Kritische Verhaltensmuster beim Umgang mit Ziervögeln

Diskutiere Kritische Verhaltensmuster beim Umgang mit Ziervögeln im Forum Allgemeines Vogelforum im Bereich Allgemeine Foren - Hi, nachfolgend findet ihr den ersten Teil meiner kleinen Reihe zu den kritischen Verhaltensmustern beim Umgang mit Ziervögeln. 1...
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alexsandros schrieb:
Angenommen Hilli klappert mi Ihrer Futterdose un gibt Futter was können die Vögel zuordnen, die Dose oder das klappern. Würde Hilli mit einer anderen Dose klappern, in der z.B. Reis ist würden die Kanarien sich gleich verhalten ?

ich denke das hängt mit dem geräusch zusammen.

@hilli: probier das bitte mal aus
 
Alexandros schrieb:
Übrigens wisst Ihr was, wenn ich mit meiner "besten aller Ehefrauen" Streit habe, verstehen mich meine Vögel immer am besten, warum wohl ?
Hehe, die Frage ist nicht, wer dich versteht, sondern ob du deine Vögel verstehst :schimpf: :D :trost:
Spaß beiseite - Ausssagen wie "mein Tier versteht mich" , "Tiere sind die besseren Menschen" und dergleichen deuten für mich auf ein gestörtes Mensch-Tier-Verhältnis hin.
 
Zugeflogen schrieb:
ich denke das hängt mit dem geräusch zusammen.

@hilli: probier das bitte mal aus
Mit einer anderen Dose wird''s nicht klappen, weil sie anders klingt.
Hilli müßte mit genau der Dose klappern, ohne dass sie die Dose sehen.
 
Egal ob ein Tier jetzt über die Intelligenz verfügt die der des Menschen nahe kommt, eine gewisse Lernfähigkeit würde ich den meisten Arten zusprechen.

Das Wort Konditionierung ist hier schon gefallen. Selbst ein Wellensittich ist in der Lage nach einer Zeit geissse Zusammenhänge zu begreifen. Selbst Fische erkennen sehr bald ihren Pfleger. Meine Fische reagieren kaum bis garnicht, wenn mein Mann oder meine Tochter an die Aquarien treten. Komme ich, ist sofort der Bär los.

Diese Art der "Intilligenz" habe ich aber nicht gemeint! Ichhabe von der Fähigkeit gesprochen, die sionst (nach allgemiener Ansicht) nur Menschen auszeichnet. Die Fähigkeit die aus einem kleinen Teil eines Schwarms z.B. ein Individuum macht, das bedingt durch die Fähigkeit sich selbst bewusst wahrzunehmen, auch in der Lage ist auf sich selbst bezogen zu "denken".

Aber das wollte ich nicht auf ALLE Vogel oder Tierarten beziehen!
 
hallo

ich denke es liegt an der Dose... ich habe schon einiges ausprobiert.
Die Dose habe ich schon gewechselt und sie haben vorher nicht gesehen das jezt da das Futter drin war, es kam dann keiner.Das Geräusch war ja auch anders. Nach ca.3 Tagen hatte die eine die eh so neugierig ist es raus , das die Dose nur anders aussieht.
Wenn ich eine Plätzchendose oder Kaffeedose hole kommt keiner.... sind aber auch immer die selben Dosen und rascheln nicht so.
Ich werde es mal mit Reis versuchen.
Und ich meine das es am Geräusch liegt.... ich habe eine Dose mit Bindy, also Leckerlis.Dieses rascheln erkennen die 4 auch ohne sie zu sehen.
Genauso erkennen sie das Geräusch , wenn ich Möhren reibe... dann kommen sie im Sturzflug oder reagieren darauf... je nachdem wie groß ihr hunger ist.Beim reiben von Kartoffeln kommen sie nur näher um zu gucken ob sie es auch futtern können.
Was ich nur eigenartig finde ist das nur diese 4 auf solche Geräusche und so reagierne
Was auch auffällig ist, das sie vorsichtiger bis gar nicht reagieren , wenn ich nervös bin. Ich kann mich noch so bemühen den ganz zutraulichen auf die hand zu bekommen , es geht nicht, sie wird auch rappelig.

