Kranke Blaumeise an Futterstelle, was tun?

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Hallo zusammen,

ich habe im Garten an der Futterstelle eine kranke Blaumeise, die stark aufgeplustert ist und sogar am Futterspender eingeschlafen ist. Bei den Symptomen findet man im Internet die relativ neue Erkrankung durch "Suttonella ornithocola", aber es gibt keine neueren Infos als von 2021. Weiß jemand von euch, ob sich die Krankheit jetzt in Deutschland ausgebreitet hat?

Zur Sicherheit habe ich den Futterspender abgenommen, aber hier kommen so viele Vögel, die jetzt hungern müssen. In der Ferienzeit bin ich wohl hier im Umkreis der einzige, der füttert.

So sieht die Blaumeise aus:

2024_08_Blaumeise_krank.jpg2024_08_Blaumeise_krank2.jpg
 
Hallo, @arpi
Ich habe auch bei mir regen Besuch von Blaumeisen und auch Kohlmeisen. Ich beobachte, dass die Tiere zum Teil oft still sitzen, um sich auszuruhen. Ich vermute einen Zusammenhang zwischen der Mauser, welche ja auch die Wildvögel durchmachen zur Zeit und Schutzsuche bei den vertrauten Futterstellen.
Ob eine Krankheit dahinter steckt, vermag ich nicht zu beurteilen.
Evt. haben einige von uns auch ähnliche Erfahrungen machen können.
 
Vorhin ist sie auf dem Boden gesessen und wollte gar nicht mehr vor mir fliehen. Sieht also schlecht aus. Dann hoffe ich mal, dass sie die anderen Meisen nicht angesteckt hat.
 
Hallo arpi,

der Meise geht es sehr, sehr schlecht. Kannst Du sie einfangen und morgen mit ihr sofort zu einem vogelkundigen Tierarzt gehen? Wenn überhaupt, dürfte das die letzte und einzige Rettung sein. Separiere sie aber unbedingt von Deinen eigenen Vögeln und achte auf Hygiene. Wenn das die Blaumeisenkrankheit ist, ist sie sehr ansteckend. Diese schlimme Krankheit ist inzwischen in ganz D verbreitet, wir haben wegen ihr seit Frühjahr gar keine Blaumeisen mehr. Auch ein ganzes Gelege mit Jungvögeln ist verstorben. Die anderen Vögel, auch Kohlmeisen, scheinen dafür nicht ganz so anfällig zu sein. Es handelt sich um ein Bakterium und wenn der Vogel rechtzeitig richtig dosiertes Antibiotikum bekommt und Du ihn päppelst, kann er mit viel Glück durchkommen.
 
der Meise geht es sehr, sehr schlecht. Kannst Du sie einfangen und morgen mit ihr sofort zu einem vogelkundigen Tierarzt gehen? Wenn überhaupt, dürfte das die letzte und einzige Rettung sein. Separiere sie aber unbedingt von Deinen eigenen Vögeln und achte auf Hygiene. Wenn das die Blaumeisenkrankheit ist, ist sie sehr ansteckend.
Hallo Evy, danke für Informationen. Die kleine Meise war heute nicht mehr im Garten zu sehen. Jetzt hoffe ich, dass es eine andere, weniger gefährliche/ansteckende Krankheit war und es nicht alle Blaumeisen hier erwischt. Trotz eingesteller Fütterung haben die Vögel gestern noch den ganzen Tag nach Futter im Gras gesucht. Ich hätte gleich versuchen sollen, die kranke Meise einzufangen.
Heute sitzt der Spatzen-Schwarm im Obstbaum und frisst die Renekloden. Die Meisen scheinen die Futtersuche im Gras aufgegeben zu haben.
 
Auch wenn es im konkreten Fall nichts hilft:
Ich habe den Eindruck, dass es wieder viel mehr Blaumeisen gibt. Sowohl am WE in Düsseldorf als auch bei uns im Rhein-Main-Gebiet toben einige im Garten.
Vielleicht können sie mittlerweile ( aufgrund von Selektion) mit der "Krankheit umgehen".

Der Anspruch, mit jedem kranken Vögelchen zum vogelkundlichen Tierarzt zu gehen, ist natürlich sehr ehrenwert. Aber ich denke, er ist auch sehr hoch gehängt und weder von allen leistbar oder zu fordern.
Zudem gibt es (selbst wenn das Herz blutet) immer noch eine sinnvolle natürliche Auslese. Auch wenn es gemein und ungerecht klingt : Bei "Allerweltsvögeln" muss man der Natur auch mal seinen Lauf lassen und lieber die zeitlichen / finanziellen Ressourcen anderweitig nutzen.
 
Jedes Leben zählt und jeder Versuch ist es wert für dieses eine Tier, auch wenn jeder damit anders umgeht.
Schade um das Meislein, aber hat nicht sollen sein. Mir fehlen sie hier furchtbar. Keine einzige Blaumeise mehr in unserem Gebiet. Man kann nur hoffen, dass sie tatsächlich einen Weg finden, mit der Krankheit umzugehen.
Jetzt grassiert wohl auch noch das Usutu-Virus wieder und wir bangen um unsere Amseln, die zum Glück noch da sind.
 
Da ich die Futterstelle eingerichtet habe, sehe ich mich schon in der Pflicht, bei Problemen einzugreifen. Ich glaube nicht, dass die kranke Blaumeise noch zu retten gewesen wäre, aber zumindest hätte ich sie auf von den anderen Vögeln trennen sollen.

