Hallo!
@Tyto:
Jap, die Alpenkrähe hatte ich vergessen.
Du sprachst aber halt von 5 Krähenarten und Unterarten, und da gehören Kolkrabe etc. nunmal nicht dazu. Sind zwar Rabenvögel, wie gesagt, aber keine Krähen. Das sind wirklich nur in dem Falle 4 Arten plus Unterart, also Saatkrähe, Alpenkrähe, Nebelkrähe und Rabenkrähe.
Du hast die Dohle (Corvus monedula)vergessen.
Und wenn du schreibst, der Kolk (Corvus corax), oder die Dohle seien keine echten Rabenvögel, dann ist das schon sehr peinlich,zumindest für jemanden, der hier autritt, als hätte er die Weisheit mit dem Trichter bekommen.
Wobei die Sache mit der Aaaskrähe, Corvus corone, etwas unglücklich gewählt ist, da es die so nicht gibt...
Die Rabenkrähe ist ja C. corone corone, mithin also die Nominatform der Art, während die Nebelkrähe als C. corone cornix die Unterart darstellt. Die Aaskrähe als solche, C. corone gibt es darum nicht, sondern ist als Sammelbegriff für Raben- und Nebelkrähe zu sehen, und stellt so in meinen Augen eine unnötige Verkomplizierung der Sachlage dar.
Nun sind deine Augen nicht der Nabel der Welt. Letztlich aber ist die Aaskrähe (C. corone )noch immer die Nominatform, während die Rabenkrähe, als deren Unterart, den lat Namen C. corone corone trägt.
Es sagt ja auch niemand (fiktives Beispiel) Bohnengans, Anser fabalis, und zählt dann die Tundra- und Waldsaatgans, A. fabalis fabalis und A. fabalis rossicus, als Differenzierung auf, sondern es werden Nominatform und Unterart für sich, ohne sammelnden und verwirrenden Überbegriff, benannt. So wäre das auch bei den corone- Krähen sinnvoll, fände ich.
Dann sprichst Du von enormer Zunahme ua. der Elsterbestände...
Hm, auch hier sei die Frage erlaubt: Ist diese Zunahme lokal, regional oder gar überregional? Lokale Zunahmen spielen im Gesamtbild überhaupt keine Rolle, das kann in wenigen Jahren schon wieder ganz ganz anders aussehen, da Elsternpopulationen ihre Lebenszentren sehr gerne mal verlegen. Wo während eines Jahrzehntes ständig mehrere Nester in mehreren Bäumen stehen, kann während des nächsten Jahrzehntes scheinbar völlig grundlos weit und breit keine einzige Elster mehr zu sehen sein. Für Kleinvogelpopulationen also höchstens kruzfristig belastend, das alte Gleichgewicht pendelt sich bei Fortbestehen der früheren Lebensumstände nach der Elsterzeit dann sehr schnell wieder ein.
Ich glaube, wir müssen da lernen, mehr der Natur zu vertrauen, und die langfristigen Zusammenhänge zu sehen, unsere in der Regel eher kurzsichtige menschliche Sichtweise also da mal aussen vor zu lassen.
Alles ist im dynamischen Fluss, es gibt Zu- und Abnahmen, periodosch starke Dominanzen und Unterlegenheiten von Arten, die aber niemals für immer und ewig fest stehen, sondern immer wieder auf- und ab pendeln.
Nehmen wir mal an, eine Elsternpopulation räubert in einer Gegend eine Singvogelfauna bis auf 25 % der ursprünglichen Bestandsstärke runter. Das klingt zunächst dramatisch und nach dem Tod auch der restlichen Singvögel.
Dann verlagert sich aber überraschend und plötzlich der Lebensschwerpunkt der Elsternpopulation, und die Kleinvögel besiedeln ihr altes Gebiet wieder zu alter Zahlenstärke.
Das können sie darum, weil sich während der Vogel- Kurzhaltung der Elstern die Insekten und sonstige Kerbtierfauna bestens entwickeln und aufstocken konnte, vielleicht sogar ausbreiten und neue Arten aufnehmen.
Zudem kommen durch zuwandernde Fremdvögel neue Gene in die Reste der alten Singvogel- Population, die sich so schließlich weiterhin erfolgreich dem Lebenskampf stellen kann, und dies vielleicht besser als vorher, weil die Elstern die Fortpflanzung im Brutverhalten entweder instinkt- oder gewohnheitsbedingter Nist- Schluderer effektiv unterbanden, und nur die gewieftesten Nestbauer guten Nachzuchterfolg hatten... Was für die Singvögel nur von Vorteil sein kann.
Wer weiß, wie die urbane Avifauna sich heutzutage darstellen würde ohne Bestand- Höchstpunkte von Elstern- oder Krähenpopulationen...
In welcher Parallelwelt lebst du eigentlich?
Wahrscheinlich in einer, wo der Natur noch eine Chance gelassen wurde. Du Glücklicher...
Ich hingegen lebe in einer Welt, in der sich die Natur nicht von selbst in ein gesundes Gleichgewicht zurück pendeln kann. In dieser, von Menschenhand verstümmelten Natur, müssen Bäume gepflanzt (damit Wald entstehen kann), Bäume gerodet (damit Heidelandschaften nicht verloren gehen), Bäume behandelt werden.
Von welcher Chance für welche Natur redest du hier???
Grüße, Andreas