in Sachsen) dort ansiedeln, wo es hingehört - in den ökonomischen Bereich (sprich: Interessenskonflikt Teich-Fischereiwirtschaft versus Kormoran)
Zander, kannst Du denn einen Schaden durch Kormorane oder die Wirksamkeit von Vergrämungabschüssen (bei Versagen welcher Alternativen ?) von einem Jahr auf das andere quantifizieren ?
Wenn nicht, was soll man dann ableiten ?

"Bemerkenswert ist jedoch, dass Sachsen auch ohne Kormoranverordnung der größte Satzfischproduzent in Deutschland ist." (Link Beitrag # 169)
 
Sorry, aber wenn man dich so labern liest, fällt mir nur dazu ein, daß man sich da nicht mehr groß anstrengen muss.
Bleib doch einmal bei der Sache o. halte deine Finger still.
Ich finde die Diskussion interessant u. möchte nicht immer von dem Gestänkere gestört werden.

Bisher wurde in diesem Thread sehr sachlich und ruhig diskutiert und es wäre doch schön wenn es auch weiterhin so bleibt.
Diese Art von Beiträgen müssen einfach nicht sein, denn sie sind beleidigend.:+klugsche
 
Die Kormoran sind manchmal da und dann nicht imer. Es waren schon 12 Ich kann nicht rund herum aufpaßen ob die da sind. Wiehso hab ich kein schaden. Da liegen immer angfreßen und kaputtne Fisch wenn die Kormoran da waren. Wie soll ich denn nachzälen. Sag du mir daß. Soll ich vielleicht die Teich immer ablaßen. Mein Fisch werden weniger. Ich kann nicht für all Teichen Netz kaufen. Wen man die Netz nicht hoch und quer spant nutz das nicht. Der naturschutz bezahl mir kein teuer Netze. und schießen darf ich nur in die luft. Das stört die Kormoran nicht lang. Protestirt doch daführ daß wir Netz bezahlt bekomen und neu Sätzlinge .hackt nicht nuhr auf uns rum. Ich schieß nicht gern mit Spaß Vögel. Setz euch als Vogelleute für uns ein dan seit ihr glaubhaftig.Ich muß jetz arbeiten und bin einmal gespant.
Der zander
 
@gegnerS,
mein letztes Wort dazu
Schreibst Du dann unter Deinem anderen Benutzernamen weiter :?

Pan: Die fallen nicht ein, sondern aus. Ich durfte vor 9 Jahren hilflos ( Vergrämen war nicht erlaubt, darüber wachte der NABU- aus dem ich zu diesem Zeitpunkt ausgetreten bin. )

ob der Austritt ein großer Verlust ist...

Pan: mitansehen, wie bei einer dreitägigen "Vernichtungsaktion" ca. 60 Kormorane den mühsam aufgebauten Äschenbestand, der sich im Wesentlichen auf einen bestimmten Flussabschnitt beschränkte, so gründlich vernichtete, dass sich der Bestand nicht mehr erholte und die Angler in den vergangenen Jahren jede (zwecklose ) Anstrengung unterließen, die Sache neu anzugehen.

Das wäre ja auch weiterhin Eulenspiegelsarbeit gewesen...

Pan:Es macht "Freude", einem solchen "Massaker" hilflos zusehen zu müssen und es "kotzt" mich an, deine unbedarften, von keinerlei Erfahrung und Sachkenntnis getrübten Aufrufe lesen zu müssen,

Das weißt Du doch gar nicht. Du kennst doch meinen "Bedarf", Erfahrung und Sachkenntnis überhaupt nicht.
In meinen Beiträgen kann ich auch keinerlei "Aufrufe" zu irgendwas finden.
Deine Wortwahl dagegen, die Nahrungssuche von Vögeln als Massaker und Vernichtungsaktion zu bezeichnen läßt schon viele Rückschlüsse zu.