Nochmal zu dem ins Zimmer kommen.Manchmal geben sie auch Warnrufe ab , wenn ich rein komme... aber dann sehe ich sie aber auch von meiner Obstschale weg fliegen oder meiner Orchidee.Normalerweise decke ich sie ab, also sie dürfen nicht dran.
Sie piepsen mich aber auch so an...gucken zu mir und piepsen das machen sie aber nur sehr selten zu meinem Mann . Aber eben auch nicht alle.
Und wieder zu meinen 4ren , eine schnäbelt mit mir. das sieht so aus das ich mit Daumen und Zeigefinger einen Schnabel mache und wenn sie kommt lege ich meine Hand auf den Tisch. Will sie nicht sofort it mir schnäbeln klopfe ich mit den Fingern als Schnabeln auf den Tisch oder meiner Hand und versuche es dann noch mal und meistens klappt es das sie mit mir schnäbelt. Einer meiner verstorbenen Kanarien hat da auch schon mal meine Finger gefüttert.
Kanarien haben keine Mimik , aber sie haben meiner Meinung nach eine Körpersprache die ich versuche zu beachten.

Ich beobachte meine Kanarien viel und denke oft das sie schlauer sind wie wir denken. (Na , oder nicht, mir hat letztens einer eine Stecknadel stibietzt , weil da ein gelber Kopf dran war so , wie eben auch an den Bindys).Das sie bestimmte Gegenstände mit etwas in Verbindung bringen können.Es kommt aber wohl auch drauf an , wie neugierig sie sind.
Ich habe seit kurzem wieder eine Henne , die sehr neugierig ist und vieles was ich in ihrer Nähe mache beobachtet, wo andere dann doch lieber wegfliegen. Ich merke das sie auf der Hut ist, aber die Neugierde siegt, solange ich sie nicht direkt ansehen.Sie weiß bestimmt auch bald wo das Futter steht.

Kanarien haben keine Mimik , aber sie haben meiner Meinung nach eine Körpersprache die ich versuche zu beachten.

@ Alex.... ich weiß warum sie dich verstehen .... weil du es so willst. Meine piepsen auch immer ja, wenn ich sie frage "ich hab doch recht , oder". Ich sehe dann auch ein nicken und höre ein ja piepsen :D :zwinker:

ohje... irgendwann denkt ihr bestimmt ... bei der piept es :D
 
genau Motte ... so ist es bei meinen Kanarien auch. Wenn meine Schwester näher kommt hauen sie ab. Aber was ich dann dochnicht verstehe ist das sie mich immer wieder erkennen ,egl welche Haarfarbe ich gerade habe oder Sachen an habe oder nicht. Das Äußere ist doch jedes mal anders.
 
Sie erkennen Dich sicherlich an Deinem Gesicht und Deiner Art Dich zu bewegen wieder. Meine Fische sind da echt interessant. Wir haben eine Holzdecke (Boden) die immer etwas quitscht oder leicht schwank wenn man auf ihr geht. Meine Fische erkennen mich schon am Gang. Wenn ich also um die Ecke ins Zimmer komme, hängen schon alle in der Ecke in der sich mich (wie immer) erwarten. Bei Mann und Tochter:nichts

Viele Fischehaben sehr empfindliche Seitenlinienorgane, Sie nehmen zitternde bewegungen im Wasser wahr.

Vögel können das natürlich nicht, aber sie können sich Mimik und bestimmte Bewegungen einer Person sicher gut einprägen. Nicht zuletzt werden sie Dich an Deiner Stimmer erkennen. Meine Vögel wissen ja auch immer gleich wer ich bin, egla ob ich in schwarz oder knallebunt ins Zimmer komme, ob die Haare nass, gefärbt oder hochgesteckt sind.

