Kranker Wellensittich, Lange Vorgeschichte

Diskutiere Kranker Wellensittich, Lange Vorgeschichte im Forum Vogelkrankheiten im Bereich Allgemeine Foren - Hallo, Gut, dass ich dieses Forum gefunden habe... Ich hoffe ihr könnt mir bei meinem Problem weiterhelfen. Also, ich habe inzwischen vier...
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J3nn!f3r

Guest
Hallo,

Gut, dass ich dieses Forum gefunden habe... Ich hoffe ihr könnt mir bei meinem Problem weiterhelfen.

Also, ich habe inzwischen vier Vögel (2Männchen+2 Weibchen) die in einer Zimmervoliere in meinem Wohnzimmer stehen. Die Vier haben sich auch immer gut verstanden und es haben sich auch schon nach relativ kurzer Zeit Pärchen unter ihnen gefunden. Ein Weibchen, welches insgesamt etwas schwächer und nicht so ausdauernd war(aber nicht krank=von Fachfrau untersucht) ist eines nachts nach wildem Geflatter völlig erschöpft und stark keuchend von der Stange auf den Käfigboden gefallen und schließlich nach paar Minuten gestorben :traurig:
Es kam vorher schonmal vor, das einer in der Nacht etwas geflattert hat aber wenn man dann das Licht eingeschaltet hat, dann war es sofort wieder in Ordnung und die Vögel haben sich beruhigt.
Das Problem, welches sich nach dem Tod dieses Weibchen gestellt hat war, dass "ihr" Männchen nun keine Partnerin hatte und alleine war. Die Zoohandlung hat uns dann empfohlen einen neuen Wellensittich zu holen, der dem Verstorbenem ähnlich sieht. Das haben wir dann auch getan und das neue Weibchen hat sich soweit gut bei uns eingelebt, ausser dass es Schwierigkeiten mit dem für sie bestimmten Männchen gibt. Das Männchen ist kürzlich beim Freiflug gegen die Fensterscheibe geflogen und blieb dann ca 10 Minuten ganz benommen auf meiner Hand sitzen, obwohl alle vier Vögel nicht besonders zutraulich, geschweige denn handzahm sind. Nach 10 Minuten fing er dann auch wieder an zu picken und wollte wieder wegfliegen. Seit diesem Absturz sitzt mein Männchen allerdings sehr oft alleine im Käfig und schläft. Die anderen Vögel picken auch vermehrt nach ihm, was sie früher nicht getan haben. Die Tierhandlung empfohl uns den Vogel für ein paar Tage zu isolieren, was wir auch getan haben. Dabei war aber deutlich zu sehen, dass die anderen drei Vögel ihn gesucht haben und auch er wollte zurück zu den anderen. Nach 3 Tagen Einzelhaltung ist dann das neue Weibchen zu ihm gekommen und sie haben sich gut verstanden. Nun nachdem alle Vögel wieder in einer Voliere sind geht das Spielchen aber wieder von vorne los und seit heute kann sich der "kranke" Wellensittich kaum auf der Stange halten. Er zuckt immer wieder mit seinem Ringfuss. Ist er vielleicht da verletzt? Ich konnte nichts in der Hinsicht beobachten und auch sonst ist äußerlich an dem Tier nichts zu erkennen.

8o Sehr langer Beitrag, ich hoffe es schreckt euch nicht ab und ihr könnt mir helfen.
Ich möchte nämlich nicht noch einen Welli verlieren...

Danke schonmal

Gruß,

Jennifer
 
Hallo Jennifer!

Erstmal herzlich willkommen bei uns im Welliforum!

Das ist ja eine traurige Geschichte. Ich kann Deine Sorge gut verstehen, auch ich habe vor einigen Wochen einen Welli verloren und bin immer ganz besorgt um meine anderen Wellis.

Wie lange ist es denn schon her, dass das Männchen gegen das Fenster geflogen ist? Könnte es denn sein, dass er vielleicht eine Gehirnerschütterung hat/hatte? Warst Du mit ihm beim Tierarzt?

Auf jeden Fall würde ich das mit einem Tierarzt besprechen, denn wenn ein Welli sich so offensichtlich zurückzieht, hat das sicherlich einen Grund!