Pan: und es freut mich, dass wir eine andere Landesregierung haben, weil jetzt die Chance, dass ich unter den Augen hämisch grinsender Vogelschützer soetwas noch einmal sehen muss, erheblich geringer ist.

ich frage mich gerade, was jemand wie Dich dazu bewegt hat, dem NaBu überhaupt beizutreten. Vielleicht, weil es sich in vom Nabu betreuten Gebieten so schön idyllisch angeln läßt....
 
Lieber Zander,
es geht hier nicht nur um die Äschen... ich habe lediglich ein bekanntes und drastisches Beispiel, bei dem sogar der Bestand bedroht ist, angeführt. Damit die Auswirkungen besser ersichtlich werden. Ich habe aber auch immer darauf hingewiesen, dass es eigentlich egal ist welchen Fisch es betrifft. Das Maß ist doch entscheidend.




So und jetzt möchte ich noch mal etwas erklären.
Nicht alle Fischzuchten produzieren nur Nutzfisch. Einige kümmern sich speziell um bedrohte Arten wie Moderlieschen, Schneider, Schmerle, Elritze, Maifisch, Schlammpeitzger. Dies wird gefördert um ein Gleichgewicht und Artenvielfalt in den Gewässern sichern zu können.

Außerdem wird von diesen Fischzuchten der Satzfisch für die Angelgewässer gekauft. Wir als Angler sind ja so bekloppt und besetzten die gefangen Tiere anschließend wieder neu. (Galgenhumor an_ :idee: Könnte man das nicht dem Kormoran beibringen??? Galgenhumor_aus)

Auch die Anzahl der Brutpaare (Kormoran) in Sachsen ist für mich nicht Aussagekräftig. Es sind faktisch vieeeel mehrere Tiere die ihre Fresszüge abhalten. Und wie hier auch schon mehrmals gesagt, ist es ihnen egal wo die einzelnen Bundesländer enden. So fallen diese Fraßtrupps in Sachsen ein und eben einige Tage später in Brandenburg, Sachsen –Anhalt, Thüringen oder eben in Bayern. Sie ziehen von Nahrungsplatz zu Nahrungsplatz. Wie ich auch schon erklärt habe, ziehen sie in der Regel erst weiter, wenn sie nicht mehr ausreichend Nahrung erbeuten können. Dies kommt zustande, wenn die Fische in Fraßgröße dementsprechend dezimiert sind. Viele der für einen Kormoranschnabel zu großen Fische haben Verletzungen durch dessen Schnabel. Verpilzungen können die Folge sein.

Jetzt mal ein wenig Satire:
Man stelle sich vor, in allen Bundesländern außer Sachsen darf der Kormoran bejagt werden.
Da ich hier ja schon lernen musste, dass der Kormoran ja ein sooo intelligenter Vogel ist, wird er sich logischer Weise in das Bundesland zurückziehen, in dem die Jagd nicht erlaubt ist. Tja dort lebt es sich herrlich… die Vögel lachen einen „scheinbar“ aus, wenn man mit dem Gewehr in die Luft schießt. Sie wissen ja, dass ihnen keiner etwas antut –antun darf.
-Satire ENDE-
 
Nichts verstanden

@gegnerS,

die Nahrungssuche von Vögeln

Du hast wirklich nichts vom Inhalt meiner Aussage/Erfahrung verstanden.

Tut mir leid, dich mit so "komplexen" Zusammenhängen behelligt zu haben.

Und ich dachte eindimensionales Denken gäbe es nur auf Seiten der Fischzüchter.
Nichts für ungut- ich möchte deine Märchenwelt nicht weiter stören.
 
hier ein paar auszüge aus artikeln zum thema kormoranabschüsse im anklamer stadtbruch, aus dem nordkurier (regionalzeitung aus ostvorpommern):