Großpapageien sind da seltsamerweise oft viel vorsichtiger. Obwohl man ihnen eine grössere Intelligenz zuschreibt, scheinen sie oft ein Problem mit gefärbten Haaren zu haben (nur ein Beispiel). Sie ragieren schreckhaft oder agressiv. Ich denke nicht das es daran liegt das sie ihren Pfleger nicht mehr erkennen. Viele Papageienarten scheinen jedoch sehr darauf angewiesen zu sein, das sich in ihrer Umgebung möglichst wenig verändert, den Pfleger eingeshlossen. Wo Veränderungen auftreten, hat sich die "Sicherheitsstufe" vielleicht auch verändert.
 
Hallo Hilli,

ganz genau so hab ich das mit "der besten Ehefrau" gemeint. Wenn ich knatschig bin, dann ist das wie bei dir mit dem Antworten. Dann red ich mir selber vor das die die einzigen sind die mich verstehen. Natürlich verhalten sich die Vögel nicht anders als an den anderen Tagen. Nur das ich das eben dann so sehen möchte.

Motte ich denke das alle Tiere einen wesentlich sensibleren Instikt für Vibrationen haben und daher am "Schritt=Vibration" verschiedene Personen erkennen. Daher dürfte auch das Gespür (Instinkt) für Naturkatastrophen kommen.

Gruss Alexandros
 
das mit deinen Fischen finde ich echt interessant... Da dachte ich immer das sie erkennen das es etwas zu futtern gibt, indem sie den Schatten von der Dose , der dann im Wasser zu sehen ist erkennen.Mit Fischen habe ich mich noch nicht so befaßt.
Auch hätte ich nicht gedacht das Papageien so sensibel reagieren.

@ Alex... das ist ja das schöne an Tieren und warum sie auch oft als besten Freund bezeichnet werden.Man kann sich in ihnen etwas rein denken und man kann sich dann bei ihnen mal wohl fühlen. Sie geben mir oft Ruhe wieder obwohl sie gar nichts machen. Einfach ihr Anblick.....
Nur manchmal habe ich ein schlechtes Gewissen , das sie nur weil ich sie "brauche" , sie nicht leben können ,wie es ihnen zu stehen müßte.Dann verstehe ich wieder die jenigen die sagen das es Tierqälerei ist , wenn man Tieren ihren normelen Lebensraum nimmt um sie bei sich einzusperren.
 
Hallo,

habt ihr schon feststellen können, dass die Vögel auf eure Stimmung oder auf eure Absicht reagieren?
Hilli deutete es schon an: Was auch auffällig ist, das sie vorsichtiger bis gar nicht reagieren , wenn ich nervös bin. Ich kann mich noch so bemühen den ganz zutraulichen auf die hand zu bekommen , es geht nicht, sie wird auch rappelig.
Ich staune immer wieder, warum genau derjenige, den ich gerade einfangen will, zum Krallenschneidern oder so, auf den höchsten Ast flüchtet, während die anderen lediglich den normalen Abstand zur Hand einhalten.
 
das ist bei meinen auch so... brauche nur die Krallenschere raus holen und los gehts.Ich bin auch jedes mal nervös wenn ich Krallen schneide.Nicht das ich das nicht könnte...
 
hallo dagmar,

ähnliches habe ich auchschon beobachtet. normalerweise sitzte ich ruhig am schreibtisch oder auf dem sofa und die kanarien düsen durchs zimmer. wenn ich vor der voliere stehe sie drinnen sind und ich mir einen kurzen überlick verschafffe ist auch alles ok. wenn ich aber längere zeit einen vogel anvisiere, dann wird dieser nervös.
 