Kannst ja mal in den Allgemeinen Foren im Unterforum "Vogelkrankheiten" nach "Gehirnerschütterung" suchen - vielleicht bekommst Du da brauchbarere Infos als von mir (bin da glücklicherweise kein Experte ;) )

Ich wünsche euch jedenfalls, dass er nix Schlimmes hat und sich bald wieder erholt und alles gut wird!

Liebe Grüße
 
Falls Gehirnerschütterung, dann kein Rotlicht !

Wie alt ist Dein Kleiner denn : Könnte es ein Schlaganfall gewesen sein ? Möchte nicht den Teufel an die Wand malen, aber manchmal drückt auch ein Tumor auf das Beinchen ... - aber das muss es ja nicht heißen. Vielleicht hat sich auch was böse gezerrt, so was kann dauern.

Hoffe, nach mir schreiben noch ein paar, die ( traurigerweise ) mehr Erfahrung mit kranken Wellies haben.
 
Mmh,

er ist auch erst ca 1 1/2 Jahre alt! Beim Tierarzt war ich nicht, aber bei der Züchterin und ich glaube die kennt sich sehr gut aus. Sie konnte äußerlich auch nichts erkennen, hat aber auch gesagt, dass es sich um eine Gehirnerschütterung handeln könnte und es manchmal sein kann, dass die Tiere aufgrund von Blutgerinnseln nach Wochen noch sterben könnten. :(

:idee: An eine Zerrung oder so hatte ich noch gar nicht gedacht (Können Wellensittiche sowas auch bekommen- bestimmt, oder?), hoffe es bessert sich schnell!

Meint ihr denn ich sollte den Welli weiterhin bei den anderen lassen, auch wenn sie ihn manchmal ganz schön ärgern und des öfteren von seinem Platz vertreiben? Braucht er nicht vielleicht seine Ruhe?


Gruß,

Jennifer
 
Herzlich Willkommen im Forum Jennifer, auch wenn der Anlass leider eher nicht so schön ist.

Die Züchterin kann Dir hier nicht weiterhelfen. Sie hat ja nicht Tiermedizin studiert.
Du solltest mit dem Kleinen dringendst und so rasch wie möglich zu einem vogelkundigen TA gehen !!!!!

Alles andere bringt nichts.....

Bitte verlier nicht noch mehr kostbare Zeit. Wenn Du Deinem Kleinen helfen willst, dann kommst Du um einen TA-Besuch sowieso nicht herum.

Alles, alles Liebe und viel Glück für den Welli !!!!!!!! :0-
 
Also meine Meinung ist folgende

Der Vogel hatte sich bei dem Anprall gegen die Scheibe recht schwer verletzt.
Ich nehme an daß davon was zurück geblieben ist. Möglicherweise war es eine Gehirnprellung mit den Folgen daß bestimmte Bereiche jetzt geschädigt sind.
In einem solchen Fall, das sind schließlich alles nur Vermutungen, wird sich zukünftig nichts mehr großartig ändern.
Es können leichte Verschlechterungen des Zustandes eintreten. So interpretiere ich seine neuen Beschwerden.
Nach dem Anprall gegen die Scheibe hätte ein vogelkundiger Tierarzt ein wenig helfen können. Aber das muß dann gleich passieren. Nach einem längeren Zeitraum ist da nur wenig bis nichts mehr zu machen.
 
Oh Mann,

jetzt fühl ich mich wirklich total schlecht...

Ich bin am Tag als der Unfall passiert ist direkt zu der Züchterin, im Glaube diese könnte mir helfen. Dumm von mir, ich weiß auch nicht warum ich nicht zum TA bin; wahrscheinlich weil ich bis dato noch keinen bei uns kannte. Ojehojehojeh....