„Da gibt es aber inzwischen genügend Studien“, konterte Paetsch. Gerade sei wieder eine Untersuchung in Brandenburg gelaufen, ähnliche Analysen gebe es in Schleswig-Holstein und Bayern. Demnach frisst ein Kormoran pro Tag rund 400 Gramm Fisch, meist Aal, Zander oder Barsch. Das sind die Fische, die auch die Fischer am liebsten in den Netzen haben. Das Problem besteht vor allem in der enormen Zunahme der Vögel. Gab es 1990 rund 2 500 Brutpaare, so sind es inzwischen 12 000 im Land. Ein typischer Fall ist der Anklamer Stadtbruch, wo die Fischereigenossenschaft Haffküste Ueckermünde fischt. Ähnliches können Einheimische seit Jahren in Torgelow am See verfolgen.
Die Kolonie bei Anklam hat sich seit 1992 aufgebaut und wird inzwischen auf 2500 Brutpaare und rund 3000 Altvögel geschätzt. „Wenn sie das zusammenrechnen, verspeisen die Vögel jetzt schon dreimal soviel, wie unsere Fischer fischen“, ärgert sich Dieter Radloff, Chef der Fischereigenossenschaft. Davon müssten 42 Familien leben, könnten es aber immer schlechter.
@Levania: also in zukunft nicht so untertreiben, wenn du den futterbedarf dieser kolonie hochrechnen willst. darfst also ruhig von ca. 10.000 kormoranen (ohne die jungvögel) ausgehen. das rechnet sich auch viel leichter...
„Wenn man früher eingegriffen hätte, wäre das nicht nötig gewesen“, sagt Jäger Reinke selbst. Er und seine Fischereikollegen beobachten seit Jahren mit großer Sorge, wie die schwarzen Vögel beispielsweise die seltenen Dreizehenschwalbe als Brutvogel verdrängt und Fische, wie Meer- und Flussneunaugen dezimiert. Auch in den Mitelgebirgen im Süden beobachten Umweltschützer die Ausbreitung der Kormorane mit Sorge, da die eleganten Stoßtaucher dort die Äschen als Angelfische enorm dezimiert hätten.
Den Vorschlag des NABU, die Eier der Vögel einzufetten, damit keine Jungvögel schlüpfen, halten Experten im Binnenland nicht für anwendbar. Am Nordufer des Plauer Sees hatte die Naturparkverwaltung Nossentiner-Schwinzer Heide zeitweise Gipseier statt der echten Eier in die Nestern gelegt. Inzwischen traut sich aber niemand mehr auf die vollgekoteten, maroden Bäume zu steigen.
„Eine elegantere Lösung gäbe es“, erläutert Fischereiexperte Paetsch. Probeweise habe man mit einem Lasergewehr im April die Bruttiere aufgescheucht, so dass die Eier erkalten und kein Nachwuchs kommt. Diese Methode sei bisher von den Naturschutzvertretern in der Kormorankommission abgelehnt worden.
P.S. verlinken in ein anderes forum zur quellangabe ist nicht erlaubt, oder?
 
Wie blind ist das eigentlich?

Lasst doch die Kormorane sich vermehren, solange sie können!
Füttert sie nicht mehr durch Neubesatz der Fischteiche und Angelgewässer.
Irgendwann haben die Kormorane alles aufgefressen, dann sind sie von alleine weg (vorausgesetzt die armen Tiere werden nicht von mitleidigen Kormoranfütterern versorgt).
Was macht es, wenn die Gewässer dann tot sind - das stört doch keinen Vogelfreund! Bewirtschaftete Fischteiche sind sowieso unnatürlich und Angler sind gemein und töten Fische.

p.s. für die "Blitzmerker" - das war nicht ernst gemeint!
 
Hab schon gemerkt, mein Sarkasmus greift um sich *lol*

@st68

Wenn ich solche Zahlen aufgetischt hätte, hätte mir keiner geglaubt... oder es wäre wieder gekommen... "aber in Sachsen gibt es ja nur 62 Brutpaare..."
Ich hab mich deshalb nur auf die Zahl, die auf dem Bild zu schätzen war beschränkt. :zwinker:
 
Zusammenfassung-Resümee-Resignation-"Ausklinken"

1. Es besteht kein Konsens darüber, ob Fischpopulationen/Fischarten durch den Kormoranbestand überhaupt gefährdet sind. ( Entsprechende Erhebungen-Beobachtungen werden von interessierter Seite konsequent negiert )

2. Dementsprechend wird das "Management" der Kormoranpopulation abgelehnt.

3. Lässt sich der unter 1. erwähnte "Grundsatz" in Einzelfällen nicht durchhalten, weil die Realität zu offensichtlich durchschimmert, wird die Schuld daran den Anglern und Fischzüchtern gegeben und vor diesem Hintergrund eine Begrenzung der K.-Bestandes abgelehnt.