Hilli schrieb:
das ist bei meinen auch so... brauche nur die Krallenschere raus holen und los gehts.Ich bin auch jedes mal nervös wenn ich Krallen schneide.Nicht das ich das nicht könnte...

Daß Tiere auf die " Gemütsverfassung " der Betreuers reagieren beobachte ich seit Jahren. allerdings kann ich nur von Igeln reden. Bin ich gestresst, unruhig oder in Zeitdruck , kann ich jede Behandlung vergessen . Selbst das phlegmatischte Tier rollt sich ein und ist kaum mehr zu öffnen . Mein Vater (war TA ) schärfte mir immer ein : ein Tier darf keine Unruhe, Unsicherheit , Hast oder Angst bei dir merken . Und mit unruhigen oder ängstlichen Tieren immer leise sprechen , egal was man sagt , der gleichmäßige dunkle Tonfall und die Ruhe ist enorm wichtig dabei .So hat er die unruhigsten Rassepferde problemlos behandelt .Er wurde sehr bekannt mit dieser Methode . Diese Erfahrung habe ich auch bei verunsicherten Vögeln gemacht . rasti
 
aaah rasti , siehste ... wußte ich doch warum meine Kanarien sooo friedlich sind und zufrieden :D Sie gucken es sich bei mir ab :D :D :zwinker:

aber von wem haben sie dann das verfressene :traurig: :D
 
Hi,

das Thema hat ja nach dem letzten Teil eine ganz schöne Dynamik bekommen.

Zumindest zeitweise sind die Emotionen etwas hochgekocht und ich hatte das Gefühl, dass der eine und die andere bereits in der Vergangenheit ihre Klingen anderweitig gekreuzt haben.

Bemerkenswert finde ich auch die Richtung, in die sich das Thema später dann entwickelt hat.

Insgesamt habe ich mich über die positiven und kritischen Rückmeldungen gefreut.

Zu letzteren vielleicht noch ein paar kurze Anmerkungen:

Selbstverständlich hat das gesamte Thema einen negativen Charakter, da es um kritische Verhaltensmuster und nicht um die positiven Seiten geht.
Natürlich gibt es auch dazu einiges zu berichten, was jedoch nicht meine Intention war.
Ich habe mich bemüht, die Verhaltensmuster zwar deutlich, jedoch nicht unsachlich darzustellen.
Objektivität war demgegenüber zu keiner Zeit mein Anspruch.
Darüber hinaus konnten meine Ausführungen in dem Rahmen, in dem wir uns hier bewegen, auch nur einen plakativen Charakter haben. Dies habe ich bereits in der Einleitung klargestellt (...lediglich Schlaglichter...).

Ausstellungen haben nicht zwingend etwas mit Meisterschaften bzw. Leistung- und Konkurrenzverhalten zu tun.
Sie können gerade dann, wenn sie sich jenseits von Prämierungen bewegen, Menschen für die Ziervogelhaltung gewinnen.

Warum die Auffassung antiquiert sein soll, dass viele Ziervögel auf dem Weg von ihrem Fang bis zu uns mit ihr Leben lassen müssen, kann ich nicht nachvollziehen.
Selbst wenn heute weniger als 5 von 100 Vögeln sterben, sind dies auf die Gesamtmenge gerechnet viele Tiere.
Tatsächlich müsste uns schon ein Vogel zu denken geben, der es - ausgelöst durch unsere Nachfrage- nicht schafft.
Ich bin mir jedenfalls dessen bewusst, wenn ich im Einzelfall doch einmal Wildfänge kaufe.
Im Übrigen hat mir erst im letzten Jahr ein Händler bzw. Importeur bestätigt, dass gerade bei den Billigexoten, die nur über die Menge wirtschaftlich sind, auch heute noch regelmäßig Verluste einzukalkulieren sind.