@ Alfred Klein
Gibt es deiner Meinung nach irgendetwas wie ich dem Vogel helfen kann?
Fühl mich schuldig *heul*
 
Homöopathische Notfallbehandlung von Gehirnerschütterung und Polytrauma

Hallo Jennifer,
besorge Dir aus der Apotheke Arnica C 200 Globuli und Hypericum C 200 Globuli (muß bestellt werden, ist aber von der DHU über den Großhandel i.d.R. innerhalb eines halben oder höchstens ganzen Tages lieferbar).
Gib eine Gabe (5 Globuli) Arnica und nach 3 Tagen eine Gabe Hypericum, am besten direkt in den Schnabel und zusätzlich ins Trinkwasser.
Und dann berichte mal, ob sich was verändert hat. Ggf. muß ein Mittel wiederholt werden.
Das ist eine bewährte homöopathische Therapie bei Traumen solcher Art incl. Gehirnerschütterung, wobei Arnica mehr auf die allgemeinen Folgen der Prellung/Zerrung/Quetschung abzielt und Hypericum auf hierdurch geschädigte, z.B. gequetschte, Nerven. Ganz ähnlich wird eine homöopathische Erste Hilfe auch bei vergleichbaren Unfällen bei Menschen geleistet. Das ist sehr schön in einem Buch über homöopathische Notfallmedizin für Heilberufe, von einer Notärztin geschrieben, dargelegt.
Zwar ist auch eine solche homöopathische Therapie am Wirksamsten, wenn sie zeitnah gemacht wird, aber sie kann doch auch noch sehr viel nützen, wenn Zeit verstrichen ist, wie in Deinem Fall. Du solltest Dir nur über die Ursache sicher sein (gegen die Scheibe geflogen). Ein Schlaganfall oder ein Tumor, wie hier von jemand vermutet wurde, müßte völlig anders behandelt werden. Aber wenn Du mitbekommen hast, wie der Vogel gegen die Scheibe flog, sollte man sich auf diese Ursache konzentrieren und die anderen rein theoretischen Möglichkeiten außer Betracht lassen.
Bitte den Vogel möglichst viel in Ruhe lassen und jeden Streß vermeiden.
Und kein Rotlicht geben! Du kannst stattdessen zweimal täglich mit blauem und einmal mit gelbem Licht bestrahlen (Partyglühbirnen, oder, was noch besser ist, die bunten Lampen mit Relektor zu 40 Watt). Morgens blau, mittags gelb, abends wieder blau, jeweils 15-20 Minuten. Wenn er eine Lichtbestrahlung nicht mag, absetzen. Keine Zwangsmaßnahmen und kein Streß.
Liebe Grüße und gute Besserung,
Thomas
 
Hallo Jenifer, es ist so bitter, ein Vögelchen zu verlieren! Ich wünsche Dir, daß der Kleine bald wieder gesund ist!

Hallo Alfred, zum Glück ist bei uns so etwas noch nicht passiert. Aber für alle Fälle interessiert mich, was ein TA in einem solchen Fall unternimmt und in welchem Zeitraum es noch klappen könnte.
Alfred Klein schrieb:
. So interpretiere ich seine neuen Beschwerden.
Nach dem Anprall gegen die Scheibe hätte ein vogelkundiger Tierarzt ein wenig helfen können. Aber das muß dann gleich passieren. Nach einem längeren Zeitraum ist da nur wenig bis nichts mehr zu machen.
 
Hallo Gisela

Es gibt Medikamente welche nach einem solchen Unfall eine Hirnschwellung vermeiden.
Dadurch wird der Schädeldruck in Grenzen gehalten. Das wiederum vermindert die Gefahr daß organische Schäden in Hirn entstehen.
Aber frag mich jetzt bitte nicht wie das Medikament heißt. Ich weiß daß es da was gibt, habe aber gottseidank noch nie einen solchen Fall selber gehabt.
Es hat schon sein gutes wenn man altmodisch ist und Gardinen an den Fenstern hat. Da sehen die Geier daß da ein Hindernis ist und donnern nicht gegen das Glas. Hatte zeitweise sogar recht schwere Gardinen die einen nicht zu großen Geier halbwegs auffangen konnten. Hat sich bewährt. Allerdings hat der eine oder andere die Gardine dann als "Fangnetz" für seine Stunts benutzt. ;)
 
Hallo Alfred,
Alfred Klein schrieb:
Es gibt Medikamente welche nach einem solchen Unfall eine Hirnschwellung vermeiden. Dadurch wird der Schädeldruck in Grenzen gehalten. Das wiederum vermindert die Gefahr daß organische Schäden in Hirn entstehen.
Aber frag mich jetzt bitte nicht wie das Medikament heißt.