Ansonsten, es gibt halt zwei Sichten auf die Tiere. Man kann sie als Invdividuum sehen, dem man helfen möchte, oder man interessiert sich für eine stabile Population. Als Privatperson denkt man wahrscheinlich eher an die einzelnen Tiere und als Biologe oder anderer Profi in dem Bereich an die Population oder das Ökosystem. Entsprechend werden dann die vorhandenen Ressourcen priorisiert.
 
Falls es jemanden interessiert, hier der Stand nach drei Wochen. Die Vögel bekommen wieder Futter und es fliegen noch Blau- und Kohlmeisen rum. Der Spatzenschwarm ist auch noch aktiv und zeigt keine Krankheitszeichen.
Dann war es wohl doch keine so ansteckende Krankheit.

Allerdings sind tatsächlich fast keine Amseln mehr zu sehen. Ich hoffe, das liegt nur am Ende der Brutsaison.
 
Allerdings sind tatsächlich fast keine Amseln mehr zu sehen. Ich hoffe, das liegt nur am Ende der Brutsaison.
Den Grund dafür hast du sicherlich hier im Forum gelesen.
Viele von uns beklagen diese Verluste.
Bei mir ist reges Treiben von Kohl-Blaumeisen und worüber ich mich besonders freue sind meine Haussperlinge.
Naürlich wird weiter gefüttert. Schwerpunkt ist tgl. frisches Wasser und eine saubere Tränke.
 
Den Grund dafür hast du sicherlich hier im Forum gelesen.
Viele von uns beklagen diese Verluste.
Bei mir ist reges Treiben von Kohl-Blaumeisen und worüber ich mich besonders freue sind meine Haussperlinge.
Naürlich wird weiter gefüttert. Schwerpunkt ist tgl. frisches Wasser und eine saubere Tränke.
Vom Usutu-Virus habe ich schon gehört. Da die Amseln zum Ende der Brutsaison verschwunden sind, hoffe ich halt, dass es daran liegt. Zumindest habe ich keine sichtbar kranken Amseln im Garten gesehen. Das wäre schlimm, wenn jetzt tatsächlich alle gestorben wären. Hier waren so viele Erwachsene und Jungvögel, und ich bilde mir ein, dass ich die Amseln hier im Garten kenne. Ein Männchen hatte kaum Angst vor mir und ich habe es den ganzen Winter beobachten können, wie es die Beeren von der Hecke gefressen hat.

Die Vogeltränke wird täglich geschrubbt und das Wasser ausgetauscht, da passe ich schon auf. Hygiene an der Wasserstelle kennen die Vögel ja keine.
 
Vögel, die direkten Kontakt mit Herbiziden, Insektiziden oder Fungiziden hatten zeigen ähnliche Symptome. Rattengift ist auch für Vögel ein Nervengift und oftmals werden die Köder von Laien unsachgemäß ausgebracht. Menschliche Nahrung und Zigarettenstummel die achtlos weggeworfen (steht übrigens seit einiger Zeit unter Strafe), von Schrotkugeln und Schwermetalle sind meisten Raubvögel von betroffen aber Zinkvergiftungen sind auch schon bei Singvögeln aufgetreten.

Gifte:
Giftpflanzen
Kochsalz
Nikotin
Pestizide und Insektizide
Rattengift und andere Gifte
Schrotkugeln aus Blei
Schwermetalle

Aber darauf wird in den allerwenigsten Fällen untersucht, man hat ja die Schuldigen.
In einigen Fällen wird da Immunsystem angegriffen und sie Vögel sterben an Infektionen.

Vielen Jungvögeln geht es so wenn in der Umgebung Insektengift gesprüht wird.

Dieses Jahr gibt es eine Mückenplage und zu viele Menschen meinen immer noch sie könnten dieser durch Insektenspray Herr werden.

 
Dabei bräuchten wir gar keine Insektizide... die Natur regelt fast alles von allein. Wir haben noch nie irgendwas gesprüht. Klar teilt man dann mit Vögeln und Insekten seine Äpfel und Trauben, und manche Beeren überlässt man ihnen vielleicht ganz. Aber dann geh ich sie mir halt kaufen im Laden, das können die Insekten nicht. Wenn der Mensch nur nicht so gierig wäre, hier verhungert doch keiner.
Vögel ziehen sich übrigens zum Sterben zurück, wie die meisten Tiere. Sie verkriechen sich tief in Büschen. Das, was dann übrigbleibt, regelt die Natur. Deswegen sieht man fast nie einen toten Vogel. Wir haben im Frühjahr in einem der Nistkästen einen adulten toten Spatz gefunden, der hat sich wohl dorthin zurückgezogen. War gut, dass wir ihn rechtzeitig vor der Brutsaison gefunden haben, denn man sah wohl Vögel ein- und ausfliegen, aber keiner wollte da drin brüten.
 
Ohne Pestizide würde der Gewinn der gro0en Landbetriebe geringer werden und es wird dann Panik geschoben das wir alle verhungern müssten. Dabei beträgt die Nahrungsmittelverschwendung ca 11 Millionen pro Jahr (Quelle BMEL)

Die Kleinbauern bleiben auf der Strecke, da sie ihre Produkte teurer verkaufen müssen, und sie viel weniger EU Subventionen bekommen, um zu überleben.

Die Menschen kaufen nicht mehr Qualität sondern Quantität. Die Gier hat gesiegt.
 
Thema: Kranke Blaumeise an Futterstelle, was tun?

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