Den Exportstopp von Australien habe ich nicht als Positivbeispiel, sondern als gutes und somit passendes Beispiel dargestellt. Es ist nicht positiv, wenn wir erst durch eine solch drastische Maßnahme gezwungen werden müssen, uns intensiver um Nachzuchten zu kümmern.
Wenn wir dann keine stabilen Bestände aufbauen können bzw. durch unsere Herumspielerei ihre Degeneration zu verantworten haben, wird es schwierig.

Die Geschäftemacherei bewegt auch nach meinen Erfahrungen nur einen kleinen Teil der Ziervogelhalter. Etwas anderes wurde von mir nicht behauptet, da ich hier wiederum nur ein Verhaltensmuster dargestellt habe.

Nachfolgend nun der letzte Teil der Reihe:

10. Schluss

Bei den von mir dargestellten kritischen Verhaltensmustern handelt es sich selbstverständlich nicht um eine abschließende Aufzählung.
Ich habe einige von ihnen dargestellt, die mir als erwähnenswert erschienen sind.

Sie können ferner im Einzelfall sehr unterschiedlich ausgeprägt sein.
Je exzessiver sie ausgelebt werden, desto schwieriger sind sie zu rechtfertigen.

Die Verhaltensmuster finden sich teilweise auch in anderen Bereichen der Tierhaltung und nicht nur dort.

Zurückgegriffen habe ich bei diesem Thema auf die Erfahrungen, die ich in mehr als drei Jahrzehnten im Zusammenhang mit der Zucht und Haltung von Wellensittichen, Gesangskanarien und insbesondere Prachtfinken gesammelt habe.
In dieser langen Zeit konnte ich viele - positive und negative - Dinge beobachten und noch viel mehr aufschlussreiche Gespräche führen mit anderen Haltern/Züchtern, Händlern, Wissenschaftlern und Kritikern.

Die gesamten Erfahrungen hatten einen nicht unerheblichen Einfluss auf mein Verständnis von der Ziervogelhaltung.

Es besagt, dass wir Ziervögel halten und züchten zu unserem Wohlgefallen.
Wir erfreuen uns an ihrer Gesellschaft, holen sie dazu zu uns nach Hause und sperren sie ein.
Wir sollten uns dieser Sachlage bewusst sein und auf klägliche Rechtfertigungsversuche verzichten, die in Richtung Arterhaltung oder Tradition gehen.

Als -leidliche- Gegenleistung sind wir dazu verpflichtet, ihren Bedürfnissen einigermaßen Rechnung zu tragen und sie mit Respekt zu behandeln. Punkt!

Wir sollten darauf verzichten, sie darüber hinaus noch zu benutzen.
Wir sollten keine Wettkämpfe mit ihnen bestreiten, nicht mit ihnen herumexperimentieren, sie nicht wie Briefmarken sammeln, sie nicht wie ein altes Hemd wechseln, sie nicht zur Steigerung unseres Selbstwertgefühls verwenden, nicht mit ihnen Beziehungsdefizite kompensieren oder ein finanzielles Zubrot verdienen.

Der Verzicht auf diese Dinge könnte uns zu einer mehr authentischen und unmittelbaren Ziervogelhaltung führen, die noch den positiven Begleiteffekt hätte, dass die von außen an uns herangetragene Kritik kaum noch Angriffspunkte bieten würde.

So, das war es und ich hoffe, dass euch meine Ausführungen vielleicht ein wenig nachdenklich gemacht haben.

Tschau

lago
 
Zitat von Lago:
Als -leidliche- Gegenleistung sind wir dazu verpflichtet, ihren Bedürfnissen einigermaßen Rechnung zu tragen und sie mit Respekt zu behandeln. Punkt!

Wir sollten darauf verzichten, sie darüber hinaus noch zu benutzen.
Wir sollten keine Wettkämpfe mit ihnen bestreiten, nicht mit ihnen herumexperimentieren, sie nicht wie Briefmarken sammeln, sie nicht wie ein altes Hemd wechseln, sie nicht zur Steigerung unseres Selbstwertgefühls verwenden, nicht mit ihnen Beziehungsdefizite kompensieren oder ein finanzielles Zubrot verdienen.