4. Lässt sich wiederum in Einzelfällen letztgenannte Position nicht durchhalten, weil durch Angler wiedereingebürgerte Fischarten der Roten Liste in sauberer gewordenen Gewässern durch Kormorane gefährdet sind, gesteht man ( nutzlose und ineffektive ) vorübergehende Vergrämungmaßnahmen zu.

5. Die Diskussion wird zusätztlich erschwert durch "Naturschützer", deren Verständnis natürlicher Zusammenhänge in den Feststellungen gipfelt: dass Kormorane ja viel intelligenter als die "ameisendummen" Äschen seien und schon allein deshalb letztere ruhig ausgerottet werden könnten und dass die Vernichtung einer in 15 Jahren Arbeit- einschließlich Renaturierungsmaßnahmen wiederaufgebauten Äschenpopulation lediglich unter dem Aspekt der Nahrungsaufnahme seitens der Kormorane zu sehen ist.

6. Ich bekomme langsam das Gefühl, dass die "führenden" Naturschutzverbände in ihrem Verständnis von und für Natur ähnlich kompetent sind, wie ein Fußballverband es wäre, der aus lauter Einbeinigen besteht.

7. ( als Bild )Eine Diskussion über den Inhalt eines Textes ist sinnlos, solange einer der Diskutanten das Vorhandensein des Textes negiert. Entsprechend der Aufstellung hier müssten zunächst die Fragen geklärt werden, ob man denn seitens der Vogelschützer überhaupt wahrzunehmen bereit ist, dass Angler und Fischzüchter und ganzheitliche Naturschützer zu Recht Probleme mit der Kormoranpopulation haben.
Zusätzlich müsste man vermutlich etlichen Mitgliedern etablierter Naturschutzverbände in einen VHS-Kurs einige biologische Zusammenhänge vermitteln.

Solange in Bezug auf 1. kein Konsens vorhanden ist, erübrigt sich jede Diskussion über Modalitäten eines wie auch immer gearteten Kormoranmanagements.

Deshalb sehe ich das hier als verlorene Zeit an und geh schön wieder da hin, wo ich her gekommen bin.
 
"Das in der Bestandsaufnahme festgestellte Hauptproblem der sächsischen Oberflächengewässer sind ökologische Defizite beim Zustand der Fischfauna. Wichtigste Ursache ist die Wanderungsbehinderung durch eine große Anzahl von Querbauwerken. Im Mittel befindet sich an Sachsens Fließgewässern alle 3,5 km ein Querbauwerk. Viele von ihnen sind für die Mehrzahl der Fischarten nicht passierbar."
Ich weiß jetzt nicht so ganz, weshalb das ein Leerfressen dieser Gewässer durch Kormorane rechtfertigen soll.

Schon von daher dürften (Wieder)Ansiedlungsprojekte z.B. der hier oft genannten Äsche in sächsischen Fließgewässern derzeit eine zwar gutgemeinte aber vergebliche Mühewaltung sein, weil die Grundvoraussetzungen nicht gegeben sind.
Stimmt, es macht keinen Sinn, gefährdete Arten wiederanzusiedeln, denn schließlich liegt die Priorität auf dem Kormoran. Das ist wahre Renaturierung: Eine Tierart auf Kosten einer anderen in unnatürliche Höhen zu treiben.