Ich hab es doch schon etwas weiter unten gesagt:
Es gibt zu diesem Zweck nichts Effektiveres als die angegebenen homöopathischen Präparate Arnica und Hypericum in Hochpotenz.
Die Schulmedizin hat hier nur Diuretika wie Furosemid zur Ausschwemmung traumatisch bedingter Ödeme im Hirn- und Rückenmarksbereich, die aber ein Exsiccoserisiko des ohnehin schon geschwächten Vogels mit sich bringen, und die allgemein entzündungshemmenden und abschwellenden Kortikosteroide, die (neben zahlreichen anderen Nebenwirkungen, z.B. fördern sie wieder die Ödembildungen, denen die Diuretika entgegenwirken sollen) immunsuppressiv wirken und daher auch nach schulmedizinischer Auffassung nur bei strengster Indikationsstellung und unter Allgemeinantibiose mit einem Breitbandantibiotikum (mit den dazugehörigen weiteren Nebenwirkungen) angewendet werden dürfen, und das immer wohlfeile Vitamin-B-Komplex im Angebot.
Letzteres (Vit. B-Komplex) sollte man ergänzend zur homöopathischen Medikation geben, wenn man es im Hause hat, es ist aber nicht zwingend.
Liebe Grüße,
Thomas
 
Hallo Jennifer,

wie geht es dem kleinen Welli ???
Bitte berichte uns doch.............
 
Evelin schrieb:
Hallo Jennifer,

wie geht es dem kleinen Welli ???
Bitte berichte uns doch.............

Ja, genau - das interessiert nicht nur die Evelin von der Nachtschicht... :D

Ich hoffe, der TA konnte ihm helfen!
 
Hallöchen,

erstmal hier ein ganz aktuelles Bild. Er sitzt nämlich gerade im Wohnzimmer auf der Lampe!
Ich konnte bemerken, dass er immernoch oft aufgeplustert sitzt und seine Ruhe wiil. Der TA konnte äußerlich nichts feststellen und wollte mir eine Arznei mitgeben. Ich habe mich aber lieber für die Methode von Thomas B. entschieden und die Mittel aus der Apotheke besorgt. Leider nimmt der Welli sie nicht freiwillig über das Trinkwasser ein und einfangen kommt auch nicht in Frage, da er dann immer am Rande eines Herzinfarktes steht. Eine Verschlechterung seines Zustandes ist nicht eingetreten und die Bestrahlung mit gelben und blauem Licht scheint ihm zu gefallen.


Hoffe es wird besser! Gestern Abend konnte ich ja auch das beobachten:


hier


Gruß,

Jennifer
 

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Hallo Alfred, vielen Dank für Deine Antwort! - Unsere Gardinen (Stores) sind auch meistens zugezogen, sicher ist sicher! Ich hatte allerdings auch nie erlebt, daß jemals einer dagegen geflogen ist.

Als unser Rudolf und Harry noch ganz neu und klein waren, hatte ich die Gardine an der Terassentür immer mal etwas weiter aufgezogen und den kleinen Rudolf und später den kleinen Harry sanft mit ihren Schnäbelchen dagegen gehalten...

Hallo Thomas, Deinen interessanten und wissenswerten Beitrag vom 27.10.04 hatte ich mir für alle (hoffentlich nie eintretenden) Fälle kopiert und auch den letzten von heute. - Vielen Dank in diesem Zusammenhang für diese Informationen!

Hallo Jennifer, gute Besserung für den Kleinen!
 
Das Thomas Arnica und Co. "effektiver" einschätzt als Furosemid und Prednisolon (das wirklich nur in akuten Notfällen eingesetzt wird), lasse ich mal dahingestellt.... Bei einem akuten Schädeltrauma wär man damit aber schon allein hinsichtlich des Zeitraums bis zum Eintritt der Wirkung aufgeschmissen.

Das Zucken des Beines kann schon aus einer Schädigung des Gehirns resultieren - die "übergeordnete" Funktion des Gehirns fällt dann aus und das Bein zeigt das in gesteigerten eigenen Reflexen.
Hab jetzt nicht mehr in Erinnerung, ob das schon erwähnt wurde, aber Du kannst dem Vogel zusätzlich Glukose, Calcium und Vitamin-B-Komplex geben.
 