Der Verzicht auf diese Dinge könnte uns zu einer mehr authentischen und unmittelbaren Ziervogelhaltung führen, die noch den positiven Begleiteffekt hätte, dass die von außen an uns herangetragene Kritik kaum noch Angriffspunkte bieten würde.

So, das war es und ich hoffe, dass euch meine Ausführungen vielleicht ein wenig nachdenklich gemacht haben.

Tschau

lago[/QUOTE]


Hi Lago!
Kann ich nur zu 100% zustimmen. Ich ziehe gerade um und werde für verrückt gehalte, weil ich das schönste Zimmer des Häuschens mit dem meißten LIcht für meine Graupas einrichte. Das sind 25 qm = 25% der Wohnfläche. Ich halte sie ja zu meinem Vergnügen, aber es soll ihnen auch gut gehen. Die Außenvoli mit Hausanschluß ist schon in Planung, aber das dauert noch ne ganze Weile.
Nein, ich habe sie nicht als Partnerersatz oder mangels Freunde... Ich will auch nicht züchten und Geld mit ihnen verdienen.
Ich sammel sie auch nicht, sondern habe dieses eine Paar, dem ich soviel Vogelleben zugestehen möchte, wie ich es ihnen in der Gefangenschaft bieten kann. Sind beide NB´s.
Danke für diesen Threat, ich finde ihn gut.
LG
 
Danke, Lago,
nach diesem ganzen geballten Unsinn, der in diesem Theread verbraten wurde, für deinen neuen guten Beitrag.
Wenn doch alle über eine vergleichbare Einsichtsfähigkeit und ein vergleichbares Einfühlungsvermögen verfügen würden! (Im Lateinunterricht nannte man sowas "unerfüllbaren Wunsch der Gegenwart").
Den von Karl zitierten Kernsätzen ist nichts hinzuzufügen.
Liebe Grüße,
Thomas
 
lago schrieb:
Es besagt, dass wir Ziervögel halten und züchten zu unserem Wohlgefallen.
Wir erfreuen uns an ihrer Gesellschaft, holen sie dazu zu uns nach Hause und sperren sie ein.
Wir sollten uns dieser Sachlage bewusst sein und auf klägliche Rechtfertigungsversuche verzichten, die in Richtung Arterhaltung oder Tradition gehen.


Ich behaupte den meisten hier ist sehr wohl bewusst das sie ihre Vögel aus Egoismus halten und machen keinen Heel daraus. Dieses Thema hatten wir schon öfter


lago schrieb:
Als -leidliche- Gegenleistung sind wir dazu verpflichtet, ihren Bedürfnissen einigermaßen Rechnung zu tragen und sie mit Respekt zu behandeln. Punkt!


zustimmung


lago schrieb:
Wir sollten darauf verzichten, sie darüber hinaus noch zu benutzen.
Wir sollten keine Wettkämpfe mit ihnen bestreiten, nicht mit ihnen herumexperimentieren, sie nicht wie Briefmarken sammeln, sie nicht wie ein altes Hemd wechseln, sie nicht zur Steigerung unseres Selbstwertgefühls verwenden, nicht mit ihnen Beziehungsdefizite kompensieren oder ein finanzielles Zubrot verdienen.