In den "Rechtlichen Grundlagen" wird vernünftiger Weise angeführt: "Dabei ist jedoch sicherzustellen, dass der Bestand und die Verbreitung der betreffenden Population oder Art nicht nachteilig beeinflusst wird." … Man kann nicht per se von allen nach dem Entgwurfstext Abschussberechtigten erwarten, dass sie in der Lage sind, Bestandssituationen in Relation zu "verträglichen" Abschussquoten zu setzen und Situationsanlaysen vorzunehmen, die eigentlich nur durch fachwissenschaftliche Monitorings zu leisten sind. Gesonderte Einzelfallgenehmigungen sieht die Verordnung nur dann vor, "wenn Kormoran- oder andere Bestände besonders geschützter Arten oder Habitate durch die in der Verordnung zugelassenen Maßnahmen gefährdet werden". Hier sind einmal mehr Interessenskonflikte in der Abschätzung eventueller Gefährdungslagen in obigem Sinn vorprogrammiert, die dann letztlich auch auf dem Rücken der Abschussberechtigten ausgetragen werden. Die geplante Laufzeit von fünf Jahren sieht keine Zwischenbilanzierung vor.
Entscheidungsträger in Bezug auf Abschuß oder Nichtabschuß ist die höhere Naturschutzbehörde. Sie beurteilt die Qualität der Abschüsse, nicht der Fischteichbesitzer. Und ich glaube nicht, dass man die Art Kormoran gefährden würde, wenn man in Sachsen ein paar davon schießen würde, doch genau das wird der Verordnung entgegengehalten. Wir sind in Bezug auf die Kormoranbestände nicht Sachsen, wir sind auch nicht Deutschland, nein, wir sind Europa!

VG
Pere ;)
 
Beitrag # 194:
1. stimmt nicht, allerdings wurden für Sachsen keine Erhebungen genannt
2. stimmt nicht, ich habe sogar eine Methode für Brutkolonien vorgeschlagen
3. stimmt nicht, wer ?
4. bisher wurde nicht ein einziges Mal dargelegt, welche Vergrämungsmaßnahmen warum ineffektiv waren, obwohl ich mehrfach genau danach gefragt habe
5. Was soll das, einen einzigen Beitrag, dem niemand zugestimmt hat, einem „Naturschützer“ zuzuschreiben ?
6. Gefühle sind rein subjektiv
7. Die Frage nach dem Problem ist unstrittig, wenn auch bisher miserabel erläutert (für Sachsen !)

Pere: Entscheidungsträger in Bezug auf Abschuß oder Nichtabschuß ist die höhere Naturschutzbehörde. Sie beurteilt die Qualität der Abschüsse, nicht der Fischteichbesitzer.
Exakt das ist in NRW erfolgt. Die im Link zum NRW-Kormoranerlass dargestellten Maßnahmen werden schlicht übergangen, dabei beruhen sie auf Erfahrung der genannten Stellen. Extra für die Linkleseverweiger:

- Vogelscheuchen: an Schlaf- und Rastplätzen effektiv (nicht an Fließgewässern)
- Automatische Schussgeräte: effektiv
- Entfernen von Rast- und Schlafbäumen: in der Literatur kaum Hinweise auf vergrämende Wirkung (wurde aktuell demnach nicht versucht)
- Überspannungen: effektiv
- Renaturierung von naturfernen Gewässern (Durchgängigkeit, natürlicher Abfluss, Auendynamik): effektiv (bei manchen Fischarten wie Äsche nur bedingt)
- „Vergrämungs“-Abschuss: in der Regel keine bessere Wirkung gegenüber optimalem Einsatz nicht-letaler Maßnahmen; Scheuchwirkung, nicht Vergrämung, beruht vorwiegend auf dem Knall des Schusses
- Reduktionsabschuss bei Durchzüglern/Wintergästen: ineffektiv, wahrscheinlich sogar kontraproduktiv, hohe Abschusszahlen werden durch Steigerung des Bruterfolges der verbleibenden Brutpaare kompensiert
- Reduktionsabschuss bei ortstreuen Übersommerern: steht nicht zur Debatte, da Brutzeit

Die Vor- und Nachteile möge jeder selbst nachlesen.

Die Bewertung von Vergrämungsabschüssen deckt sich mit der Kleinen Anfrage:
Im Allgemeinen dienen die Abschüsse der Vergrämung. Eine Bestandsreduzierung ist mit ihnen weder angestrebt noch möglich und auch nicht zu beobachten.“ (Link Beitrag # 66).