Spatz1967 schrieb:
Das Thomas Arnica und Co. "effektiver" einschätzt als Furosemid und Prednisolon (das wirklich nur in akuten Notfällen eingesetzt wird), lasse ich mal dahingestellt.... Bei einem akuten Schädeltrauma wär man damit aber schon allein hinsichtlich des Zeitraums bis zum Eintritt der Wirkung aufgeschmissen.
Großer Irrtum! Ein richtig gewähltes homöopathisches Mittel wirkt oft wesentlich schneller als ein schulmedizinisches, manchmal geradezu schlagartig. Diese Erfahrung habe ich nicht nur an Patienten, sondern auch an mir selbst schon gemacht und sie wird in der Literatur von Ärzten, die sowohl schulmedizinisch als auch homöopathisch ausgebildet sind, vielfach bestätigt. Gerade in akuten Notfällen ist die Homöopathie oft lebensrettend. Die weit verbreitete Meinung, Homöopathie wirke zwar sanft, aber dafür langsam, ist völlig falsch. Ich habe an mir selbst eine schwere akute Angina, die mit schwersten Halsschmerzen, ausgetrocknetem, stark gerötetem und geschwollenem Hals, Schluck- und Sprechbeschwerden verbunden war, die erfahrungsgemäß mit Antibiotika (wenn man Glück hat und es ist eine bakterielle; bei einer rein viralen nützen nicht einmal die was) nach ein bis zwei Tagen langsam besser werden und nach 5 Tagen symptomfrei, mit der Hochpotenz einer richtig gewählten homöopathischen Arznei binnen 2 Stunden(!) völlig beseitigt. Und sowas ist kein Ausnahmefall. Auch akute Durchfallerkrankungen sind oft nach der einmaligen Gabe der richtigen Arznei in kürzester Zeit beseitigt, und bei Koliken kann man erleben, daß sie schon nachlassen, kaum daß die Globuli im Munde zergangen sind.
Bei chronischen Krankheiten sieht die Sache natürlich anders aus. Da ist auch eine homöopathische Behandlung oft sehr langwierig. Dafür bietet sie aber auch Heilungschancen, wo die Schulmedizin nur durch lebenslange Medikamenteneinnahme lediglich palliativ wirksam werden kann.
Liebe Grüße,
Thomas
 
Ich habe an mir selbst eine schwere akute Angina, die mit schwersten Halsschmerzen, ausgetrocknetem, stark gerötetem und geschwollenem Hals, Schluck- und Sprechbeschwerden verbunden war, die erfahrungsgemäß mit Antibiotika (wenn man Glück hat und es ist eine bakterielle; bei einer rein viralen nützen nicht einmal die was) nach ein bis zwei Tagen langsam besser werden und nach 5 Tagen symptomfrei, mit der Hochpotenz einer richtig gewählten homöopathischen Arznei binnen 2 Stunden(!) völlig beseitigt.
Thomas, so etwas erinnert mich an Medizinmänner mit wilden Tänzen und wedelnden Palmen.
Du hast Dich nicht mittels Homöopathie geheilt sondern einfach weil Du daran geglaubt hast.
Solche Aussagen verbanne ich für mich persönlich in Bereiche die wirklich nichts mehr mit irgendwelchen Wirkungen zu tun haben. Das ist irrational.
Wenn nächtes mal einer kommt und behauptet er könne einen Beinbruch in einem Tag heilen dann ist das ungefähr genau so glaubhaft.
Ich bin der Meinung daß man Wunschdenken und Wirklichkeit doch schon unterscheiden sollte.
Du schadest Deiner geliebten Homöopathie mit solchen unsinnigen Aussagen mehr als Du ahnst.
 