Erstmal: Den Vögeln ist es vollkommen egal ob sie wie Briefmarken gesammelt oder wie ein altes Hemd gewechselt werden. Es geht den Tieren in vielerlei Hinsicht beim Züchter besser, als beim "normalen" Vogelhalter, wo sie fast zu Tode gehätschelt und fehlgeprägt werden. Den Tieren eines Züchters/Ausstellers ist es völlig egal wo sie sich befinden oder wer sie pflegt. Des weiteren bin ich fast sprachlos angesichts dieser Freichheiten die Du von Dir gibst. Woher nimmst Du die Weisheit die "Beziehungsdefizite" eines Menschen anhand seiner Vogelhaltung zu erkennen? Diese Art der Pauschalisierung finde ich respektlos und gefährlich!

lago schrieb:
Der Verzicht auf diese Dinge könnte uns zu einer mehr authentischen und unmittelbaren Ziervogelhaltung führen, die noch den positiven Begleiteffekt hätte, dass die von außen an uns herangetragene Kritik kaum noch Angriffspunkte bieten würde.

WIE der Egoismus ausgelebt wird, hat kaum Einfluss darauf ob die Vogelhaltung an sich Angriffslfäche bietet oder nicht! Es wird immer Menschen geben die andere Ansichten pflegen und in deren Augen die Vogelhaltung an sich verboteb gehört. Die Propaganda die Du hier betreibst, rückt all jene in ein schlechtes Licht, die eine andere Aufassung von Vogelhaltung haben, als Du.

lago schrieb:
So, das war es und ich hoffe, dass euch meine Ausführungen vielleicht ein wenig nachdenklich gemacht haben.

Tschau

lago


Allerdings. ich frage mich langsam wirklich ob es reicht einige gepfefferte Schlagworte in den Raum zu werfen, um jemanden "zum nachdenken" anzuregen! Offensichtlich ja. Allerdings würde ich das nicht als nachdenken, sondern als willkommenes Instrument für jene betrachten, die schon lange nach Rechtfertigungen für ihre eigene Vogelhaltung suchen. In dem die rationale Vogelhaltung in das Licht der Emotinslosigkeit und des Egoismus gedrückt wird, erscheint die eigene Wohnzimmerhaltung mit feiner, kleiner Freivoliere gleich viel besser. Das zeigt mal wieder deutlich das es hier um persönliche Belange aus menschlicher Sicht geht.

So! Ganz egal wie man im einzelnen zu Züchtern usw steht, man sollte sich bewusst machen das SIE nicht diejenigen sind die Vögel als Kindersatz, Schmusepüppchen oder Zeitvertreib halten. Ich denke das viele Züchter weitaus mehr von dem Wesen ihrer Tiere verstehen, als manch Wohnzimmerhalter. Desweiteren wäre es wünschenswert das sich der ein oder andere mal bereit zeigt etwas von einem Züchter zu lernen. Man muss nicht alles fressen was ein Züchter einem aufs Brot schmiert und ein Züchter ist sicher auch keine Lichtgestalt der Vogelahltung, aber man schneidet sich (und seinen Vögeln) ins eigene Fleisch, wenn man diese Gruppe von Vogelhaltern ins Aus schiebt!

Wer hat denn hier das Recht auf andere zu deuten und sie wegen der Aubeutung und des Benutzen von Ziervögeln zu schelten? Das tut ja wohl jeder hier auf seine Art.

Oder Egoismus. Ist es etwa selbstlos einen Papageien wie ein Baby zu hätscheln, das er bald nicht mehr weiß wo hinten und vorne ist und sich dann um ihn zu zanken, wenn sich die Umstände des Haltes ändern. Wo wird denn dann zum Wohle des Vogels entschieden? So ein Stubenvogel wird oftmals mit durch das Leben eines Menschen gezerrt, ohne das ein Gedanke daran verschwendet wird ob es zu SEINEM Besten ist oder nicht.

Man kann überall Kritikpunkte finden und man kann/soll auch darüber sprechen, aber doch nicht SO.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Huiii Motte,
dass war erstklassig formuliert, ein ganz cooler bericht, den jeder vogelhalter versteht der etwas selbstkritisch ist! :idee:
Schlichtweg genial, respekt! :beifall: :D :dance:

Lieber gruss v. Paty und Co.! :)
 
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Thema: Kritische Verhaltensmuster beim Umgang mit Ziervögeln
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