Warum sollte man vor dem Hintergrund der nicht ausgeschöpften Möglichkeiten das Argument „es gibt ja genug“ als vernünftigen Grund akzeptieren ?

Es fehlt weiterhin jeglicher Beleg, dass Abschüsse überhaupt zielführend und Alternativen nachweislich ineffektiv sind.
 
- Vogelscheuchen: an Schlaf- und Rastplätzen effektiv (nicht an Fließgewässern)
- Automatische Schussgeräte: effektiv
- Entfernen von Rast- und Schlafbäumen: in der Literatur kaum Hinweise auf vergrämende Wirkung (wurde aktuell demnach nicht versucht)
- Überspannungen: effektiv
- Renaturierung von naturfernen Gewässern (Durchgängigkeit, natürlicher Abfluss, Auendynamik): effektiv (bei manchen Fischarten wie Äsche nur bedingt)
- „Vergrämungs“-Abschuss: in der Regel keine bessere Wirkung gegenüber optimalem Einsatz nicht-letaler Maßnahmen; Scheuchwirkung, nicht Vergrämung, beruht vorwiegend auf dem Knall des Schusses
- Reduktionsabschuss bei Durchzüglern/Wintergästen: ineffektiv, wahrscheinlich sogar kontraproduktiv, hohe Abschusszahlen werden durch Steigerung des Bruterfolges der verbleibenden Brutpaare kompensiert
- Reduktionsabschuss bei ortstreuen Übersommerern: steht nicht zur Debatte, da Brutzeit
O.k. Vogelklappe,

hast gewonnen: Wir verjagen die Kormorane einfach über die Ländergrenzen hinweg. Dann haben die zwar das Problem, aber das soll uns nicht weiter stören, denn wir haben ja dann eine weiße Weste und ein ruhiges Gewissen.

Prima Idee!

Pere ;)
 
Schaut euch doch bitte unabhängig davon, ob ihr Abschüsse als "Regulativ" befürwortet oder nicht, einfach den Entwurf des Verordnungstextes (und dieser Entwurf war der Ausgangspunkt der Diskussion) etwas genauer an. Der Text ist in wesentlichen Teilen (auf die ich bereits hingewiesen habe) derart unpräzise und interpretationsfähig, dass "Missverständnisse", "Fehlumsetzungen" und ein "kontrolliertes" Vorgehen nicht möglich sein werden. Nochmals: Der Entwurf ist sehr kritikwürdig. Und diese Kritik sollte - auch wenn darin derzeit wenig Einsicht bestehen mag - auch von (und im Sinne von) "Abschussbefürwortern" vorgebracht werden.

H.P. Berger


Sehr geehrter Herr Berger,

Sie sprechen das an, worauf es eigentlich ankommt- den Entwurf der Verordnung, und die Reaktion darauf.

Zunächst möchte ich verweisen auf den zweiten Satz der Überschrift des Verordnungsentwurfs:

"...zur Abwendung erheblicher fischereiwirtschaftlicher Schäden durch Kormorane sowie zum Schutz der heimischen Tierwelt".

Aus diesem Satz ergibt sich folgendes:

1. Die Verordnung soll dazu dienen, erhebliche Schäden abzuwenden (bevor sie eintreten.

Deshalb macht es keinen Sinn, darüber zu debattieren, ob und wieviele und welche Fische ein Kormoran denn nun tatsächlich frißt oder breits gefressen hat- die Schäden sollen erst gar nicht eintreten.

2. Eine Verordnung, die den Abschuß von Kormoranen legitimieren sollte, weil der Schaden bereits eingetreten ist, quasi als Racheakt, liegt nicht vor und steht hier nicht zur Debatte.

3. Der Kormoran wird nicht zur heimischen Tierwelt gezählt, sondern die heimische Tierwelt ist vor dem Kormoran zu schützen- so steht es geschrieben im Verordnungsentwurf.

Im Beteiligungsverfahren zum Verordnungsentwurf nun hatte der VSO, der Verband Sächsischer Ornithologen, die Gelegenheit, alles in seiner Stellungnahme so objektiv und sachlich zu bewerten, wie Sie und ich (und viele andere) uns das gewünscht hätten. Haben sie aber nicht getan- im Gegenteil. Und dieser verpassten Gelegenheit gilt die Kritik.