Lieber Alfred,
ich kann verstehen, daß Du skeptisch bist, und diese Haltung ist mir sogar sympathisch, da ich auch von Natur aus ein Skeptiker bin und keineswegs leichtgläubig. Ich hätte sowas früher, bevor ich mich intensiv mit der Materie befaßt und eigene Erfahrungen gesammelt habe, wohl auch ins Reich der Fabel verwiesen. Aber man muß solche homöopathischen Heilungen wohl mal selbst erlebt haben, um es zu glauben.
Das ist kein Wunschdenken, sondern vielfach dokumentierte Realität.
Ich habe mir das nicht ausgedacht, sondern seriöse Schulmediziner, die später homöopathisch gearbeitet haben, haben das vielfach bestätigt. Auch von Angelika Wedel, die die ganze Palette der Schulmedizin beherrscht und anwendet, habe ich wiederholt gehört, daß sie mit Homöopathie Vögel "wieder auf die Stange gekriegt" hat, die schulmedizinisch längst aufgegeben waren. Und auch sie behandelt ein akutes Trauma (vom gegen-die-Scheibe-fliegen) erfolgreich homöopathisch. Ich will ja schließlich nicht die Leichtgäubigkeit Uninformierter ausnutzen, sondern ernsthaft über reale Möglichkeiten (jenseits des Placeboeffekts) berichten, die die Homöopathie bietet. Und ich habe mich in dem zitierten Beispiel nicht geheilt, weil ich daran geglaubt habe; denn ich habe auch schon wiederholt (so auch in diesem Fall zuvor) erlebt, daß ein homöopathisches Mittel, das ich eingenommen habe, nicht das geringste bewirkt hat, weil es falsch gewählt war. Das habe ich aber erst später an der mangelnden Wirkung gemerkt, war also gezwungen, nochmal neu zu überlegen. Erst das richtige Mittel hatte dann die durchschlagende, rasche Wirkung. Wenn es der Placeboeffekt wäre, müßte das Mittel egal sein, und jedes Globulum, gleich das "erste beste", müßte helfen. Außerdem dürfte dann die Homöopathie bei Kleinkindern und Tieren, bei denen sie oft besonders durchschlagend wirkt, nicht funktionieren. Denn die dürften kaum an ihre Heilung durch ein Globulum glauben. Ich will ja hier keinen verarschen, und mit Esoterik, Medizinmännern, wilden Tänzen und wedelnden Palmenblättern hat das alles nicht das geringste zu tun. Wie ich Dir schon mal empfohlen habe, lies mal das Buch von Georgos Vithoulkas "Die wissenschaftliche Homöopathie". Es gibt keinen entschiedeneren Kämpfer gegen die seichte Esoterik-Szene und unseriöse "Wunderheiler" als ihn, der von Beruf Bauingenieur war, also ein Mann, der an harte Fakten und berechenbare Statik gewöhnt war, ein knochentrockener Faktenmensch, ehe er sich der Homöopathie zuwandte. Und das merkt man ihm bei seinem Umgang mit der Homöopathie auch noch wohltuend an. Er legt sehr viel Wert darauf, daß die Homöopathie keine irrationale, vorwissenschaftliche Methode, sondern im Gegenteil eine höchst rationale Wissenschaft ist.
Ein Beinbruch, um bei Deinem Beispiel zu bleiben, ist nicht binnen eines Tages heilbar, auch nicht mit Homöopathie. Der Knochen muß zusammenwachsen, notfalls nach chirurgischer Versorgung, und das dauert seine Zeit, und die Homöopathie kann hier nur unterstützend wirken. Das hängt einfach damit zusammen, daß ein Beinbruch nicht auf einer Verstimmung der Lebenskraft beruht, sondern eine von außen kommende Substanzverletzung ist, gegen die auch die stärkste Lebenskraft und das beste Immunsystem nicht schützen. Sowas ist, wie die Hand, die von einer Teigrührmaschine abgetrennt wurde oder das Opfer zahlreicher Messerstiche, eine Domäne der herausragndsten Errungenschaft der Schulmedizin, der modernen Chirurgie. Nur Schwachköpfe könnten bestreiten, daß Homöopathie in solchen Fällen nur unterstützend auf den Heilungsverlauf wirken kann und das Primat klar der Schulmedizin zukommt.
Bei Infektionskrankheiten ist das aber völlig anders. Diese Diskussion hatten wir schon mal hier:
http://www.vogelforen.de/showthread.php?t=70739&highlight=Lebenskraft
Liebe Grüße,
Thomas
 
Thema: Kranker Wellensittich, Lange Vorgeschichte

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