Letztlich wird die Konsens- und Kooperationsbereitschaft der Berufs- und Freizeitfischerei darunter leiden, nicht nur beim Thema Kormoran, sondern in vielen anderen Dingen auch- leider. Aber ich erlebe es selbst jetzt schon, dass Vorkommen seltener Tierarten bestenfalls verheimlicht (oft genug aber auch vorsätzlich vernichtet) werden, weil sonst wieder die Natur- und Vogelschützer auftauchen und einem wieder alles verbieten und reglementieren ohne Maß und Vernunft.....

Dem Artenschutz erweisen diese bornierten und ideologiegesteuerten (Greif-)Vogelschützer mit ihrer Haltung einen Bärendienst. Dass es auch anders geht, beweisen die Verhältnisse in anderen Bundesländern.
In Baden Württemberg werden ein paar (wenige) Kormorane geschossen, die Fischer sind zufriedengestellt, die Bestände des Kormorans wachsen weiter, wenn vielleicht etwas langsamer. Aber bis heute hat sich keiner der grossen Fischereiverbände dafür ausgesprochen, von der Pflicht zum Fischbesatz befreit zu werden.

Denn die Einstellung aller Fisch-Besatzmaßnahmen (und damit de facto aller Artenschutzmaßnahmen der Fischerei) wäre langfristig ein viel wirksameres Instrument zur Begrenzung der Kormoranpopulation. Einen Entzug seiner Nahrungsgrundlage hält auch der hartnäckigste Kormoran nicht lange aus.

Kein Fisch, kein Kormoran.

So ginge es auch. Aber wer will das ernsthaft herbeireden wollen?

Von daher bitte ich doch zu differenzieren zwischen Dummschwätzern, die unter der Flagge des Vogelschutzes nur ihre Profilneurosen ausleben, und den ernsthaften Praktikern, die auf der Arbeitsebene zusammen mit Fischern, Jägern und Landwirten praktischen Vogel- und Artenschutz betreiben.

In den einschlägigen Internetforen sind diese Leute eher selten anzutreffen, sie verbringen auch mehr Zeit draussen vor Ort als am PC.

idS Daniel
 
Der naturschutz bezahl mir kein teuer Netze. und schießen darf ich nur in die luft. Das stört die Kormoran nicht lang.
Dann sei weningstens froh, das du das noch darftst. Es gibt Gegenden da haben sogenannte Vogelschützer durchgesetzt, das man dies nicht mehr darf und anderweitig "stören" auch nicht. Hat einiges an Strafe gekostet. Ging damals nicht um Fische die weniger wurden, sondern lediglich um die "blöden" Anwohner die endlich mal wieder eine Nacht durchschlafen wollten nachdem es immer schlimmer und immer mehr Krähen wurden die sich diese Gegend als Schlafstätte ausgesucht hatten. Sei froh, wenn materieller Schutz noch vor Menschenschutz geht.
Bevor jetzt wieder Kommentare dazu kommen, daran denken das Lärm krach macht und diese Krähen machen in einer beleuchteten Stadt mächtig Lärm. Habe es mir mal vor Mitternacht ein paar mal angehört und kann die Anwohner sehr gut verstehen.
 
@ Pere: Du willst also lieber das hier über die Landesgrenzen verlagern ?

"...wahrscheinlich sogar kontraproduktiv, hohe Abschusszahlen werden durch Steigerung des Bruterfolges der verbleibenden Brutpaare kompensiert"

Brüten Kormorane nicht sogar eher dort, wo sie ungestört auf seltene Fischarten treffen ?

Der Kormoran wird nicht zur heimischen Tierwelt gezählt...
So weit kommt's also, wenn eine Tierart, die jahrundertelang heimisch war, wegen Ausrottung etwa ein Jahrhundert fast komplett verschwand. Wie schnell der Mensch doch vergißt.
 
Thema: Kormoranjagd in Sachsen
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